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Ecuadorianischer
Menschenrechtsaktivist ermordet.
Verstrickt sich die OMV abermals in skrupellose Ölgeschäfte?
Am Morgen des 4. November 2003 wurde der bekannte Umwelt- und
Menschenrechtsaktivist Angel Shingre in Coca, Ecuador in ein Taxi
gelockt, dort schwer verletzt und in einem Vorort von Coca auf die
Straße gezerrt und mit drei Schüssen getötet. Angel
Shingre unterstützte jahrelang indigene Dorfgemeinschaften und
Kleinauern bei der Durchsetzung ihrer Rechte gegenüber
Ölmultis. In den letzten Wochen vor seiner Ermordung organisierte
er professionelle Rechtsvertretungen der indigenen Bevölkerung in
Pindo und Shiripuno. Dort läuft gerade eine Klage gegen den
Ölmulti Texaco wegen massiver Umweltzerstörung und
Menschenrechtsverletzungen seit den 60er Jahren.
TATblatt.
Erst im Juni war eine österreichische Umweltdelegation bei Angel
Shingre. Er führte sie auch auf das „Ölfeld 7“, an dem sich
die österreichische Mineralölverwaltung OMV mit 25%
beteiligen will. Die UmweltaktivistInnen fanden eine katastrophale
Situation vor. Pipeline-Brüche sind an der Tagesordnung und
Zerstören die Lebensgrundlagen der dort lebenden Menschen. Nur
einen Tag nach dem Mord traf genau dort (auch die Stadt Coca liegt in
diesem Gebiet) eine Delegation der OMV zum einem sogenannten
Umweltaudit ein, das die entgültigen Vorraussetzungen für den
Einkauf der OMV schaffen soll.
Nach der militärischen Besetzung des Dorfes Shushufindi und dem
Mord an Angel Shingre, scheint der nächste brutale Konflikt schon
vorprogrammiert. Denn die indigene Bevölkerung im Süden des
Landes wird die geplante Ölförderung, die Enteignungen und
die Willkür von Behörden und Konzernen nicht schweigend
hinnehmen. AktivistInnen belegen mit Beispielen aus der Vergangenheit,
dass die Gegenseite nicht Zögern wird zu den Waffen zu greifen.
Auch im Sudan hatte die OMV eine Beteiligung an Ölbohrungen nach
einer Kampagne verkaufen müssen: mit den Öleinnahmen wurde
der blutige Bürgerkrieg finanziert. Wird sich der Konzern ein
weiteres Mal kalte Füße holen?
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