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Universität
bezahlt Privatprozess
eines Tierquälers.
Wolfgang Hubers Kaffeeversuche am Krebsforschungsinstitut in Wien, seit
1.1.2004 Teil der Medizinischen Universität Wien, dürfen als
"sinnlose Tierquälerei" bezeichnet werden. Das ist das Ergebnis
eines erfolglosen Verleumdungsprozesses von Huber gegen den Verein
gegen Tierfabriken.
Presseaussendung Verein gegen Tierfabriken, bearbeitet TATblatt.
Hunderte Ratten wurden in sinnlosen Versuchen gequält. Nachdem der
Verein gegen Tierfabriken in einer Aktion im April 2003 die
Hintergründe zu den Kaffeeversuchen von Wolfgang Huber am
Krebsforschungsinstitut, damals noch Universität Wien, aufgedeckt
und darüber berichtet hatte, wurde er vom Tierexperimentator Huber
auf Unterlassung und wegen übler Nachrede geklagt. Jetzt hat das
Oberlandesgericht Wien in seiner Urteilsverkündung bestätigt:
Hubers Tierversuche dürfen als offensichtlich vollkommen sinnlos
und reine Tierquälerei bezeichnet werden. Die Kosten für
diesen Privatprozess von Dr. Huber hat die medizinische Fakultät
der Universität Wien, die in der Öffentlichkeit angibt, kein
Geld zu haben, übernommen.
Der geklagte Verein gegen Tierfabriken dazu: "Die
TierexperimentatorInnen, aber auch die Behörden, versuchen die
Fakten zu den Tierversuchen vor der Öffentlichkeit zu verbergen.
Deswegen sind Aktionen wie am 28. April, die Besetzung des Instituts
für Krebsforschung durch den VgT, notwendig, um an diese Fakten
heranzukommen. Im Gegensatz zu der damals von einigen Medien
verbreiteten Ansicht, dass wir dabei eine Gesetzesübertretung
begangen hätten, hat die Staatsanwaltschaft diesbezüglich
alle Anzeigen z.B. wegen Hausfriedensbruch niedergelegt. Und jetzt
haben auch die Gerichte entschieden, dass unsere Angaben den Tatsachen
entsprachen und unsere Kritik berechtigt war. Besonders schockiert
dabei allerdings, dass die Universität Wien, die immer über
Geldmangel jammert, die absurden Klagen des Herrn Huber
vollständig finanziert. Bei dieser Art von Budgethaushaltung als
Rechtsschutzversicherung klagewütiger TierexperimentatorInnen darf
die Finanzkrise der Universität Wien nicht verwundern: sie ist
offenbar hausgemacht!"
Wolfgang Huber hatte hunderte Ratten zumindest 10 bis 14 Tage lang
ausschließlich mit Kaffee als einzigem Getränk
abgefüllt und ihnen dann Krebserreger injiziert und Krebserreger
gefüttert. Mindestens 5 Monate später sollte die Auswirkung
von massivem Kaffeekonsum auf die Entwicklung von Leber- und
Dickdarmkrebs beobachtet werden. Das Handelsgericht Wien hat in 1.
Instanz dem Verein Gegen Tierfabriken in allen Punkten seiner Kritik
Recht gegeben. So steht wörtlich im Urteil: "aufgrund der
Ergebnisse des Bescheinigungsverfahrens [ist] davon auszugehen, dass
die in Rede stehenden Behauptungen [des Verein gegen Tierfabriken]
allesamt wahr sind, sohin keine unrichtigen
Tatsachenäußerungen [...] vorliegen".
Das Oberlandesgericht Wien hat nun in 2. Instanz das erstinstanzliche
Urteil voll inhaltlich bestätigt und dazu wörtlich bemerkt:
"Wenn schon nicht bezweifelt werden kann, dass eine Massentierhaltung
für die betroffenen Tiere äußerst unangenehme
Lebensbedingungen schafft [wie ein Urteil des Obersten Gerichtshofs
zeigt], muss dies umso mehr für Ratten gelten, deren sonst
reichhaltiger Speiseplan im wesentlichen durch Kaffee ersetzt wird, und
die aufgrund eines verabreichten Karzinogens Krebs entwickeln". Und
weiter: "Die Beurteilung des Versuchs als sinnlos" stellt eine
erkennbare Bewertung dar, die nicht pauschal diffamiert, sondern
detailliert Kritik an der Versuchsreihe übt".
Damit endet eine Serie sinnloser Klagen auf Kosten der
Universität. Huber hatte nämlich nicht nur den Obmann des
VgT, sondern auch zwei weitere Personen willkürlich geklagt,
obwohl diese weder mit der Kritik noch mit der Aktion etwas zu tun
hatten. Auch diese Klagen zahlte die Universität, Kosten etwa
3.600 €. Die Kostenübernahme erfolgte durch den bisherigen Dekan
der Medizinischen Fakultät der Universität Wien, Wolfgang
Schütz, der nun der Rektor der Medizinischen Universität
geworden ist. Schütz: "Das war alles mit Professor Huber
abgesprochen. Schließlich sei der Wissenschaftler durch die
verleumderischen Aktionen der Tierschützer in seiner beruflichen
Tätigkeit beeinträchtigt worden."
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