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Dem globalen Migrationsmanagement die Kontrolle entziehen. | ||
no-racism.net, bearbeitet. |
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Anmerkungen zum Open Forum "Arbeitskräfte gesucht: Migration und ihre Folgen" anlässlich der Jahrestagung 2003 des WEF (World Economic Forum) in Davos. | Stichworte
wie "Festung Europa" dominierten in den letzten Jahren die Kritik
an der europäischen Zuwanderungspolitik. Aktuelle migrationspolitische
Tendenzen einzig im Lichte einer Abwehrhaltung zu betrachten, wäre
allerdings verkürzt. "Globales Migrationsmanagement" heisst
das vermeintlich neue Zauberwort. Dahinter versteckt sich der Versuch, Migration
im Zuge der Globalisierung weltweit (wieder) in den Griff zu bekommen. Den
Ruf der Wirtschaft nach einem maßgeschneiderten Zugriff auf die globalen
Arbeitsmärkte, gilt es mit dem "Schutz" der Wohlstandsinseln
vor den Ansturm der "Unnützen" in Einklang zu bringen. So
zeichnen sich vielfältige Bestrebungen ab, Migration global zu kontrollieren
und entlang wirtschaftlicher und bevölkerungspolitischer Interessen
zu managen. Im Rahmen des "Open Forum Davos" trafen sich unter dem bezeichnenden Titel "Arbeitskräfte gesucht: Migration und ihre Folgen" einige prominente AkteurInnen und Think tanks dieser Bestrebungen. Angesichts der "wechselnden demografischen Trends" und dem Ruf der Wirtschaft nach einem erleichterten Zugriff auf die globalen Arbeitsmärkte werde der Umgang mit Migration zu einer großen Herausforderung für alle Regierungen dieser Welt, hieß es unter anderem im Veranstaltungshinweis. Migrationspolitik reorganisieren. Im Zuge
der Globalisierung gilt es nun auch die Migrationspolitik global zu reorganisieren.
Um die Kontrolle über die weltweiten Wanderungsbewegungen |
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"Migrationspolitik ist nicht allein Migrationsabwehr, sondern Migrationssteuerung, sie sucht jene MigrantInnen abzuwehren, die nicht gewollt sind, und jene anzuwerben, die gebraucht werden." |
Eine Abschiebemaschinerie,
die das "Gebot rechtsstaatlicher Mäßigung der staatlichen
Strafgewalt" (Marc Spescha) längst hinter sich gelassen hat,
nimmt sich andererseits MigrantInnen und Flüchtlingen an, die es
trotz allem lebendig nach Europa geschafft haben, hier aber unerwünscht
sind. Angestrebt werden umfassende Rückführungsprogramme für
Ausschaffungen im großen Stil. Indem beispielsweise Entwicklungshilfe
oder Abschlüsse von Handelsabkommen an die Kooperation bei der Rückführung
von MigrantInnen und Flüchtlingen geknüpft werden, wird massiv
Druck auf die Länder des Südens ausgeübt. So schickt die
Schweizer Regierung neuerdings Migrationsattachés durch die halbe
Welt, um mit verschiedenen Ländern Transit- und Rücknahmeabkommen
auszuhandeln und schnelle Rückführungen - wenn nötig auch
in Sammellagern in "sicheren Transitländern" wie zum Beispiel
dem Senegal - zu gewährleisten. Das Schweizer Rote Kreuz, Co-Organisatorin
des Open Forum zu Migration in Davos und mit ihrem Präsidenten René
Rhinow auf dem Podium vertreten, spielt bei solchen Rückführungsprogrammen,
wenn es darum geht, Flüchtlinge von einer "freiwilligen Rückkehr"
zu überzeugen, allzu oft eine zwiespältige Rolle. Globaler Arbeitsmarkt. Um gewisse
SpezialistInnen und ExpertInnen ist auf dem weltweiten Arbeitsmarkt ein
harter Konkurrenzkampf entbrannt. Gesuchte Fachkräfte anwerben zu
können, wird als ein wichtiger "Schlüssel des Standortvorteils"
angesehen. Die neuen GastarbeiterInnen, die unter prekärsten Bedingungen
als Sans-papiers zu hunderttausenden in der Schweiz und weiteren europäischen
Ländern leben und arbeiten, stellen die andere Seite dieser Politik
dar, die sich dem Nützlichkeitsprinzip verschrieben hat. Ohne Zugang
zu sozialen und politischen Rechten sind die Kosten dieser beliebig manövrier-
und ausbeutbaren Arbeitskraft so niedrig wie nie.
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