8. März:
Internationaler FrauenLesbenMädchenKampftag.
Demo in
Wien
Bericht zugesandt von C.; Danke!
Neben der nach wie vor aktuellen Forderung nach genereller Gleichberechtigung
war diesmal auch der drohende Krieg gegen den Irak Mittelpunkt zahlreicher
Stellungnahmen zu Beginn der Demo.
Bewacht von einer Überzahl an PolizistInnen trafen sich etwa 200
bis 300 Frauen an der Kreuzung Mariahilfer Straße - Messeplatz.
Nach dem Ende der Redebeiträge setzte sich der Demozug - begleitet
von einer Gruppe mit Trommlerinnen, Pfeifen, Gesang und lauten Parolen
- in Richtung Getreidemarkt / Linke Wienzeile in Bewegung. An der Kreuzung
Linke Wienzeile / Schleifmühlgasse gab es einen kurzen Zwischenstopp
mit Aktionen. So wurde z.B. einem als Panzer verkleideten Auto das Kanonenrohr
abgesägt, auf dem sich ein Ungetüm mit der Aufschrift "GATS"befand.
Weiter ging es an der Rosa Lila Villa vorbei zur Mariahilfer Straße
und von dort in einem Bogen zum Mariahilfer Gürtel. Eine nette Aktion
gab es von Bewohnerinnen eines Hauses in der Millergasse: Sie warfen von
ihrer Wohnung aus Zuckerln in die Menge.
Am Mariahilfer Gürtel vor dem Hotel "Ibis" kam es dann
noch zu einer Solidaritätskundgebung für die Streikenden des
Unternehmens "Arcade" in Frankreich. (Die Beschäftigten
von "Arcade" putzen die Zimmer der Hotelkette Accor zu der auch
Ibis gehört. Es handelt sich vor allem um Frauen aus der so genannten
"Dritten Welt", die oft kaum lesen oder schreiben können.
Manchmal sind sie ohne Papiere im Land. Entsprechend schwach ist ihre
Position gegenüber ihren AusbeuterInnen. Der Streik wurde aber mittlerweile
erfolgreich beendet. Links zu Informationen über den Streik in der
chronik2003 auf tatblatt.net und auf www.noborder.org)
Beendet wurde die diesjährige Demo zum internationalen FrauenLesbenMädchen-Kampftag
auf dem Europaplatz vor dem Westbahnhof.
weitere Informationen: zum Streik bei Arcade (als RTF-Textfile in deutscher
Sprache) http://www.ac.eu.org/actu-docs/arcade/docs/ArcadeALL.rtf
auf französischsprachiger Website von AC! http://www.ac.eu.org/actu-docs/arcade/arcade.htm
Salzburg: Demonstration gegen AbtreibungsgegnerInnen von HLI.
In Salzburg
fand eine Kundgebung des christlich-fundamentalistischen Human Life International
(HLI) gegen eine Abtreibungsklinik statt. Trotz des Beginns um 8 Uhr in
der Früh fanden sich knapp 30 DemonstrantInnen gegen HLI bzw. für
das Selbstbestimmungsrecht von Frauen und gegen Sexismus ein.
at.indymedia.org (gekürzt)
In der Salzburger Plainstraße befindet sich das neue HLI-Büro,
ein paar Häuser weiter die Ordination eines Arztes, der Abtreibungen
vornimmt.
Kurz nach 8 Uhr bauten einige Anti-HLI-AktivistInnen einen Infostand vor
der Ordination des Arztes auf, bis ca. 9 Uhr wuchs die Demo auf knappe
30 Personen und einen Polizisten an. Kurz vor 10 Uhr kamen ca. 30 Fundis
unter Führung von Oberfundi und Bischof Andreas Laun betend mit Marienbildern
und Rosenkränzen in den Händen zur Ordination.
Einige Anti-HLI-AktivistInnen wollten ihnen mit einem Transparent den
Weg versperren, wurden jedoch von PolizistInnen abgedrängt. Danach
bot sich für ca. eine Stunde folgendes Bild: vor der Klinik standen
der Infotisch und die Anti-HLI-Aktivistinnen, davor die Polizei und auf
der anderen Straßenseite die Fundis.
mehr auf: at.indymedia.org
Besetzung
von Radio Orange 94,0:
Frauenaktivitäten beschränken sich nicht auf den Internationalen
Frauentag
Die Radiosendung
Reggae Fever wurde aufgrund massiv homophober Inhalte
Ragga-Musik, die zu Hatz auf sowie Mord an Lesben und Schwulen auffordert
- am Freitag den 14. März von einer Gruppe Frauen gestürmt und
übernommen. Die Frauen forderten den Radiomacher Kodak zu einer Stellungnahme
bezüglich seiner sexistischen und homophoben Aussagen auf. Auch HörerInnen
haben sich in einer lebhaften Diskussion an der Sendung beteiligt. Tolle
Aktion!
Radio Orange
94,0, das freie Radio in Wien, distanzierte sich umgehend von den Inhalten
von Reggae Fever und nahmen diese auch gleich aus dem Programm.
Die Stellungnahme des Programmbeirates von Orange 94.0: "Die Sendung
Reggae Fever wird aufgrund grober Verstöße gegen die Richtlinien
des Freien Radios mit sofortiger Wirkung ausgesetzt."
Genaueres hierzu und weitere interessante Links zu Homophie in der Musik:
www.orange.or.at
Besetzung
im Subzero:
Mickey Kodak, die Zweite.
Gleich darauf,
am 22. März musste unser Reggae-Freund Mickey Kodak gleich noch eine
ungemütliche Begegnung mit AktivistInnen miterleben: An diesem Abend
fand im Subzero ein Rebel Radio Abend mit Kodak statt. Ab
ca. 22:30 Uhr versammelten sich doch beachtlichen 150 AktivistInnen vor
dem Subzero. Zuerst gab es Aktionen vor dem Lokal, wie Verteilen von Flugis
zur Aufklärung potentieller BesucherInnen, dann begaben sich die
AktivistInnen in das Lokal. Ein kleiner Kiss-In und zwei Torten
im Gesicht des DJs, sowie daraus resultierende kurzfristige Probleme mit
der Soundanlage waren das Ergebnis. Und so schnell wird Mickey Kodak wohl
trotz seiner Entschuldigung wohl von seinen KritikerInnen
nicht befreit sein. Hier ein Ausschnitt aus der Stellungnahme von Kodak:
Ich als Rebel bin so stark das ich mich sehr wohl bei den armen
gesteinigten und voreilig zu unrecht verdammten Homosexuellen entschuldigen
kann und sie weiter ihre Art der Liebesauffassung praktizieren lasse,
wo immer sie auch wollen. Ich bitte sie aber es nicht unbedingt vor mir
zu machen und auch mir zugestehen eine Meinung und andere Ansicht der
Dinge haben zu dürfen.
Leider ist auch das Subzero, als Veranstalter, dem Verhalten von Radio
Orange nicht gefolgt, sondern meinte seiner Stellungnahme lediglich, dass
Kodak eh ein netter Mensch sei.
Links:
www.raw.at
www.subzero.at
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