Anarchie
- Anarchismus. Zweitägige Veranstaltungsreihe im WUK (Wien).
Wo?: Initiativenraum im WUK (Währingerstrasse 59, A - 1090 Wien)
Wann?: Sa. 15.Mai und So. 16.Mai 2004
Veranstalter: Gruppe "schwarzwurzeln"
Verkehrsverbindungen:
* Straßenbahnen 5, 37, 38, 40, 41, 42 (Haltestelle Spitalgasse
/ Nussdorferstrasse)
* U6 (Haltestelle Währinger Strasse / Volksoper)
Programm vom Samstag,
den 15. Mai 2004
13.00 Was ist Anarchismus?
Das Wort kommt von dem griechischen Wort An-Archie und bedeutet keine
Herrschaft, meint also die Abwesenheit jeglicher Autorität. Nun
ist es ein weit verbreitetes Vorurteil, dass der Mensch ohne Autorität
und Regierung nicht leben können, ganz so, als ob ein Zirkuspferd
ohne seinem Dompteur zugrunde gehen müsse. Es werden verschiede
Menschen ihre ansichten kurz darstellen, nachher soll es eine Diskussion
stattfinden.
15.30 Parlamentarismuskritik
und Basisdemokratie
Parteien und PolitikerInnen versuchen gerne den Glauben zu erwecken,
das paralmentarische Repräsentativsystem wäre "zwar keine
perfekte, aber immer noch die beste aller Herrschaftsformen". Doch
meinen wir, dass der Parlamentarismus nicht nur die falsche Antwort
ist, sondern die falsche Frage gestellt wurde: Kann ein Herrschaftssystem
überhaupt demokratisch sein?
17.30 Individual-Anarchismus
versus Sozialanarchismus. Ein schwieriges Verhältnis? (Gerhard
Senft)
Der Anarchismus als Denkrichtung ist aufklärerisch und romantisch
zugleich, er vereinigt in sich individualistische und sozialistische
Elemente, diese Vielzahl von Strömungen erzeugen naturgemäß
ein ganz bestimmtes Spannungsfeld, das im Vortrag von Gerhard Senft
behandelt werden soll.
19.30 Selbstorganisation
bei den ZapatistInnnen (Libertad Weiz)
Die Ideen von Selbstorganisation und Basisdemokratiesind nach wie vor
hochaktuell. So bestimmen sie etwa das Leben der zapatistischen autonomen
Gemeindenin Mexiko. Vortrag über die ZapatistInnen und ihre Ideen.
Programm vom Sonntag, den 16. Mai 2004
09.30 Frühstück
Gemeinsam wollen wir einen schönen Tag beginnen...
11.00 Pierre Ramus
(Rudolf Großmann), der Lebensweg eines Anarchisten - eine Ausstellung
Der in Wien mit dem bürgerlichen Namen Rudolf Großmann geborene
Pierre Ramus (1882 - 1942) ist neben Max Nettlau für die internationale
Szene der bedeutendste aus Österreich stammende anarchistische
Denker, Publizist und Aktivist. Vor allem galt Ramus als ein "rastloser
Propagandist" des Anarchismus. Diese Ausstellung gibt anhand von
12 Grafiktafeln einen guten Überblick über sein Leben und
sein Werk.
13.00 Anarchismus
zwischen Gewalt und Gewaltlosigkeit (Dieter Schrage)
Anarchismus wird meist, z. B. in dem größten Teil der Massenmedien,
mit Gewaltanwendung und Terror gleichgesetzt. Doch ist dies eine schwere
Verunglimpfung und geht an der Realität der meisten anarchistischen
Ideen und Theorien (z. B. bei Leo Tolstoi oder Pierre Ramus) völlig
vorbei.
15.00 Anarchie: Eine
Welt ohne Gefängnisse
AnarchistInnen stellen sich eine Gesellschaft ohne Gefangene, BewacherInnen,
Gerichte und PolizistInnen vor. Aber wird das dann nicht der Kampf Alle
gegen Allesein? Wie soll sich dann eine freie Gesellschaftgegen antisoziales
und zerstörerisches Verhalten verteidigen? Um eine Debatte über
diese und andere Fragen anzuregen, wird ein Blick auf anarchistische
und radikale Sichtweisen der Themen Gesetz, abweichendes Verhalten und
Strafe sowie der Rolle des Gefängnisses in der modernen Gesellschaft
geworfen werden.
17.00 Feminismus:
Was für eine Weiberwirtschaft?
Wir überspringen die Grenzen von Zeit und Raum: Emma Goldman (eine
bekannte Anarchistin) bittet engagierte Frauen zum Fünf Uhr Tee
- ein (Streit)gespräch, das die Vielfalt feministischer Positionen
zeigt.
19.00 Welche Perspektiven
haben AnarchistInnen heute?
Welche Möglichkeiten gibt es, den Anarchismus zu Beginn des 21.
Jahrhunderts wieder breiter in der Gesellschaft zu verwurzeln? Wie können
wir unser Ziel einer herrschaftsfreien Gesellschaft ohne Ausbeutung
und Unterdrückung von Menschen über andere Menschen erreichen?
Offene DiskussionBei allen Veranstaltungen gibt es anschließend
die Möglichkeit zur Diskussion!
Außerdem wird es während der beiden Veranstaltungstage Büchertische,
Infotische, ein Buffet sowie eine Krabbelecke für Kinder (Spielzeug
mitbringen!) und vieles mehr geben.
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