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Burma
Campaign Austria News:
Demonstration am Flughafen Amsterdam.
Am 26. Oktober erlebten Fluggäste der AUA am Amsterdamer Flughafen
Schiphol eine nette Überraschung. Während sie auf einen
Abflug mit der AUA warteten, demonstrierten 50 in den Niederlanden
lebende Flüchtlinge aus Burma, eine Delegation des
Gewerkschaftsdachverbandes FNV und das Burma Center Nederland (BCN)
gegen die Flüge der AUA bzw. Lauda Air nach Burma. Die Reisenden
wurden über die Menschenrechtslage in Burma und über die AUA
ausführlich informiert. Außerdem hat der FNV in
Zusammenarbeit mit dem BCN zehntausend an die AUA gerichtete
Protestpostkarten in Umlauf gebracht.
TATblatt.
Transportgewerkschaften gegen AUA-Flüge.
Die International Transport Workers Federation (ITF) hat die AUA nach
einem Treffen der Gewerkschaftsdelegierten der bei Fluggesellschaften
der Star Alliance Beschäftigten (darin sind Lufthansa, AUA, Thai
Airways u.a. zusammengeschlossen) aufgefordert, die Flüge nach
Burma einzustellen. ITF-Generalsekretär David Cockroft forderte
Vorstandsmitglied Josef Burger unmissverständlich auf, entweder
die Flüge sofort zu beenden, oder umgehend mit der
österreichischen Gewerkschaft HTV (Handel, Transport, Verkehr)
Verhandlungen über ein baldiges Ende zu führen. Die ITF
betont, dass die HTV (des ÖGB) die Resolution mitträgt. Damit
hat sich zumindest eine Fachgewerkschaft des ÖGB doch noch
besonnen.
Burma-Werbung am Bundeskongress des ÖGB.
Während sich international Gewerkschaften gegen Tourismus in Burma
stark machen, zeichnete sich am Bundeskongress (14-17 Okt.) des
ÖGB im Austria Center ein anderes Bild: Dort bewarb beispielsweise
Ruefa Reisen an ihrem Stand Flugreisen nach Burma. Ein
Naheverhältnis des ÖGB zu Ruefa Reisen ist leicht
herzustellen: Die BAWAG ist Teilhaberin an Ruefa Reisen, der ÖGB
wiederum ist Hauptaktionär der BAWAG. Auch die Austrian Airlines
war am ÖGB Bundeskongress mit einem Infostand vertreten – und das
während sich die AUA-Belegschaft im Streik befand.
Abwärtsspirale.
Die jüngsten Zahlen der AUA zeigen steil nach unten. Die Zahl der
Linienpassagiere ist zuletzt um 7%, die der Charterpassagiere um 25%
zurückgegangen. Bei den Aktionären sind die beiden einzigen
unabhängigen, nämlich der US-Investor Wyser-Pratte und die
Großbank Credit Suisse First Boston, dabei das sinkende Schiff zu
verlassen. Wyser-Pratte reduzierte seine Anteile im September auf unter
5%, von der CSFB gibt es ebenfalls Gerüchte um weitere
Abverkäufe. Alle anderen Aktionäre sind (je nach Unternehmen
auch ehemalige) indirekte österreichische Staatsbeteiligungen, die
auf Marktveränderungen traditionell nicht reagieren.
Erlahmende Propaganda für Reisen.
Während im Vorjahr noch breitflächig für die
Burmaflüge Propaganda gemacht wurde, ist diese heuer wesentlich
schwächer geworden. Zu den unrühmlichen Ausnahmen zählt
der Ö1 Club des ORF, der gemeinsam mit der Redaktion der
Ö1-Sendung Ambiente, einer auch sonst kritiklosen Sendung, eine
„Spezialreise“ organisiert hat, in Wirklichkeit aber TouristInnen
für das Verkehrsbüro keilt. Einige Reisebüros sind
selbstverständlich unbelehrbar, siehe Ruefa, doch ansonsten sind
viele Reisebüros deutlich leiser geworden. Die Bewerbung im
Internet hat ebenfalls deutlich abgenommen. Außerdem: auf der
Suche zu AUA und Burma findet sich zunächst mal eine Unzahl von
Boykottaufrufen bis überhaupt das erste Reiseangebot erscheint.
Erneute Proteste von Burmas Opposition.
Nach dem burmesischen Exilparlament in Indien haben in weiteren
Schreiben auch die exilierte Regierung (NCGUB – National Coalition
Government of the Union of Burma) und die einzige unabhängige
Gewerkschaft Burmas (FTUB – Free Trade Union of Burma), die ebenfalls
außerhalb Burmas ihren Sitz hat, gegenüber der AUA gegen die
Flüge protestiert und deren Einstellung gefordert. |