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Neues von SHAC.
Seit der letzten Nummer hat sich bei der Kampagne gegen Europas
größtes Tierversuchsauftragslabor einiges getan. Ein kurzer
chronologischer und unvollständiger Abriß.
TATblatt.
In den USA wurde Anfang Oktober mit den Kreditkarten von zwei
Vorstandsvorsitzenden von Chiron, einen HLS-Kunden, fast 25.000 US$
ausgegeben – für so nette Kleinigkeiten wie Konzertkarten, Kameras
und Haushaltsgeräte. Kurz danach kündigte ein weiterer
Lieferant dem britischen Labor die Verträge auf, was HLS dazu
veranlaßte, alle LieferantInnen mit der Bitte sie nicht zu
verlassen anzuschreiben. Die Ziele von SHAC erhielten sogar
persönlichen Besuch von HLS-MitarbeiterInnen. Anfang Oktober
wurden die Websites von drei japanischen HLS-KundInnen zum Erliegen
gebracht, Ende des Monats wurde dann noch der Emailempfang von Daiichi
(einem der drei Unternehmen) lahmgelegt.
Vertrauliche Informationen wurden über die finanzielle Situation
einer Mitarbeiterin des HLS-Kunden Eisai veröffentlicht.,Noch
brisanter war die Veröffentlichung interner Dokumente der Firma
Daiichi. In diesen werden Details über die Testphase eines
Medikamentes gegen Krebs in der Bauchspeicheldrüse genannt. Unter
anderem werden schwere Fehler eingeräumt, die zu den Tod von
Testpersonen geführt haben, auch wird über eine Finanzkrise
berichtet. Diese Dokumente wurden zu Informationszwecken an mehrere
tausend HLS-Kunden, japanische Pharma- und Chemieunternehmen,
Industrieverbände, klinische Testlabore, Wertpapierbanken,
Biotechnologie-Analysten und Investmentbanken und an viele Medien
weltweit, die ein Interesse an dem Thema Biotechnologie haben, verteilt.
Während einer Pharmazeutikmesse in Frankfurt, der weltweit
größten und wichtigsten dieser Art, wurden die Stände
von zwei KundInnen von HLS mit Ketchup übergossen,
Flugblätter verteilt und mit Megaphon und Plakaten agitiert.
In Österreich wurde eine Messe mit Beteiligung und gesponsert von
HLS KundInnen gestört: Am 25. Oktober drangen AktivistInnen mit
einem Megaphon, einer Gashupe und tausenden Wurfschnitzeln auf den
Weltkongreß für Männergesundheit auf der
Universität vor. Die Intention in ein Symposium von BAYER und
GLAXOSMITHKLINE vorzudringen wurde durch etliche Securities verhindert,
die die AktivistInnen unsanft vor die Türe setzten.
Schließlich wurden am dritten November während eines
Aktionstages die Telefonleitungen des Kunden Sankyo Pharma (Tel 485 86
42 und 0664 311 94 90) blockiert. Während des Tages nahm die
Bereitschaft der Angestellten, das Telefon anzuheben, merklich ab. Am
Nachmittag schließlich wurde das Telefon ganz abgeschaltet.
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