Nelson
Mandela.
Der lange Weg zur Freiheit.
859 Seiten.
S. Fischer
Verlag und im Fischer Taschenbuchverlag.
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"Für
mich war die Gewaltlosigkeit kein moralisches Prinzip,
sondern eine Strategie.
Es liegt kein moralischer Wert
in der Benutzung einer ineffektiven Waffe".
Nelson Mandela,
der erste demokratisch gewählte Präsident der Republik Südafrika,
wurde mit 45 Jahren zu lebenslanger Haft verurteilt, mit 71 freigelassen.
Seine anfängliche politische Haltung beschreibt er als wenig politisiert,
unreif und nationalistisch in dem Sinn, dass er für eine Ausgrenzung
von Weißen und KommunistInnen auftrat. Erst Gespräche mit KommunistInnen
und anderen Führungsmitgliedern des ANC änderten diese Meinung,
weshalb sich Mandela dann auch gegen Widerstände im ANC für
Kooperationen mit Farbigen und Weißen einsetzte.
Mandela legt dar, dass es bei dieser Zusammenarbeit um ethische Gründe
ging und taktische Überlegungen zweitrangig waren. Das steht in bemerkenswertem
Gegensatz zu seiner bis zuletzt vertretenen Ansicht, dass die Wahl der
Methoden bis hin zum Terrorismus letztlich vom Gegner bestimmt würde.
Mandela legte die Grundlagen für die bewaffnete Bewegung des ANC,
den MK, dessen erster Anführer er war. Mit Nachdruck schildert er
die Notwendigkeit dieser Entscheidung.
Trotz seines fortgeschrittenen Alters war Mandela nach seiner Enthaftung
einer derer im ANC, der bis zuletzt zögerte den bewaffneten Kampf
einzustellen.
Mandelas
Autobiografie wurde in der britischen und nordamerikanischen AktivistInnenszene
mit Begeisterung aufgenommen, weil sich seine Authentizität in der
späteren politischen Praxis als Staatspräsident fortsetzte und
weil er niemals der Notwendigkeit des bewaffneten Kampfes als Mittel abschwor.
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