Wie
jedes Jahr gab es auch heuer Ende April eine Aktionswoche gegen Tierversuche.
Auch heuer fanden zahlreiche Aktionen in verschiedensten Ländern statt.
Hier ein kleiner Ausschnitt von Aktionen in England, Deutschland und erfreulicherweise
auch in Wien, wo sogar zu Versuchen mißbrauchte Tiere befreit werden
konnten... |
|
Am 21. April
versammelten sich in Cambridge, dem Zentrum der englischen Tierversuchsindustrie
über 1000 Menschen zu einer Demonstration und Kundgebung mit zahlreichen
Infoständen.
In der Nacht zuvor wurde ein Manager von HLS mit Knallkörpern aus
seinen Schlaf gerissen, sowie dem Geschäftsleiter eines wichtigen
HLS-Kunden das Auto zu Klump gehauen und die Scheiben seines Wohnhauses
eingeworfen.
Blockade
und Demos in Deutschland.
Am 24. April
wurde in Münster, Deutschland, das Tierversuchslabor Covance Laboratories
blockiert.
Nachdem die Tier"pflegerInnen" und bevor die VivisektorInnen
das Firmengelände betreten hatten, ketteten sich zwei AktivistInnen
an das Eingangstor, zwei weitere ketteten sich an ein präpariertes
Auto, das auf der Zufahrt abgestellt und bei dem die Reifen abmontiert
wurden.
Erst nach eineinhalb Stunden konnten die VivisektorInnen unter Polizeischutz
und zu Fuß das Firmengelände betreten.
Der amerikanische KONZERN Covance ist das weltweit führende Tierversuchsauftragslabor.
In Münster werden 1.500 Affen gefangengehalten, jährlich etwa
1.000 in Vergiftungsversuchen getötet. Der Schwerpunkt liegt hierbei
bei "Reproduktionstoxikologie", d.h. das schwangere Affen gezielt
vergiftet werden, um die Auswirkungen auf den Fötus und die Geburt
zu "erforschen".
Getestet werden dabei alle möglichen Substanzen wie Pflanzenschutzmittel,
Kosmetika, Lebensmittelzusätze oder Arzneimittel. Covance unterhält
auch zu HLS Geschäftsbeziehungen.
Covance wird von dem vor kurzem gefällten Beschluß der EU maßgeblich
profitieren, rund 30.000 Altchemikalien neu testen zu lassen. Es müssen
auch Chemikalien neu getestet werden, die seit langem auf dem Markt sind
und solche, deren Gesundheitsschädlichkeit seit Jahren bekannt ist.
Ersten Schätzungen zufolge werden in diesen Versuchen 50 Millionen
Tiere vergiftet und getötet werden.
Am 27. April
fand in Mannheim die zweite Demo gegen den Neubau des Tierversuchslabors
des "Zentralinstituts für seelische Gesundheit" in der
Innenstadt statt.
"Unheimlich,
wenn man bedenkt, dass hier in Zukunft die Gesundheit derer zerstört
werden soll, deren "Seele" von einigen Unbelehrbaren seit Thomas
von Aquin und Descartes bis zu den modernen TierausbeuterInnen bestritten
wird. [...] Wie viele "Seelen" werden hier eingesperrt und gefoltert
werden, um Antworten aus ihnen herauszupressen, die sie nicht geben können:
über die menschliche Psyche."
Nach der
Demo fanden vor den Privatwohnungen von zwei Tierexperimentatoren spontane
Demos statt.
In Heidelberg fand ein Infostand über Tierversuche an der dortigen
Uni sowie über die Versuchstierzucht Kirchheimer Mühle, in der
seit gut 40 Jahren vor allem Hunde für Versuchszwecke gezüchtet
werden, statt. Von 21 Uhr bis Mitternacht wurde ebendort eine weiter Demonstration
abgehalten.
28. April Tierbefreiung und Bürobesetzung in Wien.
Am 28. April
statteten ca. 40 TierrechtsaktivistInnen dem Wiener Institut für
Krebsforschung in der Borschkegasse 8a einen Besuch ab. Der Großteil
der AktivistInnen drang in die Tierställe im Keller ein, die sich
über 4 Stockwerke erstrecken. Mittels Foto und Video wurden die grausamen
Haltungsbedingungen der zu Versuchen mißbrauchten Tiere dokumentiert,
9 von ihnen konnten befreit werden. Währenddessen versuchten weitere
AktivistInnen Labor und Büro des Prof. Huber, einem notorischen Tierexperimentator,
zu besetzen, andere demonstrierten vor dem Institutsgebäude mit Transparenten
und Flugblättern. Während es drei der AktivistInnen gelang sich
im Büro zu verbarrikadieren, wurden die übrigen beim Betreten
des Labors von Tierexperimentatoren mit Fäusten und Pfefferspray
brutal attackiert.
Der aus der Aktion resultierende Polizeieinsatz wurde vom Landesamt für
Verfassungsschutz und
Terrorismusbekämpfung durchgeführt. Es kam zu einem Großeinsatz
von über 100 PolizistInnen (inkl. einem WEGA Kommando), Feuerwehr-
und Rettungsmenschen. Das Institut wurde vollständig evakuiert, die
Einsatzkräfte agierten mit schwerem Atemschutz, da ein "Giftgas-"
oder "Säureanschlag" halluziniert wurde. Nach etwas über
zweienhalb Stunden räumten die BesetzerInnen freiwillig das Büro
und wurden bis nach Mitternacht in Polizeigewahrsam genommen.
tatblatt-originaltextservice:
Verein gegen Tierfabriken zu den aktuellen Versuch des Prof. Huber,
dessen Büro besetzt wurde:
"Ratten
zwangsweise mit Kaffee abgefüllt
Überdruckkammer mit Ratten:
pathogen-frei, steril, Boxen ohne Einstreu
keine Beschäftigungsmöglichkeiten
Am Institut für Krebsforschung wurden von Prof. Wolfgang Huber
ab Ende 2002 insgesamt 312 Ratten 2 Wochen lang mit verschiedenen
Kaffeesorten zwangsweise abgefüllt. Dann injizierte Prof. Huber
ihnen einen schweren Krebserreger zwischen die Beine, sodass sie Leber-
und Dickdarmkrebs entwickelten. So müssen viele Ratten nun schon
seit vielen Monaten [...], unter Krebsgeschwüren leiden. Heute,
am 28. April 2003, sollten die Tiere mit einer Guillotine getötet
werden, um festzustellen ob Kaffee auf Krebs Auswirkungen hat."
"Milliarden
von Menschen trinken seit Jahrhunderten Kaffee. Wieso müssen
jetzt über 300 Ratten mit Kaffee abgefüllt werden, um dessen
Wirkung zu untersuchen?
Die Ratten bekamen 14 Tage lang nur Kaffee als einziges Getränk,
bzw. Kaffee in der Nahrung. Kein Mensch nimmt soviel Kaffee in so
kurzer Zeit zu sich.
Ratten sind keine Menschen, und haben einen ganz anderen Metabolismus.
Der Einfluss von Kaffee auf die Krebsentwicklung ist also verschieden.
Kein Mensch lebt wie diese Ratten steril und pathogen-frei in einem
kleinen Käfig im Keller eines Gebäudes in einer Überdruckkammer.
Diese Art der Haltung muss einen Einfluss auf das Befinden und die
Abwehrkräfte von Lebewesen haben.
Prof. Huber macht bereits den 5. Kaffeeversuch: einmal mit und einmal
ohne Filterkaffee, einmal für diesen und einmal für jenen
Krebs. Das sind Tierversuche nur der Publikationen wegen. Die Ergebnisse
sind für den Menschen unbrauchbar.
Die Ratten hatten 14 Tage lang einen stark gezuckerten Kaffee als
einziges Getränk und dehydrierten deswegen. Wie viel Kaffee jede
einzelne Ratte aufgenommen hat, wurde nur durch Abwägen des Käfigs
und Dividieren durch die Anzahl der Käfiginsassen bestimmt."
"Seit
1989 gibt es eine Kommission, die jeden Tierversuch genehmigen muss
und jedes Tierversuchslabor jährlich einmal unangemeldet kontrollieren
soll. Diese Kommission kommt ihrer Aufgabe aber nicht nach:
Die
Kommissionsmitglieder sind mehrheitlich TierexperimentatorInnen
Die Kommissionsmitglieder sind mehrheitlich vollbeschäftigte
ProfessorInnen, die viel zu wenig Zeit für die Kontrolltätigkeit
aufbringen können
Statt alle Tierversuchslabore zu kontrollieren, wie es gesetzlich
vorgeschrieben wäre, wurden in den letzten 13 Monaten nur 8 von
etwa 300 Laboren kontrolliert.[...]
Es gibt Anträge für Tierversuche, die keine Genehmigung
erhielten, aber trotzdem durchgeführt wurden - ohne Konsequenzen.
[...]
Vor wenigen Jahren gab es in den Tierstallungen des Instituts eine
Helicobacter-Infektion unter den Mäusen. Das Institut hat diese
Infektion einfach unter den Tisch gekehrt, und mit seinen "pathogen-freien"
aber in Wirklichkeit mit Helicobacter infizierten Mäusen weiter
experimentiert und die Resultate publiziert, als ob nichts gewesen
wäre! Offenbar halten die TierexperimentatorInnen ihre eigenen
Versuche für irrelevant, ansonsten würden sie nicht einfach
infizierte Tiere als pathogen-freie in Versuchen verwenden und damit
die Ergebnisse vollkommen verfälschen.
Früher
wurden am Institut für Krebsforschung wesentlich mehr Tiere pro
Käfig gehalten, was zu völlig anderen Versuchsergebnissen
im Vergleich zu heute geführt hat, wie selbst die Leitung der
Tierställe bestätigt. Wie sinnvoll kann dann die Ergebnisextrapolation
auf Menschen sein[...]?"
Quellen: shacgermany.net, Vgt, at.indymedia.org
|