Chronik: AKW Brokdorf

Kurzübersicht
Standort 25576 Brokdorf
Betreiber Kernkraftwerk Brokdorf GmbH
 (Gesellschafter: 80%
E.ON Kernkraft, 20% Vattenfall Europe)
Inbetriebnahme 14. Oktober 1986
Reaktortyp Druckwasserreaktor (DWR) der 1300 MW-Baulinie / Siemens (KWU)
AKW-Leistung 3765 MW therm / 1440 MW el brutto / 1370 MW el netto
Anzahl der Brennelemente im Reaktor 193
Brennelemente-Einsatz Uran-Brennelemente (BE) mit bis zu 4,45 Gew-% Uran-235 Anreicherung
Mischoxid-Brennelemente (MOX-BE) bis zu 4,6 % 
Einsatzbereich Grundlastkraftwerk

 

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(Letzte Aktualisierung: 21.02.2013)

 AKW Brokdorf 
20. Februar 2013
Störung in der Turbinenregelung des AKW Brokdorf 

In einer Pressemitteilung mit dem Titel "Kurzzeitige Leistungsreduktion des Kernkraftwerks Brokdorf" gibt E.ON Kernkraft am 21.02.13 eine neue Betriebsstörung im AKW Brokdorf an der Unterelbe bekannt: "Am Nachmittag des 20. Februar 2013 kam es im Kernkraftwerk Brokdorf zu einer kurzzeitigen Leistungseinschränkung. Ursache hierfür war eine Störung in der Turbinenregelung im nicht-nuklearen Teil der Anlage. Alle Systeme des Kernkraftwerks reagierten bestimmungsgemäß."
"Die Störung hatte keine Auswirkung auf den sicheren Betrieb des Kraftwerks", wird Seitens des Atomenergie-Konzerns versichert. "
Nach Tausch einer elektronischen Baugruppe wurde die Leistung der Anlage stufenweise angehoben, so dass gestern Abend gegen 23.00 Uhr wieder Volllast erreicht wurde."
"Das Vorkommnis ist nicht meldepflichtig", wird von E.ON Kernkraft in der Pressemitteilung abschließend betont.

05. Dezember 2012
AKW Brokdorf:
Ausfall einer Pumpe im Nebenkühlwassersystem  

Das Umweltministerium in Kiel "Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein" informiert am 07.12.12 in einer Pressemitteilung unter dem Titel "Meldepflichtiges Ereignis im Kernkraftwerk Brokdorf" über eine neue Panne im AKW Borkdorf: "Im Kernkraftwerk Brokdorf kam es zum Ausfall einer elektrischen Baugruppe im Nebenkühlwassersystem. Ursache war", laut dem Kieler Umweltministerium, "ein fehlerhaftes Bauteil innerhalb der Baugruppe. Die defekte Baugruppe wurde umgehend ausgetauscht. Dieses meldepflichtige Ereignis der Kategorie 'N' wurde der schleswig-holsteinischen Atomaufsichtsbehörde heute (07. Dezember 2012) fristgerecht gemeldet."
"Eine redundante Notnachkühlkette stand jederzeit uneingeschränkt zur Verfügung", wird in der Pressemitteilung des Umweltministeriums in Kiel gegenüber der Öffentlichkeit versichert. " Zur Klärung der Schadensursache hat die Atomaufsichtsbehörde unabhängige Sachverständige hinzugezogen."
Seitens des Umweltministeriums in Kiel wird dazu abschließend erläutert: "Hintergrund: Das Nebenkühlwassersystem ist ein Teil der sicherheitstechnisch wichtigen Kühlkette der Anlage und dient unter anderem der Wärmeabfuhr aus dem nuklearen Zwischenkühlsystem."

E.ON Kernkraft: "Kernkraftwerk Brokdorf: Austausch einer elektronischen Baugruppe"

Von E.ON Kernkraft wird am 07.12.12 in einer Pressemitteilung mit der wenig aussagekräftigen Überschrift "Kernkraftwerk Brokdorf: Austausch einer elektronischen Baugruppe" die neue Betriebsstörung im AKW Brokdorf an der Unterelbe zugegeben: "Im Kernkraftwerk Brokdorf kam es am 5. Dezember 2012 zum Ausfall einer von zwei Pumpen in einem Nebenkühlwassersystem."
"Der Ausfall der Pumpe hatte keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage, da ihre Funktion im Anforderungsfall von einer weiteren Nebenkühlwasserpumpe übernommen werden würde", wird von dem Atomenergie-Konzern behauptet. "Das betroffene Kühlwassersystem übernimmt auslegungsgemäß keine betrieblichen Aufgaben."
"Ursache für den Ausfall war", laut E.ON Kernkraft, "eine defekte elektronische Baugruppe, die unverzüglich getauscht wurde. Die anschließende Funktionsprüfung verlief einwandfrei."
"Das Vorkommnis liegt", nach der Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' (Normalmeldung) fristgerecht angezeigt." 

11. Oktober 2012
AKW Brokdorf: Ausfall eines Lüfters für die
Kühlung
der Speisewasserpumpen und Dieselgeneratoren

Über zwei neue Pannen im AKW Brokdorf an der Unterelbe wird am 15.10.12 von E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Kernkraftwerk Brokdorf: Austausch einer Lüfterwelle" berichtet: "Im Kernkraftwerk Brokdorf kam es am 11. Oktober 2012 zum Ausfall eines Umlüfters in einem separaten Gebäude, in dem sich sowohl Speisewasserpumpen als auch Dieselgeneratoren befinden.
Der Ausfall des Lüfters hatte", nach dem Wortlaut des Atomenergie-Konzerns in der Mitteilung, "keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage." Von E.ON Kernkraft wird dazu weiter ausgeführt: "Die Umluftkühlanlage führt die Abwärme der elektronischen Anlagen und der Dieselanlagen aus dem Gebäude ab. Die Abwärmeabfuhr wurde durch andere Lüfter sichergestellt."
"Ursache war", nach der Mitteilung von E.ON Kernkraft, "ein Wellenbruch des Lüfters. Der Lüfter wurde unverzüglich instand gesetzt. Die anschließende Funktionsprüfung verlief ohne Beanstandung."
"Das Vorkommnis liegt", nach der Einstufung des Atomenergie-Konzerns, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' (Normalmeldung) fristgerecht angezeigt."

E.ON Kernkraft gibt in dieser Pressemiteilung eine weitere Betriebsstörung in dem Atommeiler in Brokdorf bekannt: "Durch eine Fehlsignalisierung einer von vier Hauptkühlmittelpumpen kam es in der Nacht zum Montag zu einer automatischen Leistungsreduktion des Kraftwerks auf 40 % Leistung. In den frühen Morgenstunden des 15.10. wurde die Pumpe wieder in Betrieb genommen, Volllast wurde wieder um 4.30 Uhr erreicht." - "Das Vorkommnis ist nicht meldepflichtig", wird von dem Atomenergie-Konzern abschließend hervorgehoben.

05. Oktober 2012
E.ON Kernkraft: "EU-Stresstest bestätigt hohes Sicherheitsniveau des Kernkraftwerks Brokdorf"

"Die vereinzelt in den Medien aufgestellte Behauptung das Kernkraftwerk Brokdorf habe den Stresstest nicht bestanden, ist schlichtweg falsch", wird von dem Atomenergie-Konzern E.ON  in einer Pressemitteilung am 05.10.12 mit der Überschrift "EU-Stresstest bestätigt hohes Sicherheitsniveau des Kernkraftwerks Brokdorf" einleitend versichert. "Eine derartige Fehlinterpretation der gestern von der EU-Kommission vorgestellten Ergebnisse aus dem EU-Stresstest können wir nicht unkommentiert lassen."
Von E.ON Kernkraft wird in der Mitteilung weiter ausgesagt: "Die Untersuchungen im Rahmen des EU-Stresstests haben in erster Linie gezeigt, dass das Kernkraftwerk Brokdorf bei allen unterstellten Szenarien über große Sicherheitsreserven verfügt. Diese Sicherheitsreserven gehen sogar über die in Gesetzen, Genehmigungen und Regelwerken festgelegten Mindestanforderungen weit hinaus. Das gilt auch für Ereignisse wie Hochwasser und Erdbeben.
"Das Kernkraftwerk Brokdorf weist weder Mängel noch Sicherheitslücken mit Blick auf die Erdbebensicherheit auf. Es ist - wie alle deutschen Kernkraftwerke - gegen das 100.000-jährliche Erdbeben ausgelegt." Der Atomenergie-Konzern räumt in der Pressemitteilung anschließend ein: "Eine seismische Instrumentierung sah das bis November 2011 gültige Regelwerk nicht vor, da sich das Kraftwerk in einer Region mit einer besonders gering zu erwartenden seismischen Aktivität und Intensität befindet. Mit der Änderung des Kerntechnischen Regelwerks begannen die Arbeiten für die Installation einer Erdbebeninstrumentierung."

30. September 2012
Kurzzeitiger Leistungsabfall im AKW Brokdorf aufgrund
einer Störung in der Turbinenregelung 

Das Umweltministerium in Kiel, neuer Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume ist nach der Landtagswahl am 06.05.12 in Schleswig-Holstein seit dem 12.06.12 Dr. Robert Habeck von der Partei DIE GRÜNEN, gibt am 01.10.12 in einer Pressemitteilung unter dem Titel "Vorübergehender Leistungsabfall im Kernkraftwerk Brokdorf" der Öffentlichkeit eine neue Betriebsstörung im AKW Borkdorf bekannt:

"Die schleswig-holsteinische Atomaufsichtsbehörde ist von der Betreibergesellschaft über eine vorübergehende Leistungsreduktion im Kernkraftwerk Brokdorf informiert worden. Am Sonntagabend (30. September) kam es beim Austausch einer Spannungsversorgungsbaugruppe im betrieblichen Teil der Turbinenregelung zu einer Reduktion der elektrischen Nettoleistung von 1410 auf ca. 150 Megawatt. Seit dem frühen Montagmorgen befindet sich die Anlage wieder im Volllastbetrieb.
Die kerntechnische Sicherheit war nach gegenwärtiger Einschätzung nicht gefährdet", wird Seitens der zuständigen
schleswig-holsteinischen Atomaufsichtsbehörde in der Mitteilung ausgesagt. "Die atomrechtliche Aufsichtsbehörde hat Sachverständige hinzugezogen, um zu prüfen, wie es zu dem Leistungsabfall gekommen ist."

E.ON Kernkraft: "Kurzzeitige Leistungsreduktion des Kernkraftwerks Brokdorf"

Von E.ON Kernkraft wird am 01.10.12 in einer Pressemitteilung unter der Überschrift "Kurzzeitige Leistungsreduktion des Kernkraftwerks Brokdorf" dazu berichtet: "Am Abend des 30. September 2012 kam es im Kernkraftwerk Brokdorf zu einer kurzzeitigen Leistungseinschränkung. Ursache hierfür war", laut E.ON Kernkraft, "eine Störung in der Turbinenregelung im nicht-nuklearen Teil der Anlage. Alle Systeme des Kernkraftwerks reagierten bestimmungsgemäß. Die Störung hatte keine Auswirkung auf den sicheren Betrieb des Kraftwerks", versichert der Atomenergie-Konzern in der Pressemitteilung.
"Nach Tausch einer elektronischen Baugruppe wurde die Leistung der Anlage stufenweise angehoben." Dabei gab es eine weitere Panne: "Im Rahmen des Anhebens der Leistung wurde eine Störung an einem Speisewasserventil festgestellt. Nach Austausch der dazu gehörigen elektronischen Baugruppe und Prüfung des Ventils konnte die Leistung weiter gesteigert werden, so dass am frühen Morgen des 1. Oktober wieder Volllast erreicht wurde. E.ON Kernkraft betont in der Mitteilung abschließend: "Das Vorkommnis ist nicht meldepflichtig."

Rückblick: Aus den Angaben der E.ON Energie AG in der Urgent Market Message (UMM) mit der UMM ID 2012-03122-8, am 30.09.12 um 18:45 Uhr, geht hervor: Der Atommeiler in Brokdorf mit einer "Nettonennleistung von 1410 MW" verfügt derzeit nur über eine "Einsetzbare Leistung von 410 MW". Die "Aktuelle Leistungsminderung" beträgt "1000 MW". - Als "Ereignisgrund" wird in der UMM "in Klärung" angegeben. Das voraussichtliches "Ereignisende" wird demnach am "30.09.12 um 20:09 Uhr" erwartet.
Aus den Daten der E.ON Energie AG in der UMM ID 2012-03122-8, zuletzt aktualisiert am 30.09.12 um 22:09 Uhr, geht hervor: Das Atomkraftwerk mit einer "Nettonennleistung von 1410 MW" verfügt derzeit weiterhin nur über eine "Einsetzbare Leistung von 410 MW". Die "Aktuelle Leistungsminderung" beträgt "1000 MW". - Als "Ereignisgrund" wird in der UMM weiterhin "in Klärung" angegeben. Das voraussichtliches "Ereignisende" wird demnach nun am "30.09.12 um 23:59 Uhr" erwartet.
Aus den Infos der E.ON Energie AG in der UMM ID 2012-03122-8, zuletzt aktualisiert am 01.10.12 um 03:25 Uhr, geht hervor: Der Atommeiler mit einer "Nettonennleistung von 1410 MW" hat derzeit nur noch eine "Einsetzbare Leistung von 310 MW". Die "Aktuelle Leistungsminderung" beträgt "1100 MW". - Als "Ereignisgrund" wird in der UMM weiterhin "in Klärung" angegeben. Das voraussichtliches "Ereignisende" wird demnach jetzt erst am "01.10.12 um 03:42 Uhr" erwartet.
Aus den Angaben der E.ON Energie AG in der UMM ID 2012-03122-8, zuletzt aktualisiert am 01.10.12 um 04:00 Uhr, geht hervor: Das AKW Brokdorf mit einer "Nettonennleistung von 1410 MW" hat derzeit weiterhin nur eine "Einsetzbare Leistung von 310 MW". Die "Aktuelle Leistungsminderung" beträgt "1100 MW". - Als "Ereignisgrund" wird in der UMM nun "E- und Leittechnik" angegeben, der "Ereignisbeginn" ist auf den "30.09.2012 um 17:51 Uhr" datiert, das "Ereignisende" fand demzufolge am "01.10.2012 um 04:07 Uhr" statt, der "Status" wird nun als "behoben" bezeichnet. Demzufolge wurde das AKW Brokdorf nun wieder auf volle Leistung hochgefahren.

Auf ihrer Website gibt die E.ON Energie AG am 08.10.12 mit Stand um 11:28 Uhr in der Tabelle "Erzeugte Energie auf Tagesbasis Kalenderwochen 39 und 40 / 2012" für das AKW Brokdorf rückblickend bekannt: Fr., 28.09.2012: 33710, Sa., 29.09.2012: 33722, So., 30.09.2012: 27258, Mo., 01.10.2012: 31926 und Di., 02.10.2012: 33709 MWh/Tag Stromerzeugung.

26. Mai 2012
AKW Brokdorf: Nach vorgezogener Revision und Brennelementwechsel wieder am Netz

Das AKW Brokdorf ist nach Angaben des für die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein zuständige Justizministeriums in Kiel nach Beendigung der vorgezogenen Jahresrevision und dem damit verbundenen Brennelementwechsel wieder ans Netz gegangen. - Der Atommeiler an der Unterelbe ging am 26.05.12 wieder in Betrieb.

"Das Kernkraftwerk Brokdorf geht nach Abschluss des jährlichen Brennelementwechsels und der damit verbundenen Jahresrevision wieder ans Netz", berichtet das für die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein zuständige Justizministerium in Kiel am 29.05.12 in einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Kernkraftwerk Brokdorf geht nach Jahresrevision wieder in Betrieb". "Das in Schleswig-Holstein für die Reaktorsicherheit zuständige Justizministerium hat nach Abschluss der Revisionsarbeiten heute (26. Mai) die erforderliche Zustimmung zur Wiederinbetriebnahme erteilt. Die Jahresrevision war vorgezogen worden, nachdem an Brennelementen im Lagerbecken gebrochene Niederhaltefedern entdeckt worden waren und eine Übertragbarkeit auf die im Reaktor befindlichen Brennelemente nicht ausgeschlossen werden konnte."
"Die Untersuchung der Niederhaltefedern hat weitere Federbrüche auch an Brennelementen im Reaktorkern ergeben", gibt das Kieler Justizministerium bekannt. "Die Federbrüche konnten auf einen bestimmten Federtyp eingegrenzt werden, der 2010 erstmals im Kernkraftwerk Brokdorf eingesetzt worden ist. Ursache für die Federbrüche war eine höhere Vorspannung der Federn in Verbindung mit einer herstellungsbedingten Korrosion an der Werkstoffoberfläche des Federdrahtes. Für die jetzt im Reaktor eingesetzten Brennelemente wurden die Federn des betroffenen Typs gegen einen konstruktiv und werkstofftechnisch modifizierten Federtyp getauscht."
Seitens des zuständigen Justizministerium in Kiel wird weiter mitgeteilt: "Inspektionen an den Brennelementen haben außerdem Schäden an Abstandshaltern und Hüllrohren ergeben, die der atomrechtlichen Aufsichtsbehörde als Meldepflichtiges Ereignis angezeigt worden sind. Die betroffenen Brennelemente müssen vor einem erneuten Einsatz im Reaktorkern repariert werden und befinden sich jetzt im Abklingbecken. Während des diesjährigen Anlagenstillstands wurden 56 der insgesamt 193 im Reaktorkern befindlichen Brennelemente gegen frische Brennelemente ausgetauscht."
"Neben dem Wechsel der Brennelemente und dem Austausch von Niederhaltefedern war die Umsetzung von Änderungsanträgen zur Optimierung der Sicherheit der Anlage und ihres Betriebs Gegenstand der diesjährigen Revision. Unter anderem", so das Kieler Justizministerium in der Pressemitteilung, "wurde auch der zweite Maschinentransformator vorsorglich ausgetauscht, nachdem im September 2011 nach einem Trafoschaden bereits einer der beiden Maschinentransformatoren ausgetauscht werden musste. Weitere Schwerpunkte der Revisionsarbeiten waren wie im Vorjahr umfangreiche wiederkehrende Prüfungen und Instandhaltungsarbeiten. Ein bei den wiederkehrenden Prüfungen festgestelltes fehlerhaftes Signal im Reaktorschutzsystem wurde durch einen Metallspan in einem Schaltschrank ausgelöst. Dieser Befund ist der atomrechtlichen Aufsichtsbehörde als Meldepflichtiges Ereignis angezeigt worden."
"Die Revisionsarbeiten wurden von der schleswig-holsteinischen Atomaufsicht und den hinzugezogenen Sachverständigenorganisationen TÜV NORD SysTec, Energie-Systeme Nord, Germanischer Lloyd sowie den Bausachverständigen intensiv kontrolliert und überprüft", berichtet das Justizministerium in Kiel abschließend.

E.ON Kernkraft: "Jahresrevision im Kernkraftwerk Brokdorf abgeschlossen"

In einer Pressemitteilung vom 26.05.12 mit dem Titel "Jahresrevision im Kernkraftwerk Brokdorf abgeschlossen" unterrichtet der Betreiber E.ON Kernkraft, daß die vorgezogene Jahresrevision im AKW Brokdorf beendet ist. "Das Kernkraftwerk Brokdorf (KBR) hat den Austausch von Niederhaltefedern an Brennelementen und die Kraftwerksrevision abgeschlossen. Das Kraftwerk wird voraussichtlich noch an diesem Wochenende wieder Strom ins Netz einspeisen. Am 28. März 2012 wurde das Kernkraftwerk Brokdorf aufgrund von Befunden an Niederhaltefedern von nicht im Einsatz befindlichen Brennelementen vorsorglich vom Netz genommen."
"Im Rahmen der darauffolgenden Gespräche mit der atomrechtlichen Aufsichtsbehörde wurde entschieden, die Brennelemente im Reaktor zu inspizieren und die ursprünglich für August 2012 geplante Kraftwerksrevision vorzuziehen", berichtet E.ON Kernkraft im Rückblick.
"Während der Revision wurden von den 193 Brennelementen, die sich im Reaktorkern befinden, 56 durch neue ersetzt. An mehreren Brennelementen eines bestimmten Typs im Reaktorkern wurden weitere gebrochene Niederhaltefedern festgestellt, die speziellen Produktionschargen zugeordnet werden konnten", räumt der Atomenergie-Konzern in der Mittelung ein. "Sämtliche Federn dieses Brennelementtyps und damit auch diese Produktionsschargen wurden gegen neue Federn eines anderen Werkstoffes getauscht. Die Untersuchung aller Brennelemente ergab einzelne Brennstabdefekte und Defekte an Teilen der Brennelementstrukturen", wird von E.ON Kernkraft bekannt gegeben. "Diese Brennelemente wurden nicht wieder eingesetzt. Bei wiederkehrenden Prüfungen wurde ein kaum sichtbarer Metallspan in einem Leittechnikschrank gefunden, der eine Fehlsignalisierung ausgelöst hatte. Der Schaltschrank wurde gereinigt. Die Ereignisse wurden der Aufsichtsbehörde fristgerecht gemeldet."
"Das Revisionsprogramm umfasste zahlreiche Prüfungen sowie Inspektions- und Instandhaltungsarbeiten. Nachdem in 2011 ein schadhafter Maschinentransformator getauscht wurde, erfolgte in der diesjährigen Revision vorsorglich der Austausch des zweiten Maschinentransformators", wird von dem Atomenergie-Konzern weiter mitgeteilt.
"Die atomrechtliche Aufsichtsbehörde, das schleswig-holsteinische Justizministerium, sowie deren Gutachter überwachten sämtliche sicherheitstechnisch relevanten Revisionsarbeiten. Die Überprüfung aller technischen Systeme auf ihre Funktionstüchtigkeit bestätigte den guten Zustand der Anlage", wird von E.ON Kernkraft versichert.

Die E.ON Energie AG gibt auf ihrer Website am 26.05.12 mit Stand um 07:35 Uhr in der Tabelle "Erwartete verfügbare Leistung Kalenderwoche 21 / 2012" für das AKW Brokdorf bekannt:  So., 27.05.2012: 705 MW Leistung.  

Auf ihrer Website gibt die E.ON Energie AG am 27.05.12 mit Stand um 11:26 Uhr in der Tabelle "Erzeugte Energie auf Tagesbasis Kalenderwoche 21 / 2012" für das AKW Brokdorf bekannt: Sa, 26.05.2012: 2092 MWh/Tag Stromerzeugung. - Das AKW Brokdorf ist demzufolge nach der vorgezogenen Jahresrevision und dem Brennelementwechsel am 26.05.12 wieder angefahren worden und ans Netz gegangen.

13. April 2012
AKW Brokdorf: Revision und Brennelementwechsel aufgrund von Brennelementschäden vorgezogen

Die Jahresrevision und der damit verbundene Brennelementwechsel des AKW Brokdorf wird aufgrund der festgestellten Brennelementschäden von dem Betreiber E.ON Kernkraft vorgezogen. - Am 14.04.12 wird der Atommeiler an der Unterelbe dafür abgeschaltet. - Das Ende der Revisionsarbeiten wird derzeit am 26.05.12 erwartet, dann könnte(!) das AKW Brokdorf wieder angefahren und ans Netz gehen.

"Aufgrund von Befunden an Niederhaltefedern an nicht im Einsatz befindlichen Brennelementen wurde das Kernkraftwerk Brokdorf am 28. März 2012 vorsorglich vom Netz genommen", wird von E.ON Kernkraft am 13.04.12 in einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Vorgezogene Revision im Kernkraftwerk Brokdorf" bekannt gegeben. "Anfang dieser Woche hat sich die Betreiberin des Kernkraftwerks Brokdorf mit der schleswig-holsteinischen Aufsichtsbehörde darauf verständigt, die Anlage vollständig herunterzufahren und die ursprünglich für August 2012 geplante Revision vorzuziehen."
"Während des Stillstands der Anlage", so E.ON Kernkraft in der Mitteilung, "werden - wie bereits für den August geplant - Brennelemente durch neue ersetzt. Darüber hinaus werden alle weiteren im Reaktordruckbehälter befindlichen Brennelemente überprüft."
Von E.ON Kernkraft wird darin weiter mitgeteilt: "Das umfangreiche Inspektions- und Instandhaltungsprogramm beinhaltet unter anderem routinemäßig die Prüfung von Ventilen im nicht nuklearen Wasserdampfkreislauf. Dabei kommt es beim Abfahren der Anlage am Samstag [14.04.12] sowie beim Anfahren gegen Ende der Revision zum Austritt von reinem Wasserdampf in die Umgebung."
"Sämtliche sicherheitstechnische Arbeiten werden von der zuständigen atomrechtlichen Aufsichtsbehörde und von unabhängigen Sachverständigen überwacht", versichert der Atomenergie-Konzern in der Pressemitteilung abschließend.

Von der E.ON Energie AG wird auf deren Website am 13.04.12 mit Stand um 07:35 Uhr unter der Tabelle "Erwartete Nichtverfügbarkeiten, Betrachtungszeitraum: 13.04.2012 - 13.04.2013" für das AKW Brokdorf eine Nichtverfügbarkeit (also keine Stromproduktion) für den Zeitraum vom 14.04.2012 bis zum 25.05.2012 bekannt gegeben. - In diesem Zeitraum soll offensichtlich die vorgezogene Jahresrevision im AKW Brokdorf und der damit verbundene Brennelementwechsel erfolgen.

Auf ihrer Website gibt die E.ON Energie AG am 13.04.12 mit Stand um 07:35 Uhr in der Tabelle "Erwartete verfügbare Leistung Kalenderwoche 15 / 2012" für das AKW Brokdorf bekannt: Sa., 14.04.2012: 0 MW Leistung und So., 15.04.2012: 0 MW Leistung.

Nach Angaben der E.ON Energie AG in einer Urgent Market Messages (UMM) mit der UMM ID 2012-01190-12, zuletzt aktualisiert am 13.04.12 um 00:23 Uhr, ist das AKW Brokdorf weiterhin vom Netz getrennt: Der Atommeiler mit einer "Nettonennleistung von 1410 MW" verfügt derzeit über eine "Einsetzbare Leistung von 0 MW". Die "Aktuelle Leistungsminderung" beträgt "1410 MW". - Als "Ereignisgrund" wird in der UMM "Sonstiges" angegeben, der "Ereignisbeginn" ist auf den "28.03.12 um 18:00 Uhr" datiert, das Ereignisende fand demzufolge am "13.04.12 um 00:01 Uhr" statt, der "Status" wird nun als "behoben" bezeichnet...  

Von der E.ON Energie AG wird auf deren Website am 24.05.12 mit Stand um 07:35 Uhr unter der Tabelle "Erwartete Nichtverfügbarkeiten, Betrachtungszeitraum: 24.05.2012 - 24.05.2013" für das AKW Brokdorf eine Nichtverfügbarkeit (also keine Stromproduktion) für den Zeitraum vom 25.05.2012 bis zum 26.05.2012 bekannt gegeben. - Offensichtlich soll die vorgezogene Jahresrevision im AKW Brokdorf und der damit verbundene Brennelementwechsel am 26.05.12 beendet sein.

Auf ihrer Website gibt die E.ON Energie AG am 24.05.12 mit Stand um 07:35 Uhr in der Tabelle "Erwartete verfügbare Leistung Kalenderwoche 21 / 2012" für das AKW Brokdorf bekannt: Fr., 25.05.2012: 0 MW Leistung, Sa., 26.05.2012: 0 MW Leistung und So., 27.05.2012: bereits  705 MW Leistung.  

10. April 2012
Atomaufsicht in Kiel: Das AKW Brokdorf bleibt weiter vom Netz

Das für die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein zuständige Justizministerium in Kiel informiert am 10.04.12 in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Kernkraftwerk Brokdorf bleibt weiter vom Netz": "Nach dem Fund gebrochener Niederhaltefedern an Brennelementen wird das Kernkraftwerk Brokdorf vollständig heruntergefahren. Darauf haben sich heute (10. April) in Kiel nach einem von der Atomaufsicht anberaumten Fachgespräch Betreiberin E.ON und die schleswig-holsteinische Atomaufsicht verständigt."
"Die ursprünglich für August 2012 geplante mehrwöchige Revision wird danach vorgezogen. Im Rahmen dieser Revision werden auch alle im Reaktordruckbehälter befindlichen Brennelemente überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht", teilt das zuständige Kieler Justizministerium darin weiter mit.
"Dazu erklärte Staatssekretär Michael Dölp, der an dem Fachgespräch teilgenommen hatte", laut der Pressemitteilung des Justizministeriums in Kiel,": 'Die schleswig-holsteinische Atomaufsicht hat immer den Standpunkt Sicherheit vor Wirtschaftlichkeit vertreten. Ich begrüße daher sehr, dass auch der  Betreiber E.ON Sicherheitsbelangen Vorrang vor etwaigen wirtschaftlichen Interessen eingeräumt hat. Dies spricht für die Sicherheitskultur des E.ON-Konzerns.'"

Von dem Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft liegt bislang (11.04.12) noch keine neue Pressemitteilung zu den 'Vorkommnissen' im AKW Brokdorf an der Unterelbe vor.

Von der E.ON Energie AG wird auf deren Website am 12.04.12 mit Stand um 07:35 Uhr unter der Tabelle "Erwartete Nichtverfügbarkeiten, Betrachtungszeitraum: 12.04.2012 - 12.04.2013" für das AKW Brokdorf eine Nichtverfügbarkeit (also keine Stromproduktion) nur noch für den Zeitraum vom 13.04.2012 bis zum 25.05.2012 bekannt gegeben. - Von E.ON Kernkraft wird offensichtlich die Jahresrevision im AKW Brokdorf und der damit verbundene Brennelementwechsel vorgezogen. Dies wurde schon am 10.04.12 von Seiten des für die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein zuständigen Justizministeriums in Kiel angekündigt.

Auf ihrer Website gibt die E.ON Energie AG am 12.04.12 mit Stand um 07:35 Uhr in der Tabelle "Erwartete verfügbare Leistung Kalenderwoche 15 / 2012" für das AKW Brokdorf bekannt: Fr., 13.04.2012: 0 MW Leistung, Sa., 14.04.2012: 0 MW Leistung und So., 15.04.2012: 0 MW Leistung

Nach Angaben der E.ON Energie AG in einer Urgent Market Messages (UMM) mit der UMM ID 2012-01190-11, zuletzt aktualisiert am 11.04.12 um 18:27 Uhr, ist das AKW Brokdorf weiterhin vom Netz: Das Atomkraftwerk mit einer "Nettonennleistung von 1410 MW" verfügt derzeit über eine "Einsetzbare Leistung von 0 MW". Die "Aktuelle Leistungsminderung" beträgt "1410 MW". - Als "Ereignisgrund" wird in der UMM "Sonstiges" angegeben, der "Ereignisbeginn" ist auf den "28.03.12 um 18:00 Uhr" datiert, der "Status" wird darin weiterhin als "offen" bezeichnet.
Von der E.ON Energie AG wird in der aktuellen UMM das "voraussichtliches Ereignisende" zur Zeit bereits am "12.04.12 um 23:59 Uhr" erwartet. - Laut der Mitteilung des für die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein zuständigen Justizministeriums in Kiel am 10.04.12 soll das AKW Brokdorf dagegen vollständig heruntergefahren werden und weiter vom Netz bleiben.

Von der E.ON Energie AG wird auf deren Website am 11.04.12 mit Stand um 07:35 Uhr unter der Tabelle "Erwartete Nichtverfügbarkeiten, Betrachtungszeitraum: 11.04.2012 - 11.04.2013" für das AKW Brokdorf eine Nichtverfügbarkeit (also keine Stromproduktion) für den Zeitraum vom 12.04.2012 bis zum 24.05.2012 angekündigt. - Die Jahresrevision im AKW Brokdorf und der damit verbundene Brennelementwechsel ist demzufolge derzeit für den Zeitraum 11.08.2012 bis zum 09.09.2012 eingeplant.

Auf ihrer Website gibt die E.ON Energie AG am 11.04.12 mit Stand um 07:35 Uhr in der Tabelle "Erwartete verfügbare Leistung Kalenderwoche 15 / 2012" für das AKW Brokdorf bekannt: Do., 12.04.2012: 0 MW Leistung,  Fr., 13.04.2012: 0 MW Leistung, Sa., 14.04.2012: 0 MW Leistung und So., 15.04.2012: 0 MW Leistung

Nach Angaben der E.ON Energie AG in einer Urgent Market Messages (UMM) mit der UMM ID 2012-01190-10, zuletzt aktualisiert am 10.04.12 um 17:48 Uhr, ist das AKW Brokdorf weiterhin vom Netz getrennt: Der Atommeiler mit einer "Nettonennleistung von 1410 MW" verfügt derzeit über eine "Einsetzbare Leistung von 0 MW". Die "Aktuelle Leistungsminderung" beträgt "1410 MW". - Als "Ereignisgrund" wird in der UMM nun "Sonstiges" angegeben, der "Ereignisbeginn" ist auf den "28.03.12 um 18:00 Uhr" datiert, der "Status" wird als "offen" bezeichnet.
Von der E.ON Energie AG wird in der UMM ID 2012-01190-10 das "voraussichtliches Ereignisende" erst am "25.05.12 um 05:00 Uhr" erwartet, demnach könnte(!) der Atommeiler in Brokdorf erst gegen Ende Mai 2012 wieder ans Netz gehen.

=> Damit ist zur Zeit in Norddeutschland weiterhin nur noch das AKW Emsland bei Lingen in Betrieb. - Die AKW Brokdorf und Gohnde sind außer Betrieb, die AKW Brunsbüttel, Krümmel und Unterweser (Esenshamm) dauerhaft abgeschaltet und das AKW Stade stillgelegt und bereits zum Teil abgerissen.

04. April 2012
Das AKW Brokdorf bleibt aufgrund von Brennelementschäden über Ostern abgeschaltet

Das für die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein zuständige Justizministerium in Kiel meldet am 04.04.12 in einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Kernkraftwerk Brokdorf bleibt über Ostern abgeschaltet": "Nach der Entdeckung gebrochener Niederhaltefedern an Brennelementen im Lagerbecken bleibt das Kernkraftwerk Brokdorf auch über Ostern" (08/09.04.12) "abgeschaltet. Darauf haben sich heute (4. April) die Betreibergesellschaft und die schleswig-holsteinische Atomaufsicht verständigt."
"Heute werden erste Ergebnisse werkstofftechnischer Untersuchungen an Niederhaltefedern erwartet
", gibt das Kieler Justizministerium bekannt. "Deren Bewertung sowie die Bewertungen der weiter durchgeführten Untersuchungen durch Experten der Kernkraftwerksbetreiberin, der von der Atomaufsicht hinzugezogenen Sachverständigen sowie der Experten der Atomaufsicht dauern an."

Auch nach Angaben der E.ON Energie AG in einer Urgent Market Messages (UMM) mit der UMM ID 2012-01190-9, zuletzt aktualisiert am 05.04.12 um 12:34 Uhr, ist das AKW Brokdorf weiterhin vom Netz getrennt: Der Atommeiler mit einer "Nettonennleistung von 1410 MW" verfügt derzeit über eine "Einsetzbare Leistung von 0 MW". Die "Aktuelle Leistungsminderung" beträgt "1410 MW". - Als "Ereignisgrund" wird in der UMM "in Klärung" angegeben, der "Status" weiterhin als "offen" bezeichnet.
Seitens der E.ON Energie AG wird das "voraussichtliches Ereignisende" in der UMM ID 2012-01190-9 am "11.04.12 um 23:00 Uhr" erwartet, dann könnte(!) der Atommeiler in Brokdorf folglich wieder ans Netz gehen.

28. März 2012
AKW Brokdorf: Nach Schäden an Haltefedern von Brennelementen abgeschaltet

An Brennelementen, die sich im Abklingbecken des AKW Brokdorf befanden, wurden bei einer Inspektion am 28.03.12 gebrochene Niederhaltefedern gefunden. - Die Brennelemente verfügen über jeweils acht derartiger Haltefedern. Diese sollen die Brennelemente beim Betrieb in dem Atomreaktor fixieren, indem sie bei Wärmeentwicklung deren Ausdehnung auffangen.
Die Brennelemente, an denen die schadhaften Haltefedern festgestellt wurden, waren nach Angaben von E.ON Kernkraft noch nicht im Einsatz.
Im Atomreaktor des AKW Brokdorf befinden sich nach Medieninfos jedoch Brennelemente aus der gleichen Herstellungscharge. Daher muß nun geprüft werden, ob an diesen auch Schäden an den Haltefedern vorhanden sind und ob sich dadurch Gefahren ergeben könnten. - Zur Klärung des Sachverhaltes wurde das AKW Brokdorf daher am 28.03.12 vom Netz genommen. - Das AKW Brokdorf soll derzeit voraussichtlich bis zum 30.03.12 abgeschaltet bleiben.

"Im Rahmen der Inspektion von Brennelementen aus dem Lagerbecken im Kernkraftwerk Brokdorf wurden einzelne gebrochene Niederhaltefedern festgestellt", gibt das für die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein zuständige Justizministerium in Kiel am 28.03.12 in einer Pressemitteilung unter dem Titel "Meldepflichtiges Ereignis im Kernkraftwerk Brokdorf" bekannt. "Die Brennelemente verfügen über jeweils acht Niederhaltefedern, die die Aufgabe haben, ein Abheben von Brennelementen beim Betrieb der Anlage zu verhindern."
"Da eine Übertragbarkeit auf Brennelemente im Reaktorkern nicht auszuschließen ist, wird die Betreiberin das Kernkraftwerk Brokdorf heute vorsorglich vom Netz nehmen und weitere Untersuchungen einleiten", so das Kieler Justizministerium in der Mitteilung. "Die Aufsichtsbehörde wurde von der Betreiberin über dieses meldepflichtige Ereignis der Kategorie N heute (28. März) unverzüglich informiert." "Zur Klärung der Schadensursache und -auswirkungen hat die Atomaufsicht Sachverständige hinzugezogen."

E.ON Kernkraft: "Kernkraftwerk Brokdorf: Befunde an Brennelementen"

Von E.ON Kernkraft wird am 28.03.12 in einer Pressemitteilung unter der Überschrift "Kernkraftwerk Brokdorf: Befunde an Brennelementen" dazu ausgeführt: "Im Kernkraftwerk Brokdorf wurden heute im Rahmen einer durchgeführten Inspektion an Brennelementen, die sich im Nasslager befinden, an so genannten Niederhaltefedern Befunde festgestellt."
E.ON Kernkraft gibt zu dem 'Vorkommnis' weiter bekannt: "Da eine Übertragbarkeit auf die im Reaktor vorhandenen Brennelemente zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden kann, wird die Anlage heute vorsorglich vom Netz genommen, um Nachweise zur Unbedenklichkeit der Brennelemente für den weiteren Betrieb zu erbringen."
"Die atomrechtliche Aufsichtsbehörde wurde unverzüglich informiert. Das Ereignis wird" von E.ON Kernkraft "als meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N (INES 0) eingestuft."  

Von der E.ON Energie AG wird am 03.04.12 um 07:35 Uhr zu der "Erwarteten verfügbaren Leistung" des AKW Brokdorf bekannt gegeben: Mi, 04.04.12: 0 MW Leistung / Do, 05.04.12 : 411 MW Leistung / Fr, 06.04.12: 1410 MW Leistung / Sa, 07.04.12: 1410 MW Leistung und So, 08.04.12: 1410 MW Leistung.
Die Angaben der E.ON Energie AG wurden dann in einer Urgent Market Messages (UMM) mit der UMM ID 2012-01190-6, zuletzt aktualisiert am 03.04.12 um 10:07 Uhr, offensichtlich revidiert: Das AKW Brokdorf ist weiterhin vom Netz getrennt: Der Atommeiler mit einer "Nettonennleistung von 1410 MW" verfügt derzeit über eine "Einsetzbare Leistung von 0 MW". Die "Aktuelle Leistungsminderung" beträgt "1410 MW". - Als "Ereignisgrund" wird in der UMM "in Klärung" angegeben, der "Status" als "offen" bezeichnet.
Von der E.ON Energie AG wird das "voraussichtliches Ereignisende" in der UMM
ID 2012-01190-6 nun am "10.04.12 um 17:00 Uhr" erwartet.

Nach Angaben der E.ON Energie AG in einer Urgent Market Messages (UMM) mit der UMM ID 2012-01190-4, zuletzt aktualisiert am 30.03.12 um 10:13 Uhr, ist das AKW Brokdorf weiterhin vom Netz getrennt: Der Atommeiler mit einer "Nettonennleistung von 1410 MW" verfügt derzeit über eine "Einsetzbare Leistung von 0 MW". Die "Aktuelle Leistungsminderung" beträgt "1410 MW". - Als "Ereignisgrund" wird in der UMM "in Klärung" angegeben, der "Status" als "offen" bezeichnet.
Von der E.ON Energie AG wird das "voraussichtliches Ereignisende" zur Zeit am "03.04.12 um 05:00 Uhr" erwartet.

Nach Angaben der E.ON Energie AG in einer Urgent Market Messages (UMM) mit der UMM ID 2012-01190-3, zuletzt aktualisiert am 29.03.12 um 18:34 Uhr, ist das AKW Brokdorf weiterhin vom Netz getrennt: Der Atommeiler mit einer "Nettonennleistung von 1410 MW" verfügt derzeit über eine "Einsetzbare Leistung von 0 MW". Die "Aktuelle Leistungsminderung" beträgt "1410 MW". - Als "Ereignisgrund" wird in der UMM "in Klärung" angegeben, der "Status" als "offen" bezeichnet.
Von der E.ON Energie AG wird das "voraussichtliches Ereignisende" nun am "31.03.12 um 05:00 Uhr" erwartet.

Nach Angaben der E.ON Energie AG in einer Urgent Market Messages (UMM) mit der UMM ID 2012-01190-1, zuletzt aktualisiert am 28.03.12 um 16:05 Uhr, ist das AKW Brokdorf vom Netz getrennt: Der Atommeiler mit einer "Nettonennleistung von 1410 MW" verfügt derzeit über eine "Einsetzbare Leistung von 0 MW". Die "Aktuelle Leistungsminderung" beträgt "1410 MW". - Als "Ereignisgrund" wird in der UMM "in Klärung" angegeben, der "Status" als "offen" bezeichnet.
Von der E.ON Energie AG wird das "voraussichtliches Ereignisende" zur Zeit am "30.03.12 um 05:00 Uhr" erwartet.

14. März 2012
MAUS Bremen: "
Wewelsfleth und die Krebsfälle - wie Regierung, Behörden und Atomkonzerne Anliegen der Bevölkerung ignorieren, untätig sind und Probleme aussitzen"

Zu den zahlreichen Krebsfällen im Bereich des AKW Brokdorf wird von der "Meßstelle für Arbeits- und Umwelt-Schutz e.V." (MAUS) in Bremen am 14.03.12 unter dem Titel "Wewelsfleth und die Krebsfälle - wie Regierung, Behörden und Atomkonzerne Anliegen der Bevölkerung ignorieren, untätig sind und Probleme aussitzen" eine ausführliche Stellungnahme veröffentlicht, die wir nachstehend zur Dokumentation im vollen Umfang veröffentlichen.

Von der MAUS wird in der Zusammenfassung der Recherchen einleitend informiert: 
"Bürger_innen der Gemeinde Wewelsfleth, der Gemeinderat, die Meßstelle für Arbeits- und Umweltschutz - Bremen und verschiedene Initiativen fordern nun schon seit mehreren Jahren die wissenschaftliche Untersuchung der erhöhten Häufung von Krebserkrankungen.
Das Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit des Landes Schleswig-Holstein, das Krebsregister Schleswig-Holstein, das Institut für Krebsepidemiologie e.V. an der Universität Lübeck sowie E.on, der Betreiber des Atomkraftwerks Brokdorf bestätigen zwar eine signifikante Häufung von Krebserkrankungen in Wewelsfleth, verweigern aber die geforderten Untersuchungen und Ursachenforschungen, in dem sie mit zu niedrigen Erkrankungszahlen für wissenschaftliche Untersuchungen argumentieren und weitere Ursachen wie z.B. Werft, Deponie, Früherkennungsuntersuchungen, elektromagnetische Strahlung nur ansprechen und spekulativ wieder ausklammern. Dennoch soll zukünftig erst einmal nur weiter beobachtet werden. Das bedeutet abwarten, bis die Anzahl der Erkrankten für einen statistischen Beweis ausreicht und somit eine weitere Schädigung von Menschen in Kauf zu nehmen.
Das AKW Brokdorf wird von vornherein als Ursache ausgeschlossen, mit der Argumentation, die zulässigen Grenzwerte für radioaktive Strahlung seien weit unterschritten und die für ionisierende Strahlung typischen Krebsarten - wie Leukämie und Lymphomen - seien nicht statistisch erhöht. Diese Argumentationen sind wissenschaftlich nicht haltbar und dienen nur dazu, weiterhin nichts für die Untersuchung und Aufklärung der Ursachen der erhöhten Krebserkrankungen tun zu müssen.
Wissenschaftlich ist belegt, dass es keine unschädliche Dosis für ionisierende Strahlung gibt und viele Krebsarten (z.B. Darmkrebs, Hautkrebs, Nierenkrebs, Prostatakrebs, Leberkrebs, Lungenkrebs, Leukämie, Schilddrüsenkrebs, Harnblasenkrebs, Hirntumoren usw.) durch Radioaktivität, auch im Niedrigdosis-Strahlungsbereich, induziert werden können.
Zudem sind Methoden der frühzeitigen Erkennung eines direkten Zusammenhangs kurzfristig auftretender und spezifischer Folgen niedrig dosierter Strahlung bekannt.
Von Initiativen und Bürgern_innen wurde und wird gefordert, in alle Richtungen eine Ursachenforschung zu der Krebshäufigkeit in Wewelsfleth durchzuführen.
E.on geht einer wissenschaftlichen und konstruktiven Diskussion und Ursachenforschung aus dem Weg und unterstellt z.B. der Meßstelle für Arbeits- und Umweltschutz, wie auch Brokdorf Akut sog. 'ideologische Absichten', um so zu versuchen, sie als unwissenschaftlich öffentlich abzuwerten.
Wenn E.on und dem Land Schleswig-Holstein seine Bürger_innen und deren Anliegen wichtig sind, sollten sie endlich etwas zur Aufklärung der Krebshäufigkeit tun, wissenschaftliche Ursachenforschung unterstützen und die Vorschläge der Initiativen ernst nehmen, statt auf Zeit zu spielen und zu versuchen, das Problem auszusitzen."

=> Den vollständigen Text der Meßstelle für Arbeits- und Umwelt-Schutz e.V. (MAUS) in Bremen gibt es hier zum Lesen und Herunterladen als PDF-Datei: Wewelsfleth und die Krebsfälle 

07. November 2011
Rückschlagklappe in einem Not- und Nachkühlsystemen des AKW Brokdorf konnte nicht geschlossen werden

Das für die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein zuständige Justizministerium in Kiel gibt am 14.11.11 in einer recht kurzen Pressemitteilung mit dem Titel "Meldepflichtiges Ereignis im Kernkraftwerk Brokdorf" eine weitere Panne im AKW Brokdorf an der Unterelbe bekannt: "Im Kernkraftwerk Brokdorf konnte bei einer wiederkehrenden Prüfung eine Rückschlagklappe in einem von vier vorhandenen Not- und Nachkühlsystemen nicht geschlossen werden."
Vom Kieler Justizministerium wird über das neue 'Vorkommnis' im AKW Brokdorf in der Pressemitteilung lediglich weiter ausgesagt:  "Dieses meldepflichtige Ereignis der Kategorie 'N' wurde der Atomaufsichtsbehörde von der Betreiberin des Kernkraftwerkes Brokdorf heute (14. November) fristgerecht gemeldet. Zur weiteren Ursachenklärung und zu hieraus abzuleitenden Maßnahmen hat die Atomaufsichtsbehörde unabhängige Sachverständige hinzugezogen."

E.ON Kernkraft: "Kernkraftwerk Brokdorf: Unberechtigtes Ansprechen eines Endschalters an einem Stellantrieb"

"Im Kernkraftwerk Brokdorf ließ sich bei der Durchführung einer Wiederkehrenden Prüfung am 7. November 2011 eine Armatur in einem von vier vorhandenen Nachkühlsystemen nicht schließen", wird erst am 14.11.11 von E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Kernkraftwerk Brokdorf: Unberechtigtes Ansprechen eines Endschalters an einem Stellantrieb" die neue Betriebsstörung im AKW Brokdorf zugegeben.
"Das Nichtschließen der Armatur hatte keine Auswirkungen auf den sicheren Anlagenbetrieb, da das Teilsystem bei einer Anforderung trotzdem zur Verfügung gestanden hätte", wird von E.ON Kernkraft in der Pressemitteilung versichert. "Ursache für die nicht schließende Armatur", so E.ON Kernkraft, "war eine minimal veränderte Position eines Schalters am Stellantrieb, der die Endstellung der Armatur signalisiert. Die Untersuchung gleichartiger Stellantriebe ergab keine weiteren Befunde."
Das Vorkommnis liegt", nach der Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Kategorie 'N' fristgerecht angezeigt."

20. Oktober 2011
Schalterdefekt an einem Notstromdiesel löst Reaktorschutzsystem im AKW Brokdorf aus

"Im Kernkraftwerk Brokdorf ist es bei einer Prüfung zum ungeplanten Ansprechen des Schutzsystems gekommen. Ein bereits zur Prüfung eines Schalters in Betrieb befindlicher Notstromdiesel wurde zusätzlich automatisch gestartet", berichtet das für die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein zuständige Justizministerium in Kiel am 25.10.11 in einer Pressemitteilung unter dem Titel "Meldepflichtiges Ereignis im Kernkraftwerk Brokdorf".
"Die angesteuerten Komponenten reagierten", nach Darstellung des Kieler Justizministeriums, "auslegungsgemäß, die Notstromschiene wurde uneingeschränkt elektrisch versorgt. Als Ursache wurde eine zu gering gewählte Leistung des Dieselaggregats erkannt. Zur zukünftigen Vermeidung soll die Prüfanweisung ergänzt werden."
"Diese Störung im Sicherheitssystem wurde gestern (24. Oktober) der Atomaufsichtsbehörde vom Betreiber als meldepflichtiges Ereignis der Kategorie 'N' fristgerecht gemeldet. Zur abschließenden Bewertung des Vorkommnisses hat die Atomaufsichtsbehörde unabhängige Sachverständige hinzugezogen", gibt das Justizministerium in Kiel in der Mitteilung abschließend bekannt.

E.ON Kernkraft: "Kernkraftwerk Brokdorf: Auslösen von Reaktorschutzsignalen bei einer Wiederkehrenden Prüfung"

Zu der neuen Panne im AKW Brokdorf wird von E.ON Kernkraft am 25.10.11 in einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Kernkraftwerk Brokdorf: Auslösen von Reaktorschutzsignalen bei einer Wiederkehrenden Prüfung" einleitend mitgeteilt: "Im Kernkraftwerk Brokdorf wurde am 20. Oktober 2011 im Rahmen einer Wiederkehrenden Prüfung eines Schalters der prüfbedingt im Betrieb befindliche Notstromdiesel automatisch angefordert."
Über den Verlauf des 'Ereignisses' in dem Atommeiler an der Unterelbe wird von E.ON Kernkraft dargelegt: "Zur Durchführung einer so genannten Überstromprüfung eines Schalters wird vor Prüfung der dazugehörige Notstromdiesel auf die entsprechende Notstromschiene zugeschaltet. Durch das Öffnen des Schalters kam es kurzfristig zu einem geringen Frequenzeinbruch der betroffenen Schiene. Dieser Einbruch wurde vom Reaktorschutzsystem erkannt, so dass der Diesel erneut angefordert wurde."
"Das Vorkommnis hatte", so die Aussage des Atomenergie-Konzerns, "keine Auswirkungen auf den sicheren Anlagenbetrieb, da der Notstromdiesel prüfbedingt bereits in Betrieb war und die entsprechende Stromschiene versorgt hat."
"Das Vorkommnis liegt", nach Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Kategorie 'N' fristgerecht angezeigt."

02. Oktober 2011
Das AKW Brokdorf ist wieder mit zwei Maschinentrafos am Netz

Von dem für die Reaktorsicherheit in Schleswig-Holstein zuständigem Justizministerium wird am 04.10.11 in einer Pressemitteilung unter dem Titel "Kernkraftwerk Brokdorf wieder mit zwei Transformatoren am Netz" informiert, daß das AKW Brokdorf am 02.10.11 wieder mit zwei Maschinentrafos ans Netz gegangen ist: "Das Kernkraftwerk Brokdorf ist seit dem 2. Oktober 2011 wieder am Netz. Aufgrund eines Transformatorschadens war das Kraftwerk am 7. August 2011 unplanmäßig abgeschaltet worden, nachdem es an einem der beiden Maschinentransformatoren zu einem irreparablen Schaden gekommen war. Nach dem positiven Abschluss umfangreicher Untersuchungen hatte das Justizministerium am 25. August 2011 dem Betrieb mit nur einem Maschinentransformator zugestimmt. Mitte September wurde ein neuer Maschinentransformator angeliefert und zum Einbau vorbereitet. Der Einbau ist nunmehr abgeschlossen worden."
"Die erforderlichen Abnahme- und Funktionsprüfungen an dem neuen Transformator wurden von der Atomaufsicht und von den zugezogenen Sachverständigen der TÜV NORD SysTec GmbH & Co. KG intensiv kontrolliert und überprüft. Nach dem erfolgreichen Abschluss dieser Prüfungen konnte das Kernkraftwerk Brokdorf wieder angefahren werden", berichtet das Kieler Justizministerium in der Mitteilung abschließend.

Aus den Angaben der E.ON Energie AG vom 03.10.11 um 11:25 Uhr geht hervor, daß das AKW Brokdorf am 02.10.11 wieder ans Netz gegangen ist: Sa., 01.10.11: 0 MWh/Tag Stromerzeugung, So. 02.10.11: 9194 MWh/Tag Stromerzeugung, entsprechend 383 MW durchschnittlicher Leistung. - Von der E.ON Energie AG werden am 03.10.11 um 07:35 Uhr in den kommenden Tagen folgende elektrische Leistungen von dem Atommeiler in Brokdorf erwartet: 04. und 05.10.11: 1135 MW, 06.10.11: 1352 MW und 07. bis 09.10.11: 1410 MW
Offensichtlich ist das AKW Brokdorf nicht problemlos wieder angefahren worden: In einer Urgent Market Message (UMM), UMM-ID 2011-06130-1, gibt die E.ON Energie AG am 03.10.11 um 04:18 Uhr bekannt, daß sich das AKW Brokdorf mit einer Leistungsminderung von 275 MW am Netz befindet. Seit dem 03.10.11 um 04:10 Uhr beträgt die AKW-Leistung statt 1410 MW  lediglich 1135 MW. Als "Ereignisgrund" für die Leistungsminderung des AKW in Brokdorf werden von der E.ON Energie AG Probleme im Bereich "Generator/Turbine" angegeben. Die E.ON Energie AG geht in der UMM davon aus, daß der Atommeiler in Brokdorf erst am 06.10.11 um 04:10 Uhr ("voraussichtliches Ereignisende") wieder volle Leistung ins Netz liefert. - Am 03.10.11 um 16:49 Uhr teilt die E.ON Energie AG in der aktualisierten UMM mit, daß die Störung im Bereich "Generator/Turbine" des AKW Brokdorf am 03.10.11 um 13:15 Uhr behoben worden ist.
Nach Aussagen der E.ON Energie AG am 05.10.11 um 11:25 Uhr betrug im AKW Brokdorf am 03.10.11 die Stromerzeugung bereits 29881 MWh/Tag, entsprechend 1245 MW durchschnittlicher Leistung, und am 04.10.11 31814 MWh/Tag, entsprechend 1325 MW durchschnittlicher Leistung. Laut der E.ON Energie AG am 05.10.11 um 07:35 Uhr werden in den kommenden Tagen folgende elektrische Leistungen von dem AKW Brokdorf erwartet: 06. bis 10.10.11: 1410 MW.

E.ON Kernkraft: "Kernkraftwerk Brokdorf wieder mit voller Leistung am Netz"

"Seit 4. Oktober 2011 abends speist das Kernkraftwerk Brokdorf wieder mit seiner vollen elektrischen Leistung von 1.410 MW netto Strom ins Höchstspannungsnetz", gibt E.ON Kernkraft am 05.10.11 in einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Kernkraftwerk Brokdorf wieder mit voller Leistung am Netz" bekannt. "Die Anlage wurde am 29. September 2011 für den Einbau eines Transformators abgeschaltet. Das Kraftwerk lief seit 25. August nur mit halber Leistung, da Anfang August ein Transformator ausgefallen war. Dieser konnte nicht repariert und musste daher ersetzt werden."

26. September 2011
Atommeiler in Brokdorf geht ab dem 29.09.11 zum Einbau eines neuen Maschinentrafos vom Netz

"Das Kernkraftwerk Brokdorf soll ab Donnerstag (29. September) zum Einbau eines neuen Maschinentransformators vom Netz genommen werden". Dies wird am 26.09.11 in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Einbau eines neuen Maschinentransformators im Kernkraftwerk Brokdorf" vom Justizministerium in Kiel, daß für die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein zuständig ist, bekannt gegeben.
"Das Kraftwerk war aufgrund eines Transformatorschadens am 7. August 2011 unplanmäßig abgeschaltet worden, nachdem es an einem der beiden Maschinentransformatoren zu einem irreparablen Schaden gekommen war. Nach dem positiven Abschluss umfangreicher Untersuchungen hatte das für die Atomaufsicht zuständige Justizministerium am 25. August 2011 dem Betrieb mit nur einem Maschinentransformator zugestimmt", berichtet das Kieler Justizministerium im Rückblick.
Seitens des Justizministeriums in Kiel wird weiter mitgeteilt: "Mitte September wurde ein neuer Maschinentransformator angeliefert und zum Einbau vorbereitet. Für die Arbeiten zum Einbau dieses Transformators ist es erforderlich, das Kernkraftwerk erneut vom Netz zu trennen. Die Arbeiten werden voraussichtlich einige Tage andauern. In dieser Zeit erfolgt die notwendige Eigenbedarfsversorgung über das Fremdnetz."

Auch nach den Angaben der E.ON Energie AG am 27.09.11 soll das AKW Brokdorf voraussichtlich am 29.09.11 heruntergefahren werden: Mi., 28.09.11: 705 MW Leistung, Do., 29.09.11: 440 MW Leistung, Fr., 30.09.11: 0 MW Leistung, Sa., 01.10.11: 0 MW Leistung, So., 02.10.11: 0 MW Leistung.
Von der E.ON Energie AG wird unter der Rubrik "Erwartete Nichtverfügbarkeiten, Betrachtungszeitraum: 27.09.2011 - 27.09.2012" (Stand: Di., 27.09.2011 / 07:35 Uhr) weiter bekannt gemacht, daß das AKW Brokdorf zwischen dem 30.09.11 und voraussichtlich dem 03.10.11 keine elektrische Leistung ins Netz liefern wird.
Die Jahresrevision 2012 im AKW Brokdorf ist laut Angaben der E.ON Energie AG im Zeitraum vom 26.05.12 bis zum 07.06.12 geplant.
N
ach Darstellungen der E.ON Energie AG am 30.09.11 ist das AKW Brokdorf für den Austausch des Maschinentrafos bereits heruntergefahren worden, demnach soll der Atommeiler in Brokdorf an der Unterelbe schon am 02.10.11 wieder Strom ins Netz liefern: Fr., 30.09.11: 0 MW Leistung, Sa., 01.10.11: 0 MW Leistung, So., 02.10.11: 528 MW Leistung.  
Von der E.ON Energie AG wird unter der Rubrik "Erwartete Nichtverfügbarkeiten, Betrachtungszeitraum: 30.09.2011 - 30.09.2012" (Stand: Do., 29.09.2011 / 07:35 Uhr) bekannt gegeben, daß das AKW Brokdorf zwischen dem 30.09.11 und voraussichtlich dem 01.10.11 keine elektrische Leistung ins Netz liefern wird.

E.ON Kernkraft: "Austausch eines Transformators im Kernkraftwerk Brokdorf"

"Das Kernkraftwerk Brokdorf wird am 29. September 2011 für den Einbau eines Transformators abgeschaltet", gibt E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Austausch eines Transformators im Kernkraftwerk Brokdorf" am 26.09.11 bekannt. Ins Netz gestellt wurde diese Mitteilung an die Presse erst am 28.09.11. "Die Arbeiten dauern voraussichtlich vier Tage. Nach erfolgreichem Einbau des Transformators wird das Kraftwerk wieder mit zwei Maschinentransformatoren betrieben und steht demzufolge mit seiner vollen elektrischen Leistung von 1.410 MW netto zur Verfügung."
"Die Netztrennung des Kraftwerks ist erforderlich, weil beide Transformatoren wieder miteinander verbunden werden müssen", wird dazu von dem Atomenergie-Konzern erklärt. "Für diese Arbeiten müssen Anschlüsse von Hochspannungsleitungen am Kraftwerk abgeschaltet werden."
"Das Kernkraftwerk Brokdorf ging am 7. August 2011 vom Netz, nachdem einer von zwei Maschinentransformatoren ausgefallen war. Die Ursache war ein Defekt im Bereich einer Phase innerhalb des Transformators. Der Transformator konnte nicht repariert werden", wird von E.ON Kernkraft in der Pressemitteilung festgestellt. "Nach einer umfassenden Prüfung des zweiten Maschinentransformators erhielt das Kernkraftwerk Brokdorf am 25. August die Zustimmung von der zuständigen Aufsichtsbehörde, die Anlage bis zum Tausch des defekten Transformators mit dem verbleibenden Maschinentransformator zu betreiben. Seitdem speiste das Kraftwerk im Schnitt rund 700 MW ins Höchstspannungsnetz ein."

06. September 2011
Defekt an einer Pumpe des Not- und Nachkühlsystems im AKW Brokdorf

Im AKW Brokdorf an der Unterelbe, daß zur Zeit weiterhin mit nur einem Maschinentrafo und daher nur mit halber Leistung am Netz ist, hat es am 06.09.11 einen weiteren Zwischenfall gegeben. Bei einem Test wurde festgestellt: Eine zuvor eingeschaltete Nachkühlpumpe, die zum Not- und Nachkühlsystem gehört, ließ sich von der Warte des Atommeilers nicht wieder ausschalten.

In einer Pressemitteilung mit dem nicht wirklich aussagekräftigen Titel "Kernkraftwerk Brokdorf: Austausch eines Schalters" wird am 09.09.11 von E.ON Kernkraft über die neue Panne im AKW Brokdorf berichtet: "Im Kernkraftwerk Brokdorf wurde im Rahmen einer Wiederkehrenden Prüfung am 6. September 2011 festgestellt, dass die zuvor eingeschaltete Nachkühlpumpe sich nicht wieder von der Warte ausschalten ließ."
"Die Nachkühlpumpe gehört", laut E.ON Kernkraft, "zu einem der insgesamt vier vorhandenen Not- und Nachkühlsysteme. Dass die Pumpe sich nicht abschalten ließ, hatte keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage", wird von dem Atomenergie-Konzern behauptet.
"Als Ursache wurde ein defekter Schalter erkannt", wird von E.ON Kernkraft weiter dazu mitgeteilt. "Zur Fehlerbehebung wurde der Schalter kurzfristig getauscht. Die anschließend durchgeführte Funktionsprüfung verlief ordnungsgemäß."
"Das Vorkommnis liegt", nach der Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Kategorie 'N' fristgerecht angezeigt."

Justizministerium in Kiel: "Meldepflichtiges Ereignis im Kernkraftwerk Brokdorf"

Das für die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein zuständige Justizministerium in Kiel gibt am 09.09.11 in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Meldepflichtiges Ereignis im Kernkraftwerk Brokdorf" der Öffentlichkeit bekannt: "Im Kernkraftwerk Brokdorf hat es ein Meldepflichtiges Ereignis gegeben. Eine im Rahmen einer Wiederkehrenden Prüfung eingeschaltete Nachkühlpumpe ließ sich anschließend nicht von der Warte aus ausschalten. Dieser Ausfall im Sicherheitssystem wurde der Atomaufsichtsbehörde heute (9. September) fristgerecht vom Betreiber als meldepflichtiges Ereignis der Kategorie 'N' gemeldet."
"Die Pumpe gehört zu einem der insgesamt vierfach vorhandenen Not- und Nachkühlsysteme, mit denen die Nachwärme der Brennelemente aus dem Reaktorkühlsystem abgeführt wird. Die auslegungsgemäße Nachwärmeabfuhr war nicht beeinträchtigt", wird in der Mitteilung des Kieler Justizministeriums versichert.
"Als Ursache wurde ein defekter Schalter erkannt und bereits ausgetauscht. Zur weiteren Klärung der Schadensursache hat die Atomaufsichtsbehörde unabhängige Sachverständige hinzugezogen", teilt das zuständige
Justizministerium in Kiel abschließend mit.

05. September 2011
Ein neuer Maschinentrafo wird auf der Elbe aus Aken zum AKW Brokdorf befördert

Die spektakuläre Verladung des 420 Tonnen schweren Transformators für das AKW Brokdorf auf einen Ponton spielte sich am Sonntag [04.09.11] zwar am Fähranleger ab, am Montag [05.09.11] aber bekam der Hafen in Aken [Landkreis Anhalt-Bitterfeld im Bundesland Sachsen-Anhalt] doch noch zu tun: Ein deutsches und ein polnisches Schubschiff hatten den riesigen Ponton vorsichtig ins Hafenbecken bugsiert. Und dort wurden am Montag die Rampen umgesetzt, über die der Trafo auf den Ponton gerollt war, bevor der Schubverband auf die Reise elbabwärts in Richtung Hamburg gehen konnte, wird auf mz-web.de am 05.09.11 unter dem Titel "Finale Arbeit im Hafenbecken" u.a. berichtet.
Die Elbe war dem Bericht zur Folge wegen des Transports ab 14:00 Uhr für den Schiffsverkehr gesperrt. Nur ein tschechischer Schubverband durfte um diese Zeit ausnahmsweise schnell noch durchfahren. Da die Auffahrt am Akener Ufer für das Verladen des Kolosses hergerichtet werden mußte, konnte die Elbfähre den ganzen Sonntag über nicht übersetzen.
In dem Artikel auf mz-web.de wird weiter ausgeführt: Mit diesem außergewöhnlichen Transport habe man einen Präzedenzfall geschaffen. Da alles so gut geklappt hat, vermutet Günther Höpner (Leiter der Akener Stadtwerke), daß es nun ab und zu weitere solche Transporte geben könnte. Finanzielle Einbußen haben die Akener Stadtwerke durch die Sperrung der Elbe nicht. Der Spediteur zahlt 1200 Euro Entschädigung, laut Günther Höpner die durchschnittlichen Einnahmen der Fähre an einem Sonntag. Die Elbfähre hat am Montag pünktlich um 06:00 Uhr wieder ihren Betrieb aufgenommen. Zu den befürchteten Schäden an der Akener Auffahrt ist es nicht gekommen. Nur drei bis vier Quadratmeter müssen ausgebessert werden, schätzt Günther Höpner ein. Nicht nur für ihn sei dieser Transport, mit dem rund 40 Leute beschäftigt waren, sehr beeindruckend gewesen. Ein pensionierter Ingenieur sei extra deshalb nach Aken gereist.

Nach Informationen aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen traf der neue Maschinentrafo per Binnenschiff über die Elbe am 09.09.11 am Kai vor dem Atommeiler in Brokdorf ein. Dort wartete bereits ein 20-achsiger Tieflader mit Bewachung auf den Weitertransport zu dem Atomkraftwerk.

02. September 2011
E.ON Kernkraft: "Kernkraftwerk Brokdorf: Ein Weltmeister feiert 25 Jahre sichere und umweltfreundliche Stromversorgung"

Von dem Atomenergie-Konzern E.ON wird anläßlich des 25. Jubelläum des AKW Brokdorf an der Unterelbe am 02.09.11 in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Kernkraftwerk Brokdorf: Ein Weltmeister feiert 25 Jahre sichere und umweltfreundliche Stromversorgung" berichtet

"Mit einem Familientag unter freiem Himmel feiern die Mitarbeiter des Kernkraftwerks Brokdorf am heutigen Freitag den 25. Geburtstag ihrer Anlage. 1986 erhielt das Kernkraftwerk Brokdorf die Dauerbetriebsgenehmigung, woraufhin es am 8. Oktober 1986 seine erste Kritikalität einleitete und am 22. Dezember 1986 seinen kommerziellen Leistungsbetrieb begann."
"Bereits in den 70er-Jahren begannen die Planungsarbeiten für die Errichtung des Kernkraftwerks Brokdorf", so E.ON Kernkraft im Rückblick. "Nach Erteilung der ersten atomrechtlichen Teilgenehmigung fiel 1976 der Startschuss für die Bauarbeiten des Gemeinschaftsprojektes der damaligen Nordwestdeutschen Kraftwerke AG und der HEW, den Hamburgischen Elektrizitätswerken. Heftige Proteste von Atomkraftgegnern führten zu einem Baustopp von vier Jahren. 1981 konnte der Bau der Anlage schließlich fortgesetzt werden. "
"Seitdem hat das Kraftwerk insgesamt 270 Milliarden kWh Strom erzeugt. Gleichzeitig ersparte das Kraftwerk der Umwelt während seiner Betriebszeit 256 Millionen Tonnen CO2", behauptet der Atomenergie-Konzern in der Mitteilung. "Im Schnitt speist das Kraftwerk pro Jahr 12 Mrd. Kilowattstunden Strom in das Netz ein - mit dieser Strommenge kann die Stadt Hamburg ein Jahr lang mit Strom versorgt beziehungsweise ca. 90 % des jährlichen Strombedarfs von Schleswig-Holstein gedeckt werden. "
Von E.ON Kernkraft wird in der Pressemitteilung hervorgehoben: "Die Leistungskennzahlen des Kraftwerks können sich sehen lassen: Bezogen auf die Jahresstromproduktion war die Anlage insgesamt zweimal Weltmeister, 1992 und 2005. In 25 Jahren Betrieb war die Anlage 21-mal unter den Top Ten der weltweit besten Kernkraftwerke, und wiederum davon 12-mal unter den Top Drei. Hohe Verfügbarkeiten bzw. Erzeugungsmengen sind ein Maßstab für den sicheren und zuverlässigen Betrieb eines Kernkraftwerks."
=> Unerwähnt bleibt in der Pressemitteilung von E.ON Kernkraft zum 25. Jubelläum des AKW Brokdorf freilich, daß der Atommeiler aufgrund eines Defektes zu diesem Zeitpunkt (02.09.11) nur mit einem Maschinentrafo und daher lediglich mit halber Leistung am Netz war...
=> Auf die Tatsache, daß durch die angeblich "umweltfreundliche Stromversorgung" des Atomkraftwerkes in Brokdorf seit 1986 mehrere hundert Tonnen an hochradioaktivem Atommüll (z.B. abgebrannte Brennelemente) angefallen sind, für die es weiterhin weltweit kein sicheres Endlager gibt, geht der Atomenergie-Konzern in der Mitteilung an die Presse natürlich auch nicht ein.
"Der Technische Leiter Uwe Jorden betont" in der E.ON Miteilung an die Presse: "'Spitzenergebnisse sind nur zu erzielen mit einer hoch motivierten und engagierten Betriebsmannschaft. Und auf eine solche Mannschaft kann ich hier in Brokdorf bauen'."
"Im Laufe der Jahre wurden im Kernkraftwerk Brokdorf eine Vielzahl von Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen mit einem Gesamtvolumen von fast 1,1 Milliarden Euro realisiert. Das sind mehr als 60 % der ursprünglichen Errichtungskosten", wird von E.ON Kernkraft in der Pressemitteilung unterstrichen.
=> Zu der wirtschaftlichen Abhängigkeit der Region von dem Atommeiler in Brokdorf wird von dem Atomenergie-Konzern ausgeführt
"Das Kraftwerk war von Beginn an ein maßgeblicher Wirtschaftsfaktor im Kreis Steinburg. Mit seinen rund 600 Beschäftigten spielt es nicht nur als Arbeitgeber, sondern auch als Auftraggeber eine bedeutende Rolle in der Region. Im Jahr 2010 sind beispielsweise knapp 24 Millionen Euro an 190 kleine und mittelständische Unternehmen aus dem Handwerk und dem Dienstleistungssektor geflossen. Zusätzlich sind einmal im Jahr, während der Revision mehr als 1.400 Fremdfirmenmitarbeiter auf der Anlage. Ein weiteres Plus für die Region- nicht nur für das Hotel- und Gaststättengewerbe. "
"Dazu Jorden", in der Pressemitteilung von E.ON Kernkraft abschließend: 'Wir sind in hier in der Wilstermarsch fest verankert. Wir erfahren viel Akzeptanz aus unserem unmittelbaren Umfeld. Daher ist es mir ein besonderes Anliegen, mich im Namen von E.ON Kernkraft, aber auch ganz persönlich für das ausgezeichnete Verhältnis zu unseren Nachbarn, die uns in schwierigen Zeiten immer zur Seite gestanden haben, zu bedanken.'"

25. August 2011
AKW Brokdorf darf mit nur einem Maschinentrafo wieder ans Netz gehen

Das zur Zeit (25.08.11) noch abgeschaltete AKW Brokdorf darf mit nur einem Maschientrafo wieder ans Netz gehen, dafür erteilte das für die Reaktorsicherheit in Schleswig-Holstein zuständige Justizministerium am 25.08.11 die Zustimmung. Nach Auffassung der Atomaufsichtsbehörde in Kiel bestehen dafür laut Medienberichten keine sicherheitstechnischen Bedenken.
Rückblick: Am 07.08.11 war der Atommeiler in Brokdorf an der Unterelbe "unplanmäßig" abgeschaltet worden, weil einer der beiden Maschinentrafos durch einen Defekt ausgefallen war. - E.ON Kernkraft hatte daraufhin beantragt, das AKW Brokdorf mit dem verbliebenen zweiten Maschinentrafo und daher nur mit halber Leistung wieder anzufahren.

Von E.ON Kernkraft wird am 25.08.11 in einer Pressemitteilung unter der Überschrift "Kernkraftwerk Brokdorf erhält Zustimmung zum Wiederanfahren" bekannt gemacht: "Der Betreiber des Kernkraftwerks Brokdorf hat heute [25.08.11] Nachmittag die Zustimmung von der zuständigen Aufsichtsbehörde erhalten, die Anlage mit einem Maschinentransformator (AT02) zu betreiben. Zurzeit finden vorbereitende Arbeiten für das Wiederanfahren des Kraftwerks statt. Voraussichtlich heute am späten Abend wird es mit dem Stromnetz verbunden. Mit einem Maschinentransformator kann das Kernkraftwerk Brokdorf rund 700 MW ins Höchstspannungsnetz einspeisen."
"Das Kernkraftwerk wurde am 7. August 2011 auslegungsgemäß vom Netz getrennt, nachdem der Blockschutz aus dem Bereich eines von zwei Maschinentransformatoren (AT01) auslöste", wird von E.ON Kernkraft im Rückblick zu dem 'Ereignis' berichtet. "Die Ursache war ein Defekt im Bereich einer Phase innerhalb des Transformators. Der betroffene Transformator AT01 wird nach gegenwärtiger Planung Ende September ausgetauscht."
"Der zweite Maschinentransformator wurde einem umfassenden Prüfprogramm unterzogen. Alle Ergebnisse daraus haben gezeigt, dass die Inbetriebnahme des Maschinentransformators unbedenklich ist. Gleichwohl kann ein Spontanversagen einer technischen Komponente unabhängig von ihrem Alter nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden", wird von dem Atomenergie-Konzern in der Mitteilung eingeräumt und versichert: "Für einen solchen Fall ist die Anlage ausgelegt."
"Für die abschließenden Arbeiten zum Austausch des defekten Maschinentransformators (AT01) muss das Kernkraftwerk in ca. vier bis fünf Wochen noch einmal kurzzeitig vom Netz getrennt werden, da hierfür Arbeiten an spannungsführenden Teilen notwendig sind", wird von E.ON Kernkraft angekündigt. "Nach dem erfolgreichen Tausch wird das Kraftwerk anschließend wieder mit voller Leistung betrieben."

Nach Angaben der E.ON Energie AG am 25.08.11 soll das AKW Brokdorf voraussichtlich bereits am 28.08.11 mit halber Leistung (705 MW) Strom ins Netz liefern. Von E.ON Energie AG wird dazu am 25.08.11 für das AKW Brokdorf angekündigtDas zur Zeit (25.08.11) noch außer Betrieb befindliche Atomkraftwerk an der Unterelbe soll bereits am 27.08.11 mit 323 MW Leistung wieder am Netz sein. Am 28.08.11 und an den folgenden Tagen soll der Atommeiler in Brokdorf eine konstante verfügbare Leistung von 705 MW liefern: Do., 25.08.11: 0 MW Leistung, Fr., 26.08.11: 0 MW Leistung, Sa., 27.08.11: 323 MW Leistung, So., 28.08.11: 705 MW Leistung, Mo., 29.08.11: 705 MW Leistung, Di., 30.08.11: 705 MW Leistung, Mi., 31.08.11: 705 MW Leistung.
Auch nach den Daten der E.ON Energie AG soll der Betrieb des AKW Brokdorf (nach Angaben von E.ON Kernkraft hat der Atommeiler eine Nettoleistung von 1410 MW) zunächst mit nur einem Maschinentrafo und daher nur mit halber Leistung (705 MW) erfolgen.
Die E.ON Energie AG gibt weiter unter der Tabelle "Erwartete Nichtverfügbarkeiten, Betrachtungszeitraum: 25.08.2011 - 25.08.2012" (Stand: Do., 25.08.2011 / 07:35 Uhr) für das AKW Brokdorf eine Nichtverfügbarkeit (also keine Stromproduktion) bis zum 26.08.2011 und für den Zeitraum vom 28.09.2011 bis zum 21.10.2011 bekannt.
Der defekte Maschinentrafo im AKW Brokdorf soll nach den aktuellen Daten der E.ON Energie AG und der E.ON-Pressemitteilung vom 25.08.11 folglich im Zeitraum vom 28.09.11 bis zum 21.10.11 ausgetauscht werden. Anschließend könnte das Atomkraftwerk an der Unterelbe wieder mit zwei Maschinentrafos und voller Leistung wieder am Netz sein.  

Kieler Justizministerium: "Kernkraftwerk Brokdorf geht wieder ans Netz"

Am 25.08.11 informiert das für die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein zuständige Justizministerium in Kiel in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Kernkraftwerk Brokdorf geht wieder ans Netz" die Öffentlichkeit: "Das für die Reaktorsicherheit zuständige Justizministerium hat heute (25. August) die Zustimmung zur Wiederaufnahme des Leistungsbetriebs des Kernkraftwerks Brokdorf erteilt. Am 7. August 2011 war das Kernkraftwerk unplanmäßig abgeschaltet worden, nachdem es durch die Auslösung von Schutzschaltern des Maschinentransformators AT01 zu einer automatischen Abschaltung der beiden Maschinentransformatoren AT01 und AT02 gekommen war. Über diese beiden Transformatoren wird die elektrische Leistung des Kernkraftwerks Brokdorf in die 380 kV-Überlandnetze eingespeist."
"Zur Klärung der Ursachen für die Abschaltung und möglicher Konsequenzen hatte die Atomaufsicht unabhängige Sachverständige sowie Fachleute der Leibniz-Universität Hannover hinzugezogen. Wesentliche Prüfaspekte waren hierbei das auslegungsgemäße Anlagenverhalten bei und nach Abschaltung der Maschinentransformatoren sowie die Auswirkungen der Abschaltung auf andere Komponenten des Kernkraftwerkes", berichtet das Kieler Justizministerium. "Darüber hinaus wurden die Untersuchungen zur Klärung der Schadensursache am Maschinentransformator AT01 sowie die Zustandsbewertung des von einem anderen Hersteller gebauten Maschinentransformators AT02 und der Eigenbedarfstransformatoren intensiv begleitet."
In der Pressemitteilung des zuständigen Justizministeriums wird betont: "Die Prüfungen haben ergeben, dass sich das Kernkraftwerk nach Abschaltung der Maschinentransformatoren bestimmungsgemäß verhalten hat, so dass die Störung ohne Eingriffe des Sicherheitssystems beherrscht wurde."
"Die Untersuchungen am Maschinentransformator AT01 des Kernkraftwerkes Brokdorf haben einen irreparablen Schaden gezeigt. Der Trafo ist nicht mehr einsetzbar und soll nach Planungen der Betreibergesellschaft im September ausgetauscht werden", berichtet das Justizministerium in Kiel in der Pressemitteilung und führt dazu weiter aus: "Im Rahmen der kompletten Zerlegung des schadhaften Trafos werden weitere Prüfungen vorgenommen, um das genaue Schadensbild zu analysieren. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu dienen, vergleichbare Störungen an Leistungstransformatoren zukünftig zu vermeiden."
"Die Betreibergesellschaft hat nach Abschluss ihrer eigenen Untersuchungen am 17. August die Wiederaufnahme des Leistungsbetriebes mit zunächst einem Maschinentransformator bei reduzierter Leistung beantragt", so das Kieler Justizministerium in der Mitteilung rückblickend. "In diesem Zusammenhang waren auch der Zustand des verbliebenen Maschinentransformators AT02 sowie der Eigenbedarfstransformatoren zu bewerten. Die umfangreichen Prüfungen zur Gebrauchsfähigkeit der Eigenbedarfstransformatoren sowie des Maschinentransformators AT02 sind in enger Abstimmung mit den von der Aufsichtsbehörde zugezogenen Experten erfolgt. Die Sachverständigen sind zu dem Ergebnis gelangt, dass der Ausfall eines Transformators durch einen spontan auftretenden Fehler trotz umfangreicher Prüf- und Überwachungsmaßnahmen generell nicht ausgeschlossen werden kann, die Anlage für diesen Fall aber ausgelegt sei. Im Ergebnis sehen die Sachverständigen die Gebrauchsfähigkeit der Eigenbedarfstransformatoren und des Maschinentransformators AT02 als nachgewiesen an. Zur vorsorglichen weiteren Absicherung des Betriebes des Maschinentransformators AT02 werden zusätzlich monatliche Analysen von Ölproben durchgeführt."
"Die Atomaufsicht hat unter Berücksichtigung der Sachverständigengutachten und ihrer eigenen Bewertungen im Ergebnis festgestellt, dass gegen den beantragten Leistungsbetrieb des Kernkraftwerkes Brokdorf mit nur einem Maschinentransformator keine sicherheitstechnischen Bedenken bestehen und daher die dafür erforderliche Zustimmung zu erteilen war", mit dieser Aussage rechtfertigt das für die Atomaufsicht im Bundesland Schleswig-Hostein zuständige Justizministeriums seine Entscheidung zum Wiederanfahren des AKW Brokdorf mit nur einem Maschinentrafo.

Stand der Dinge

Nach den veröffentlichten Daten der E.ON Energie AG am 26.08.11 soll das AKW Brokdorf voraussichtlich bereits am 27.08.11 mit halber Leistung (705 MW) Strom ins Netz liefern. Von E.ON Energie AG wird dazu am 26.08.11 für das AKW Brokdorf angekündigtDas Atomkraftwerk an der Unterelbe soll bereits am 27.08.11 und an den folgenden Tagen konstant eine verfügbare Leistung von 705 MW Leistung liefern: Sa., 27.08.11: 705 MW Leistung, So., 28.08.11: 705 MW Leistung, Mo., 29.08.11: 705 MW Leistung, Di., 30.08.11: 705 MW Leistung, Mi., 31.08.11: 705 MW Leistung.
Auch nach den Angaben der E.ON Energie AG wird der Betrieb des AKW Brokdorf (nach Angaben von E.ON Kernkraft hat der Atommeiler eine Nettoleistung von 1410 MW) zunächst mit nur einem Maschinentrafo und daher nur mit halber Leistung (705 MW) erfolgen.

Laut Presseberichten am 26.08.11 befindet sich das AKW Brokdorf an der Unterelbe bereits wieder am Netz: Bereits am späten Donnerstagabend, dem 25.08.11, wurde eine Netzsynchronisation vorgenommen. Der Betrieb des Atomkraftwerkes laufe mit ungefähr 700 Megawatt, sagte nach den Medienangaben eine Sprecherin der E.ON am Freitag, dem 26.08.11. Der letzte im Bundesland Schleswig-Holstein noch in Betrieb befindliche Atommeiler in Brokdorf war am 07.08.11 nach einem Transformatorausfall unplanmäßig abgeschaltet worden, wird von den Medien rückblickend berichtet. Der defekte Maschinentrafo ist demnach nicht mehr reparabel. Daher läuft der Betrieb des AKW Brokdorf derzeit nur mit einem Maschinentrafo. Nach Medienberichten will E.ON den defekten Maschinentrafo in vier bis fünf Wochen austauschen und dann das AKW Brokdorf wieder auf volle Leistung von rund 1400 Megawatt hochfahren.  

Nach Angaben der E.ON Energie AG am 27.08.11 lieferte das AKW Brokdorf bereits am 25.08.11 mit 293 MW Leistung Strom ins Netz. Von der E.ON Energie AG wird dazu am 27.08.11 für das AKW Brokdorf weiter ausgesagtDas Atomkraftwerk an der Unterelbe wird erwartungsgemäß am 27.08.11 und an den folgenden Tagen eine verfügbare konstante Leistung von 705 MW liefern: Sa., 27.08.11: 705 MW Leistung, So., 28.08.11: 705 MW Leistung, Mo., 29.08.11: 705 MW Leistung, Di., 30.08.11: 705 MW Leistung, Mi., 31.08.11: 705 MW.
Auch nach den Angaben der E.ON Energie AG wird der Betrieb des AKW Brokdorf (nach Angaben von E.ON Kernkraft hat der Atommeiler eine Nettoleistung von 1410 MW) zunächst mit nur einem Maschinentrafo und daher nur mit halber Leistung (705 MW) erfolgen.

Nach Aussagen der E.ON Energie AG am 30.08.11 speiste das AKW Brokdorf am Fr., 26.08.11, 691 MW (16586 MWh/Tag), Sa., 27.08.11, 700 MW (16798 MWh/Tag), So., 28.08.11, 692 MW (16614 MWh/Tag) und am Mo, 29.08.11, 700 MW (16800 MWh/Tag) elektrische Energie ins Netz ein. - Die E.ON Energie AG erwartet für die folgenden Tagen weiterhin eine konstante verfügbare halbe Leistung des Atommeilers an der Unterelbe: Mi., 31.08.11, 705 MW Leistung, Do., 01.09.11, 705 MW Leistung, Fr., 02.09.11, 705 MW Leistung, Sa., 03.09.11, 705 MW Leistung und So., 04.09.11, 705 MW Leistung
Die E.ON Energie AG gibt weiter unter der Tabelle "Erwartete Nichtverfügbarkeiten, Betrachtungszeitraum: 30.08.2011 - 30.08.2012" (Stand: Di., 30.08.2011 / 07:35 Uhr) für das AKW Brokdorf eine Nichtverfügbarkeit (also keine Stromproduktion) für den Zeitraum vom 28.09.2011 bis zum 21.10.2011 bekannt.

07. August 2011
AKW Brokdorf: Nach Defekt an einem der beiden Maschinentrafos vom Netz

Zusammenfassung: Das AKW Brokdorf an der Unterelbe ist am Vormittag des 07.08.11 nach einem Defekt an einem der beiden Maschinentrafos heruntergefahren worden. - Der Atommeiler in Brokdorf war erst am 20.07.11 nach mehrwöchiger Jahresrevision wieder ans Netz gegangen. - Der defekte Maschinentrafo ist nicht zu reparieren und muß ausgetauscht werden. - Die Ursache für den Schaden: Vermutlich Überhitzung, durch einen Kurzschluß? - Betreiber E.ON überlegt derzeit aus wirtschaftlichen Gründen, den Atommeiler in Brokdorf mit nur einem Maschinentrafo und deshalb nur mit halber Leistung dennoch wieder ans Netz gehen zu lassen. - Nach Angaben der E.ON Energie AG am 16.08.11 soll das AKW Brokdorf voraussichtlich bereits am 28.08.11 mit halber Leistung (705 MW) wieder am Netz sein.

Das für die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein zuständige Justizministerium in Kiel gibt am 07.08.11 in einer Pressemitteilung unter dem Titel "Kernkraftwerk Brokdorf vom Netz" bekannt: "Das Kernkraftwerk Brokdorf ist heute (7. August) unplanmäßig vom Netz gegangen. Am Vormittag kam es durch die Auslösung von Schutzschaltern zu einer automatischen Abschaltung der beiden Maschinentransformatoren AT 01 und AT 02. Über diese beiden Transformatoren wird die elektrische Leistung des Kernkraftwerks Brokdorf in die 380 kV-Überlandnetze eingespeist."
"Die Abschaltung der Maschinentransformatoren löste auslegungsgemäß eine Turbinenschnellabschaltung (TUSA) aus. Eine Reaktorschnellabschaltung (RESA) erfolgte auslegungsgemäß nicht", wird vom schleswig-holsteinischen Justizministerium berichtet. Weiter wird zu dem Verlauf des 'Ereignisses' ausgesagt: "Es folgte eine Umschaltung der Eigenbedarfsversorgung des Kernkraftwerks auf das Reservenetz. Die Anlage wurde danach heruntergefahren."
"Die Kernkraftwerksbetreiberin", so das zuständige Kieler Justiministerium, "hat unverzüglich die Atomaufsicht informiert. Diese hat sofort unabhängige Sachverständige hinzugezogen. Zur weiteren Ursachenklärung hat die Kernkraftwerksbetreiberin Experten aus Gelsenkirchen angefordert. Diese werden am heutigen Abend in Brokdorf Ölproben sowie Gasproben aus den Transformatoren entnehmen und diese auswerten. Hierbei erfolgt auch ein Vergleich der Analyseergebnisse mit den Analysen, die im Rahmen der Revision 2011 an den Trafos AT01 und AT02 erfolgt sind." Das Justizministerium in Kiel betont in der Pressemitteilung: "Die Messergebnisse aus der Revision 2011 waren unauffällig."
"Eine erste Bewertung zu den Ursachen der Abschaltung und den eventuellen Konsequenzen wird frühestens nach Vorliegen der ersten Analyseergebnisse möglich sein", heißt es in der Pressemitteilung abschließend.

E.ON Kernkraft: "Kernkraftwerk Brokdorf vom Netz"

In einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Kernkraftwerk Brokdorf vom Netz" teilt der Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft am 07.08.11 lediglich kurz mit: "Seit heute Morgen ist das Kernkraftwerk Brokdorf vom Netz getrennt. Die Trennung erfolgte aufgrund einer Blockschutzauslösung aus dem Bereich eines von zwei Maschinentransformatoren. Die Eigenbedarfsversorgung wurde auslegungsgemäß automatisch durch Aufschaltung des Reservenetzes sichergestellt."
"Die Ursachen für das Ansprechen der Schutzeinrichtungen werden zurzeit untersucht", wird von E.ON Kernkraft ausgesagt. "Die Aufsichtsbehörde wurde informiert."

Stand der Dinge

08.08.2011: Nach Medienangaben berichtete eine Sprecherin der Betreiberfirma E.ON am 08.08.11, daß sich einer von zwei Maschinentransformatoren, die den produzierten Strom für den Transport auf einer 380kV-Leitung umwandeln, am Sonntag, dem 07.08.11, abgeschaltet hatte. Die E.ON-Sprecherin wird laut den Medien mit den Worten zitiert: "Der defekte Transformator hat nicht gebrannt". Vielmehr habe die sogenannte Buchholz-Sicherung schädliche Gase wahrgenommen und automatisch den Transformator ausgeschaltet. Alle Abläufe nach dem Maschinentrafo-Defekt hätten systemgemäß funktioniert. Daher sei, nach Aussage der E.ON-Sprecherin gegenüber den Medien, der 'Zwischenfall' nicht mit dem Transformatorenbrand im AKW Krümmel am 28.06.07 zu vergleichen. (Am gleichen Tag hatte es auch im AKW Brunsbüttel einen Kurzschluß gegeben.)
Im AKW Brokdorf, so E.ON in den Medienberichten, hätten sich wie in dem Sicherheitssystem vorgesehen die Turbinen ausgeschaltet und der Atommeiler habe seine eigene Leistung automatisch auf Selbstversorgung reduziert. Anschließend sei das Atomkraftwerk in Brokdorf komplett heruntergefahren worden.
In den Medien wird darüber weiter ausgeführt: Unklar ist derzeit, wann das AKW Brokdorf wieder ans Netz geht und ob dazu eine Zustimmung der Atomaufsicht notwendig sein wird oder nicht. Beide Fragen seien noch offen, teilten E.ON und das Justizministerium in Kiel demnach mit. E.ON versicherte, ein Wiederanfahren des Atommeilers, unabhängig von der juristischen Einschätzung, grundsätzlich immer nur im Einvernehmen mit der Aufsichtsbehörde vorzunehmen.
Das für die Atomaufsicht zuständige Kieler Justizministerium erklärte nach den Berichten, zunächst gehe es um die Klärung einer Reihe technischer Fragen und der daraus abzuleitenden technischen Schlußfolgerungen. Gegenwärtig, so das Justizministerium, könne noch nicht abschließend beurteilt werden, ob ein Wiederanfahren einer atomaufsichtlichen Zustimmung bedürfe. Vom schleswig-holsteinischen Justizministerium wird diesbezüglich festgestellt: Eine Atomaufsichtsbehörde hat allerdings jederzeit die rechtliche Möglichkeit, eine Wiederinbetriebnahme eines Atomkraftwerks zu unterbinden, wenn die erforderlichen sicherheitstechnischen Voraussetzungen für einen sicheren Betrieb nicht gegeben sind.
Am Mittwoch, dem 10.08.11, sollen nach den Angaben in den Medien Ergebnisse vorliegen, ob der Transformator im AKW Brokdorf repariert werden kann oder ausgetauscht werden muß. Die E.ON-Unternehmenssprecherin betonte demnach, das Ereignis habe sich im konventionellen, nicht im atomaren Teil des Atommeilers ereignet und sei nicht meldepflichtig(!) gewesen. - Trotzdem habe man die Behörden informiert.
Laut Aussage des AKW-Betriebsleiters Uwe Jorden am 08.08.11 spät nachmittags gegenüber der Presse muß der defekte Maschinentransformator im AKW Brokdorf wahrscheinlich ausgewechselt werden: Die am 07.08.11 vorgenommenen Tests weisen auf einen Schaden hin, der sich voraussichtlich nicht reparieren lasse: Die Kupfer-Wicklungen des Maschinentrafos befinden sich in einem mit Öl gefüllten Kessel. Kurzschlüsse setzen in dem Öl Gas frei, dies haben die Techniker bereits nachgewiesen. Gewissheit über den Defekt sollen demnach weitere Messungen am Mittwoch, dem 10.08.11, bringen. Dann werden auch genauere Erkenntnisse zum Ausmaß des Schadens erwartet. Ein Austausch des beschädigten Trafos könnte einen mehrwöchigen Stillstand des AKW Brokdorf verursachen, sagte der Leiter des AKW Brokdorf Jorden gegenüber der Presse.

09.08.2011: Nach Presseberichten haben Experten damit begonnen, die Ursache für den Defekt an einem der beiden Maschinentrafos im AKW Brokdorf und das Ausmaß des Schadens zu untersuchen. - In den Medien wurden dann am 09.08.11 über die ersten Resultate der Untersuchungen berichtet: Demzufolge muß, nach Mitteilung eine Sprecherin des Betreiberkonzerns E.ON gegenüber der Presse, der defekte Maschinentransformator voraussichtlich ausgetauscht werden. In diesem Fall werde das AKW Brokdorf noch einige Wochen abgeschaltet bleiben. Nach den bisherigen Untersuchungsergebnissen sei davon auszugehen, daß der schadhafte Maschinentransformator nicht reparierbar sei, wird von E.ON gegenüber der Presse ausgesagt. Die Ursache des Defekts, so E.ON, ist noch nicht geklärt.

10.08.2011: Der Atomenergie-Konzern E.ON erwägt nach Medienberichten, das nach dem Ausfall eines von zwei Maschinentransformatoren abgeschaltete AKW Brokdorf dennoch wieder ans Netz zu nehmen. Der verbliebene funktionsfähige Maschinentrafo würde technisch ausreichen, um das Atomkraftwerk mit maximal halber Leistung zu fahren, so die Aussage einer Unternehmenssprecherin von E.ON am 10.08.11 gegenüber der Presse. Mit der Atomaufsicht in Kiel werde das Thema zurzeit erörtert. Von der E.ON-Sprecherin wird dazu versichert: Ein Wiederanfahren werde nur im Einvernehmen erfolgen. Inzwischen stehe fest, daß der defekte Maschinentrafo nicht mehr reparabel sei und ausgetauscht werden müsse. Und: Die Ursache des Defekts ist weiterhin noch nicht geklärt.  

11.08.2011: Um die Sicherheit des AKW Brokdorf ist nach Medienberichten eine neue Debatte entbrannt. Ein defekter Maschinentransformator führte bereits am vergangenen Sonntag, dem 07.08.11, zur Selbstabschaltung des Atomkraftwerkes, das erst vor zwei Wochen wieder ans Netz gegangen war. Zuvor erfolgte eine unerwartet aufwändige und länger als geplant dauernden fünfwöchigen Jahresrevision, in die der Atomenergie-Konzern E.ON 30 Millionen Euro investierte. 
Nun wurde auch bekannt, daß Verformungen von einzelnen Brennelementen im AKW Brokdorf im zweiten Jahr in Folge aufgetreten sind. Von der schleswig-holsteinischen Atomaufsicht in Kiel wird demnach betont: Die Verformungen lagen im Toleranzbereich und die Abschaltsicherheit des Atommeilers Brokdorf war nie gefährdet. 'Die Messungen der Fallzeiten in Brokdorf lagen alle im Toleranzbereich, sonst hätten wir ein Wiederanfahren nicht erlaubt', erklärte Wolfgang Cloosters, Leiter der Kieler Atomaufsicht, gegenüber der Presse. Nach Angaben einer Sprecherin des Betreiberkonzerns E.ON handele es sich um 'minimale Abweichungen'.
Laut den Presseberichten empfahl die schleswig-holsteinische Atomaufsicht gegen Ende der Revision im AKW Brokdorf in einem Schreiben vom 15.07.11 dem Bundesumweltministerium, die Reaktor-Sicherheitskommission (RSK) einzuschalten: Denn Verformungen von Brennelementen seien auch in anderen deutschen Atomkraftwerken aufgetreten und ein seit etwa 2007(!) in Fachkreisen bekanntes Problem, nur gelöst ist es offensichtlich bislang noch nicht. Vergleichbare Probleme könnten auch in Zukunft nicht ausgeschlossen werden, äußerte sich der Leiter der Kieler Atomaufsicht, Wolfgang Cloosters, gegenüber den Medien.
Die Brisanz liegt, nach den Presseberichten, darin: Verformungen an Brennelementen könnten nach Darstellung Cloosters Einfluß  haben auf die sogenannten Fallzeiten von Steuerstäben, die bei einer Reaktorschnellabschaltung in die etwa 4,80 Meter langen Brennelemente hinunterfallen müssen. Es können gleichzeitig alle Steuerstäbe ausgelöst werden, dann wird der Atomreaktor abgeschaltet. Wenn die Steuerstäbe nicht glatt durch die Brennelemente in ihre richtige Endposition gleiten, kann das Abschalten im schlimmsten Fall möglicherweise nicht gelingen... 
Die Reaktor-Sicherheitskommission (RSK) befaßt sich, wie das Bundesumweltministerium den Medien kurz mitteilte, bereits seit 2009 mit dem Thema. 'Dabei geht die Kommission den Fragen nach, was der Grund für diese Verformungen ist, ob diese Veränderungen an den Brennelementen sicherheitstechnisch bedeutsam sind und ob die bei deutschen Kernkraftwerken bereits ergriffenen Maßnahmen ausreichend sind.' Die RSK werde die jüngsten Erkenntnisse der diesjährigen Jahresrevision im AKW Brokdorf bei ihren weiteren Beratungen berücksichtigen, teilte das Bundesumweltministerium auf Anfrage der Presse am Donnerstag, dem 11.08.11 in Berlin mit.

12.08.2011: Der Atomenergie-Konzern E.ON will nach Presseberichten den nach einem Transformator-Ausfall abgeschalteten Atommeiler Brokdorf allein mit dem verbliebenen zweiten Maschinentransformator wieder anfahren. Zuvor werde demzufolge aber ein mit der Kieler Atomaufsicht erweitertes Meßprogramm durchgeführt, ob der Trafo noch voll funktionsfähig ist, sagte eine Unternehmenssprecherin von E.ON den Medien am Freitag, dem 12.08.11. Nur unter dieser Voraussetzung werde E.ON beantragen, Brokdorf mit maximal halber Leistung wieder ans Netz zu nehmen. Es sei nicht ungewöhnlich, ein Kraftwerk mit nur einem Transformator zu fahren, ein Beispiel sei der Atommeiler Unterweser. In Brokdorf war am vergangenen Sonntag, dem 07.08.11, einer der beiden Maschinentransformatoren, die den erzeugten Strom zum Transport in den 380 kV-Leitungen umwandeln, nach Aussage von E.ON wegen einer 'Überhitzung' ausgefallen.

13.08.2011: Nach Medieninformationen ist das AKW Brokdorf der erste Testfall dafür, wie die AKW-Betreiber mit dem neuen Atomrecht umgehen, bei dem jede Produktionsunterbrechung anders als bisher Millionenverluste nach sich zieht. Wieder angefahren wird der Atomreaktor in Brokdorf demzufolge frühestens Ende nächster Woche, möglicherweise aber auch erst im September oder Monate später.
Gegenüber der Presse beteuerte E.ON-Konzernsprecherin Petra Uhlmann: 'Für E.ON stand und steht Sicherheit an erster Stelle'. Die E.ON Pressesprecherin läßt demnach keinen Zweifel daran, daß E.ON das AKW Brokdorf mit einer unkonventionellen Lösung schnell wieder ans Netz bringen will. Nach dem Defekt des Maschinentransformators (AT01), der am vergangenen Sonntag, dem 07.08.11, zur Abschaltung des Atomreaktors führte, soll der Atommeiler nun allein mit dem zweiten Maschinentransformator (AT02) wieder anlaufen. Die E.ON Pressesprecherin Petra Uhlmann führte dazu gegenüber den Medien weiter aus: 'Brokdorf kann auch mit einem Trafo sicher betrieben werden.' Die schleswig-holsteinische Atomaufsicht in Kiel stimmt E.ON diesbezüglich im Prinzip zu. 'Ein Betrieb mit einem Trafo ist technisch grundsätzlich möglich', bestätigt der Leiter der Kieler Atomaufsicht Wolfgang Cloosters den Presseberichten. Es gebe sogar Kraftwerke, die hätten nur einen einzigen Trafo. Voraussetzung ist allerdings, daß der AT02 in Brokdorf besser in Schuß ist als der Pannen-Trafo AT01.
Die genaue Ursache des Ausfalls im Maschinentransformator AT01 ist weiterhin unklar, wird in den Medien berichtet. Vieles spricht dafür, daß der Trafo, aufgrund eines Defekts überhitzte. Ein Teil des Trafoöls, mit dem der Transformator gekühlt wird, vergaste. Der sogenannte Buchholzschutz, ein Kontrollrelais, schaltete den betroffenen Trafo ab, verhinderte so offensichtlich einen Brand wie im AKW Krümmel 2007. Der Generator und die Turbinen im AKW Brokdorf schalteten sich ebenfalls planmäßig ab, wird von der Presse rückblickend erwähnt. Brenzlige Situationen wie einst im AKW Krümmel gab es wohl nicht. 'Wir haben bisher keine Hinweise, daß es bei dem Vorfall in Brokdorf zu Besonderheiten gekommen ist', berichtete Cloosters gegenüber den Medien. Unklar ist jedoch, ob der Maschinentransformator AT02 wirklich noch funktionsfähig ist. Der Trafo ist wie der AT01 mehr als 25 Jahre alt, gehört zu Erstausstattung des bislang größtem Atomkraftwerkes in Deutschland und wird jetzt genau untersucht. 'Mit Ergebnissen rechnen wir in der nächsten Woche', so die E.ON-Sprecherin Uhlmann. Ist der zweite Maschinentransformator intakt, soll das AKW Brokdorf in den Folgetagen anlaufen. Gibt es Mängel, wird es noch teuer für E.ON: Der Atomenergie-Konzern müßte dann beide Transformatoren austauschen.
Mit nur einem Maschinentransformator könnte das AKW Brokdorf so zumindest 50 Prozent der üblichen Strommenge liefern und den Schaden für E.ON damit halbieren: Jeder Tag, an dem das Atomkraftwerk komplett stillsteht, kostet dem Atomenergie-Konzern E.ON nach Medienangaben bis zu eine Million Euro...
Solche Verluste konnten die AKW-Betreiber bisher ausgleichen, wird von der Presse berichtet: Im früheren rot-grünen Ausstiegsgesetz wurde jedem Reaktor eine bestimmte 'Reststrommenge' zugebilligt. Ein Atommeiler durfte nach einer Zwangspause also entsprechend länger laufen. Diese Möglichkeit gibt es nach dem neuen Ausstiegsgesetz, das der Bundestag vor dem Sommer verabschiedete, für die letzten neun deutschen Reaktoren nicht mehr. Ihr Betriebsende ist nach den Angaben in den Medien nun fest terminiert. So muß das AKW Brokdorf 2021 abgeschaltet werden, unabhängig davon, wie viel Strom der Atommeiler bis dahin produziert hat.

16.08.2011: Von der E.ON Energie AG wird angekündigt: Das AKW Brokdorf wird voraussichtlich am 27.08.11 mit 323 MW Leistung wieder am Netz sein. Am 28.08.11 und an den folgenden Tagen soll der Atommeiler in Brokdorf konstant 705 MW Leistung liefern. - Nach den Daten der E.ON Energie AG wird der Betrieb des AKW Brokdorf (nach Angaben von E.ON Kernkraft verfügt das Atomkraftwerk in Brokdorf über eine Nettoleistung von 1410 MW) mit nur einem Maschinentrafo erfolgen.
Die E.ON Energie AG gibt weiter unter der Tabelle "Erwartete Nichtverfügbarkeiten, Betrachtungszeitraum: 16.08.2011 - 16.08.2012" für das AKW Brokdorf eine Nichtverfügbarkeit (also keine Stromproduktion) bis zum 26.08.11 und für den Zeitraum vom 28.09.11 bis zum 21.10.11 bekannt. - Die Jahresrevision 2012 im AKW Brokdorf ist demnach im Zeitraum vom 26.05.12 bis zum 07.06.12 geplant.

06. August 2011
Nach dem geänderten Atomgesetz darf das AKW
Brokdorf bis Ende 2021 am Netz bleiben

Der sogenannte 'beschleunigte Ausstieg aus der Kernenergie in Deutschland' hat die letzte Hürde genommen: Bundespräsident Christian Wulff (CDU) fertigte am 31.07.11 'nach sorgfältiger Prüfung' der Verfassungsmäßigkeit das 13. Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes aus, teilte das Bundespräsidialamt in Berlin dazu mit. Auch die sechs Begleitgesetze für die 'Energiewende' unterzeichnete Wulff.
Nach dem katastrophalen Reaktorunfall am 11.03.11 im japanischen Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi (AKW Fukushima-1) hatte die deutsche Bundsregierung beschlossen, schneller als geplant - nämlich bis 2022 - aus der Atomenergie auszusteigen und die erst im vergangenen Herbst 2010 beschlossene Laufzeitverlängerung für die deutschen Atomkraftwerke zurückgenommen.
Die entsprechenden Gesetzesentwürfe hatte der Deutsche Bundestag Ende Juni und der Bundesrat Anfang Juli 2011 gebilligt. Nach deren Verkündung im Bundesgesetzblatt sind die Gesetze in Kraft getreten.

=> Damit bleiben die sechs Atomkraftwerke endgültig vom Netz, die bereits im Zuge des Moratoriums abgeschaltet worden waren: AKW Biblis-A und -B, AKW Isar-1, AKW Neckarwestheim-1, AKW Philippsburg-1 und das AKW Unterweser. Hinzu kommen die Atommeiler in Brunsbüttel und Krümmel, die zum Zeitpunkt des Moratoriums bereits abgeschaltet waren.

Bis zum entsprechenden Jahresende folgen Grafenrheinfeld (2015), Gundremmingen-B (2017), Philippsburg-2 (2019), Grohnde, Gundremmingen-C und Brokdorf (2021) sowie schließlich Isar-2, Emsland und Neckarwestheim-2 (2022).

Das "Gesetz über die friedliche Verwendung der Kernenergie und den Schutz gegen ihre Gefahren" (Atomgesetz), AtG, in der Fassung vom 31.07.11 sagt dazu aus::

"§ 7 Genehmigung von Anlagen
(1a) Die Berechtigung zum Leistungsbetrieb einer Anlage zur Spaltung von Kernbrennstoffen zur gewerblichen Erzeugung von Elektrizität erlischt, wenn die in Anlage 3 Spalte 2 für die Anlage aufgeführte Elektrizitätsmenge oder die sich auf Grund von Übertragungen nach Absatz 1b ergebende Elektrizitätsmenge erzeugt ist, jedoch spätestens
1. mit Ablauf des 6. August 2011 für die Kernkraftwerke Biblis A, Neckarwestheim 1, Biblis B, Brunsbüttel, Isar 1, Unterweser, Philippsburg 1 und Krümmel,
2. mit Ablauf des 31. Dezember 2015 für das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld,
3. mit Ablauf des 31. Dezember 2017 für das Kernkraftwerk Gundremmingen B,
4. mit Ablauf des 31. Dezember 2019 für das Kernkraftwerk Philippsburg 2,
5. mit Ablauf des 31. Dezember 2021 für die Kernkraftwerke Grohnde, Gundremmingen C und Brokdorf,
6. mit Ablauf des 31. Dezember 2022 für die Kernkraftwerke Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2."

21. Juli 2011
Nach Beendigung der Jahresrevision ist der Atommeiler in Brokdorf wieder am Netz

Das AKW Brokdorf an der Unterelbe ist nach Angaben von E.ON Kernkraft am 21.07.11 nach Ende der Jahresrevision und dem damit verbundenen Brennelementwechsel wieder angefahren worden und ans Netz gegangen.

Von E.ON Kernkraft wird in einer Pressemitteilung am 21.07.11 mit der Überschrift "Kernkraftwerk Brokdorf wieder am Netz" dazu bekannt gegeben: "Das Kernkraftwerk Brokdorf speist seit heute Nacht wieder Strom ins Netz. Die Anlage wurde am 15. Juni 2011 zum 23. Brennelementwechsel und zur planmäßigen Jahresrevision abgeschaltet. Seit dem letzten Revisionsstillstand im Juni/Juli 2010 hat die Anlage 12,89 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Durch den Betrieb hat das Kernkraftwerk Brokdorf zur Vermeidung einer Kohlendioxidemission von gut 12 Millionen Tonnen beigetragen", versucht E.ON Kernkraft in der Pressemitteilung glaubhaft zu machen.
Von dem Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft wird weiter mitgeteilt: "Während der Revision wurden 48 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ersetzt."

=> Am 14.06.11 war diesbezüglich von E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung bekannt gegeben worden: "Während der diesjährigen Revision werden 44 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ersetzt". - Folglich wurden dabei vier Brennelemente mehr ausgetauscht, als ursprünglich geplant.

"Das umfangreiche Inspektions- und Instandhaltungsprogramm", so der Wortlaut in der Mitteilung, "beinhaltete auch die Prüfung von Ventilen im nicht nuklearen Wasserdampfkreislauf, dadurch kam es zeitweise zum Austritt von reinem Wasserdampf in die Umgebung."
"Beim Abfahren der Anlage zur Revision wurden im Rahmen einer wiederkehrenden Prüfung die im Reaktor vorhandenen Steuerelemente überprüft. Hierbei wurden bei einigen der 61 Steuerelemente gleichartige Auffälligkeiten für das Erreichen der Endposition festgestellt", wird von E.ON Kernkraft berichtet und versichert: "Für die Sicherheit der Anlage hatte dieses Vorkommnis keine Bedeutung, da das Schnellabschaltsystem in jedem Fall funktioniert hätte."
"Anlässlich eines Ereignisses in einem anderen Kernkraftwerk wurden vorsorglich auch im Kernkraftwerk Brokdorf Sicherungen von elektronischen Baugruppen überprüft. Diese Vorgehensweise entspricht unserer hohen gelebten Sicherheitskultur", wird in der Mitteilung von E.ON Kernkraft betont. "Als Ergebnis wurden vereinzelnd nicht spezifikationsgerechte Sicherungen vorgefunden", gibt der Atomenergie-Konzern zu und beteuert: "Dieses Vorkommnis hatte keinen Einfluss auf die Sicherheit der Anlage. Die betroffenen Sicherungen wurden ausgetauscht. Die zuständige atomrechtliche Aufsichtsbehörde ist fristgerecht über beide Vorkommnisse informiert worden."
Von E.ON Kernkraft wird weiter mitgeteilt: "Im Revisionszeitraum kamen zusätzlich rund 1.400 externe Fachkräfte aus unterschiedlichsten Servicefirmen zum Einsatz. Die Überprüfung der technischen Systeme auf Sicherheit und Funktionstüchtigkeit bestätigte insgesamt den guten Zustand der Anlage", wird von dem Atomenergie-Konzern in der Mitteilung an die Presse behauptet. "Die zuständige atomrechtliche Aufsichtsbehörde sowie die von ihr hinzugezogenen Sachverständigen überwachten alle sicherheitstechnisch relevanten Arbeiten. Insgesamt", so lautet es in der Pressemitteilung abschließend, "investierte das Kraftwerk für die Revisionsarbeiten rund 30 Millionen Euro."
 

20. Juli 2011
Atomaufsicht in Kiel erteilt Zustimmung zum Wiederanfahren des Atomkraftwerks Brokdorf

"Das für die Atomaufsicht zuständige schleswig-holsteinische Justizministerium hat heute (20. Juli) die Zustimmung zum Wiederanfahren des Kernkraftwerks Brokdorf erteilt", wird vom Justizministerium in Kiel am 20.07.11 in einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Atomaufsicht erteilt Zustimmung zum Wiederanfahren des Kernkraftwerks Brokdorf" bekannt gegeben. "Die Anlage kann damit nach Abschluss des jährlichen Brennelementwechsels und der damit verbundenen Jahresrevision wieder ans Netz gehen.
Das Kernkraftwerk Brokdorf war am 15. Juni 2011 zur Durchführung der Jahresrevision vom Netz genommen worden", teilt das Justizministerium in Kiel rückblickend mit. "Während des diesjährigen Anlagenstillstands wurden 48 der insgesamt 193 im Reaktorkern befindlichen Brennelemente gegen neue ausgetauscht. Weiterhin wurden mehrere der 61 Steuerelemente ausgewechselt. Steuerelemente werden zur Leistungsregulierung des Reaktors verwendet. Wie im Vorjahr sind wiederum umfangreiche wiederkehrende Prüfungen, Instandhaltungsarbeiten und kleinere Änderungen zur Optimierung der Sicherheit der Anlage und ihres Betriebs durchgeführt worden."
Seitens des Kieler Justizministeriums wird in der Pressemitteilung weiter ausgeführt: "In diesem Jahr wurde auch die alle 4 Jahre vorgesehene integrale Leckratenprüfung des Reaktorsicherheitsbehälters erfolgreich durchgeführt. Der Sicherheitsbehälter soll bei Störfällen mit Freisetzung radioaktiver Stoffe innerhalb des Behälters so standhalten, dass eine unzulässige Freisetzung radioaktiver Stoffe in die Umgebung verhindert wird.
Aus aktuellem Anlass (Fukushima, Sicherheitsüberprüfung der Reaktor-Sicherheitskommission des Bundes) hat die Atomaufsicht weiterhin geprüft, ob die Notfalleinrichtungen der Kernkraftwerksbetreiberin auch unter erschwerten Randbedingungen hinreichend wirksam sind. Dabei wurde auch das Notfallschutzkonzept vertieft unter Hinzuziehung von Sachverständigen geprüft. Ziel ist es, die vorhandenen Sicherheitsreserven auch bei Notfallmaßnahmen ständig weiter zu entwickeln. Die weitere Optimierung des Notfallschutzkonzepts wird eine dauerhafte Aufgabe bleiben.
Im Zuge von Sonderprüfungen kam es", nach Aussage des für die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein zuständigen Justizministeriums, "während der Revision zu zwei Meldepflichtigen Ereignissen, die von der Kernkraftwerksbetreiberin gegenüber der Atomaufsicht ordnungsgemäß angezeigt wurden:
Zum einen wurden bei der Inspektion von Brennelementen sowie der Durchführung von Fallzeitmessungen der Steuerelemente vereinzelte Abweichungen vom spezifizierten Zustand festgestellt. Mit Sonderprüfungen wurden deshalb alle nun für den Einsatz vorgesehenen 193 Brennelemente gesondert inspiziert und vermessen sowie alle 61 Steuerelemente einer speziellen Gängigkeitsprüfung unterzogen. Nach der Beladung des neu konfigurierten Reaktorkerns wurden weitere Fallzeitmessungen der Steuerelemente durchgeführt. Im Ergebnis konnte festgestellt werden, dass die Abschaltsicherheit der Anlage gewährleistet ist.
Zum anderen führte die auf Grund eines in einem anderen Kernkraftwerk aufgetretenen Ereignisses veranlasste umfangreiche Überprüfung von Feinsicherungen in Baugruppen leittechnischer Systeme zu einem Austausch nicht spezifikationsgerecht eingesetzter Sicherungen.
Die Revisionsarbeiten wurden von der schleswig-holsteinischen Atomaufsicht und den von der Behörde hinzugezogenen Sachverständigenorganisationen TÜV NORD, Energie-Systeme Nord, Germanischer Lloyd sowie Bausachverständigen intensiv kontrolliert und überprüft."
Das Justizministerium in Kiel in der Mitteilung abschließend: "Nach Inkrafttreten der jüngsten Atomgesetzänderungen auf Bundesebene wird das Kernkraftwerk Brokdorf noch längstens bis Ende 2021 in Betrieb bleiben. Die beiden anderen schleswig-holsteinischen Kernkraftwerke Brunsbüttel und Krümmel werden ihren Leistungsbetrieb nicht wieder aufnehmen."

14. Juni 2011
Revision und Brennelementwechsel im AKW Brokdorf angekündigt

Nach Angaben von E.ON Kernkraft wird das AKW Brokdorf an der Unterelbe am Mittwoch, den 15.06.11, zur Revision und dem damit verbundenen Brennelementwechsel vom Netz genommen.

E.ON Kernkraft gibt dazu am 14.06.11 in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Kernkraftwerk Brokdorf zum 23. Brennelementwechsel vom Netz" bekannt: "Das Kernkraftwerk Brokdorf wird am Mittwoch, den 15. Juni 2011 zum 23. Brennelementwechsel und zur planmäßigen Jahresrevision vom Netz gehen."
"Seit dem letzten Revisionsstillstand im Juni/Juli 2010 hat die Anlage über 12,89 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt." Von dem Atomenergie-Konzern wird in der Pressemitteilung behauptet: "Durch den Betrieb hat das Kernkraftwerk Brokdorf zur Vermeidung einer Kohlendioxidemission von gut 12 Millionen Tonnen beigetragen."
"Während der diesjährigen Revision werden 44 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ersetzt", wird von E.ON Kernkraft in der Mitteilung an die Presse ausgesagt. "Das umfangreiche Inspektions- und Instandhaltungsprogramm beinhaltet unter anderem die Prüfung von Ventilen im nicht nuklearen Wasserdampfkreislauf. Dabei kommt es beim Abfahren der Anlage am Samstag [18.06.11] sowie beim Anfahren gegen Ende der Revision zum Austritt von reinem Wasserdampf in die Umgebung."

Justizministerium in Kiel: "Kernkraftwerk Brokdorf zur Jahresrevision vom Netz"

Das für die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein zuständige Justizministerium in Kiel informiert am 14.06.11 in einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Kernkraftwerk Brokdorf zur Jahresrevision vom Netz": "Das Kernkraftwerk Brokdorf wird morgen (15. Juni) zum jährlichen Brennelementwechsel und der damit verbundenen planmäßigen Revision vom Netz genommen.
Während des diesjährigen Anlagenstillstandes sollen 44 der 193 im Reaktorkern befindlichen Brennelemente durch neue ersetzt werden", wird vom Kieler Justizministerium weiter bekannt gegeben. "Wie innerhalb jeder Revision werden umfangreiche Prüfungen, Instandhaltungsarbeiten und Veränderungen zur Optimierung der Sicherheit der Anlage durchgeführt.Während der diesjährigen Revision werden unter anderem auch Funktionsprüfungen an Ventilen im nicht-nuklearen Wasserdampfkreislauf durchgeführt. Dabei kann es zum Austritt von reinem Wasserdampf kommen."

20. Mai 2011
Transporte von neuen Brennelementen in das AKW Brokdorf vor der Jahresrevision

Das AKW Brokdorf wird nach Angaben der E.ON Energie AG vom 20.05.11 voraussichtlich am 11.06.11 für die Jahresrevision und dem Brennelementwechsel abgeschaltet. - Verläuft alles planmäßig, so soll der Atommeiler an der Unterelbe nach der Revision am 30.06.11 wieder ans Netz gehen.
Bei dem jährlichen Brennelementwechsel werden abgebrannte Brennelemente durch neue ersetzt. Im Atomreaktor des AKW Brokdorf befinden sich insgesamt 193 Brennelemente, zum Einsatz kommen nach der Genehmigungslage Uran-Brennelemente (BE) mit bis zu 4,45 % Uran-235 Anreicherung sowie Mischoxid-Brennelemente (MOX-BE) bis zu 4,6 % Anreicherung.

Im April und Mai dieses Jahres wurden in das AKW Brokdorf bislang sieben Atomtransporte mit neuen Brennelementen durchgeführt. Dies geht aus der Liste der Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) mit Stand vom 16.05.11 hervor.

- Im April 2011 erfolgten demnach sechs Atomtransporte mittels Lkw aus der Brennelementfabrik der Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF) in Lingen in das AKW Brokdorf. Das BfS hatte dafür am 23.03.11 max. acht Transporte von "unbestrahlten BE" nur als Straßentransporte genehmigt. Befristet ist diese Transportgenehmigung (laufende Nummer: 7108) bis zum 31.03.12. - Die bisherigen Transportdaten: 11.04.11, 12.04.11, 13.04.11, 18.04.11, 19.04.11 und 26.04.11.

Nach Angaben des Bremer Senats in den Drucksachsen 17/973 vom 27.10.09, 17/1486 vom 19.10.10 und 17/1609 vom 11.01.11 (Atomtransporte durch das Land Bremen / Transport radioaktiver Stoffe in Bremen) rollen die Brennelement-Transporte aus der ANF in Lingen mittels Lkw im Transit über das Land Bremen in das AKW Brokdorf.
Nach Aussagen des Hamburger Senats in den Drucksachen 19/3011 vom 02.06.09, 19/3835 vom 11.09.09, 19/6176 vom 18.05.10 (Atom-Transporte durch den Hamburger Hafen und das Hamburger Stadtgebiet / Wie viele Atomtransporte gehen tatsächlich durch Hamburg?) werden die Brennelement-Transporte aus der ANF in Lingen auf der Straße über das Hamburger Stadtgebiet in das AKW Brokdorf durchgeführt.
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- Am 04. Mai 2011 wurde ein Atomtransport aus der Brennelementfabrik der Westinghouse Electric Sweden AB in Västeras/Schweden in das AKW Brokdorf durchgeführt. Das BfS hatte dazu am 29.03.11 einen Transport von "unbestrahlten BE" genehmigt (laufende Nummer: 7127). Befristet ist diese Genehmigung bis zum 31.12.11. Die Transportgenehmigung umfaßt nur einen See- und Straßentransport. Da das BfS bei dem Transport keinen Umschlag genehmigt hat, ist von der Beförderung der radioaktiven Fracht mit einer RoPax-Fähre (die Abkürzung RoPax steht als Kurzform für Roll On/Roll Off für Ladung sowie gleichzeitig für Passagiere) der Reederei Scandlines über den Hafen von Trelleborg/Schweden in den Hafen von Rostock auszugehen. - Nachweislich (s.u.) erfolgte dieser Atomtransport über den Hafen von Rostock an der Ostseeküste.

Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern gibt im Internet zu den 'Kernmaterialtransporten' in Mecklenburg-Vorpommern bekannt: "Transportiert werden überwiegend unbestrahlte Brennelemente über den Seehafen Rostock von und nach Schweden. Mecklenburg-Vorpommern ist dabei Transitland. Die Transporte erfolgen bis/ab Seehafen Rostock per LKW, der Transport von/nach Trelleborg [Schweden] erfolgt auf dem Wasserwege."

Ergänzung (14.06.11): Von der Ostsee-Zeitung (ostsee-zeitung.de) wird am 14.06.11 unter der Schlagzeile "Geheime Atom-Transporte über den Rostocker Seehafen - Eine Nuklearfabrik in Schweden beliefert über Rostock Atomkraftwerke in ganz Europa" u.a. informiert: "Über den Rostocker Überseehafen wird offenbar seit Jahren heimlich Atom-Material für Kernkraftwerke in ganz Europa verschifft - und das in großem Stil." Die Ostsee-Zeitung gibt in dem Bericht weiter bekannt: "Das Schweriner Innenministerium bestätigte jetzt der OZ [Ostsee-Zeitung] einen Transport mit radioaktiver Fracht, der bereits am 4. Mai [2011] durch Rostock rollte. Aus einer Atom-Fabrik in Västeras (Schweden) wurden frische Brennelemente für das Kraftwerk Brokdorf bei Hamburg per Schiff nach Rostock gebracht." "Dieser Transport ist kein Einzelfall", so die Ostsee-Zeitung in dem Artikel weiter. "Laut aktuellen Transportlisten des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter dürften allein seit Januar [2011] insgesamt 21 Transporte im Hafen angekommen sein. 'Dass Brennstäbe über Rostock transportiert werden, ist völlig normal', räumt Hafenkapitän Gisbert Ruhnke" gegenüber der Ostsee-Zeitung" ein."

22. März 2011
Defekt an einer Pumpe des nuklearen Zwischenkühlsystems im AKW Brokdorf

"Im Kernkraftwerk Brokdorf wurde im Rahmen einer Wiederkehrenden Prüfung festgestellt, dass eine Pumpe des nuklearen Zwischenkühlsystems sich nicht wie vorgesehen automatisch einschaltete", wird am 22.03.11 von E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Kernkraftwerk Brokdorf: Austausch eines elektronischen Schalters" bekannt gegeben.
"Das Nichteinschalten der Pumpe hatte keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage", versichert der Atomenergie-Konzern in der Mitteilung. "Das nukleare Zwischenkühlsystem ist vierfach redundant vorhanden. Der fehlerhafte Schalter ist unverzüglich ausgetauscht worden. Im Anschluss erfolgte eine erneute Funktionsprüfung an der betroffenen Pumpe. Diese verlief ohne Beanstandung."
"Das Vorkommnis liegt", nach Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicher­heitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' ('Normalmeldung') fristgerecht angezeigt."

17. Februar 2011
MAUS Bremen: "Erhöhte Krebsraten in Wewelsfleth in der Umgebung des AKW Brokdorf müssen aufgeklärt werden!"

Die Meßstelle für Arbeits- und Umwelt-Schutz e.V. (MAUS) in Bremen informiert über erhöhte Krebsraten in Wewelsfleth in der Umgebung des AKW Brokdorf am 17.02.11 in einer öffentlichen Mitteilung unter der Überschrift "Erhöhte Krebsraten in Wewelsfleth in der Umgebung des AKW Brokdorf müssen aufgeklärt werden!". Die öffentliche Mitteilung der MAUS Bremen dokumentieren wir nachstehend im vollständigen Wortlaut:

"Meßstelle für Arbeits- und Umwelt-Schutz e.V.  

Bremen, 17.02.2011

Erhöhte Krebsraten in Wewelsfleth in der Umgebung des AKW Brokdorf müssen aufgeklärt werden!

Auf der Gemeinderatssitzung der Gemeinde Wewelsfleth vom 15.12.2010 wurde einstimmig beschlossen: 'Die Gemeinde Wewelsfleth spricht sich dafür aus, dass die in Wewelsfleth gehäuft auftretenden Krebserkrankungen wissenschaftlich belastbar untersucht werden!'

Dieser Forderung schließen wir uns nachdrücklich an!

In der Umgebung des AKW Brokdorf hat das Krebsregister Schleswig-Holstein einen signifikanten Anstieg der Krebshäufigkeit festgestellt. Als Ursache dafür soll das AKW nicht in Frage kommen, heißt es in seinem Bericht von November 2009 1). Diesem Bericht zufolge soll die Entwicklung bezüglich fortbestehender Trends oder Rückgang der Krebsfälle weiter beobachtet werden.
Die Bewertung der statistischen Krebsneuerkrankungen unter Erwachsenen - neuerdings wurden im Umkreis von Asse vom Krebsregister Niedersachsen gegenüber den Erwartungswerten mehrfach erhöhte Krebsraten beschrieben - erfolgt aus einer Position, als ob es keine Erfahrungen mit Langzeitstudien nach nuklearen Katastrophen gäbe und ohne Berücksichtigung biologisch plausibler Zusammenhänge.

Die Epidemiologie ist ein Thermometer, mit dem die Krankheitsvorgänge in der Bevölkerung gemessen werden können. Jede Zunahme von einzelnen Krankheitsformen, aber besonders von Krebsformen, kann intensiv untersucht werden, ob nur Zufallsschwankungen vorliegen oder intensiv mittels Folgenabschätzung nach einem verdächtigten Verursacher gesucht werden muss.
Epidemiologische Krebsregister wurden zur Unterstützung der Ursachenforschung eingeführt und sind für diese Folgenabschätzung geeignet, weil sie zeitliche Trends aller Krebsformen nach oben oder unten in abgegrenzten Regionen beobachten. Diese Trends können statistisch nach zufälligen Schwankungen überprüft werden.
Doch ist es richtig, jede verhütbare Krankheitsursache zu erkennen und auszuschalten, so dass ein auffälliger Trend auch ohne diese statistische Absicherung sofort zu Maßnahmen zum Schutze der Bevölkerung führen kann.

Die von den Registern von Schleswig-Holstein und Niedersachsen mitgeteilten auffälligen Häufungen von Krebsformen, die in einem Fall (Asse) als spezifisch mit ionisierender Strahlung als Ursache in Verbindung gebracht werden können, im anderen Fall (Wewelsfleth) bisher weniger deutlich auf eine einzelne Ursache aus der Nähe des AKW Brokdorf hinweisen, erfordern höchste Aufmerksamkeit. In beiden Fällen sind Quellen erhöhter ionisierender Strahlung entweder über viele Jahre oder als Spitzenbelastungen unabweisbar vorhanden. 

Somit gilt, den Zusammenhang für sinnvolle und gesundheitspolitisch relevante Maßnahmen zu nutzen. Stattdessen werden Versuche unternommen, die Häufungen der Neuerkrankungen an bestimmten Krebsarten als nicht relevant und durch andere Ursachen zu 'erklären'. Das gipfelte im Fall Wewelsfleth in einem Zeitungsbericht in der Norddeutschen Rundschau vom 07.07.2010, wenn die damalige Leiterin des zuständigen Kreis-Gesundheitsamtes Dr. Marion Thormälen tatsächlich den Lebensstil der betroffenen Bevölkerung als risikoreich identifizierte und Ernährungsfehler zur Begründung der Häufungen indirekt anschuldigte, indem von ihr eine gesunde Ernährung als Schutzfaktor bezeichnet wurde. Eine andere, nicht weniger unprofessionelle Darstellung ergab sich aus dem Bericht des Krebsregisters in Lübeck, in dem vermutet wurde, die Krebsfälle wären wegen der Nähe zum AKW Brokdorf eher entdeckt worden, weil viele Menschen sich mit mehr Früherkennung und Besorgnis auch in jüngerem Alter diagnostizieren ließen:
'… Daher sei anzunehmen, dass eher eine Kombination mehrerer Ursachen wie Lebensstil oder genetische Ursachen zu der beobachteten unspezifischen Erhöhung an Neuerkrankungen geführt habe.
In welchem Maße einzelne Faktoren eine Rolle spielen könnten, konnte anhand des Krebsregisters nicht ermittelt werden, da sie nicht Bestandteil der Datenerhebung des Krebsregisters seien. 'Meine Bitte an die Bevölkerung ist in erster Linie eine gesunde Lebensweise', unterstreicht Dr. Thormählen und rät zudem, die Krebsvorsorgeuntersuchung in Anspruch zu nehmen. …'

Dagegen überraschte die alarmierende Meldung aus dem Epidemiologischen Krebsregister Niedersachsen (EKN) allerdings, weil sie auf Handlungsbedarf hinwies und nicht zuletzt die Besorgnis der Verantwortlichen vor Belastungen der Bevölkerung verdeutlichte. Um so mehr verwundert es dann, wenn die Bundesregierung sich am 04./05.12.2010 nicht in der Lage sieht, einen Zusammenhang zwischen den Belastungen durch Asse und den Krebsneuerkrankungen zu erkennen. Die Messwerte seien so gering, dass die Strahlendosen nicht als Ursachen in Frage kämen.2) In dieser Meldung blieb offen, in welchem Ausmaß einzelne Faktoren eine ursächliche Rolle spielen könnten, da sie nicht Bestandteil der Datenerhebung des Krebsregisters seien. Dabei blieb auch die Frage offen, wer dann zuständig sein soll für die Ursachenforschung. 
Das widerspricht der biologischen Plausibilität eines kausalen Zusammenhangs und muss allein deswegen unglaubwürdig gelten, weil Schilddrüsenkrebs schon längst als mit niedrigen Strahlendosen assoziiert gelten muss und weil Leukämien ab dem Kindesalter als eine typische Folge niedriger Strahlendosen erkannt wurde.

Aus den genannten Gründen müssen ernsthafte Anstrengungen unternommen werden, den Ursachen mit adäquaten Methoden besser als bisher auf den Grund zu gehen. Das gilt gleichermaßen für Asse wie für Wewelsfleth.

Als empfindlicher Indikator für Wirkungen ionisierender Strahlung auf zytologischer Ebene gelten Chromosomenaberrationen, die bislang die stärksten Zusammenhangsnachweise ergeben haben.
(Kinder-) Untersuchungen in der Umgebung der emittierenden Quellen sind daher geeignet, Hinweise auf die Risikofaktoren sowohl in Asse als auch in Wewelsfleth zu liefern. 

Da es also nicht nur um mehr Krebserkrankungen, sondern auch um zu wenig Mädchengeburten geht, wäre es sinnvoll eine derartige statistische Erhebung auch für die Umgebung des AKW Brokdorf zu fordern.3) Diese Forderung trotz der Erkenntnis, dass die Emissionen der radiologisch besonders wirksamen Betastrahler Tritium (H-3) und Radikarbon (C-14) aus der Schachtanlage Asse erheblicher sind als in anderen »kerntechnischen Anlagen«. U.E. sind die genannten Studienergebnisse auf die nach wie vor zu wenig beachteten Effekte durch ionisierenden Niedrigstrahlung ('genetische Instabilität' , 'Bystander effect', 'Einwirkungen auf das Immunsystem' u.a.) zurückzuführen. In der gültigen Strahlenschutzverordnung werden die statistisch signifikante Erhöhung des Krebsrisikos im Bereich kleiner Strahlendosen insbesondere bei dicht ionisierender Strahlung nicht berücksichtigt. Die in der gültigen Strahlen- Schutz-Verordnung (StrSchV) genannten Grenzwerte beruhen auf Empfehlungen der ICRP aus dem Jahre 1977. Diese sind in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach durch kritische (theoretische und experimentelle) Studien widerlegt worden. Hauptaufgabe des Strahlenschutzes ist es, deterministische Schäden (z.B. durch Strahlenunfälle) zu verhindern und stochastische Schäden so weit als möglich zu vermindern. Wie im Falle der durch das radioaktive Inventar der Schachtanlage Asse II verursachten Strahlenexposition sind bei der Abwägung der gesundheitliche Beeinträchtigung die neuesten Erkenntnisse über genetischen Schäden in der Keimbahn (mutagen) , über auslösende Effekte zur Krebsentstehung (cancerogen) und über embryonale Entwicklungsstörungen zu berücksichtigen. Es ist lange bekannt, dass es für diese sog. stochastischen Strahlenwirkungen keine untere Grenze der Schädigung gibt (Grenzwertproblematik).

Weiter sind Synergieeffekte z.B. zwischen radioaktiver (Niedrig-) Strahlung und elektromagnetischer Strahlung (Hochspannungsleitungen) oder und toxischen Substanzen (Arbeitsplatz) zu untersuchen. 

Ansprechpartnerin für Fragen zur Chromosomenaberration: Heike Schröder, MAUS[ät]MAUS-Bremen.de
Ansprechpartner für Fragen zur Epidemiologie: Prof. Dr. Rainer Frentzel-Beyme, Beyme[ät]Uni-Bremen.de
Ansprechpartner für Fragen um das Atomlager Asse: Prof. Dr. Rolf Bertram, BertramRolf[ät]aol.com

Meßstelle für Arbeits- und Umwelt-Schutz
i.A. (Dr. Fritz Storim)


1 ) 'Auswertung der Krebshäufigkeit in Wewelsfleth und Umgebung 1998 bis 2007. Krebsregister Schleswig-Holstein und Institut für Krebsepidemiologie e.V. an der Universität Lübeck. Lübeck, November 2009.' S. 36 bis 37. www.cancer-sh.de/berichte/Bericht%20.Wewelsfleth.pdf
'Epidemiologische der vom Krebsregister Schleswig-Holstein 2009 vorgelegen Auswertung der Krebshäufigkeit in Wewelsfleth und Umgebung 1998-2007' MAUS .e.V. ((Prof. Dr. R. Frentzel-Beyme), 17-02-10
Wilstersche Zeitung, 21.07.2007, 'Krebs durch Atomstrahlung aus Brokdorf?'
Norddeutsche Rundschau, 07.07.2010, 'Krebshäufigkeit in Wewelsfleth: Doch alles nur reiner Zufall?'
2 ) Junge Welt, 01.12.2010, 'Aufklärungswillen bezweifelt.'
Junge Welt, 06.12.2010, 'Regierung: Krebs nicht von Atommüll.'
Junge Welt, 07.12.2010, 'Asse: Krebshäufigkeit ist kein Zufall.'
Junge Welt. 11./12.2010, 'Niedersachsen widerspricht Röttgen.'
3 ) Junge Welt, 11./12.2010 'Niedersachsen widerspricht Röttgen.'
Kusmierz R, Voigt K, Scherb H (2010): Is the human sex odds at birth distorted in the vicinity of nuclear facilities (NF)? A preliminary geo-spatial-temporal approach. In: Greve K, Cremers A B (Eds.): EnviroInfo 2010. Integration of Environmental Information in Europe. Proceedings of the 24th International Conference on Informatics for Environmental Protection. Cologne/Bonn, Germany: 616-626 http://www.helmholtz-muenchen.de/ibb/homepage/hagen.scherb/proceedings.html
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13. Dezember 2010
AKW Brokdorf: Lüftungsklappe des Abluftsystems im Reaktorgebäuderingraum defekt

Am 13.12.10 hat es im AKW Brokdorf ein neues meldepflichtiges 'Ereignis' gegeben, eine Lüftungsklappe des Abluftsystems im Reaktorgebäuderingraum war defekt. Darüber gibt E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung am 16.12.10 mit dem Titel "Kernkraftwerk Brokdorf: Lüftungsklappe nicht geschlossen" bekannt: "Im Kernkraftwerk Brokdorf wurde am 13. Dezember 2010 im Rahmen einer Wiederkehrenden Prüfung festgestellt, dass eine von insgesamt vier vorhandenen Lüftungsklappen des Abluftsystems im Reaktorgebäuderingraum nicht ganz geschlossen hatte.
"Das nicht vollständige Schließen der Klappe hatte keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage", wird von dem Atomenergie-Konzern versichert. "Eine andere Klappe hätte im Anforderungsfall den Lüftungsabschluss für das Reaktorgebäude hergestellt. Die Klappe wurde unverzüglich untersucht und instandgesetzt. Die anschließend durchgeführte Funktionsprüfung verlief ohne Beanstandung."
"Das Vorkommnis liegt", nach der Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' ('Normalmeldung') fristgerecht angezeigt."

Justizministerium in Kiel: "Meldepflichtiges Ereignis im Kernkraftwerk Brokdorf"

Am 16.12.10 informiert das für die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein zuständige Justizministerium in Kiel in einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Meldepflichtiges Ereignis im Kernkraftwerk Brokdorf": "Im Kernkraftwerk Brokdorf ist bei einer wiederkehrenden Prüfung festgestellt worden, dass sich eine Absperrklappe im Lüftungssystem nicht ganz geschlossen hatte. Eine zweite dahinter installierte Klappe hätte im Anforderungsfall den Lüftungskanal verschlossen. Der Antrieb der Lüftungsklappe wurde unverzüglich nachjustiert. Die anschließende Funktionsprüfung verlief ohne Beanstandung. Dieses meldepflichtige Ereignis der Kategorie 'N' wurde der Atomaufsichtsbehörde heute (16. Dezember) fristgerecht gemeldet. Zur Klärung der Schadensursache hat die Atomaufsichtsbehörde unabhängige Sachverständige hinzugezogen."

31. August 2010
AKW Brokdorf: "Kurzzeitige geplante Netztrennung" angekündigt

"Das Kernkraftwerk Brokdorf wird planmäßig am Samstag, den 4. September 2010, mehrere Stunden für eine Prüfung vom Netz gehen", berichtet E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung am 31.08.10 mit dem Titel "Kernkraftwerk Brokdorf: Kurzzeitige geplante Netztrennung".
"Während der vergangenen Anlagenrevision wurden im Rahmen von Wiederkehrenden Prüfungen Fallzeitmessungen an Steuerelementen durchgeführt. Es wurde damals festgelegt, die Messungen nach Ablauf einer bestimmten Betriebszeit nochmals durchzuführen", teilt E.ON Kernkraft dazu ohne nähere Angaben zu machen mit.
"Die Steuerelemente dienen zur Regelung und Abschaltung des Reaktors", wird von E.ON Kernkraft erklärt. "Die eigentliche Prüfung dauert nur wenige Minuten und erfolgt unter Hinzuziehung des Sachverständigen der atomrechtlichen Aufsichtsbehörde."

Justizministerium in Kiel: "Planmäßige Betriebsunterbrechung im Kernkraftwerk Brokdorf"

"Das Kernkraftwerk Brokdorf wird am 4. September 2010 für mehrere Stunden den Leistungsbetrieb kurzzeitig unterbrechen", gibt das für die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein zuständige Justizministerium in Kiel in einer Pressemitteilung am 31.08.10 mit der Überschrift "Planmäßige Betriebsunterbrechung im Kernkraftwerk Brokdorf" bekannt.  "Grund ist die Durchführung von wiederkehrenden Prüfungen. Dabei handelt es sich um Fallzeitmessungen an Steuerelementen, die bereits nach Ablauf einer bestimmten Betriebszeit zusätzlich durchgeführt werden. Die Steuerelemente dienen zur Regelung und Abschaltung des Reaktors. Die Arbeiten werden von der schleswig-holsteinischen Atomaufsichtsbehörde und den hinzugezogenen Sachverständigen kontrolliert und überprüft."

Nachrichtenagentur ddp: "AKW Brokdorf geht am Wochenende kurzzeitig vom Netz"

Die Nachrichtenagentur ddp meldet am 31.08.10 unter der Schlagzeile "AKW Brokdorf geht am Wochenende kurzzeitig vom Netz": "Das schleswig-holsteinische Atomkraftwerk Brokdorf wird am Samstag [04.09.10] kurzzeitig vom Netz genommen. Grund für die mehrstündige Unterbrechung des Leistungsbetriebs sind wiederkehrende Prüfungen von Steuerelementen, wie das für Atomaufsicht zuständige schleswig-holsteinische Justizministerium am Dienstag mitteilte. Die Steuerelemente dienen zur Regelung und Abschaltung des Reaktors."
"Die beiden anderen an der Elbe gelegenen schleswig-holsteinischen AKW Krümmel und Brunsbüttel stehen derzeit weiter still. Krümmel war am 4. Juli 2009 nach einem Kurzschluss im Maschinentransformator per Schnellabschaltung vom Netz genommen worden. Ein baugleicher Trafo war Ende Juni 2007 nach einem Kurzschluss ausgebrannt. Daraufhin war der Pannenreaktor bereits knapp zwei Jahre vom Netz. Erst am 19. Juni 2009 hatte die Atomaufsicht das Wiederanfahren genehmigt. Der Meiler Brunsbüttel steht nach einer Schnellabschaltung seit Ende Juni 2007 ebenfalls weiter still", so die ddp-Meldung abschließend.

07. Juni 2010
AKW Brokdorf: Nach Beendigung der Jahresrevision wieder am Netz

Das AKW Brokdorf ist nach Angaben von E.ON Kernkraft am 07.06.10 nach Beendigung der Jahresrevision und dem damit verbundenen Brennelementwechsel wieder ans Netz gegangen.

Von E.ON Kernkraft wird in einer Pressemitteilung am 07.06.10 unter der Überschrift "Kernkraftwerk Brokdorf wieder am Netz" dazu bekannt gegeben: "Das Kernkraftwerk Brokdorf speist seit 7. Juni 2010 wieder Strom ins Netz. Die Anlage wurde am 15. Mai 2010 zum 22. Brennelementwechsel und zur planmäßigen Jahresrevision abgeschaltet. Seit dem letzten Revisionsstillstand im Juni 2009 hat die Anlage über 11,54 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Diese Menge entspricht dem jährlichen Strombedarf von knapp drei Millionen Haushalten. Durch den Betrieb hat das Kernkraftwerk Brokdorf", nach Aussage von E.ON Kernkraft, "zur Vermeidung einer Kohlendioxidemission von über 11,5 Millionen Tonnen beigetragen."
"Während der Revision wurden 52 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ersetzt", berichtet E.ON Kernkraft in der Mitteilung. "Im Wesentlichen zusätzliche Handhabungsschritte beim Be- und Entladen des Reaktordruckbehälters führten zu einer Verlängerung der Revision um eine Woche. Das umfangreiche Inspektions- und Instandhaltungsprogramm beinhaltete auch die Prüfung von Ventilen im nicht nuklearen Wasserdampfkreislauf, was gegen Ende der Revision zum Austritt von reinem Wasserdampf in die Umgebung führte."
"Im Revisionszeitraum kamen rund 1.370 externe Fachkräfte aus unterschiedlichsten Servicefirmen zum Einsatz. Die Überprüfung der technischen Systeme auf Sicherheit und Funktionstüchtigkeit bestätigte insgesamt den guten Zustand der Anlage", wird von E.ON Kernkraft behauptet. "Die zuständige atomrechtliche Aufsichtsbehörde sowie die von ihr hinzugezogenen Sachverständigen überwachten alle sicherheitstechnisch relevanten Arbeiten. Insgesamt investierte das Kraftwerk für die Revisionsarbeiten rund 30 Millionen Euro."

Justizministerium in Kiel: "Kernkraftwerk Brokdorf geht nach Jahresrevision wieder in Betrieb"

"Das Kernkraftwerk Brokdorf geht nach Abschluss des jährlichen Brennelementwechsels und der damit verbundenen planmäßigen Jahresrevision wieder ans Netz", gibt das für die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein zuständige Justizministerium in Kiel in einer Pressemitteilung am 07.06.10 mit dem Titel "Kernkraftwerk Brokdorf geht nach Jahresrevision wieder in Betrieb" bekannt. "Das in Schleswig-Holstein für die Reaktorsicherheit zuständige Justizministerium hat nach Abschluss der Revisionsarbeiten gestern (6. Juni) die erforderliche Zustimmung zur Wiederinbetriebnahme erteilt. Das Kernkraftwerk Brokdorf war am 15. Mai 2010 zur Durchführung der Jahresrevision vom Netz genommen worden. Während des diesjährigen Anlagenstillstands wurden 52 der insgesamt 193 im Reaktorkern befindlichen Brennelemente gegen neue Brennelemente ausgetauscht.
Vom Kieler Justizministerium wird darin weiter ausgesagt: "Im Zuge der Revisionsarbeiten wurde auch die Sicherheit der Anlage und ihres Betriebs optimiert. Unter anderem wurden die Trafolöschanlagen erweitert. Weitere Schwerpunkte der Revisionsarbeiten waren umfangreiche wiederkehrende Prüfungen und Instandhaltungsarbeiten. Die Revisionsarbeiten wurden von der schleswig-holsteinischen Atomaufsicht, den hinzugezogenen Sachverständigenorganisationen TÜV NORD SysTec, Energie-Systeme Nord, Germanischer Lloyd sowie den Bausachverständigen intensiv kontrolliert und überprüft."

14. Mai 2010
Revision und Brennelementwechsel im AKW Brokdorf angekündigt

Das AKW Brokdorf an der Unterelbe wird nach Angaben von E.ON Kernkraft am Sonnabend, den 15.05.10, zur Revision und dem damit verbundenen Brennelementwechsel abgeschaltet. 

Der Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft gibt dazu in einer Pressemitteilung unter dem Titel "Kernkraftwerk Brokdorf zum 22. Brennelementwechsel vom Netz" am 14.05.10 bekannt: "Das Kernkraftwerk Brokdorf wird am Samstag, den 15. Mai 2010 zum 22. Brennelementwechsel und zur planmäßigen Jahresrevision vom Netz gehen."
"Seit dem letzten Revisionsstillstand im Juni 2009 hat die Anlage über 11,54 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Diese Menge entspricht dem jährlichen Strombedarf von knapp drei Millionen Haushalten. Durch den Betrieb hat das Kernkraftwerk Brokdorf zur Vermeidung einer Kohlendioxidemission von über 11,5 Millionen Tonnen beigetragen", wird von E.ON Kernkraft in der Mitteilung behauptet.
"Während der diesjährigen Revision werden 52 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ersetzt", berichtet E.ON Kernkraft. "Das umfangreiche Inspektions- und Instandhaltungsprogramm beinhaltet auch die Prüfung von Ventilen im nicht nuklearen Wasserdampfkreislauf. Dadurch kommt es beim Abfahren der Anlage am Samstag sowie beim Anfahren zum Austritt von reinem Wasserdampf in die Umgebung."
Von E.ON Kernkraft wird abschließend mitgeteilt: "Insgesamt investiert das Kraftwerk für die Revisionsarbeiten rund 30 Millionen Euro."

Nach Angaben von E.ON Kernkraft wird die diesjährige Jahresrevision und der damit verbundene Brennelementwechsel im AKW Brokdorf im Zeitraum vom 15.05.10 bis zum 30.05.10 erfolgen. - Die vorherige Jahresrevision im AKW Brokdorf wurde im Zeitraum vom 30.05.09 bis zum 20.06.09 durchgeführt.

03. Mai 2010
Meldepflichtiges Ereignis im Abwasserbehandlungssystem des AKW Brokdorf

Im AKW Brokdorf hat es am 03.05.10 ein weiteres meldepflichtiges 'Ereignis' gegeben: Bei der Überprüfung einer Rohrleitung im Abwasserbehandlungssystem sei eine geringere Wanddicke festgestellt worden, teilte das für die Reaktorsicherheit zuständige Landesjustizministerin in Schleswig-Holstein am 07.05.10 mit. Es habe sich um ein meldepflichtiges Ereignis der Kategorie 'N' (Normalmeldung) gehandelt. Der AKW-Betreiber E.ON sprach von einem 'Vorkommnis mit keiner beziehungsweise nur sehr geringer sicherheitstechnischer Bedeutung'. Über die Rohrleitung fließt dem Ministerium zufolge Schwefelsäure zur Behandlung der im Atomkraftwerk anfallenden radioaktiven Abwässer.

"Bei der Prüfung einer Rohrleitung im Chemikaliendosiersystem wurde im Kernkraftwerk Brokdorf am 3. Mai 2010 an einer Stelle eine geringere Wanddicke festgestellt", gibt der Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft am 07.05.10 in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Kernkraftwerk Brokdorf: Austausch eines Rohrleitungsstücks" zu.
"Die Wandstärke des Rohrleitungsstücks ist weiterhin ausreichend", versichert E.ON Kernkraft in der Mitteilung. "Dennoch wird das betroffene Stück ausgetauscht. Über das Dosiersystem werden Chemikalien in das Abwasseraufbereitungssystem eingespeist."
"Das Vorkommnis liegt", nach der Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' fristgerecht angezeigt.
Zum "Hintergrund" wird von E.ON Kernkraft in der Pressemitteilung ausgeführt: "Die Einstufung des Ereignisses zeigt, dass es sich um ein Vorkommnis mit keiner bzw. nur sehr geringer sicherheitstechnischer Bedeutung handelt. In Deutschland melden die Betreiber kerntechnischer Anlagen auch Ereignisse unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala. Dieses Meldeverhalten soll insbesondere im Sinne eines Erfahrungssaustauschs transparent und offen über die Sicherheit der Anlagen informieren und ist damit Ausdruck der ausgeprägten Sicherheitskultur in Deutschland."

25. März 2010
AKW Brokdorf: Ausfall eines Lüfters der Umluftkühlung im Notspeisegebäude

Eine weitere Panne im AKW Brokdorf gibt der Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung am 29.03.10 unter dem Titel "Kernkraftwerk Brokdorf: Lüfter ausgefallen" bekannt: "Am 25.03.2010 fiel im Kernkraftwerk Brokdorf ein Lüfter der Umluftkühlung im Notspeisegebäude aus. Die Umluftkühlung ist vierfach vorhanden."
"Ursache war eine schadhafte Welle des Lüfters", wird von E.ON Kernkraft mitgeteilt. "Der Ausfall hatte weder Einfluss auf den sicheren Betrieb der Anlage noch auf die Umluftkühlung. Die defekte Welle wurde ausgetauscht."
"Das Vorkommnis liegt", nach der Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' (Normalmeldung) fristgerecht angezeigt."
Zum "Hintergrund" erklärt E.ON Kernkraft in der Pressemitteilung: "Die Umluftkühlanlage führt die Verlustwärmemenge der elektronischen Anlagen bei Betrieb des Kernkraftwerks ab. Außerdem würde sie im Anforderungsfall die Wärme der Notspeisedieselanlagen abführen. Jeder dieser vier Dieselanlagen ist eine Umluftkühlanlage zugeordnet."

16. März 2010
Steuerung eines Absperrschiebers im Primärkühlkreislauf des AKW Brokdorf defekt

Im AKW Brokdorf an der Unterelbe ist es am 16.03.10 zu einer Störung im Kühlkreislauf des Atomreaktors gekommen: Dabei war eine Sicherung auf einer Elektronikkarte zur Steuerung eines Absperrschiebers im Primärkühlkreislauf durchgebrannt. Im Bedarfsfall hätte der betreffende Absperrschieber nicht geschlossen werden können.

Der Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft berichtet über das neue Ereignis im AKW Brokdorf in einer Pressemitteilung am 18.03.10 unter der verharmlosenden Überschrift "Kernkraftwerk Brokdorf: Austausch einer Sicherung auf einer Elektronikkarte": "Im Kernkraftwerk Brokdorf wurde am 16. März 2010 eine Störung an einer Armatur des Volumenregelsystems registriert."
"Als Ursache wurde das Ansprechen einer Sicherung auf einer Elektronikkarte erkannt. In Folge dessen hätte die Armatur im Anforderungsfall nicht geschlossen werden können", wird von E.ON Kernkraft eingeräumt. "Dies hat keinen Einfluss auf den sicheren Betrieb der Anlage. In der Leitung befinden sich zwei weitere Armaturen, die die Schließfunktion im Anforderungsfall übernommen hätten."
"Die Sicherung auf der Karte wurde getauscht. Eine anschließend durchgeführte Funktionsprüfung der Armatur verlief", laut den Angaben von E.ON Kernkraft, "erfolgreich."
"Das Vorkommnis liegt", nach Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' fristgerecht angezeigt."
"Zum Hintergrund", laut Darstellung von E.ON Kernkraft in der Pressemitteilung: "Das Volumenregelsystem gehört zu den nuklearen Hilfssystemen. Es sorgt unter anderem für eine gleichbleibende Wassermenge und für die Reinigung des Wassers im Kühlkreislauf des Reaktors. Die Einstufung des Ereignisses zeigt, dass es sich um ein Vorkommnis mit keiner bzw. nur sehr geringer sicherheitstechnischer Bedeutung handelt. In Deutschland melden die Betreiber kerntechnischer Anlagen auch Ereignisse unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala. Dieses Meldeverhalten soll insbesondere im Sinne eines Erfahrungssaustauschs transparent und offen über die Sicherheit der Anlagen informieren und ist damit Ausdruck der ausgeprägten Sicherheitskultur in Deutschland."

Nachrichtenagentur ddp: "Defekt im Kühlkreislauf des Kernkraftwerks Brokdorf"

"Im schleswig-holsteinischen Kernkraftwerk Brokdorf ist es zu einer Störung im Kühlkreislauf des Reaktors gekommen", meldet am 18.03.10 die Nachrichtenagentur ddp. "Bereits am Dienstag war eine Sicherung auf einer Elektronikkarte zur Steuerung eines Absperrschiebers im Primärkühlkreislauf durchgebrannt, wie das Kieler Justizministerium als zuständige Atomaufsichtsbehörde mitteilte. Kraftwerksbetreiber E.ON Kernkraft habe das Ministerium innerhalb der vorgeschriebenen Frist am Donnerstag über den Vorfall unterrichtet, sagte ein Behördensprecher in Kiel."
"Brokdorf ist neben dem benachbarten Atommeiler Brunsbüttel an der Unterelbe und dem Kernkraftwerk Krümmel der dritte Atommeiler in Schleswig-Holstein. Erst am Vortag hatte Vattenfall eine Störung in Krümmel gemeldet", berichtet die Nachrichtenagentur ddp abschließend.

03. Dezember 2009
AKW Brokdorf: Defekt im Not- und Nachkühlsystem

Am 03.12.09 gab es im AKW Brokdorf einen Defekt in einem Not- und Nachkühlsystem: Eine Armatur des nuklearen Not- und Nachkühlsystems öffnete sich wegen einer fehlerhaften Abschaltung nicht, durch die Panne stand ein mehrfach vorhandenes Teilsystem kurzzeitig nicht zur Verfügung.

"Die Betreiberin des Kernkraftwerks Brokdorf hat heute (8. Dezember) ein Meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N fristgerecht gemeldet. Danach kam es zu einer Störmeldung im Not- und Nachkühlsystem", gibt das Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Integration in Kiel, das seit dem 27.10.09 für die Atomaufsicht im Bundesland Schleswig-Holstein zuständig ist, in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Meldepflichtiges Ereignis im Kernkraftwerk Brokdorf" am 08.12.09 bekannt.
"Im Rahmen einer sofort eingeleiteten Störungssuche kam es zu einem Nichtöffnen einer Armatur des nuklearen Not- und Nachkühlsystems", wird vom Justizministerium in Kiel berichtet. "Ursache war eine fehlerhafte Abschaltung der Armatur. Durch die Störung stand ein Strang eines vierfach vorhandenen Teilsystems des Not- und Nachkühlsystems kurzzeitig nicht zur Verfügung. Mit der Atomaufsicht wurden die notwendigen Arbeiten abgestimmt und das Teilsystem kurzfristig wieder instand gesetzt. Die ordnungsgemäße Funktion wurde im Beisein des von der Atomaufsicht zugezogenen Sachverständigen nachgewiesen." 
"Das Not- und Nachkühlsystem hat sowohl betriebliche wie auch sicherheitstechnisch wichtige Funktionen. Dies sind die Kühlung der Brennelemente bei Störfällen wie auch die Nachwärmeabfuhr bei einem Abfahren der Anlage", wird vom Kieler Justizministerium erläutert. "Die ausreichende Nachwärmeabfuhr wäre auch während eines Störfalles gewährleistet gewesen, weil dafür zwei der vorhandenen vier Teilsysteme benötigt werden."

E.ON Kernkraft: "Kernkraftwerk Brokdorf: Ansprechen eines Schutzschalters"

Der Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft äußert sich in einer Pressemitteilung unter dem Titel "Kernkraftwerk Brokdorf: Ansprechen eines Schutzschalters" am 08.12.09 zu der neue Panne in dem Atommeiler an der Unterelbe: "Bei der Überprüfung eines elektrischen Antriebs einer Armatur im vierfach vorhandenen nuklearen Not- und Nachkühlsystem sprach im Kernkraftwerk Brokdorf am 3. Dezember 2009 ein Schutzschalter an. Dadurch konnte die Armatur nicht mehr geöffnet werden. Nach dem Wiedereinschalten des Schutzschalters und dem Austausch einer elektronischen Baugruppe funktionierte der Antrieb der Armatur wieder ordnungsgemäß."
"Das Vorkommnis hatte keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage", wird von E.ON Kernkraft in der Mitteilung behauptet. "Im Anforderungsfall hätte eine Einspeisung in den Reaktor über die parallel vorhandene Leitung des Systems erfolgen können."
"Das Vorkommnis liegt" nach der Einstufung von E.ON Kernkraft "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' ('Normalmeldung') fristgerecht angezeigt."

05. August 2009
AKW Brokdorf: Ausfall einer Regelklappe in einem nuklearen Zwischenkühlkreislauf

Im AKW Brokdorf kam es am 05.08.09 zum Ausfall einer Regelklappe in einem von vier nuklearen Zwischenkühlkreisläufen.

Der Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft berichtet am 10.08.09 in einer Pressemitteilung unter dem Titel "Kernkraftwerk Brokdorf: Austausch einer Drahtverbindung" über ein neues 'Ereignis' in dem Atommeiler an der Unterelbe: "Im Kernkraftwerk Brokdorf fiel am 5. August 2009 eine Regelklappe in einem von vier nuklearen Zwischenkühlkreisläufen aus." Von E.ON Kernkraft wird dazu erklärt: "Die Regelklappe sorgt im Betrieb für eine gleichbleibende Temperatur in diesem Kühlkreislauf."
"Die Ursache war eine schadhafte Stelle an der Isolierung einer Drahtverbindung", wird von E.ON Kernkraft mitgeteilt. "Die Drahtverbindung wurde getauscht. Eine anschließend durchgeführte Prüfung der Klappe verlief ohne Befund."
E.ON Kernkraft versichert in der Pressemitteilung: "Das Vorkommnis hatte keine Auswirkung auf den sicheren Betrieb der Anlage. Bei Anforderung hätte eine zweite Absperrarmatur die Funktion der ausgefallenen Klappe übernommen."
"Das Vorkommnis liegt" nach der Einstufung von E.ON Kernkraft "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' ('Normalmeldung') fristgerecht angezeigt."
 

Sozialministerium Kiel: "Meldepflichtiges Ereignis im Kernkraftwerk Brokdorf"

Das für die Atomaufsicht im Bundesland Schleswig-Holstein zuständige Sozialministerium in Kiel, welches seit dem 22.07.09 von dem dortigen Landwirtschafts-Minister Christian von Boetticher (CDU) geführt wird, gibt dazu am 10.08.09 in einer Pressemitteilung bekannt: "Das Kernkraftwerk Brokdorf hat heute (10. August) ein meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N (Normalmeldung) fristgerecht gemeldet. Danach ist vergangene Woche durch einen Isolationsfehler eines Drahtes innerhalb eines Regelantriebes eine Regelklappe des nuklearen Zwischenkühlsystems ausgefallen. Der Isolationsfehler trat an einer Bypassregelklappe eines vierfach vorhandenen Teilsystems der Nachwärmeabfuhrkette auf. Die ausreichende Nachwärmeabfuhr wäre auch während eines Störfalles gewährleistet gewesen", wird von dem von der CDU geleiteten Kieler Sozialministerium versichert. "Der Ausfall ist als Teil des bei Störfällen erforderlichen Nachkühlsystems meldepflichtig. Der defekte Draht wurde ausgetauscht, das Teilsystem wurde kurzfristig wieder instand gesetzt."

19. Juni 2009
AKW Brokdorf geht nach Jahresrevision wieder in Betrieb

"Das Kernkraftwerk Brokdorf geht nach Abschluss des jährlichen Brennelementwechsels und der damit verbundenen planmäßigen Jahresrevision wieder ans Netz", gibt das für die Atomaufsicht im Bundesland Schleswig-Holstein zuständige Sozialministerium in Kiel in einer Pressemitteilung am 19.06.09 unter dem Titel "Kernkraftwerk Brokdorf geht nach Jahresrevision wieder in Betrieb" bekannt.
"Das in Schleswig-Holstein für die Reaktorsicherheit zuständige Sozialministerium hat nach Abschluss der Revisionsarbeiten heute (19. Juni) die erforderliche Zustimmung zur Wiederinbetriebnahme erteilt", teilt das Kieler Sozialministerium dazu mit. "Das Kernkraftwerk Brokdorf war am 30. Mai 2009 zur Durchführung der Jahresrevision vom Netz genommen worden. Während des diesjährigen Anlagenstillstands wurden 56 der insgesamt 193 im Reaktorkern befindlichen Brennelemente gegen frische Brennelemente ausgetauscht."
Vom zuständigen Sozialministerium in Kiel wird weiter berichtet: "Innerhalb des Revisionszeitraumes wurden vom Kernkraftwerk Brokdorf zwei Meldepflichtige Ereignisse der Kategorie N (INES 0) fristgerecht gemeldet: Im Zuge einer wiederkehrenden Prüfung kam es am 5. Juni 2009 zum irrtümlichen Starten eines von vier Notspeise-Notstromdieseln. Ebenfalls am 5. Juni 2009 wurden im Rahmen von Halterungskontrollen Schäden an Rohrleitungen des nuklearen Entwässerungssystems festgestellt. Die entsprechenden Rohrleitungsstücke wurden ausgetauscht. Die beiden Vorkommnisse hatten keinen Einfluss auf den sicheren Betrieb der Anlage. In beiden Fällen ist Vorsorge gegen eine Wiederholung getroffen worden."
"Neben dem Wechsel der Brennelemente war die Umsetzung von Änderungsanträgen zur Optimierung der Sicherheit der Anlage und ihres Betriebs Gegenstand der diesjährigen Revision. Unter anderem wurde eine Löschanlage für die Eigenbedarfs-Transformatoren errichtet", verkündet das Sozialministerium in Kiel. "Weitere Schwerpunkte der Revisionsarbeiten waren wie im Vorjahr umfangreiche wiederkehrende Prüfungen und Instandhaltungsarbeiten."

E.ON Kernkraft: "Kernkraftwerk Brokdorf wieder am Netz"

"Das Kernkraftwerk Brokdorf ging in der Nacht vom 19.06.2009 auf den 20.06.2009 wieder ans Netz", gibt der Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung am 20.06.09 unter dem Titel "Kernkraftwerk Brokdorf wieder am Netz" bekannt. "Die Anlage wurde am 30. Mai 2009 zum 21. Brennelementwechsel und zur planmäßigen Jahresrevision vom Netz genommen."
"Während der Revision", teilt E.ON Kernkraft weiter mit, "wurden 56 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ersetzt. Das umfangreiche Inspektions- und Instandhaltungsprogramm beinhaltete auch die Prüfung von Ventilen im nicht nuklearen Wasserdampfkreislauf, was gegen Ende der Revision zum Austritt von reinem Wasserdampf in die Umgebung führte."
"Im Revisionszeitraum kamen rund 1.480 externe Fachkräfte aus unterschiedlichsten Servicefirmen zum Einsatz. Die Überprüfung der technischen Systeme auf Sicherheit und Funktionstüchtigkeit bestätigte insgesamt den guten Zustand der Anlage", wird von E.ON Kernkraft in der Mitteilung behauptet. "Die zuständige atomrechtliche Aufsichtsbehörde sowie die von ihr hinzugezogenen Sachverständigen überwachten alle sicherheitstechnisch relevanten Arbeiten. Insgesamt investierte das Kraftwerk für die Revisionsarbeiten rund 30 Millionen Euro.
Von E.ON Kernkraft werden in der Pressemitteilung zwei Pannen während der Jahresrevision im AKW Brokdorf eingestanden:
"Im Zuge einer wiederkehrenden Prüfung kam es am 5. Juni 2009 irrtümlich zu einer Fehlanregung eines von vier Notspeisenotstromdieseln. Das Starten des Diesels erfolgte auslegungsgemäß. Ebenfalls am 5. Juni 2009 wurden im Rahmen von Halterungskontrollen Schäden an Rohrleitungen des nuklearen Entwässerungssystems festgestellt. Die entsprechenden Rohrleitungsstücke wurden ausgetauscht."
"Die beiden Vorkommnisse hatten keinen Einfluss auf den sicheren Betrieb der Anlage. Sie liegen", nach Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurden sie nach der Meldekategorie 'N' (Normalmeldung) fristgerecht angezeigt."

02. Juni 2009
MOX-Brennelementtransporte zum AKW Brokdorf werden auf der Straße durch das Hamburger Stadtgebiet durchgeführt

Plutonium-haltige Mischoxide (MOX) werden durch das Hamburger Stadtgebiet auf der Straße mittels LKW transportiert. Dies geht aus der Antwort des Hamburger Senates vom 02.06.09 auf eine Große Anfrage der Fraktion DIE LINKE "Atom-Transporte durch den Hamburger Hafen und das Hamburger Stadtgebiet" (Drucksache 19/3011) eindeutig hervor.

Vom Hamburger Senat wird darin u.a. mitgeteilt: "Das Hamburger Stadtgebiet wird von Kernbrennstofftransporten lediglich im Transit berührt. Absender- und Empfängerorte der Transporte über Hamburg liegen überwiegend im Ausland. Bei diesen besteht kein Zusammenhang mit der Kernenergienutzung in Deutschland. Eine geringe Zahl von Transporten dient der Versorgung deutscher Kernkraftwerke mit Brennelementen."

Über welche Straßen in Hamburg die Atomtransporte rollen gibt der Hamburger Senat keine Auskunft:  "Als Beförderer waren unter anderem die Firmen Aspol Baltic Corporation, Atlantic Container Lines, Hanjin Shipping, Kieserling Spedition & Logistik GmbH, Northern Shipping Company, Nuclear Cargo + Service GmbH, S & G Schwertransporte und Gesamtkranlogistik GmbH und TRANSKEM SPEDITION GmbH tätig. Weitergehende Angaben zu den Transportfirmen und den Schiffsnamen sowie zu den Transportrouten sind aus Sicherheitsgründen bundesweit als Verschlusssache eingestuft. Im Übrigen berühren die Fragen die Einsatztaktik der Polizei, über die der Senat grundsätzlich keine Auskunft gibt."

Nach der Anlage 1 (Angaben zu den meldepflichtigen Kernbrennstofftransporten durch Hamburg für den Zeitraum vom 5. Mai 2004 bis zum 5. Mai 2009) in der Drucksache 19/3011 der Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg wurden die MOX-Transporte durch das Hamburger Stadtgebiet auf der Straße mittels LKW durchgeführt. Überwiegend handelte es sich demnach um Straßentransporte aus der MOX-Brennelementfabrik Franco Belge de Fabrication de Combustible in Dessel/Belgien zum AKW Brokdorf. Im Zeitraum vom 28.06.04 bis zum 15.04.09 erfolgten nach Angaben des Hamburger Senates 13 MOX-Brennelementtransporte zu dem Atommeiler in Brokdorf. (Transportdaten durch Hamburg: 28.06.2004, 30.06.2004, 27.09.2004, 29.09.2004, 04.10.2004, 06.10.2004, 06.12.2006, 12.12.2006, 15.12.2006, 28.08.2007, 04.09.2007, 11.09.2007, 15.04.2009)

Für die Genehmigung von Atomtransporten ist das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter zuständig, das in unregelmäßigen Abständen eine Liste der Transportgenehmigungen herausgibt und im Internet veröffentlicht. - Aus den vorliegenden Listen der Transportgenehmigungen des BfS im Zeitraum vom Mai 2002 bis August 2009 geht hervor: Aus der FBFC (Franco Belge de Fabrication de Combustible) in Dessel/Belgien rollten 18 Straßentransporte mit insgesamt max. 84 MOX-Brennelementen zum AKW Brokdorf. (Transportdaten: 14.05.2003, 19.05.2003, 22.05.2003, 26.05.2003, 28.06.2004, 30.06.2004, 27.09.2004, 29.09.2004, 04.10.2004, 06.10.2004, 06.12.2006, 12.12.2006, 15.12.2006, 28.08.2007, 04.09.2007, 11.09.2007, 15.04.2009, 21.04.2009)

Es ist davon auszugehen, daß auch die in der Drucksache 19/3011 (Anlage 1) nicht aufgeführten MOX-Brennelementtransporte auf der Straße durch das Stadtgebiet Hamburg zu dem AKW Brokdorf erfolgten.

Wir dokumentieren dazu:

MOX-Brennelementtransporte durch das Hamburger Stadtgebiet zum AKW Brokdorf
Hamburger Bürgerschaft Drs.19-3011, Anlage 1

Zeitraum: 05.05.2004 bis 05.05.2009

Stand: 02.06.2009

Transport -Datum (HH)

Stoffart

 

Behältertyp

 

Absender

 

Empfänger

 

Schiff (HH)

 

LKW (HH)

 

Bahn (HH)

 

Umschlagort

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

28.06.2004

 

unbestrahlte Brennelemente (MOX)

B(M)F

 

Franco Belge de Fabrication de Combustible
Dessel/B

KKW Brokdorf

 

-

Ja

-

-

30.06.2004

unbestrahlte Brennelemente (MOX)

B(M)F

 

Franco Belge de Fabrication de Combustible
Dessel/B

KKW Brokdorf

 

-

Ja

-

-

27.09.2004

unbestrahlte Brennelemente (MOX)

B(M)F

Franco Belge de Fabrication de Combustible
Dessel/B

KKW Brokdorf

-

Ja

-

-

29.09.2004

unbestrahlte Brennelemente (MOX)

B(M)F

 

Franco Belge de Fabrication de Combustible
Dessel/B

KKW Brokdorf

-

Ja

-

-

04.10.2004

unbestrahlte Brennelemente (MOX)

B(M)F

Franco Belge de Fabrication de Combustible
Dessel/B

KKW Brokdorf

.

Ja

-

-

06.10.2004

unbestrahlte Brennelemente (MOX)

B(M)F

Franco Belge de Fabrication de Combustible
Dessel/B

KKW Brokdorf

-

Ja

-

-

06.12.2006

unbestrahlte Brennelemente (MOX)

B(U)F

 

Franco Belge de Fabrication de Combustible
Dessel/B

KKW Brokdorf

-

Ja

-

-

12.12.2006

unbestrahlte Brennelemente (MOX)

B(U)F

Franco Belge de Fabrication de Combustible
Dessel/B

KKW Brokdorf

-

Ja

-

-

15.12.2006

unbestrahlte Brennelemente (MOX)

B(U)F

Franco Belge de Fabrication de Combustible
Dessel/B

KKW Brokdorf

-

Ja

-

-

28.08.2007

unbestrahlte Brennelemente (MOX)

B(U)F

Franco Belge de Fabrication de Combustible
Dessel/B

KKW Brokdorf

-

Ja

-

-

04.09.2007

unbestrahlte Brennelemente (MOX)

B(U)F

Franco Belge de Fabrication de Combustible
Dessel/B

KKW Brokdorf

-

Ja

-

-

11.09.2007

unbestrahlte Brennelemente (MOX)

B(U)F

Franco Belge de Fabrication de Combustible Dessel/B

KKW Brokdorf

-

Ja

-

-

15.04.2009

unbestrahlte Brennelemente (MOX)

D/7796/X

 

Franco Belge de Fabrication de Combustible Dessel/B

KKW Brokdorf

-

Ja

-

-

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Transportgenehmigungen vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) für MOX-Transporte in das AKW Brokdorf

Zeitraum: Mai 2002 bis August 2009

Stand: 14.08.2009

Laufende Antrag- Nummer Zu befördernde Stoffe Maximal genehmigte Anzahl der Transporte Straßen-
transport
Schienen-
transport
See-
transport
Umschlag Absender Empfänger Transport-Datum
                   
6474 max. 16 unbestr. MOX BE für DWR 4 Ja Nein Nein Nein FBFC
Dessel/Belgien
AKW Brokdorf 14.05.2003 19.05.2003 22.05.2003 26.05.2003
6580 max. 24 unbestr. MOX BE für DWR 6 Ja Nein Nein Nein FBFC
Dessel/Belgien
AKW Brokdorf 28.06.2004 30.06.2004 27.09.2004 29.09.2004 04.10.2004 06.10.2004
6787 max. 16 unbestr. MOX BE für DWR 3 Ja Nein Nein Nein FBFC
Dessel/Belgien
AKW Brokdorf 06.12.2006 12.12.2006 15.12.2006
6829 max. 16 unbestr. MOX BE für DWR 3 Ja Nein Nein Nein FBFC
Dessel/Belgien
AKW Brokdorf 28.08.2007 04.09.2007 11.09.2007
6967 max. 12 unbestr. MOX BE für DWR 2 Ja Nein Nein Nein FBFC
Dessel/Belgien
AKW Brokdorf 15.04.2009 21.04.2009

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abkürzungen:
BE: Brennelemente
MOX: Mischoxid
DWR: Druckwasserreaktor
FBFC: Franco Belge de Fabrication de Combustible 

Ein Transportbehälter vom Typ MX6 für MOX-Brennelemente Verladung eines MX6 Transportbehälters für MOX-Brennelemente LKW der NCS (Nuclear Cargo + Service GmbH) für den Transport von MOX-Brennelementen
29. Mai 2009
Revision und Brennelementwechsel im AKW Brokdorf angekündigt

Das für die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein zuständige Sozialministerium kündigt in einer Pressemitteilung vom 29.05.09 mit dem Titel "Kernkraftwerk Brokdorf zur Jahresrevision vom Netz" an: Das Kernkraftwerk Brokdorf wird morgen (30. Mai) zum jährlichen Brennelementwechsel und der damit verbundenen planmäßigen Revision vom Netz genommen. Während des diesjährigen Anlagenstillstandes sollen 56 der 193 im Reaktorkern befindlichen Brennelemente ausgetauscht werden. Wie innerhalb jeder Revision werden umfangreiche Prüfungen, Instandhaltungsarbeiten und Veränderungen zur Optimierung der Sicherheit der Anlage durchgeführt."
"Während der diesjährigen Revision werden unter anderem auch Funktionsprüfungen an Ventilen im nicht-nuklearen Wasserdampfkreislauf durchgeführt. Dabei kann es zum Austritt von reinem Wasserdampf kommen", wird vom zuständigen Sozialministerium in Kiel mitgeteilt. "Sämtliche Arbeiten werden vom in Schleswig-Holstein für die Atomaufsicht zuständigen Sozialministerium sowie den von dort hinzugezogenen Sachverständigenorganisationen wie TÜV Nord, Energiesysteme Nord und Germanischer Lloyd intensiv kontrolliert und überwacht."

E.ON Kernkraft: "Kernkraftwerk Brokdorf zum 21. Brennelementwechsel vom Netz"

In einer Pressemitteilung unter der Überschrift "Kernkraftwerk Brokdorf zum 21. Brennelementwechsel vom Netz" wird von E.ON Kernkraft am 29.05.09 die anstehende Abschaltung des Atommeilers in Brokdorf für die Revision und dem Brennelementwechsel bestätigt: "Das Kernkraftwerk Brokdorf wird am Samstag, den 30.05.2009 zum 21. Brennelementwechsel und zur planmäßigen Jahresrevision vom Netz gehen."
"Während der diesjährigen Revision werden 56 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ersetzt", teilt E.ON Kernkraft weiter mit. "Das umfangreiche Inspektions- und Instandhaltungsprogramm beinhaltet auch die Prüfung von Ventilen im nicht nuklearen Wasserdampfkreislauf. Dadurch kommt es beim Abfahren der Anlage am Samstag sowie beim Anfahren gegen Ende der Revision zum Austritt von reinem Wasserdampf in die Umgebung."

Die letzte Jahresrevision im AKW Brokdorf an der Unterelbe erfolgte im Zeitraum vom 14.06.08 bis zum 03.07.08, dabei wurden u.a. 56 der insgesamt 193 Brennelemente im Atomreaktor durch neue ersetzt.

15. April 2009
Korrosion an Reserve-Steuerelementen im AKW Brokdorf entdeckt

Erneut ist es im AKW Brokdorf des Atomenergie-Konzerns E.ON Kernkraft zu einer Panne mit den Steuerelementen gekommen, die zur Leistungsregelung und für die Abschaltung eines Atomreaktors verwendet werden. Diesmal wurde Rost an Reserve-Steuerelementen entdeckt, der wahrscheinlich auf Fehler bei der Fertigung  zurückgeführt wird. - Bereits am 12.03.09 war bekannt geworden, daß u.a. an das AKW Brokdorf fehlerhafte Steuerelemente mit "Unterschreitungen von spezifizierten Maßen bei der Fertigung" geliefert wurden. Diese waren nach derzeitiger Aussage von E.ON Kernkraft nicht zum Einsatz gekommen.

"Im Rahmen einer Übertragbarkeitsprüfung im Kernkraftwerk Brokdorf wurden an zwei nicht im Reaktor eingesetzten Steuerelementen Korrosionsbefunde und erhöhte Chlor-/Chloridgehalte festgestellt", gibt der Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft das neue 'Ereignis' im AKW Brokdorf in einer Pressemitteilung am 15.04.09 mit dem Titel "Kernkraftwerk Brokdorf: Erkenntnisse aus der Überprüfung nicht eingesetzter Steuerelemente" bekannt.
"Die sicherheitstechnische Funktionsfähigkeit der in der Anlage eingesetzten Steuerelemente steht auch vor dem Hintergrund dieser Erkenntnisse nicht in Frage. Das Vorkommnis hat keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage", wird von E.ON Kernkraft in der Pressemitteilung beteuert.
"Das Vorkommnis liegt", laut E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' ('Normalmeldung') fristgerecht angezeigt.

Seitens des für die Atomaufsicht zuständigen Sozialministeriums in Kiel liegt bislang (16.04.09) noch keine im Web veröffentlichte Stellungnahme zu der neuen Panne im AKW Brokdorf vor.

Auf ad-hoc-news.de ist dazu am 15.04.09 u.a. gemeldet worden: "Bei Nachprüfungen im Atomkraftwerk Brokdorf haben Mitarbeiter an als Reserve vorgehaltenen Steuerelementen Korrosionen festgestellt. Mehrere Finger von zwei Elementen wiesen rostfarbene Beläge auf, wie das Sozialministerium als Reaktoraufsichtsbehörde am Mittwoch in Kiel mitteilte. Grund sind offensichtlich Fertigungsfehler. Das meldepflichtige Ereignis der Kategorie 'N' (Normalmeldung) hat nach Ministeriumsangaben keine Auswirkungen auf den Weiterbetrieb der Anlage. Steuerelemente dienen zur Regelung und Abschaltung des Reaktors." 
Das Hamburger Abendblatt meldet darüber im Web am 15.04.09: "Im Atomkraftwerk Brokdorf (Kreis Steinburg) haben Experten Rost an Reserve-Steuerelementen entdeckt. Dies sei wahrscheinlich auf Fehler in der Fertigung zurückzuführen, teilte am Mittwoch in Kiel das Sozialministerium als Atomaufsicht mit. Der Befund habe nach derzeitigem Kenntnisstand keine Folgen für den Weiterbetrieb der Anlage, sei wegen der festgestellten Systematik aber meldepflichtig ('Normalmeldung' der Kategorie N). Die Korrosion wurde bei einer Nachprüfung von zwei Steuerelementen festgestellt. Solche Elemente dienen zur Regelung und Abschaltung des Reaktors." 

24. März 2009
AKW Brokdorf: Unterbrechung der Füllstandsregelung an einem Dampferzeuger - Kurzschluß an einer Nebenkühlwasserpumpe

Im AKW Brokdorf des Atomenergie-Konzerns E.ON haben sich kurz nacheinander zwei neue Pannen ereignet: Am 23.03.09 kam es an einem der vier Dampferzeuger aufgrund einer mechanischen Störung an einem Ventil zu einer kurzzeitigen Unterbrechung der Füllstandsregelung. - Bereits am 19.03.09 fiel nach dem Einschalten eine elbwasserfördernde Nebenkühlwasserpumpe durch einen Kurzschluß an dem Elektromotor aus.

"Das Kernkraftwerk Brokdorf hat heute (24. März) zwei Meldepflichtige Ereignisse der Kategorie N (INES 0) gemeldet", wird am 24.03.09 von dem für die Atomaufsicht zuständigen Sozialministerium in Kiel in einer Pressemitteilung unter dem Titel "Meldepflichtige Ereignisse im Kernkraftwerk Brokdorf" der Öffentlichkeit bekannt gemacht. 
"Danach ist letzte Woche durch Kurzschluss an einem Elektromotor eine Pumpe im Nebenkühlwassersystem ausgefallen", teilt das Kieler Sozialministerium mit. "Es handelt sich um eine von sechs vorhandenen, elbwasserführenden Nebenkühlwasserpumpen. Der Ausfall ist als Teil des bei Störfällen erforderlichen Nachkühlsystems meldepflichtig. Der fehlerhafte Antriebsmotor wird derzeit untersucht und instand gesetzt. Mit der Atomaufsicht wurden die notwendigen Arbeiten vor Ort abgestimmt."
"Gestern (23. März)", so das Kieler Sozialministerium weiter, "kam es zu einer Störung der Dampferzeugerbespeisung im nicht nuklearen Teil des Kraftwerkes. Bedingt durch eine mechanische Störung an einem Regelventil wurde die Füllstandüberwachung ausgelöst. Durch dieses Schutzsystem wurde eine Überspeisung an einem von vier Dampferzeugern verhindert. Zur Ursachenklärung wurden auf Veranlassung der Behörde jeweils Sachverständige hinzugezogen."
"Über diese Meldepflichtigen Ereignisse hatte die Betreiberin des Kernkraftwerks Brokdorf die Aufsichtsbehörde", das zuständige Sozialministerium in Kiel, "bereits umgehend nach Ereigniseintritt telefonisch informiert. Die Meldefrist gemäß den Vorgaben der atomrechtlichen Sicherheitsbeauftragten und Meldeverordnung wurde somit eingehalten."

E.ON Kernkraft: "Kernkraftwerk Brokdorf: Meldung von zwei Vorkommnissen an die Aufsichtsbehörde"

In einer Pressemitteilung vom 24.03.09 unter der Überschrift "Kernkraftwerk Brokdorf: Meldung von zwei Vorkommnissen an die Aufsichtsbehörde" werden von dem Atomenergie-Konzern E.ON die beiden Pannen in dem Atommeiler Brokdorf an der Unterelbe eingestanden: "Im Kernkraftwerk Brokdorf fiel am 19.03.2009 nach dem Einschalten eine von sechs elbwasserfördernden Nebenkühlwasserpumpen - bedingt durch einen Kurzschluss an dem Elektro-Motor - aus. Am 23.03.2009 kam es an einem der vier Dampferzeuger aufgrund einer mechanischen Störung an einem Ventil zu einer kurzzeitigen Unterbrechung der Füllstandsregelung. Eine mögliche Überspeisung wurde durch das ordnungsgemäße Ansprechen des Schutzsystems verhindert."
"Beide Vorkommnisse hatten keinerlei Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage", wird von E.ON Kernkraft in der Mitteilung gegenüber der Öffentlichkeit versichert. "Zur Fehlerbehebung wurde der Elektro-Motor inspiziert und mit der Instandsetzung begonnen. Die Füllstandsregelung wurde wieder normalisiert."
"Die [beiden] Vorkommnisse liegen", nach der Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurden sie nach der Meldekategorie 'N' ('Normalmeldung') fristgerecht angezeigt."

12. März 2009
AKW Brokdorf: Fehlerhafte Steuerelemente angeliefert

An die Atomkraftwerke des Atomenergie-Konzerns E.ON Kernkraft in Brokdorf, Unterweser, Grohnde und Grafenrheinfeld sowie an das AKW Philippsburg-2 des Atomenergie-Konzerns EnBW sind fehlerhafte Steuerelemente geliefert worden. Diese sind bisher nicht zum Einsatz gekommen. - Dagegen werden offensichtlich im AKW Emsland des Atomenergie-Konzerns RWE Power AG, im AKW Isar-2 von E.ON Kernkraft und im AKW Neckarwestheim-2 der EnBW die fehlerhaften Steuerelemente bereits verwendet. Nach Aussage der EnBW vom 12.03.09 wurden "insgesamt 41 Steuerelemente aus der betroffenen Charge an das Kernkraftwerk Neckarwestheim-2 geliefert. Davon befinden sich 23 im Reaktor von Block II im Einsatz."
Die fehlerhaften Steuerelemente sind (bislang) nur bei Atomkraftwerken mit Druckwasserreaktoren festgestellt worden. Diese 'Vorkommnisse' in den bisher bekannten acht Atomkraftwerken werden als "meldepflichtiges Ereignis" eingestuft.

Hintergrund: Die Steuerelemente bestehen aus Steuerstäben ( oft auch als Regelstäbe bezeichnet), die in die Brennelemente des Reaktorkerns hineingeschoben bzw. aus ihnen herausgezogen werden und auf diese Weise zur Leistungsregelung und zur Abschaltung des Atomreaktors verwendet werden.

Von dem Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft wird am 12.03.09 in einer Pressemitteilung unter dem Titel "Abweichungen von spezifizierten Maßen an angelieferten Steuerelementen" dazu bekannt gegeben: "Der Hersteller von Steuerelementen hat die E.ON Kernkraft über Unterschreitungen von spezifizierten Maßen bei der Fertigung von Steuerelementen informiert. Potentiell betroffene Steuerelemente waren zwar an den Kernkraftwerkstandorten Brokdorf, Grafenrheinfeld, Grohnde und Unterweser angeliefert worden, sind aber bisher nicht zum Einsatz gekommen."
"Das Vorkommnis liegt", nach Aussage von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' ('Normalmeldung') fristgerecht angezeigt."

Das für die Reaktorsicherheit im Bundesland Schleswig-Holstein zuständige Sozialministerium in Kiel teilt der Öffentlichkeit am 12.03.09 in einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Meldepflichtiges Ereignis im Kernkraftwerk Brokdorf" mit: "Die Betreiberin des Kernkraftwerks Brokdorf ist vom Hersteller von Steuerelementen über eine Abweichung von spezifizierten Fertigungsmaßen informiert worden. Acht dieser Ersatzsteuerelemente waren nach Brokdorf geliefert worden, befanden sich jedoch nicht im Einsatz, sondern wurden als Reserveteile vorgehalten. Die betroffenen Steuerelemente sind inzwischen an den Hersteller zur Überprüfung zurückgegangen. Steuerelemente dienen zur Regelung und Abschaltung des Reaktors. Auf den Betrieb der Anlage hatten die festgestellten Abweichungen keine Auswirkungen."
"Der Mangel liegt nach gegenwärtiger Einschätzung", so das Kieler Sozialministerium, "in einer unzureichenden Qualitätssicherung durch den Hersteller der Steuerelemente. Der Fehler ist wegen der festgestellten Systematik meldepflichtig und betrifft mehrere Kernkraftwerke in Deutschland. Die Atomaufsichtsbehörde wurde hierüber heute (12. März) fristgerecht mit einer so genannten 'Normalmeldung' der Kategorie 'N' informiert. Von der Atomaufsicht hinzugezogene Sachverständige werden die Ursachenklärung begleiten."

E.ON Kernkraft gibt am 12.03.09 in einer Pressemitteilung unter dem Titel "Kernkraftwerk Isar Block 2: Abweichungen von spezifizierten Maßen an Steuerelementen" folgende Erklärung ab: "Durch den Hersteller von Steuerelementen - die auch im Kernkraftwerk Isar Block 2 im Einsatz sind - wurde über Unterschreitungen von spezifizierten Maßen bei der Fertigung informiert. Diese Abweichungen wurden umgehend bezüglich ihrer sicherheitstechnischen Bedeutung bewertet."
Von E.ON Kernkraft wird ausgesagt: "Die Bewertung ergab, dass die zuverlässige Funktion der Steuerelemente, die der Regulierung der Reaktorleistung dienen, in vollem Umfang erfüllt ist."
"Das Vorkommnis liegt", laut E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' ('Normalmeldung') fristgerecht angezeigt.

Die RWE Power AG verkündete bereits am 10.03.09 in einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Kernkraftwerk Emsland: Abweichungen von spezifizierten Maßen an Steuerelementen": "Der Hersteller von Steuerelementen, die auch im Kernkraftwerk Emsland im Einsatz sind, informierte darüber, dass es bei der Fertigung zu geringfügigen Abweichungen von spezifizierten Maßen gekommen sei. Die Abweichungen wurden umgehend bezüglich ihrer sicherheitstechnischen Bedeutung bewertet."
"Die Bewertung ergab, dass die zuverlässige Funktion der Steuerelemente, die der Regulierung der Reaktorleistung dienen, in vollem Umfang erfüllt ist", wird von der RWE Power AG versichert.
"Das Vorkommnis wurde der Aufsichtsbehörde als meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N gemeldet und nach der siebenstufigen internationalen Bewertungsskala INES in Null eingestuft. Das heißt, dass es sicherheitstechnisch ohne Belang ist", wird von RWE Power AG abschließend mitgeteilt.

23. Februar 2009
AKW Brokdorf: Genehmigung für höher angereicherte Uran-Brennelemente erteilt

Das in Schleswig-Holstein für die Reaktorsicherheit zuständige Sozialministerium hat am 23.02.09 eine Genehmigung für den Einsatz höher angereicherte Uran-Brennelemente im AKW Brokdorf erteilt.

In einer Pressemitteilung mit dem Titel "Nachtragsgenehmigung für das Kernkraftwerk Brokdorf erteilt" gibt das zuständige Sozialministerium in Kiel bekannt: "Die Reaktorsicherheitsbehörde hat heute (23. Februar) den Antragstellerinnen E.ON Kernkraft GmbH und Kernkraftwerk Brokdorf GmbH & Co. oHG eine Genehmigung für höher angereicherte Uran-Brennelemente erteilt."
Von Seiten das Kieler Sozialministeriums wird die Erteilung der Genehmigung wie folgt begründet: "In deutschen Kernkraftwerken mit Druck- und Siedewasserreaktoren kommt im Rahmen der etwa jährlich durchzuführenden Kernnachladungen zunehmend höher angereicherter Brennstoff zum Einsatz, um dadurch eine größere Energiemenge pro Brennstoffeinheit über die Einsatzzeit zu erzielen. Der wesentliche Vorteil einer Anreicherungserhöhung unter ökologischen Gesichtspunkten ist die Reduzierung des Brennstoffverbrauchs durch bessere Ausnutzung des Brennstoffs. Durch die optimierte Brennstoffausnutzung kann die Menge abgebrannter Brennelemente verringert werden."
"Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens der neu ausgelegten Brennelemente wurde umfassend geprüft, dass die sich aus den kerntechnischen Regeln und Richtlinien ergebenden sicherheitstechnischen Anforderungen eingehalten werden", wird vom Sozialministerium in Kiel in der Pressemitteilung versichert. "Die für das Kernkraftwerk Brokdorf getroffene Schadensvorsorge wurde dabei auf allen so genannten Sicherheitsebenen des gestaffelten Sicherheitskonzeptes auf Einhaltung des Standes von Wissenschaft und Technik überprüft. Für jeden Betriebszyklus ist auf dieser Basis das Brennstabverhalten im bestimmungsgemäßen Betrieb und unter Störfallbedingungen zu bewerten. Hierbei ist im Rahmen der Zustimmung zum Wiederanfahren nach Brennelementwechseln nachzuweisen, dass die thermische und mechanische Auslegung der Brennstäbe den Anforderungen an die sicherheitstechnische Funktion der Hüllrohre als Barriere gegen eine Aktivitätsfreisetzung aus dem Brennstoff mit hinreichendem Sicherheitsabstand genügt."

=> Bislang wurden im AKW Brokdorf Uran-Brennelemente (BE) mit bis zu 3,5 % Uran-235 Anreicherung sowie Mischoxid-Brennelemente (MOX-BE) bis zu 4,6 % Anreicherung eingesetzt. - Aus der Pressemitteilung des zuständigen Sozialministeriums in Kiel geht jedoch nicht hervor, welcher höhere Anreicherungsgrad an Uran-235 genehmigt worden ist. (Als Vergleich: Im AKW Unterweser dürfen Uran-Brennelemente bis max. 4,4 % Uran-235 Anreicherung, im AKW Grohnde Uran-Brennelemente mit bis zu 4 % Uran-235 Anreicherung und im AKW Emsland Uran-Brennelemente mit bis zu 4,4 % Uran-235 Anreicherung eingesetzt werden.)  

Ergänzung (24.03.09): Das in Schleswig-Holstein für die Reaktorsicherheit zuständige Sozialministerium hatte am 23.02.09 eine Genehmigung für den Einsatz höher angereicherter Uran-Brennelemente im AKW Brokdorf erteilt. Bislang wurden im AKW Brokdorf Uran-Brennelemente mit bis zu 3,5 % Uran-235 Anreicherung (sowie MOX-Brennelemente mit bis zu 4,6 % Anreicherung) eingesetzt. - Jetzt dürfen im AKW Brokdorf Uran-Brennelemente mit bis zu 4,45 % Uran-235 Anreicherung verwendet werden!

Im Stader Tageblatt wurde am 09.03.09 unter der Rubrik "Amtliche Bekanntmachungen" zu der vom Kieler Sozialministerium am 19.02.09 (Bescheid VIII 635-416.776.333) erteilten "atomrechtlichen 10. Nachtragsgenehmigung zur 2. Teilbetriebsgenehmigung (TBG)" für das AKW Brokdorf u.a. unter "A.1.2 Genehmigungsgegenstand und -umfang" bekannt gegeben:
"Die Eignung von Folgekernen bestehend aus optimierten Uran-Brennelementen mit einer Anfangsanreicherung von bis zu 4,45 w/o U-235 - nominal 4,40 w/o zuzüglich einer Fertigungstoleranz von 0,05 w/o U-235 - mit oder ohne Gadolinium als abbrennbarem Absorber wird festgestellt.
Mit Maßgabe dieses Bescheides und der in diesem Bescheid aufgeführten Genehmigungsunterlagen wird unter Abänderung der 2. TBG vom 03. Oktober 1986 genehmigt:
Der Umgang mit unbestrahlten und bestrahlten Brennelementen einschließlich Steuerelementen und Drosselkörpern gemäß A I 1.1 der 2. TBG zum Zwecke
- der Einlagerung von unbestrahlten Brennelementen mit einer Anreicherung bis zu 4,45 w/o Uran 235 im Lager für neue Brennelemente
- der Einlagerung von max. 2 Brennelementen mit einer Anreicherung kleiner/gleich 4,45 w/o U 235 in Absorberbüchsen im Lager für neue Brennelemente."
Das zuständige Sozialministerium in Kiel teilt unter "A.1.5 Anordnung der sofortigen Vollziehung" mit: "Gemäß ... wird die sofortige Vollziehung dieses Bescheides im öffentlichen Interesse und im überwiegenden Interesse der Antragstellerin [E.ON Kernkraft und Kernkraftwerk Brokdorf GmbH & Co. oHG] angeordnet."

16. Oktober 2008
AKW Brokdorf: Defekt eines Meßumformers in der Notstromanlage

Am 16.10.08 hat es im AKW Brokdorf eine Panne im Reaktorschutzsystem gegeben: Dabei wurde ein technischer Defekt in einem von drei sogenannten Frequenz-Meßumformern der Notstromversorgung festgestellt. Diese Meßumformer sind für den Start der Notstromdiesel notwendig.
Das für die Reaktorsicherheit in Schleswig-Holstein zuständige Sozialministerium in Kiel gibt in einer Pressemitteilung am 20.10.08 unter dem Titel "Meldepflichtiges Ereignis im Kernkraftwerk Brokdorf" bekannt: "Im Rahmen einer wiederkehrenden Prüfung im Reaktorschutzsystem ist es im Kernkraftwerk Brokdorf zu einem technischen Fehler bei der Auslösung eines Notstromsignals gekommen. Ursache war ein Fehler in einem von dreien Messumformern der Frequenzüberwachung, die für den Start eines der vierfach vorhandenen Notstromaggregate (Dieselanlage) erforderlich sind."
"Die Kernkraftwerksbetreiberin hat die Atomaufsichtsbehörde entsprechend den geltenden Melderegelungen hierüber fristgerecht mit einer so genannten 'Normalmeldung' der Kategorie 'N' informiert." Das Kieler Sozialministerium teilt weiter mit: "Der gegen einen baugleichen Typ in der Anlage ausgetauschte Messumformer wird zur Ursachenklärung überprüft. Von der Atomaufsicht hinzugezogene Sachverständige werden die Überprüfungen begleiten."

E.ON Kernkraft: "Kernkraftwerk Brokdorf - Messumformer getauscht"

Der Atomenergie-Konzern E.ON berichtet in einer Pressemitteilung vom 20.10.08 zu der Panne im Reaktorschutzsystem des AKW Brokdorf: "Im Kernkraftwerk Brokdorf wurde am 16.10.2008 der Ausfall eines von insgesamt drei redundant vorhandenen Frequenz-Messumformern einer Notstromanlage festgestellt."
"Das Vorkommnis hatte keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage", wird von E.ON Kernkraft versichert. "Der Messumformer wurde ausgetauscht."
"Das Vorkommnis liegt", nach der Einschätzung von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' ('Normalmeldung') fristgerecht angezeigt."

28. Juli 2008
Anzahl meldepflichtiger Ereignisse in den Atomkraftwerken seit der Inbetriebnahme

Vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) wurde mit Stand vom 28.07.08 auf dessen Website eine Zusammenstellung der Anzahl meldepflichtiger Ereignisse in den Atomkraftwerken im Zeitraum von der Inbe­triebnahme bis zum 30.06.08 veröffentlicht. Daraus geht hervor:
- Spitzenreiter bei der Gesamtanzahl meldepflichtiger Ereignisse seit der Inbetriebnahme ist das AKW Brunsbüttel des Vattenfall-Konzerns mit 453 meldepflichtigen Ereignissen. Den zweiten Platz hat das AKW Neckarwestheim-1 der EnBW mit 417 meldepflichtigen Ereignissen, auf Platz drei folgt das AKW Biblis-A der RWE mit 407 meldepflichtigen Ereignissen. - Das Vattenfall-AKW Krümmel belegt demnach den siebten Platz mit 311 meldepflichtigen Ereignissen seit Inbetriebnahme.
- Aus der Auflistung des BfS ergibt eine rechnerisch ermittelte durchschnittliche Anzahl der meldepflichtigen Ereignisse pro Betriebsjahr: Den ersten Platz belegt das AKW Brunsbüttel mit durchschnittlich 14,2 meldepflichtigen Ereignissen pro Betriebsjahr. Auf dem zweiten Platz folgt das AKW  Neckarwestheim-1 mit durchschnittlich 13,0 meldepflichtigen Ereignissen pro Betriebsjahr, den dritten Platz hat das AKW Krümmel mit durchschnittlich 12,4 meldepflichtigen Ereignissen pro Betriebsjahr.

Kernkraftwerke
(in Betrieb)

Typ

Elektr. Leistung
(brutto) MW

Jahr der Inbetriebnahme (Erstkritikalität)

Anzahl Ereignisse seit der Inbetriebnahme1)

Durchschnittliche
Anzahl der Ereignisse pro Betriebsjahr
1)

KKB

Kernkraftwerk Brunsbüttel

SWR

806

1976

453

14,2

GKN-1

Kernkraftwerk Neckarwestheim 1

DWR

840

1976

417

13,0

KWB-A

Kernkraftwerk Biblis A

DWR

1225

1974

403 + 42)

12,0

KWB-B

Kernkraftwerk Biblis B

DWR

1300

1976

395

 12,3

KKP-1

Kernkraftwerk Philippsburg 1

SWR

926

1979

325

 11,2

KKU

Kernkraftwerk Unterweser, Esenshamm

DWR

1410

1978

316

 10,5

KKK

Kernkraftwerk Krümmel

SWR

1402

1983

311

 12,4

KKI-1

Kernkraftwerk Isar 1, Essenbach

SWR

912

1977

270

 8,7

KKG

Kernkraftwerk Grafenrheinfeld

DWR

1345

1981

210

 7,8

KWG

Kernkraftwerk Grohnde

DWR

1430

1984

203

 8,5

KBR

Kernkraftwerk Brokdorf

DWR

1480

1986

198

 9,0

KKP-2

Kernkraftwerk Philippsburg 2

DWR

1458

1984

171

 7,1

KKE

Kernkraftwerk Emsland, Lingen

DWR

1400

1988

107

 5,4

KRB-II-B

Kernkraftwerk Gundremmingen B

SWR

1344

1984

100 + 72)

4,5

KRB-II-C

Kernkraftwerk Gundremmingen C

SWR

1344

1984

92

 3,8

GKN-2

Kernkraftwerk Neckarwestheim 2

DWR

1400

1988

69

 3,5

KKI-2

Kernkraftwerk Isar 2, Essenbach

DWR

1475

1988

65

 3,3

1) Stand: 30.06.2008
2) Ereignisse in gemeinsamen Einrichtungen der Doppelblockanlage
3) Ereignisse ab dem 03.10.1990
4) Stillstand bereits seit 1988 infolge Gerichtsbeschluss

Abkürzung der Reaktortypen:
DWR              Druckwasserreaktor
HTR                Hochtemperaturreaktor
SNR               Schneller Brutreaktor
SWR              Siedewasserreaktor
( http://www.bfs.de/de/kerntechnik/ereignisse/standorte/karte_kw.html )

03. Juli 2008
AKW Brokdorf: Nach Jahresrevision und Brennelementwechsel wieder am Netz

Das AKW Brokdorf ist seit dem 03.07.08 nach Beendigung der Jahresrevision und dem Brennelementwechsel wieder am Netz: "Das Kernkraftwerk Brokdorf ist nach Abschluss des jährlichen Brennelementwechsels und der damit verbundenen planmäßigen Jahresrevision wieder am Netz. Das in Schleswig-Holstein für die Reaktorsicherheit zuständige Sozialministerium erteilte heute (3. Juli) die Zustimmung zum Wiederanfahren", dies ist von dem für die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein zuständigen Sozialministerium in einer Pressemitteilung am 03.07.08 bekannt gegeben worden.
"Das Kernkraftwerk Brokdorf war am 14. Juni 2008 zur Durchführung der Jahresrevision vom Netz genommen worden. Während des diesjährigen Anlagenstillstands wurden 56 der insgesamt 193 im Reaktorkern befindlichen Brennelemente gegen frische Brennelemente und fünf Steuerelemente ausgetauscht. Innerhalb dieser Revision wurden zudem umfangreiche Instandhaltungs- und Inspektionsmaßnahmen durchgeführt", so der Wortlaut nach der Pressemitteilung des Kieler Sozialministeriums.

E.ON Kernkraft: "Kernkraftwerk Brokdorf wieder am Netz"

"Das Kernkraftwerk Brokdorf speist seit Donnerstag, 3. Juli 2008 wieder Strom ins Netz, nachdem die zuständige atomrechtliche Aufsichtsbehörde der Wiederinbetriebnahme zugestimmt hat", dies ist am 03.07.08 von dem Atomenergie-Konzern E.ON in einer Pressemitteilung mitgeteilt worden.
"Die Anlage", so E.ON Kernkraft, "war am 14. Juni 2008 zum 20. Brennelementwechsel und zur planmäßigen Jahresrevision vom Netz gegangen. Während des Stillstands wurden 56 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ersetzt. Zudem sind umfangreiche Inspektion- und Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt worden."

13. Juni 2008
Revision und Brennelementwechsel im AKW Brokdorf angekündigt

Das AKW Brokdorf an der Unterelbe soll morgen, am 14.06.08, zur Revision und dem damit verbundenen Brennelementwechsel abgeschaltet werden.
Das für die Reaktorsicherheit in Schleswig-Holstein zuständige Kieler Sozialministerium gibt dazu in einer Pressemitteilung unter dem Titel "Kernkraftwerk Brokdorf zur Jahresrevision vom Netz" am 13.06.08 bekannt: "Das Kernkraftwerk Brokdorf wird morgen (14. Juni) zum jährlichen Brennelementwechsel und der damit verbundenen planmäßigen Revision vom Netz genommen. Während des diesjährigen Anlagenstillstandes sollen 56 der 193 im Reaktorkern befindlichen Brennelemente ausgetauscht werden. Wie innerhalb jeder Revision werden umfangreiche Prüfungen, Instandhaltungsarbeiten und Veränderungen zur Optimierung der Sicherheit der Anlage durchgeführt."
"Während der diesjährigen Revision", so das zuständige Sozialministerium in Kiel, "werden unter anderem auch Funktionsprüfungen an Ventilen im nicht-nuklearen Wasserdampfkreislauf durchgeführt. Bei diesen Tests kann es zum Austritt von reinem Wasserdampf kommen. Sämtliche Arbeiten werden von der schleswig-holsteinischen Atomaufsicht und den hinzugezogenen Sachverständigenorganisationen wie dem TÜV Nord, der Energiesysteme Nord und dem Germanischen Lloyd intensiv kontrolliert und überwacht."

E.ON Kernkraft: "Kernkraftwerk Brokdorf zum 20. Brennelementwechsel vom Netz"

E.ON Kernkraft bestätigt in einer Pressemitteilung vom 13.06.08 unter dem Titel "Kernkraftwerk Brokdorf zum 20. Brennelementwechsel vom Netz" die Abschaltung des Atommeilers in Brokdorf für die Jahresrevision: "Das Kernkraftwerk Brokdorf wird am Samstag, den 14.06.2008 zum 20. Brennelementwechsel und zur planmäßigen Jahresrevision vom Netz gehen."
"Seit dem letzten Revisionsstillstand Mitte Juni 2007 hat die Anlage über 12,123 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Diese hohe Erzeugungsmenge ist sowohl Indiz für eine sicherheitsbewusste und qualifizierte Betriebsmannschaft als auch für den Einsatz einer hochwertigen Technik", versucht E.ON Kernkraft glaubhaft zu machen.
"Während der diesjährigen Revision werden", nach Aussage von E.ON Kernkraft, "56 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ersetzt. Das umfangreiche Inspektions- und Instandhaltungsprogramm beinhaltet auch die Prüfung von Ventilen im nicht nuklearen Wasserdampfkreislauf, bei der es beim Abfahren sowie beim Anfahren gegen Ende der Revision zum Austritt von reinem Wasserdampf in die Umgebung kommen wird."

Die letzte Jahresrevision im AKW Brokdorf erfolgte im Zeitraum vom 26.05.07 bis zum 14.06.07, dabei wurden u.a. 52 der insgesamt 193 Brennelemente im Atomreaktor durch neue ersetzt.

14. März 2008
Brand im Atomkraftwerk Brokdorf nach Kurzschluß

Im schleswig-holsteinischen Atomkraftwerk Brokdorf des Atomenergie-Konzerns E.ON Kernkraft hat es nach einem Kurzschluß gebrannt: Freitagvormittag, am 14.03.08, kam es im Rahmen eines Tests an einer Förderpumpe zu einem Kurzschluß in einem Schalter, der dadurch in Brand geriet. - Das Feuer konnte von der Werkfeuerwehr gelöscht werden.
Zur Behebung des Kurzschlusses mußte eine Stromschiene außer Betrieb genommen werden, über die Teile einer Nachkühlkette versorgt werden. Da eine weitere Stromschiene wegen Wartungsarbeiten abgeschaltet war, standen für rund 18 Minuten nur zwei von vier vorhandenen Notstromsträngen zur Verfügung. Dadurch war nur noch die 'auslegungsgemäß' zur Störfallbeherrschung erforderliche Anzahl von Sicherheitseinrichtungen vorhanden. - Der Atomreaktor in Brokdorf wurde trotz dieses 'Ereignisses' nicht abgeschaltet und blieb in Betrieb.

Sozialministerium Kiel: "Meldepflichtiges Ereignis im Kernkraftwerk Brokdorf"

"Im Kernkraftwerk Brokdorf ist es am heutigen Vormittag (14. März) zu einem meldepflichtigen Ereignis gekommen", gibt das zuständige Sozialministeriums in Kiel am 14.03.08 in einer Pressemitteilung bekannt. "Im Rahmen einer Funktionsprüfung kam es beim Zuschalten einer Förderpumpe zu einem Kurzschluss in dem entsprechenden Schalter. Dieser geriet dadurch in Brand. Der Brand wurde von der Werkfeuerwehr unter Verwendung von Atemschutzmasken mit Handfeuerlöschern gelöscht. Der bei dem Brand entwickelte Rauch wurde über Entqualmungsklappen des Schaltanlagengebäudes abgeführt. Dies ist in den verbindlichen Betriebsvorschriften für solche Fälle vorgesehen."
"Im Verlauf des Ereignisses", so das Kieler Sozialministerium weiter, "ließ sich die Pumpe nicht von der Warte ausschalten. Zur Behebung des Kurzschlusses musste deshalb eine Stromschiene außer Betrieb genommen werden. Über diese Schiene werden auch Komponenten einer Nachkühlkette versorgt, die damit nicht zur Verfügung standen. Da von vier vorhandenen Notstromsträngen ein weiterer auf Grund von zulässigen Wartungsarbeiten nicht zur Verfügung stand, waren somit kurzfristig nur zwei Notstromstränge vorhanden. Nach rund 18 Minuten waren die Wartungsarbeiten abgeschlossen und es standen wieder drei Notstromstränge zur Verfügung. Im Störfall würden zwei von vier Strängen zur Beherrschung benötigt."
"Die Betreiberin (e.on Kernkraft) hat das Ereignis nach der Kategorie E (= Eilt) gemeldet. Danach sind Funktionsstörungen im Sicherheitssystem innerhalb von 24 Stunden der Aufsichtsbehörde mitzuteilen, wenn Funktionsstörungen im Sicherheitssystem dazu führen, dass nur noch die auslegungsgemäß zur Störfallbeherrschung erforderliche Anzahl von Sicherheitseinrichtungen zur Verfügung stand." Das Sozialministerium in Kiel stellt dazu fest: "Dies war für rund 18 Minuten gegeben."
"Die Aufsichtsbehörde ist mit eigenen Experten und externen Sachverständigen vor Ort. Die Ursachenklärung der Störung ist eingeleitet worden. Nach den Regelungen des Betriebshandbuches ist eine Instandsetzungszeit der betroffenen Schalteinrichtungen von 14 Tagen vorgesehen. Dabei darf die Anlage weiter betrieben werden", wird vom Kieler Sozialministerium mitgeteilt.

E.ON Kernkraft: "Kernkraftwerk Brokdorf: Kurzzeitige Nichtverfügbarkeit von zwei Sicherheitsteilsystemen"

Der Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft nimmt zu dem 'Vorkommnis' im AKW Brokdorf in einer Pressemitteilung vom 14.03.08 unter der Überschrift "Kernkraftwerk Brokdorf: Kurzzeitige Nichtverfügbarkeit von zwei Sicherheitsteilsystemen" Stellung: "Das Zuschalten einer Pumpe im Kernkraftwerk Brokdorf führte heute gegen 9.30 Uhr zu einem lokalen Brand mit Rauchentwicklung in der elektrischen Schaltanlage. Da sich die Pumpe von der Warte aus nicht abschalten ließ, wurde die dazugehörige Stromversorgungsschiene außer Funktion gesetzt und der Brand gelöscht."
"Von dieser - vierfach vorhandenen - Versorgungsschiene werden auch Komponenten der Nachkühlversorgung gespeist, die somit unverfügbar waren", wird von E.ON Kernkraft zugegeben. "Die Nachkühlversorgung ist zur Kühlung des Reaktorkerns bei anlageninternen Störfällen vorgesehen."
Von E.ON Kernkraft wird bekannt gegeben: "Unabhängig davon wurden an einem anderen Sicherheitsteilsystem Wartungsarbeiten durchgeführt. Somit waren für einen Zeitraum von 18 Minuten nur zwei der insgesamt vier Sicherheitsteilsysteme in vollem Umfang funktionstüchtig. Im Anschluss wurde das Teilsystem, an dem Wartungsarbeiten durchgeführt wurden, wieder betriebsbereit geschaltet. Nach Auslegung sind zwei der vier Sicherheitsteilsysteme für die Störfallbeherrschung ausreichend."
"Der Vorfall hatte keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage", wird vom Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft behauptet.
Die E.ON-Pressemitteilung schließt mit der Aussage ab: "Das Vorkommnis liegt unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken auf der Stufe 0. Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'E' fristgerecht angezeigt."

03. März 2008
Brokdorf: Versehentliches Öffnen einer Zwischentür im Standort-Zwischenlager

"Der schleswig-holsteinischen Atomaufsicht ist von der Betreiberin des Standortzwischenlagers Brokdorf am 7. März ein meldepflichtiges Ereignis fristgerecht gemeldet worden", wird in einer Pressemitteilung des zuständigen Sozialministeriums in Kiel am 07.03.08 unter der Überschrift "Meldepflichtiges Ereignis Im Zwischenlager Brokdorf" bekannt gegeben.
"Danach wurde im Rahmen einer wiederkehrenden Prüfung das Schott zwischen der Parkposition des Hallenkrans und dem Kontrollbereich geöffnet. Entsprechend dem Betriebsreglement hätte administrativ auf die Betriebsart 'Einlagerungs- und Wartungsbetrieb' umgestellt werden müssen. In dieser Betriebsart wäre der Raum vor dem Schott ebenfalls ein Kontrollbereich. Eine Gefahr für Personen oder die Umwelt bestand nicht", wird von Seiten des Kieler Sozialministeriums versichert.
Das Sozialministerium in Kiel teilt abschließend mit: "Die Betreiberin meldete das Ereignis nach der Kategorie N (= normal). Die vorläufige Bewertung der Aufsichtsbehörde bestätigt die von der Betreiberin vorgenommene Einstufung."

E.ON Kernkraft: "Versehentliches Öffnen einer Zwischentür im Zwischenlager des Kernkraftwerks Brokdorf"

In einer Pressemitteilung vom 07.03.08 gibt der Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft zu dem 'Zwischenfall' im Standort-Zwischenlager Brokdorf bekannt: "Am 3. März wurde im Zwischenlager Brokdorf eine wiederkehrende Prüfung durchgeführt. Zur Bereitstellung des dafür benötigten Hallenkrans wurde die Tür zwischen dem Bereich der Parkposition des Hallenkrans und dem Kontrollbereich geöffnet. Dazu hätte zunächst der Raum vor der Zwischentür ebenfalls als Kontrollbereich ausgewiesen werden müssen. Eine Gefahr für Personen oder die Umwelt bestand nicht."
"Der Aufsichtsbehörde wurde das Vorkommnis gemäß Betriebshandbuch nach der Meldekategorie 'N' (Normalmeldung) fristgerecht angezeigt", mit diesen Worten endet die  Pressemitteilung der E.ON Kernkraft.

25. Februar 2008
Flutung einer Pumpenkammer des Nebenkühlwassersystems im AKW Brokdorf

"Der schleswig-holsteinischen Atomaufsicht ist von der Betreiberin des Kernkraftwerks Brokdorf am 26. Februar ein Meldepflichtiges Ereignis fristgerecht gemeldet worden", wird vom zuständigen Sozialministerium in Kiel am 26.02.08 in einer Pressemitteilung unter dem Titel "Meldepflichtiges Ereignis im Kernkraftwerk Brokdorf" bekannt gegeben.
Das Kieler Sozialministerium teilt darin mit: "Danach kam es im Verlauf von Prüftätigkeiten im Kernkraftwerk zur ungewollten Flutung von einer der vier vorhandenen Pumpenkammern des Nebenkühlwassersystems. Auslöser für die Flutung mit Elbwasser war ein defekter Gummikompensator in einer Rohrleitung des Nebenkühlwassersystems. Die Aufsichtsbehörde überwacht unter Beteiligung von Sachverständigen die Untersuchungen zur Ursachenklärung und die Behebung des Schadens."
"Das Nebenkühlwassersystem ist ein Teil der Nachkühlkette und dient der Wärmeabfuhr aus den Zwischenkühlsystemen", wird vom Sozialministerium in Kiel zu der Panne im AKW Brokdorf erklärt. "Das enthaltene Kühlwasser (Elbwasser) beinhaltet keine radioaktive Strahlung. Als Teil der Nachkühlkette ist das System viersträngig aufgebaut und als Sicherheitssystem redundant ausgeführt."
"Die Betreiberin [E.ON Kernkraft] meldete das Ereignis nach der Kategorie N (= Normal)", wird in der Pressemitteilung ausgesagt. "Die vorläufige Bewertung der Aufsichtsbehörde bestätigt die von der Betreiberin vorgenommene Einstufung."

E.ON Kernkraft: "Kernkraftwerk Brokdorf: Schadhafter Gummikompensator"

Der Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft berichtet in einer Pressemitteilung vom 26.02.08 über das 'Ereignis': "Im Kernkraftwerk Brokdorf wurde am 25.02.2008 im Zuge der Durchführung einer wiederkehrenden Prüfung im Nebenkühlwassersystem ein defekter Gummikompensator festgestellt. Über den defekten Gummikompensator trat Elbwasser aus einer Rohrleitung in eine Pumpenkammer ein."
"Das elbwasserführende Nebenkühlwassersystem ist ein Teil der Nachkühlkette und viersträngig aufgebaut", so die Mitteilung von E.ON Kernkraft, weiter wird dazu ausgeführt: "Gummikompensatoren haben die Aufgabe, die Funktionsfähigkeit von Rohrleitungssystemen bei bestimmten Anforderungsfällen sicherzustellen. Aufgrund des Wasserzuflusses in die Pumpenkammer wurden die zugehörigen Pumpen außer Betrieb genommen und vorsorglich inspiziert. Der defekte Gummikompensator wurde gegen ein baugleiches Reserveteil ausgetauscht."
"Das Vorkommnis hatte keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage", wird von E.ON Kernkraft beteuert. "Das Vorkommnis liegt unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' (Normalmeldung) fristgerecht angezeigt."

23. Januar 2008
Kreis-CDU befürwortet neue Atommeiler in der Region

"Das Atomkraftwerk Brokdorf sollte nach dem Willen von ortsansässigen CDU-Politikern länger laufen als geplant", ist auf welt.de am 23.01.08 gemeldet worden. "Beim Kreisparteitag in Wilster (Kreis Steinburg) verabschiedeten alle 251 Teilnehmer eine Forderung nach Verlängerung der Laufzeiten von AKWs. Brokdorf soll nach bisherigen Planungen 2018 den Betrieb einstellen. Die Kreis-CDU sprach sich zudem grundsätzlich für neue Atomanlagen in der Region aus. Der Vorstoß sieht auch eine Grenze für den Neubau von Kohlekraftwerken vor. Hintergrund ist die Angst der Wilstermarsch-Bewohner vor Umweltbelastungen, da im nahen Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) mehrere Firmen Kohlekraftwerke bauen wollen."

09. Oktober 2007
Defektes Vorsteuerventil einer Frischdampfabsperrarmatur im AKW Brokdorf

Das für die Reaktorsicherheit in Schleswig-Holstein zuständige Kieler Sozialministerium hat in einer Pressemitteilung am 12.10.07 ein neues 'Vorkommnis' im AKW Brokdorf des Atomenergie-Konzerns E.ON Kernkraft bekannt gegeben: "Die atomrechtliche Aufsichtsbehörde ist heute (12. Oktober) von der Betreiberin des Kernkraftwerks Brokdorf über das Nichtöffnen eines redundant ausgeführten Vorsteuerventils im Frischdampfsystem informiert worden."
Die Fehlfunktion trat", laut der Pressemitteilung des Sozialministeriums in Kiel, "während einer wiederkehrenden Prüfung im Reaktorschutz auf. Als Fehlerursache wurde eine defekte elektrische Vorrangbaugruppe identifiziert. Die Funktion der Absperrarmatur im Frischdampfsystem war dadurch nicht eingeschränkt. Die Betreiberin hat den Austausch dieser Baugruppe unverzüglich durchgeführt. Die sich daran anschließende Funktionsprüfung verlief ohne Auffälligkeiten."
"Dieser Sachverhalt wurde fristgerecht als Meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N der Atomrechtlichen Meldeverordnung und INES 0 der Internationalen Bewertungsskala an das für Atomaufsicht zuständige Sozialministerium gemeldet", wird vom Kieler Sozialministerium abschließend mitgeteilt.

E.ON Kernkraft: "Kernkraftwerk Brokdorf: Baugruppe ausgetauscht"

Von E.ON Kernkraft wird in einer Pressemitteilung vom 12.10.07 unter dem verharmlosenden Titel "Kernkraftwerk Brokdorf: Baugruppe ausgetauscht" über die neue Panne im AKW Brokdorf berichtet, die sich demnach bereits am 09.10.07 ereignet hat:
"Im Kernkraftwerk Brokdorf hat am 9. Oktober 2007 während der Durchführung einer Wiederkehrenden Prüfung eines von vier Vorsteuerventilen einer Frischdampfabsperrarmatur nicht geöffnet. Die Funktion der Frischdampfabsperrarmatur war durch die mehrfach vorhandenen Vorsteuerventile nicht beeinträchtigt. Ursache war", nach Aussage von E.ON Kernkraft, "eine defekte elektronische Baugruppe. Die Baugruppe wurde gegen ein baugleiches Reserveteil ausgetauscht. Die anschließende Funktionsprüfung ergab keine Beanstandung."
"Das Vorkommnis hatte keinen Einfluss auf den sicheren Betrieb der Anlage", wird (natürlich) von E.ON Kernkraft versichert. "Das Vorkommnis liegt unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' fristgerecht angezeigt."

05. September 2007
Rost am Atomkraftwerk Brokdorf verursachte tödlichen Arbeitsunfall

Rost ist die Ursache für den tödlichen Arbeitsunfall im AKW Brokdorf, bei dem im Mai zwei Menschen ums Leben kamen. Eine verrostete Gerüst-Aufhängung an der Reaktorkuppel ist laut des Betreiberkonzerns E.ON Kernkraft die Ursache für den Absturz eines Arbeitsgerüst am 29. Mai 2007, das zwei Menschenleben forderte.
Drei Arbeiter einer Fremdfirma für Bauwerkssanierung aus Landshut (Bayern) wollten in 50 Meter Höhe auf einem gerüstähnlichen Umlaufkran die bereits seit zwei Jahren andauernden Sanierungsarbeiten an der Außenhaut des Meilers fortsetzen und führten gerade Anstricharbeiten durch, als der Kran aus der Verankerung brach. Ein Arbeiter schlug auf den Boden auf und war sofort tot. Sein Kollege stürzte auf das Flachdach eines Anbaus. Trotz sofortiger Intensiv-Versorgung kam für ihn jede Hilfe zu spät. Der Mann starb kurz darauf an der Unfallstelle. Der dritte Montagearbeiter fiel durch das Dach eines am Boden stehenden Versorgungszeltes und wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert.
(Info-Quelle: ContrAtom)

23. Juli 2007
Defekt in einer Nebenkühlwasserpumpe im AKW Brokdorf

"Der Betreiber des Kernkraftwerks Brokdorf, E.on Kernkraft, hat dem für die Reaktorsicherheit zuständigen Sozialministerium im Rahmen eines heutigen aufsichtlichen Gesprächs fristgerecht und schriftlich ein meldepflichtiges Ereignis mitgeteilt", wird in einer Pressemitteilung des Sozialministeriums in Kiel berichtet. "An einer von vier Nebenkühlwasserpumpen waren zu hohe Laufgeräusche festgestellt worden, die Pumpe wurde daraufhin abgeschaltet. Im Rahmen eines von der Aufsichtsbehörde und deren Sachverständigen begleiteten umfangreichen Prüfprogramms wurde in der Nebenkühlwasserpumpe ein erhöhtes Schwingungsniveau in Verbindung mit einer erhöhten Lageröltemperatur festgestellt."
"Der Betreiber [E.ON Kernkraft] hat umgehend mit der Instandsetzung begonnen, diese Arbeiten werden von der Atomaufsichtsbehörde und den davon hinzugezogenen externen Sachverständigen begleitet. Ein Herunterfahren der Anlage ist für die Instandsetzung nicht notwendig", teilt das Kieler Sozialministerium dazu mit.
Das für die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein zuständige Sozialministerium sagt zu dem 'Vorkommnis' im AKW Brokdorf weiter aus: "Dieser Sachverhalt wurde der atomrechtlichen Aufsichtsbehörde als Meldepflichtiges Ereignis (ME) der Kategorie N gemeldet, da durch den Ausfall der Nebenkühlwasserpumpe einer von vier Nachkühlsträngen für die Dauer der Instandsetzung nicht zur Verfügung steht. Dies ist nach der atomrechtlichen Genehmigung zulässig."

E.ON Kernkraft: Kernkraftwerk Brokdorf - Befund an Nebenkühlwasserpumpe

Der Beteiber des AKW Brokdorf, E.ON Kernkraft, gibt darüber in einer Pressemitteilung am 25.07.07 bekannt: "Im Kernkraftwerk Brokdorf wurden am 23.07.2007 erhöhte Laufgeräusche und Lageröltemperaturen an einer von vier Nebenkühlwasserpumpen festgestellt."
Von E.ON Kernkraft wird darin beteuert: "Das Vorkommnis hatte keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage. Zur Fehlerbehebung wurde die Pumpe inspiziert und mit der Instandsetzung begonnen."
Aus der Sicht von E.ON Kernkraft wird festgestellt: "Das Vorkommnis liegt unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' fristgerecht angezeigt."

14. Juni 2007
AKW Brokdorf: Nach Beendigung der Jahresrevision wieder am Netz

"Das Kernkraftwerk Brokdorf speist seit Donnerstagabend, den 14.06.2007 wieder Strom ins Netz, nachdem die zuständige atomrechtliche Aufsichtsbehörde der Wiederinbetriebnahme zugestimmt hat", wird von E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung vom 15.06.07 bekannt gegeben.
"Die Anlage", so die Mitteilung von E.ON Kernkraft, "war am 26.05.2007 zum 19. Brennelementwechsel und zur planmäßigen Jahresrevision vom Netz gegangen. Während des Stillstands wurden 52 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ersetzt. Zudem sind umfangreiche Inspektions- und Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt worden."
Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur ddp vom 14.06.07 wurden unter Berufung auf das Kieler Sozialministerium "während des Anlagenstillstands 52 der 193 Brennelemente und drei Steuerelemente ausgetauscht".

Leistungserhöhung des AKW Brokdorf nach Turbinenumbau

Nach einem Umbau der Turbinenanlage liefert das AKW Brokdorf jetzt mehr elektrische Leistung, darüber wird von E.ON Kernkraft in der Pressemitteilung verkündet: "Durch den Umbau der Hochdruckturbine wurde im Rahmen dieser Revision der letzte Schritt für die Leistungserhöhung der Anlage vollzogen. Die zukünftige Nennleistung beträgt rund 1.485 Megawatt."

Tragischer Arbeitsunfall während der Revision:  Zwei Menschen wurden aus bislang ungeklärter Ursache getötet

"Ende Mai wurden bei einem Arbeitsunfall auf dem Gelände des AKW zwei Menschen getötet. Ein weiterer Mann wurde lebensgefährlich verletzt. Die Männer hatten an der Reaktorkuppel Sanierungsarbeiten ausgeführt und befanden sich dazu auf einem Kran in etwa 50 Metern Höhe." Von Nachrichtenagentur ddp wird darüber weiter ausgeführt: "Aus bislang ungeklärter Ursache stürzte der Kran mit den Arbeitern in die Tiefe."

Kommunikationsprobleme in Schleswig-Holstein

Eine Kommunikationspanne führt nach Information von ContrAtom am 14.06.07 zu Verwirrung bei E.ON bezüglich des Wiederanfahrens des AKW Brokdorf.
Wie der Betreiber E.ON Kernkraft mitteilte, sei vom schleswig-holsteinischen Sozialministerium am 14.06.07 eine Pressemitteilung herausgegeben worden, die das Anfahren des Reaktors in Brokdorf nach der diesjährigen Revision bestätigt.
Von E.ON selbst wurde zu diesem Zeitpunkt allerdings keinerlei entsprechende Information an die Öffentlichkeit gegeben. - Die verantwortliche Mitarbeiterin sei im Urlaub.
Ein Sprecher von E.ON sagte dazu, 'er wüsste auch nicht, ob das Kraftwerk online sei oder nicht'. Woher das schleswig-holsteinische Ministerium die Information habe, konnte auch nicht ermittelt werden....
Die Nachricht [über das Wiederanfahren des AKW Brokdorf] sei falsch, erklärte nach Mitteilung von ContrAtom der Betreiber E.ON Kernkraft später am 14.06.07. Es sei bislang weder der Reaktor am Netz noch eine entsprechende Mitteilung an die Medien gegangen. Die jährliche Revision im AKW ist dennoch beendet.

07. Juni 2007
AKW Brokdorf: Revision im Zeitplan

"Die Revisionsarbeiten im Atomkraftwerk Brokdorf (1.370 MW) verlaufen nach Zeitplan. Wie ein Sprecher des Betreibers E.ON Kernkraft mitteilte, seien alle Arbeiten im Zeitplan“. Es gäbe Verzögerungen während der Wartungsarbeiten und des Brennelementewechsels. Mit der Rückkehr des AKW an das öffentliche Netz rechnet der Betreiber Anfang Juni“. Am 28.05. hatte sich im Rahmen der Arbeiten ein schwerer Arbeitsunfall ereignet als ein Gerüstkran von der Reaktorkuppel abstürzte und zwei Arbeiter in den Tod riss." (Info-Quelle: ContrAtom/powernews.org)

29. Mai 2007
Zwei tödliche Arbeitsunfälle während der Revision im AKW Brokdorf

Auf sh:z.de wird am 29.05.07 zu den tödlichen Arbeitsunfällen während der Revision im AKW Brokdorf berichtet: "Beim Einsturz eines gerüstähnlichen Umlaufkranes sind gestern Morgen [28.05.07] auf dem Gelände des Brokdorfer Kernkraftwerkes zwei Montagearbeiter ums Leben gekommen. Ein dritter Mann erlitt lebensgefährliche Verletzungen."
"Die drei Arbeiter einer Fremdfirma für Bauwerkssanierung aus Landshut (Bayern) wollten in 50 Meter Höhe die bereits seit zwei Jahren andauernden Sanierungsarbeiten an der Außenhaut des Meilers fortsetzen, führten gerade Anstricharbeiten durch. Weitere Bauarbeiter befanden sich unter dem Gerüst in einem Aufenthalts-Container und bereiteten sich ebenfalls auf ihren Einsatz auf dem Umlaufkran vor", so der Bericht auf sh:z.de.
"Gegen 7.30Uhr passierte es dann: Aus bislang ungeklärter Ursache löste sich das Gerüst aus seiner Verankerung. 'Mit der gesamten Konstruktion stürzten die drei Männer in die Tiefe', schildert Itzehoes Polizeipressesprecher Michael Baudzus die Situation. Ein Arbeiter schlug auf den Boden auf und war sofort tot. Sein Kollege stürzte auf das Flachdach eines Anbaus. Der dritte Montagearbeiter fiel durch das Dach eines am Boden stehenden Versorgungszeltes. 'Dessen Plane federte den Sturz etwas ab', so Baudzus" gegenüber sh:z.de.
"Glück im Unglück dagegen für die sich im Arbeitscontainer befindlichen Kollegen: Teile des Umlaufkranes fielen auf den Container und richteten dort zwar Schaden an, verletzten aber niemanden. Andere Teile knickten um und stürzten seitlich auf einen weiteren Anbau. 'Nicht auszudenken, wenn sich beim Einsturz gerade andere Kraftwerksmitarbeiter unter dem Umlaufkran befunden hätten', sagte ein sichtlich geschockter Feuerwehrmann.

"Wenige Augenblicke nach dem Unglück war die Werkfeuerwehr des Kernkraftwerkes vor Ort. Sie forderte sofort zusätzliche Kräfte an" wird auf sh:z.de weiter berichtet. "Neben mehreren Rettungswagen und Notärzten trafen kurz darauf auch die Feuerwehren aus Brokdorf und Glückstadt an der Einsatzstelle ein. Mit Hilfe der Glückstädter Drehleiter kümmerten sich die Retter um den auf dem Dach des Anbaus liegenden Mannes. Er wurde mit einer auf dem Rettungskorb befestigten Trage aus 20 Meter Höhe geborgen. Trotz Intensiv-Versorgung kam für ihn jede Hilfe zu spät. Der Mann starb kurz darauf an der Unfallstelle. Sein ins Zelt gefallener Kollege wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Nach Auskunft der Polizei steht die Identität der Verunglückten noch nicht endgültig fest. 'Weitere 17 Arbeiter gehören laut Liste zu der Fremdfirma, alle haben einen schweren Schock erlitten', berichtet der Polizeisprecher."
"Heute [29.05.07] wollen Kriminalbeamte, Sachverständige sowie Vertreter des Landesamtes für Arbeitssicherheit die Unglücksursache klären."

28. Mai 2007
Zwei Arbeiter sterben bei Kranabsturz am Atomkraftwerk Brokdorf

Bei einem Kranabsturz auf dem Gelände des Atomkraftwerks Brokdorf (Kreis Steinburg) sind am Montagmorgen zwei Arbeiter getötet worden. Ein weiterer wurde lebensgefährlich verletzt. - Wie ein Polizeisprecher der Polizeidirektion Itzehoe mitteilte, die Männer einer Fremdfirma für Bauwerkssanierung führten gegen 7.30 Uhr der Reaktorkuppel Sanierungsarbeiten durch. Hierzu befanden sich die Arbeiter auf einem an der Kuppel in zirka 50 Meter Höhe befindlichen Umlaufkran. Aus bislang ungeklärter Ursache ist der Umlaufkran mit den Männer in die Tiefe abgestürzt. Zwei Arbeiter konnten nur noch tot geborgen werden. Ein dritter Mann wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Klinikum gebracht. Der Kran war auf eine Fahrbahn sowie auf ein Nebengebäude gefallen. Die Kripo Itzehoe sowie das Landesamt für Arbeitsschutz haben die Ermittlungen aufgenommen. (Hamburger Abendblatt)

E.ON Kernkraft: Am 28.05.07 kam es zu einem Arbeitsunfall auf dem Kraftwerksgelände

Von dem Betreiber des AKW Brokdorf, der E.ON Kernkraft, war noch am Unglückstag, dem 28.05.07, folgende Stellungnahme in einer Pressemitteilung dazu abgegeben worden: "Das Kernkraftwerk Brokdorf ist seit Samstagmorgen [26.05.07] für die planmäßige Revision vom Netz. Im Rahmen von Anstricharbeiten an der Außenseite des Reaktorgebäudes kam es heute [28.05.07] gegen 7.30 Uhr zu einem Arbeitsunfall auf dem Kraftwerksgelände. Dabei kamen bei dem Absturz eines Hängegerüstes zwei Personen zu Tode, zwei weitere Personen wurden verletzt. Die Verletzten sind umgehend in ein Krankenhaus transportiert worden."
"Der Unfallort befindet sich außerhalb des nuklearen Sicherheitsbereiches der Kraftwerksanlage. Der genaue Unfallhergang wird derzeit ermittelt."
"Das Unternehmen E.ON Kernkraft sowie die Mitarbeiter des Kernkraftwerks Brokdorf sind über den Vorfall tief betroffen."
Von Seiten des für die Atomaufsicht im Land Schleswig-Holstein zuständigen Sozialministeriums in Kiel liegt bislang keine Stellungnahme zu den tödlichen Arbeitsunfällen am AKW Brokdorf vor.

26. Mai 2007
AKW Brokdorf für Revision und Brennelementwechsel vom Netz

Das Atomkraftwerk Brokdorf ist am 26.05.07 "planmäßig" zur jährlichen Revision vom Netz gegangen. Wie die Betreibergesellschaft E.ON Kernkraft mitteilte, soll während der diesjährigen Revision neben dem Brennelementwechsel umfangreiche Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten vorgenommen werden . Die Revision soll voraussichtlich am 13.06.07 abgeschlossen sein. (Info-Quelle: ContrAtom/powernews.org)

13. April 2007
Erneute Probleme mit der Notstromversorgung im AKW Brokdorf

Von E.ON Kernkraft wird in einer Pressemitteilung vom 17.04.07 unter dem Titel "Kernkraftwerk Brokdorf: Schalter ausgetauscht" zugegeben, daß es erneut Probleme mit der Notstromversorgung des AKW Brokdorf gegeben hat:
"Im Kernkraftwerk Brokdorf schaltete am 13. April 2007 während der Durchführung einer Wiederkehrenden Prüfung an einem der vier Notspeise-Notstromdiesel der Generatorschalter erst verzögert ein", so die Pressemitteilung von E.ON Kernkraft.
Laut E.ON Kernkraft "hatte das Vorkommnis keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage. Zur Fehlerbehebung wurde der Generatorschalter gegen ein baugleiches Reserveteil ausgetauscht. Die anschließend durchgeführte Funktionsprüfung verlief ohne Beanstandung."
"Das Vorkommnis liegt", so E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' fristgerecht angezeigt."

Bereits am 24.11.06 war von E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung mitgeteilt worden: Am 20.11.06 wurde im AKW Brokdorf im "Rahmen einer Wiederkehrenden Prüfung eines Notstromdieselaggregates" festgestellt, daß ein "Kuppelschalter nicht ordnungsgemäß öffnete". - "Dieser Schalter ist" nach Darstellung von E.ON Kernkraft vom 24.11.06 "einer von zwei Schaltern, der die Notstromschiene von dem internen Eigenbedarfsnetz trennt." "Da der zweite Schalter" gemäß Aussage von E.ON Kernkraft "funktionsgerecht öffnete, war der Funktionsprobelauf des Notstromdieselaggregates nicht beeinträchtigt."

05. März 2007
Inbetriebnahme des Standort-Zwischenlagers am AKW Brokdorf

Am 09.03.07 ist in der Print-Ausgabe der Norddeutschen Rundschau von E.ON Kernkraft in einer ganzseitigen Anzeige aus der Serie "Nachrichten für Nachbarn - Rund ums Kernkraftwerk Brokdorf" über die Inbetriebnahme des Standort-Zwischenlagers in Brokdorf berichtet worden. Als Datum der ersten Einlagerung eines Atommüll-Behälters im Standort-Zwischenlager Brokdorf wird darin von E.ON Kernkraft der 05.03.07 angegeben. In der ganzseitigen Anzeige von E.ON Kernkraft befindet sich u.a. ein wohlwollender Bericht über die Einlagerung des ersten Castor-Behälters, der mit Fotos der Castoren in der Atommüll-Lagerhalle in Brokdorf abgerundet wird. - Es ist daher davon auszugehen, daß im Zeitraum vom 05.03. bis zum 09.03. das Abstellen weiterer Atommüll-Behälter durchgeführt worden ist.
Von dem für die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein zuständigen Sozialministerium in Kiel oder von dem Atomenergie-Konzern E.ON ist bislang keine Pressemitteilung über die Inbetriebnahme des Standort-Zwischenlagers in Brokdorf bekannt geworden...

Rückblick: In einer Pressemitteilung mit dem Titel "Ministerin Trauernicht: 'Zwischenlager Brokdorf darf nicht zum Endlager werden!' war am 16.02.07 von der Landesregierung Schleswig-Holstein (Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren) die Inbetriebnahme des Standort-Zwischenlagers am AKW Brokdorf angekündigt worden. Demnach "will E.ON in der kommenden Woche" (bezogen war dies folglich auf den Zeitraum vom 19.03. - 25.03.07) die ersten Atommüll-Behälter mit abgebrannten Brennelementen in der Lagerhalle abstellen.

Standort-Zwischenlager Brokdorf

Nach der für das Standort-Zwischenlager Brokdorf vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) am 28.11.03 erteilten atomrechtlichen Genehmigung dürfen max. 100 Atommüll-Behälter vom Typ CASTOR V/19 mit max. 1000 Tonnen Atommüll dort für (zunächst?) 40 Jahre "zwischengelagert" werden. Ursprünglich hatte E.ON die Einlagerung von 1200 Tonnen Atommüll beantragt. - Diese atomrechtliche Genehmigung gilt ausdrücklich auch für plutonium-haltigen Atommüll aus abgebrannten MOX-Brennstäben!
Gegen das Zwischenlager Brokdorf wurden seinerzeit 1600 Einwendungen erhoben.

16. Februar 2007
Erste Castoren sollen nächste Woche im Standort-Zwischenlager Brokdorf eingelagert werden

In einer Pressemitteilung mit dem Titel "Ministerin Trauernicht: 'Zwischenlager Brokdorf darf nicht zum Endlager werden!'" wird von der Landesregierung Schleswig-Holstein (Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren) am 16.02.07 die Inbetriebnahme des Standort-Zwischenlagers am AKW Brokdorf angekündigt. Demnach will E.ON in der kommenden Woche die ersten Atommüll-Behälter mit abgebrannten Brennelementen in der Lagerhalle abstellen.

Das für die Atomaufsicht zuständige Sozialministerium in Kiel schreibt in seiner Pressemitteilung: "'Nukleare Zwischenlager sind nur Behelfslösungen; zu Dauereinrichtungen dürfen sie nicht werden!' Mit diesen Worten kommentierte die für die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein zuständige Ministerin Dr. Gitta Trauernicht die bevorstehende Inbetriebnahme des Standortzwischenlagers Brokdorf. Die Betreibergesellschaft e.on will in der nächsten Woche die ersten CASTOR-Behälter einlagern. 'Die Bundesregierung', so Trauernicht weiter, 'hat sich zur nationalen Verantwortung für die sichere Endlagerung von Kernbrennstoffen bekannt und angekündigt, in dieser Legislaturperiode zu einer Lösung dieser Frage zu kommen. Diesen Worten müssen nun auch Taten folgen. Die Bevölkerung will mit Recht wissen, welche Gesteinsformationen und welche potenziellen Endlagerstandorte für abgebrannte Brennelemente in den Blick genommen werden; Bundesumweltminister Gabriel ist gefordert!'"
"Die Ministerin wies darauf hin, dass ein vom Bundesumweltministerium berufener Arbeitskreis bereits im Jahre 2002 'Ausschluss- und Abwägungskriterien' für die Standortauswahl formuliert sowie eine umfassende Bürgerbeteiligung und die untertägige Erkundung mindestens zweier Standorte gefordert hat", so der Wortlaut der Pressemitteilung weiter. "Im Jahre 2005 legte das Bundesamt für Strahlenschutz einen 'Synthesebericht' vor, der zu dem Ergebnis kommt, dass keines der "Wirtsgesteine" (Salz, Ton, Granit) eindeutige Vorteile gegenüber den anderen habe. Das von der Bundesregierung für die Dauer von bis zu zehn Jahren verfügte 'Gorleben-Moratorium' ist inzwischen ins siebte Jahr gegangen."
"Die gesetzlich festgelegte Verpflichtung der Kernkraftwerksbetreiber zur Einrichtung von Zwischenlagern folgt aus dem 'Atomkonsens' zwischen Bundesregierung und Energieversorgungsunternehmen. Die Zwischenlagerung erspart die früher üblichen nuklearen Transporte abgebrannter Brennelemente zur Wiederaufarbeitung im Ausland", wird vom Kieler Sozialministerium mitgeteilt. "Diese Transporte sind seit dem 1. Juli 2005 gesetzlich verboten."
Das Sozialministerium in Kiel führt weiter aus: "Aufgrund gesetzlicher Vorgaben ist für die atomrechtliche Genehmigung nuklearer Zwischenlager in Deutschland das Bundesamt für Strahlenschutz zuständig. Die atomrechtliche Aufsicht liegt dagegen bei den Reaktorsicherheitsbehörden der Länder. Die Überwachung sämtlicher Bestimmungen und Auflagen aus dem atomrechtlichen Genehmigungsbescheid ist damit also Ländersache - in Schleswig-Holstein Aufgabe des Sozialministeriums."
"Die atomrechtliche Genehmigung des Standortzwischenlagers Brokdorf wurde am 28. November 2003 vom Bundesamt für Strahlenschutz erteilt. Die baurechtliche Genehmigung durch den Kreis Steinburg folgte am 4. Februar 2004. Die Betriebsdauer wurde - wie für alle nuklearen Zwischenlager in Deutschland - auf höchstens 40 Jahre festgelegt. Das Bundesamt für Strahlenschutz stellte in seinem Genehmigungsbescheid fest, dass nach dem Stand von Wissenschaft und Technik - auch gegenüber Einwirkungen von außen - hinreichende Vorsorge getroffen und der Strahlenschutz für die Bevölkerung und das Personal gewährleistet sei." Das Kieler Sozialministerium fortsetzend: "In seinem Genehmigungsbescheid stellte das Bundesamt für Strahlenschutz ausdrücklich fest, die getroffene Vorsorge beziehe sich auch auf den gezielt herbeigeführten Absturz eines Flugzeuges auf das Zwischenlager. Selbst bei ungünstigen Annahmen würde dieses Ereignis nach Auffassung des Bundesamtes für Strahlenschutz nicht zu erheblichen Freisetzungen radioaktiver Stoffe führen."
"Die Reaktorsicherheitsbehörde im schleswig-holsteinischen Sozialministerium hat in dieser Woche letzte offene Fragen zur Anlagensicherung und zur Inbetriebsetzung des Lagers geklärt und die dem Betreiber e.on auferlegte Einführung eines Standortleiters zugelassen, der für die Koordination der Dienstleistungen zuständig sein wird. Damit kann  die Inbetriebnahme des Zwischenlagers erfolgen", stellt das Sozialministerium abschließend fest.

09. Januar 2007
Leuchtender Protest von Greenpeace am Atomkraftwerk Brokdorf - Atomkraft verringert nicht die Abhängigkeit von Öl

In einer Presseerklärung teilt Greenpeace am 09.01.07 zu einer Aktion am AKW Brokdorf am gleichen Tag unter dem Titel "Aufklärung an der Reaktorkuppel" mit:

"Aufklärung an der Reaktorkuppel
Mit einer kleinen Nachhilfe für die Bundeskanzlerin haben sich Greenpeacer in die Debatte um die blockierte russische Ölpipeline eingemischt. Sie projizierten einen Spruch auf die Reaktorkuppel des AKW Brokdorf: Öl = Auto, Atomkraft = Strom, Frau Merkel
Bundeskanzlerin Angela Merkel will den Atomausstieg überdenken, weil eine der wichtigsten Ölpipelines von Russland nach Westeuropa derzeit blockiert wird. Der Haken an der Sache: Uran kann Öl nicht ersetzen. Mit Uran fährt kein Auto, wird keine Heizung betrieben - abgesehen von den Nachtspeicherheizungen, deren Nutzung eigens ausgebaut wurde, um die Atomkraftwerke nachts auszulasten. Und unabhängig macht Uran auch nicht.
Für wie dumm hält die Bundesregierung die Menschen eigentlich?, fragt Thomas Breuer, Energieexperte bei Greenpeace. Jedes Kind in Deutschland weiß, dass Öl zu Benzin verarbeitet wird und in den Tanks der Autos landet. Das hat rein gar nichts mit Atomkraft zu tun. Es ist an der Zeit, dass dieses Wissen auch bei der Kanzlerin ankommt.
Die Bundeskanzlerin sollte sich nicht länger vor den Karren der Atomindustrie spannen lassen. Wenn sie die Abhängigkeit vom Öl ernsthaft reduzieren will, muss sie die Autoindustrie in die Pflicht nehmen. Die muss endlich effiziente, sparsame Automodelle auf den Markt bringen. Die technischen Voraussetzungen dafür sind längst vorhanden. Die heutigen Spritfresser haben auf den Straßen nichts zu suchen.
Atomkraftwerke dienen ausschließlich der Stromerzeugung. In Deutschland ist die Versorgung zu fast 30 Prozent vom Energieträger Uran abhängig. Breuer weist darauf hin, dass dieses Uran zu nahezu 100 Prozent importiert werden muss. Ein Ausstieg aus dem beschlossenen Atomausstieg hieße, diese Abhängigkeit über die nächsten Jahre zu zementieren.
Hinzu kommt, dass die Uran- ebenso wie die Ölvorkommen nicht unerschöpflich sind. In spätestens 65 Jahren wird der Rohstoff weltweit nicht mehr verfügbar sein. Das zeigt eine Studie, die Greenpeace im Februar 2006 veröffentlicht hat. Schon jetzt macht sich die Verknappung in gestiegenen Preisen bemerkbar. Den größten Teil des Urans für die europäischen Atomkraftwerke liefert übrigens Russland. Im Jahre 2004 waren es 25 Prozent.
Thomas Breuer: Eine wirkliche Unabhängigkeit der Energieversorgung erreicht Deutschland nur durch massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien und durch Energiesparmaßnahmen. Sonne, Wind und Erdwärme kann man nicht abschalten. "

20. November 2006
Schalterdefekt an einem Notstromdieselaggregat im AKW Brokdorf

Von E.ON Kernkraft wird in einer Pressemitteilung vom 24.11.06 mitgeteilt: Am 20.11.06 wurde im AKW Brokdorf im "Rahmen einer Wiederkehrenden Prüfung eines Notstromdieselaggregates" festgestellt, daß ein "Kuppelschalter nicht ordnungsgemäß öffnete".
"Dieser Schalter ist" nach Darstellung von E.ON Kernkraft "einer von zwei Schaltern, der die Notstromschiene von dem internen Eigenbedarfsnetz trennt." "Da der zweite Schalter" gemäß Aussage von E.ON Kernkraft "funktionsgerecht öffnete, war der Funktionsprobelauf des Notstromdieselaggregates nicht beeinträchtigt."
Zu der Ursache des Schalterdefektes teilt E.ON Kernkraft mit: "Als Ursache wurde eine defekte elektronische Baugruppe ermittelt. Zur Fehlerbehebung wurde die betroffene Baugruppe ausgetauscht. Eine anschließende Funktionsprüfung verlief ohne Beanstandung."
"Das Vorkommnis liegt" laut E.ON Kernkraft "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0')."

Das für die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein zuständige Sozialministerium in Kiel hat sich zu dem neuen 'Ereignis' im AKW Brokdorf nicht geäußert. 

17. November 2006
AKW Brokdorf: Nach Reparaturen wieder am Netz

Die Landesregierung Schleswig-Holstein (Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren) gibt in einer Pressemitteilung vom 17.11.06 bekannt: Das AKW Brokdorf "ist in der vergangenen Nacht wieder in Betrieb gegangen". "Dies teilte das für die Reaktorsicherheit in Schleswig-Holstein zuständige Sozialministerium heute (17. November) in Kiel mit."
Das für die Atomaufsicht zuständige Sozialministerium in Kiel stellt fest: "Im Rahmen eines von der atomrechtlichen Aufsichtsbehörde vorsorglich initiierten umfangreichen Prüfprogramms waren im Kernkraftwerk Brokdorf an vier Rohrleitungen des Speisewassersystems Abweichungen der vorhandenen Ausführung von Konstruktionsvorgaben festgestellt worden. An vier Festpunkten der Speisewasserleitungen fehlten die nach den Konstruktionsvorgaben vorgesehenen Kegelstifte. Diese Kegelstifte sollen bei extrem seltenen, theoretisch aber dennoch zu unterstellenden großen Erschütterungen zusätzlich zu den an jeder Halterung vorhandenen 36 Verschraubungen die auftretenden Kräfte mit abtragen."
"Insgesamt wurden von der Betreiberin [E.ON Kernkraft] im Rahmen einer Instandsetzung 68 Sicherungsstifte montiert", so das Kieler Sozialministerium. 
Zur Durchführung dieser Instandsetzung war das AKW Brokdorf am Abend des 14.11.06 außerplanmäßig vom Netz gegangen.

Das Wiederanfahren des Atommeilers Brokdorf ist von E.ON Kernkraft in einer sehr knapp gehaltenden Pressemitteilung vom 17.11.06 bestätigt worden: "Das Kernkraftwerk Brokdorf speist seit heute Nacht wieder Strom ins Netz. Das Kernkraftwerk wurde am 14.11.06 für Reparaturarbeiten an Rohrleitungshalterungen im Speisewassersystem abgeschaltet."

Die Nachrichtenagentur ddp meldete am 17.11.06 darüber: "Das schleswig-holsteinische Atomkraftwerk Brokdorf ist am Freitag wieder in Betrieb gegangen. Insgesamt seien vom Kraftwerksbetreiber E.ON im Rahmen einer Instandsetzung 68 Sicherungsstifte montiert worden, teilte eine Sprecherin des für die Reaktorsicherheit zuständigen Sozialministeriums am Freitag in Kiel mit. Nach Abschluss der Arbeiten hätten keine Bedenken gegen die Wiederinbetriebnahme bestanden."  
"Zur Durchführung der Instandsetzung war die Anlage am vergangenen Dienstag außerplanmäßig heruntergefahren und vom Netz genommen worden. Grund waren Arbeiten am Leitungssystem für die Notkühlwasserversorgung. Bei einem umfangreichen Prüfprogramm sind nach Angaben der Sprecherin «an vier Rohrleitungen des Speisewassersystems Abweichungen der vorhandenen Ausführung von Konstruktionsvorgaben festgestellt» worden. Diese nun hinzugefügten Sicherungsstifte sollen bei extrem seltenen, großen Erschütterungen zusätzlich zu den an jeder Halterung vorhandenen 36 Verschraubungen die auftretenden Kräfte mit abtragen."

14. November 2006
AKW Brokdorf wegen fehlender Halterungsstifte an Rohrleitungen außerplanmäßig abgeschaltet

Laut einer Pressemitteilung der Landesregierung Schleswig-Holstein (Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren) vom 15.11.06 ist das AKW Brokdorf "gestern Abend (14. November) in Abstimmung mit der atomrechtlichen Aufsichtsbehörde abgefahren und vom Netz genommen worden. Dies teilte die für die Reaktorsicherheit in Schleswig-Holstein zuständige Ministerin Dr. Gitta Trauernicht am 15. November in Kiel mit."
Die Landesregierung Schleswig-Holstein gibt in ihrer Pressemitteilung zu den Ursachen der (außerplanmäßigen) Abschaltung des AKW Brokdorf bekannt: "Im Rahmen eines von der atomrechtlichen Aufsichtsbehörde initiierten umfangreichen Prüfprogramms wurden im Kernkraftwerk Brokdorf Abweichungen der vorhandenen Ausführung von Konstruktionsvorgaben festgestellt. Dies betrifft Festpunkte des Speisewassersystems, die zur Lastabtragung bei Störfällen benötigt werden." Nach Aussage des Sozialministeriums in Kiel wird "die Betreiberin [E.ON Kernkraft] die Rohrleitungshalterungen umgehend reparieren. Die Arbeiten werden von der Atomaufsichtsbehörde und den davon hinzugezogenen externen Sachverständigen begleitet."

Die Halterungsstifte an den Rohrleitungen des Speisewassersystems fehlen bereits seit 1986!

"Wegen fehlender Halterungsstifte an Rohrleitungen ist das Kernkraftwerk Brokdorf in Schleswig-Holstein vorläufig vom Netz genommen worden", dies meldet die Nachrichtenagentur AP am 15.11.06"«Es gibt Konstruktionsvorgaben, wonach die Halterungen nicht nur durch jeweils 36 Schrauben sondern zusätzlich durch Stifte gesichert sein sollten», sagte der Leiter der Abteilung Reaktorsicherheit des zuständigen Landessozialministeriums, Wolfgang Cloosters, am Mittwoch in Kiel. Nach Feststellen des Befundes durch die Atomaufsicht hätten die Betreiber die Anlage [AKW Brokdorf] am Dienstagabend vom Netz genommen, um die fehlenden Stifte einzubauen."
Die Nachrichtenagentur AP berichtet zu dem neuen 'Vorkommnis' im AKW Brokdorf ausführlich weiter: "Bei den Stiften handelt es sich laut Ministerium um insgesamt 68 Stück an vier Halterungen, die zusätzlich zu Schrauben die Rohrleitungen abstützen sollten. Die entsprechenden Rohre befinden sich im nicht nuklearen Teil des Reaktors, im Bereich der Wärmeübertragung und führen heißes Wasser in den Dampferzeuger. «Selbst wenn eine Halterung nicht halten würde, würde die Anlage beherrscht werden», sagte Cloosters." "Die Atomaufsicht hatte die Abweichung von Konstruktionsvorgaben laut Ministerium im Rahmen eines umfangreichen Prüfprogramms festgestellt. «Auslöser waren Erkenntnisse in anderen Anlagen, wo festgestellt worden war, dass dort gewisse Stifte fehlen», erläuterte Cloosters. Wieso diese Abweichungen nicht früher aufgefallen seien, werde derzeit geklärt."
"Möglicherweise sei bewusst von den Konstruktionsvorgaben abgewichen worden, sagte der Leiter der Reaktorsicherheit" in dem Bericht der Nachrichtenagentur AP. "1986 habe es vor Inbetriebnahme der Anlage eine umfangreiche Abnahme gegeben. «Wir gehen derzeit davon aus, dass die Rohrleitungshalterungen auch nur von den Schrauben getragen würden und deswegen abgenommen wurden, auch wenn sie nicht den Konstruktionsvorgaben entsprechen», sagte Hendrik Glaser, Referent in der Reaktorsicherheit."
"Derzeit verstärke die Betreibergesellschaft [E.ON Kernkraft] die Halterungen, wobei sie von der Atomaufsicht und externen Sachverständigen unterstützt werde. Das Ministerium geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die Anlage in einigen Tagen wieder ans Netz gehen kann."
"Das Kraftwerk Brokdorf an der Unterelbe ist das letzte in Deutschland ans Netz gegangene Atomkraftwerk. Erst im Mai [2006] hatten die Betreiber E.ON und Vattenfall nach einem langjährigen Prüfverfahren vom Kieler Sozialministerium die Erlaubnis erhalten, die Leistung in Brokdorf zu erhöhen. Damit sei eine Abschaltung für den Sommer 2018 vorgesehen", so die Meldung von AP abschließend.

Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur ddp vom 15.11.06 "seien Arbeiten am Leitungssystem für die Notkühlwasserversorgung" der Grund für diese Abschaltung, "sagte eine Sprecherin des für die Reaktorsicherheit zuständigen Sozialministeriums am Mittwoch in Kiel. Im Rahmen eines vom Ministerium initiierten umfangreichen Prüfprogramms seien bei dem Leitungssystem «Abweichungen der vorhandenen Ausführung von den Konstruktionsvorgaben festgestellt» worden. Kraftwerksbetreiber E.ON habe sofort einer Abschaltung des Meilers zugestimmt." - Die Nachrichtenagentur ddp berichtet weiter: "Die Betreiberin wird die Rohrleitungshalterungen umgehend reparieren. Die Arbeiten werden von der Atomaufsichtsbehörde und den davon hinzugezogenen externen Sachverständigen begleitet."

Von dem Betreiber des AKW Brokdorf, der E.ON Kernkraft, wird in einer Pressemitteilung vom 15.11.06 nur eine sehr kurze Stellungnahme zu der außerplanmäßigen Abschaltung des Atommeilers in Brokdorf abgegeben: "Das Kernkraftwerk Brokdorf wurde gestern Abend vorsorglich für Reparaturarbeiten vom Netz genommen. Im Rahmen des Kurzstillstandes werden Rohrleitungshalterungen im Speisewassersystem instandgesetzt."
Fast schon selbstverständlich: Nach Einschätzung der E.ON Kernkraft "liegt das Vorkommnis unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0')."

30. Oktober 2006
30. Jahrestag der 1. Brokdorf-Bauplatzbesetzung

Nachstehend dokumentieren wir einen Bericht in der taz vom 28.10.06 zum 30. Jahrestag der 1. Brokdorf-Bauplatzbesetzung:

Das Symbol Brokdorf

Vor 30 Jahren erlebte die Anti-Atomkraftbewegung nach der Bauplatzbesetzung des AKW Brokdorf eine immense Dynamik. Schlachten an Bauzäunen zeigten aber auch die Grenzen der Militanz auf

VON KAI VON APPEN, FRITZ STORIM UND UWE ZABEL

Der Nachmittag des 30. Oktober 1976 ist ein nebliger und verregneter Tag, wie er im Norden zu dieser Zeit normal ist. Tagelang hatte es genieselt, der Boden der Wilster Marsch ist matschig. Dass der graue Samstag zu einem denkwürdigen Datum werden sollte, ahnte in der Region daher niemand.
Und das, obwohl die Zeichen eigentlich auf Sturm stehen: Wenige Tage zuvor hatte die Atomkraftwerks-Betreiberfirma Nordwestdeutsche Kernkraftwerks AG (NWK) ein Areal am Rande des schleswig-holsteinischen Dorfes Brokdorf in der Wilster Marsch in einer Nacht- und Nebel-Aktion gekapert. Werkschützer sichern seither das Terrain rund um die Wettern - wie die natürlichen Wassergräben heißen - mit Reizsprüh-Geräten und gefährlichem Nato-Draht. Diese borstigen und silbernen Drähte, in denen sich Menschen leicht verheddern, verursachen scheußliche, schwere Wunden.

Ein weiteres AKW

Ein weiterer Atommeiler der an der Elbe rund 40 geplanten AKWs soll für die Hamburgischen Electricitäts-Werke (HEW) - die heute dem schwedischen Energiekonzern Vattenfall gehören - in Bau gehen. Die HEW bauten in jener Zeit bereits im allgemeinen Industrialisierungs-Wahn des Hamburger SPD-Wirtschaftssenators Helmuth Kern an der Elbe parallel die Atomkraftwerke Stade (Inbetriebnahme: 1972) am niedersächsischen Ufer sowie gegenüber in Dithmarschen den Reaktor Brunsbüttel (Inbetriebnahme: 1977) und den Reaktor in Krümmel bei Geesthacht (Inbetriebnahme 1984).
Die Anwohner der Region lassen sich durch den Coup nicht schocken. Die Hamburger Anti-AKW-Aktivistin Almuth Lüthje und einige Weggefährten - zum Teil hochkarätige Wissenschaftler des Arbeitskreises "Politische Ökologie" und der Bremer Physiker Jens Scheer - hatten auf die Region schon längst ein Auge geworfen und sich auf den "Tag X" vorbereitet. Da die Bauern bei den gesetzlichen Anhörungen von den Behörden schikaniert wurden, war nun praktischer Widerstand angesagt.
Auch wenn die DemonstrantInnen an jenem 30. Oktober 1976 frühzeitig vor dem Bauplatz in der Nachbargemeinde Wewelsfleth gestoppt werden, marschieren sie im Friesennerz und Gummistiefeln über die Straßen, Schleichwege und Wiesen entlang der Wettern nach Brokdorf, um nach kilometerlangen Märschen an ihr Ziel zu kommen. Der pazifistische Song begleitet sie: "Wehrt euch, leistet Widerstand, gegen die Atomkraft im Land", so der Refrain, "...schließt Euch fest zusammen...." Das Lied sollte zum Kampfruf der Anti-AKW-Bewegung werden.
Die Konfrontation nimmt ihren Lauf. Mit Drahtscheren ausgestattet schnippen die 8.000 DemonstrantInnen die Zäune auf, Bauern und Anwohner werfen als Transparente getarnte Teppiche auf die Nato-Draht-Barrieren, um diese unverletzt zu überwinden. Leute machen sich an Leitplanken der so genannten NWK-Stichstraße zu schaffen, liften sie aus dem feuchten Boden, um sie zerkleinert als Brücken über die Wettern zu nutzen. Werkschützer und Polizisten versuchen mit neuen Reizgassprüh-Geräten ihre Niederlage zu verhindern.
Doch der menschliche Druck von außen ist zu groß. Bei Einbruch der Dunkelheit steht fest: Ein großer Teil des Bauplatzes am Elbdeich ist besetzt!
Nur eine eiligst aufgebaute Nato-Draht-Barriere zu den NWK-Unterkünften und dem Polizei-Areal quer über das Gelände verhindern die gesamte Besetzung des Platzes. Matratzen und Verpflegung für die zahlreichen Platzbesetzer werden herangeschafft.

Die Kralle des Staates

Doch die Euphorie hält nur kurz an. Obwohl die Polizei unter Vermittlung eines Pastor versichert, den Status quo der Besetzung zu akzeptieren, vermeldet die Tagesschau bereits um 20 Uhr die Räumung des Platzes. Eineinhalb Stunden später beginnt das gemeldete Szenario: Knüppel und Reizsprüh-Einsätze der NWK-Werkschützer ohne Maß. Wasserwerfer räumen die befestigten Straßen, schießen auf dem Platz mit Reizgas-Wasser über die Nato-Draht-Barrieren in die Menge. Weil die Menschen ein derart brutales Vorgehen nicht erwartet hatten, gibt es viele Verletzte. Auf dem Areal des Bauern Ali Reimers muss von Sanitätern und Ärzten improvisiert ein Lazarett eingerichtet werden, um die Reiz- und Tränengas-Verletzten zu versorgen.
Tags darauf demonstrieren erneut 4.000 Menschen vor dem geplanten AKW Brokdorf. Diesmal gegen die Polizeiwillkür. Der Bürgermeister der Nachbargemeinde Wewelsfleth, Eckhard Sachse fordert zum Widerstand auf. Der Brokdorfer Bürgermeister Eckhard Block hatte sich für eine NWK-Spende für ein Dorf-Schwimmbad seinen Widerstand abkaufen lassen.
Allein in Hamburg gründen sich nach den Ereignissen des 30. Oktobers innerhalb weniger Tage mehr als 30 Bürgerinitiativen in den Stadtteilen oder zu Themenschwerpunkten. Zu deren Treffen kommen Dutzende entsetzter Menschen. Hinzu kommt, dass sich nach anfänglichen Zaudern die so genannte "K-Gruppen-Bewegung" - Kommunistischer Bund (KB), Kommunistischer Bund Westdeutschland (KBW) sowie die KPD/AO und die KPD/ML - in den Metropolen Hamburg und Bremen dem Thema Atomkraft annehmen. Die Organisationen können im Norden auf mehr als 10.000 AktivistInnen zurückgreifen. Die örtliche Bürgerinitiative Unterelbe (BUU) entwickeln sich in der Elbregion zum Dachverband und an der Weser entstehen die Bremer Bürgerinitiativen gegen Atomanlagen (BBA).

Bauplatz zur Wiese

Bereits am 13. November 1976 bläst die Anti-Atom-Bewegung zur erneuten Machtprobe. 45.000 Menschen versammeln sich am Bauplatz. Motto: "Der Bauplatz muss wieder zur Wiese werden." Die Besetzung wird erneut versucht. Es gibt eine stundenlange Schlacht, die es in der Intensität noch nicht gegeben hat. Steine und Wurfgeschosse fliegen auf die im AKW-Gelände postierten Polizeieinheiten, diese werfen offenbar in Verzweiflung mit Steinen zurück. Denn die ätzend angereicherten Flüssigkeiten aus den Wasserwerfern sowie die Tränengas-Granaten zeigen keine abschreckende Wirkung auf die Menge auf den Deichen - den ProtestlerInnen gelingt es oft, die Tränengas-Granaten einfach ins tiefer liegende Gelände wieder zurückzuwerfen, wo sie vor den Füssen der Polizeieinheiten explodieren. Einige Wasserwerfer werden auf den befestigten Straßen mit Manpower und Seilen geentert, manövrierunfähig beinahe in die Wettern katapultiert.
Die Polizei-Hubschrauber werden mit Aluminium-Drachen auf Höhe gehalten, die Alu-Flieger legen zudem den Polizeifunkverkehr weitgehend lahm. Doch eine erneute Bauplatzbesetzung misslingt. Der Rauch der Tränengas-Schwaden hängt noch Tage über der Wilster Marsch.

Der neue Trend

Motorradhelme und Gasmarken sind in diesen Tagen auf dem Schwarz-Markt der Renner. Und die kleine gelbe Plakette "Atomkraft - nej tak" von den dänischen Nachbarn wird eingedeutscht. Der "Atomkraft - nein Danke!"-Button gehört seitdem zum Assesscoire vieler ökologisch aufgeschlossener Menschen - entweder am Revers der Kleidung oder als Autoaufkleber am Heck des PKW.
Es folgt eine weitere Protestwelle der Anti-Atom-Bewegung am 19. Februar 1977. Im Vorwege hat es nach dem brutalen Polizeivorgehen Differenzen über die richtige Strategie gegeben. Der Anti-AKW-Bewegung droht die Spaltung. Jeweils etwa 40.000 Menschen reisen zu den zwei verschiedenen Kundgebungen nach Wilster und in die Kreisstadt Itzehoe. Aber der Massenprotest zeigt auch Wirkung, die Verwaltungsgerichte verhängen einen Baustopp für das AKW Brokdorf.
Nahezu zeitgleich verkündet der niedersächsische CDU-Ministerpräsident Ernst Albrecht provokativ, dass er die Salzstöcke von Gorleben im Wendland zum atomaren Endlager auserkoren habe, nach dem ein Jahr zuvor eine Brandrohdung über dem Atommülllager-Areal den Weg geebnet hatte. Tausende demonstrieren, werden von der Bevölkerung schon frühmorgens mit belegten Brötchen empfangen.
Den Höhepunkt der Militanz - aber auch ihre Grenzen - zeigt die Schlacht um das niedersächsischen AKW Grohnde bei Hannover am 19. März 1977 auf. Zur Spaltung der Anti-Atom-Bewegung ist es zwar nicht gekommen, aber nicht jeder der Aktivisten der ersten Stunde ist vor Ort, als 20.000 Menschen in Grohnde demonstrieren. Viele sind mit passendem Handwerkzeug ausgerüstet: Drahtscheren, Bolzenschneider, Flex-Maschinen, Schweißbrenner. Helme, Gasmasken und Schutzschilde gehören ohnehin zur Standard-Ausrüstung. Die Vertrauensleute der Gruppen koordinieren sich über CB-Funk. Die jeweiligen "Kampftrupps" rekrutieren sich aus den angereisten Initiativen oder Buskontingenten. "HH" steht für Hamburg, "HB" für Bremen und "H" für Hannover: Die Trupps werden über Ansagen aus dem Megaphon oder den Funkgeräten koordiniert. "H1 bis H 5 " zu "HB 12 bis HB 14", "HH 1 bis 8 bleibt in Position", "HH 9 bis HH 18 konzentriert sich hinten auf die Pipeline ...."

Kein militanter Erfolg

Eine Weile sieht es so aus, als könnte der Bauplatz Grohnde erobert werden. Zumal die Wasserzuleitung zum Terrain von den AKW-Gegnern gekappt werden kann und damit die Wasserwerfer ohne Nachschub da stehen. Aber es zeigt sich, dass es im Kampf gegen die staatliche Macht auch Grenzen gibt, wenn keine Menschenleben gefährdet werden sollen. Nachdem der robuste Bauzaun an einer Stelle geknackt worden ist, zeigt die Staatsmacht ihre Zähne. Dutzende Reiterstaffeln der bundesdeutschen polizeilichen Kavallerien werden ohne Rücksicht auf Verluste ins Feld geschickt, um ein Fiasko für die Atommafia zu verhindern. Es gibt viele Schwerverletzte.
Und der Staat rüstet weiter auf. Notstandsgesetze, Rasterfahndung und die Allzweckwaffe des Paragraphen 129a (Bildung terroristischer Vereinigungen), die im Zuge der Fahndung nach der RAF zuvor geschaffen worden sind, werden auch zunehmend gegen die Anti-Atomkraft Bewegung eingesetzt. Das merken die Teilnehmer des Hamburger Konvois zur Demo gegen den Schnellen Brüter in Kalkar am 24. September 1977. Als sie in eine Polizeisperre im niedersächsischen Sittensen fahren, stehen sie nicht nur Polizisten ausgerüstet mit Knüppel und Wasserwerfern gegenüber, sondern blicken auf dem mit Scheinwerfer erleuchteten abgelegenen Terrain in Maschinenpistolenläufe. Hunderte werden festgenommen, in "grünen Minnas" in abgelegene Hallen transportiert und erkennungsdienstlich nach den Normen der RAF-Fahndung behandelt. Dutzende von BUU-Bussen müssen auf der Autobahn wenden, kehren mit Tausenden um. Der legendäre Deutsche Herbst hat begonnen. An diesem Tag erscheint übrigens in Kalkar eine Nullnummer einer neuen Tageszeitung - der taz.

Noch mal aufbäumen

Nachdem der Baustopp in Brokdorf aufgehoben worden ist, bäumt sich die Anti-AKW-Bewegung noch mal auf: 100.000 Menschen marschieren bei Minus 10 Grad und eisigem Wind und allen massiven Polizeisperren zum Trotz am 28. Februar 1981 in Richtung Bauplatz. Doch das AKW Brokdorf wird gebaut und geht 1986 trotz der Reaktorkatastrophe am 26. April im ukrainischen Tschernobyl ans Netz. Das kann auch eine Demonstration am 7. Juni 1986 nicht mehr verhindern, in deren Verlauf der Hamburger Konvoi mit 10.000 Menschen von der Polizei außergewöhnlich brutal gestoppt und anschließend zerschlagen wird.
Dennoch hat der 30. Oktober 1976 viele Menschen aus dem Schlaf gerüttelt. Hamburgs SPD-Bürgermeister Hans-Ulrich Klose machte sich wenige Jahre später für einen Kurswechsel der Sozialdemokraten beim Bau des AKW- Brokdorf stark. In vielen Teilen der Bevölkerung - auch bei den Gewerkschaften, die jahrzehntelang die Atomkraft als Zukunftstechnologie gepriesen haben - setzte ein Sinneswandel ein. Sie reihten sich ins Lager der Atomkraftgegner ein.
So sind wohl manche Blessuren aus jenen Tagen nicht vergebens gewesen, auch wenn die atomaren Zeitbomben weiter ticken und die Atomlobby das Rad der Geschichte wieder umdrehen möchte, wenn über längere Laufzeiten der Reaktoren oder über eine Renaissance der Technologie trotz des jüngsten Beinahe-GAU im schwedischen AKW Forsmark-1 am 25. Juli dieses Jahres debattiert wird - und die Atommüll-Transporte nach Gorleben nur mit Polizei-Armeen durchgesetzt werden können.

( taz Nord vom 28.10.2006, S. 27, (TAZ-Bericht), KAI VON APPEN / FRITZ STORIM / UWE ZABEL )

14. September 2006
Fehlerhafte Betätigung des Druckhalterabblaseventils im AKW Brokdorf

Im AKW Brokdorf ist es "durch eine irrtümliche Betätigung des Druckhalterabblaseventils zu einem meldepflichtigen Ereignis gekommen", dies wird von der Landesregierung Schleswig-Holstein (Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren) in einer Pressemitteilung vom 14.09.06 bekannt gegeben. "Es handelt sich um ein meldepflichtiges Ereignis der Kategorie E, das von der Betreiberin [E.ON Kernkraft] unverzüglich der Aufsichtsbehörde gemeldet worden ist. Heute hat die Betreiberin die von der Aufsichtsbehörde verlangte, nach der Atomrechtlichen Meldeverordnung vorgesehene endgültige Meldung der Aufsichtsbehörde übermittelt."
"Das Sozialministerium hat noch am Tage des Ereignisses die Sachverständige TÜV NORD SysTec GmbH & Co. KG zur Sachverhaltsaufklärung hinzugezogen. Die Aufsichtsbehörde hat im Ergebnis das Ereignis auf der Basis der Beurteilung durch die Sachverständigen", so der Wortlaut des zuständigen Sozialministeriums in Kiel, "als weniger bedeutsam eingestuft."
In der Pressemitteilung der Landesregierung Schleswig-Holstein wird das 'Ereignis' im AKW Brokdorf folgendermaßen erklärt: "Das Ventil, das zur Druckabsicherung des Primärkreises bei Störfällen benötigt wird, wurde während einer wiederkehrenden Prüfung irrtümlich durch Öffnen eines Steuerventils betätigt. Auslegungsgemäß wurde das durch Fehlhandlung geöffnete Ventil vom Begrenzungssystem nach circa 14 Sekunden geschlossen, so dass der stationäre Volllastbetrieb durch die Störung praktisch nicht beeinträchtigt war. Die Betreiberin hat zwischenzeitlich Vorkehrungen gegen eine Wiederholung einer solchen Fehlhandlung getroffen."
Von der Landesregierung Schleswig-Holstein wird z.B. nicht mitgeteilt, wann sich dieser 'Vorfall' ereignet hat.  

Abblaseventil laut E.ON Kernkraft für einige Sekunden geöffnet

"Im Kernkraftwerk Brokdorf wurde während der Durchführung einer Wiederkehrenden Prüfung irrtümlich ein Druckhalter-Abblaseventil geöffnet", so der Wortlaut einer Pressemitteilung der E.ON Kernkraft vom 15.09.06 zu dem 'Ereignis' im AKW Brokdorf.
"Das Abblaseventil ist neben zwei Sicherheitsventilen für die Druckabsicherung des Primärkreislaufes zuständig. Nach der Öffnung wurde das Ventil" laut E.ON Kernkraft "auslegungsgemäß automatisch nach einigen Sekunden durch eine entsprechende Schutzeinrichtung wieder geschlossen."
"Das Vorkommnis hatte keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage. Es liegt unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'E' unverzüglich angezeigt."

17. Juni 2006
AKW Brokdorf ist nach der Jahresrevision wieder am Netz

Die Landesregierung Schleswig-Holstein (Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren) gibt in einer Pressemitteilung vom 19.06.06 bekannt, daß das AKW Brokdorf nach Abschluß des jährlichen Brennelementwechsels und der damit verbundenen planmäßigen Jahresrevision wieder am Netz ist.
"Kernkraftwerk Brokdorf nach Jahresrevision wieder am Netz. - Das Kernkraftwerk Brokdorf ist nach Abschluss des jährlichen Brennelementwechsels und der damit verbundenen planmäßigen Jahresrevision wieder am Netz. Dies teilte das Sozialministerium als Reaktorsicherheitsbehörde am 19. Juni in Kiel mit."
Nach Darstellung der Landesregierung Schleswig-Holstein war das AKW Brokdorf am 31.05.06 für die Durchführung der Jahresrevision und dem Brennelementwechsel abgeschaltet worden. Beim Brennelementwechsel wurden 48 der 193 im Atomreaktorkern befindlichen Brennelemente sowie drei Steuerelemente ausgetauscht.
Das Sozialministerium in Kiel als Reaktorsicherheitsbehörde teilt weiter mit, daß "hervorzuhebende Revisionsereignisse nicht aufgetreten sind". Bei der Revision wurden demnach allerdings "zwei meldepflichtige Ereignisse" festgestellt, die "aber sicherheitstechnisch weniger bedeutsam" seien. - Um welche 'Ereignisse' es sich konkret handelt bleibt unerwähnt.
"Das Kernkraftwerk Brokdorf war am 31. Mai 2006 zur Durchführung der Jahresrevision vom Netz genommen worden. Während des diesjährigen Anlagenstillstands wurden 48 der 193 im Reaktorkern befindlichen Brennelemente und drei Steuerelemente ausgetauscht. Hervorzuhebende Revisionsereignisse sind nicht aufgetreten. Im Rahmen der umfangreichen Prüfungen, Instandhaltungsarbeiten und kleineren Änderungen zur Optimierung der Anlage und ihres Betriebes waren zwei Ereignisse meldepflichtig, aber sicherheitstechnisch weniger bedeutsam."

E.ON Kernkraft: Das AKW Brokdorf speist seit dem 17.06.06 wieder Strom ins Netz

Nach einer Pressemitteilung von E.ON Kernkraft vom 19.06.06 ist das AKW Brokdorf, nachdem die zuständige atomrechtliche Aufsichtsbehörde der Wiederinbetriebnahme zugestimmt hatte, am 17.06.06 wieder ans Netz gegangen. Der Atommeiler an der Unterelbe war demnach am 31.05.06 zum 18. Brennelementwechsel und zur "planmäßigen" Jahresrevision vom Netz gegangen. Während des Stillstands wurden 48 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ersetzt.
"Das Kernkraftwerk Brokdorf speist seit Samstag, den 17.06.2006 wieder Strom ins Netz, nachdem die zuständige atomrechtliche Aufsichtsbehörde der Wiederinbetriebnahme zugestimmt hat. Die Anlage war am 31.05.2006 zum 18. Brennelementwechsel und zur planmäßigen Jahresrevision vom Netz gegangen. Während des Stillstands wurden 48 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ersetzt. Zudem sind umfangreiche Inspektions- und Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt worden."
Laut E.ON Kernkraft in der Pressemitteilung traten "zwei Vorkommnisse unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0')" auf. - Auch von E.ON werden diese 'Vorkommnisse' nicht weiter konkretisiert.
"Zwei Vorkommnisse unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0') traten auf. Der Aufsichtsbehörde wurden sie nach der Meldekategorie 'N' fristgerecht angezeigt."

31. Mai 2006
AKW Brokdorf für Revision und Brennelementwechsel vom Netz genommen

Das AKW Brokdorf ist am 31.05.06 zur Jahresrevision und zum 18. Brennelementwechsel vom Netz genommen worden. Dies wird von E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung vom 19.06.06 bekannt gegeben.
"Das Kernkraftwerk Brokdorf speist seit Samstag, den 17.06.2006 wieder Strom ins Netz, nachdem die zuständige atomrechtliche Aufsichtsbehörde der Wiederinbetriebnahme zugestimmt hat. Die Anlage war am 31.05.2006 zum 18. Brennelementwechsel und zur planmäßigen Jahresrevision vom Netz gegangen." 

30. Mai 2006
Revision und Brennelementwechsel im AKW Brokdorf angekündigt
 
In einer Pressemitteilung vom 30.05.06 ist von der Landesregierung Schleswig-Holstein (Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren) die Jahresrevision im AKW Brokdorf angekündigt worden. Demnach wird des Atomkraftwerk an der Unterelbe am 31.05.06 zum jährlichen Brennelementwechsel und der damit verbundenen "planmäßigen" Revision vom Netz genommen.
"Das Kernkraftwerk Brokdorf wird am 31. Mai zum jährlichen Brennelementwechsel und der damit verbundenen planmäßigen Revision vom Netz genommen werden. Das teilte das Sozialministerium als Reaktorsicherheitsbehörde am 30. Mai in Kiel mit. Das Kernkraftwerk war seit der letzten Revision im Juli 2005 ununterbrochen in Betrieb."
Bei dem Brennelementwechsel sollen 48 der 193 im Atomreaktor befindlichen Brennelemente ausgetauscht werden. Während der Revision sind "umfangreiche wiederkehrende Prüfungen, Instandhaltungsarbeiten und kleinere Änderungen zur Optimierung der Sicherheit der Anlage und ihres Betriebs vorgesehen". Dabei werden unter anderem auch "Funktionsprüfungen an Ventilen im nicht-nuklearen Wasserdampfkreislauf durchgeführt". Dabei, so das Sozialministerium in Kiel, kann es zum "Austritt von reinem Wasserdampf" kommen.
"Während des diesjährigen Anlagenstillstands sollen 48 der 193 im Reaktorkern befindlichen Brennelemente ausgetauscht werden. Wie im Vorjahr sind wiederum umfangreiche wiederkehrende Prüfungen, Instandhaltungsarbeiten und kleinere Änderungen zur Optimierung der Sicherheit der Anlage und ihres Betriebs vorgesehen. Während der diesjährigen Revision werden unter anderem auch Funktionsprüfungen an Ventilen im nicht-nuklearen Wasserdampfkreislauf durchgeführt. Dabei kann es zum Austritt von reinem Wasserdampf kommen."

Wann das AKW Brokdorf voraussichtlich wieder ans Netz gelassen wird von der Landesregierung Schleswig-Holstein nicht mitgeteilt.  Zuletzt war der Atommeiler im Zeitraum vom 18.06.05 bis zum 01.07.05 zur Revision außer Betrieb genommen worden.
In der Pressemitteilung der Landesregierung Schleswig-Holstein wird keine Auskunft darüber gemacht, ob im AKW Brokdorf während der Revisionarbeiten bereits Tätigkeiten für die am 24.05.06 atomrechtlich genehmigte thermische und elektrische Leistungserhöhung erfolgen.  
Von E.ON Kernkraft liegt bislang noch keine Pressemitteilung über die anstehende Jahresrevision und dem Brennelementwechsel im AKW Brokdorf vor.

24. Mai 2006
Leistungserhöhung um 135 Megawatt im AKW Brokdorf atomrechtlich genehmigt

Als zuständige Reaktorsicherheitsbehörde hat das Sozialministerium in Kiel eine von den Betreibergesellschaften E.ON und Vattenfall beantragte Leistungserhöhung für das AKW Brokdorf genehmigt. Dies wird in einer Pressemitteilung vom 24.05.06 von der Landesregierung Schleswig-Holstein (Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren) mitgeteilt.
Diese atomrechtliche Genehmigung läßt eine Erhöhung der thermischen Leistung von 3765 Megawatt (MW)th auf 3900 MWth zu. Damit kann die Generator-Nennleistung von bislang ca. 1440 Megawatt elektrischer Leistung (MW(el))  auf ca. 1500 MWel erhöht werden. 
- "Bei Ausschöpfung der jetzt genehmigten Leistungserhöhung dürfte die zulässige Reststrommenge nunmehr bereits im Sommer 2018" und nicht bis "voraussichtlich zum Jahreswechsel 2018/2019" erreicht werden, so das Sozialministerium in Kiel.
"Das Sozialministerium hat als zuständige Reaktorsicherheitsbehörde eine von den Betreibergesellschaften e.on und Vattenfall beantragte Leistungserhöhung für das Kernkraftwerk Brokdorf genehmigt. Der hierfür nach dem Atomgesetz erforderliche Genehmigungsbescheid lässt eine Erhöhung der thermischen Leistung von 3765 Megawatt (MW)th auf 3900 MWth zu. Die Generator-Nennleistung kann damit von circa 1440 Megawatt elektrischer Leistung (MW(el))  auf circa 1500 MWel erhöht werden. Dies teilte die Pressestelle des Ministeriums am 24. Mai in Kiel mit. Bei Ausschöpfung der jetzt genehmigten Leistungserhöhung dürfte die zulässige Reststrommenge nunmehr bereits im Sommer 2018 erreicht werden."

Nach der Pressemitteilung der Landesregierung Schleswig-Holstein hat das zuständige Ministerium "die Leistungserhöhung in einem langjährigen Prüfverfahren umfassend unter Beteiligung von zahlreichen Sachverständigen" untersucht. Dabei seien "nicht nur die sicherheitstechnische Unbedenklichkeit der Erhöhung selbst", sondern auch "sämtliche daraus resultierenden Auswirkungen auf die Gesamtanlage intensiv" geprüft worden. 
Das Resultat des "langjährigen Prüfverfahrens": "Der Betreiber [E.ON] hat nach diesen Prüfungen Anspruch auf Genehmigung", da "im Ergebnis gegen das Vorhaben [einer Leitungserhöhung] keine sicherheitstechnischen Bedenken bestehen".
"Das Ministerium untersuchte die Leistungserhöhung in einem langjährigen Prüfverfahren umfassend unter Beteiligung von zahlreichen Sachverständigen. Dabei wurden nicht nur die sicherheitstechnische Unbedenklichkeit der Erhöhung selbst, sondern auch sämtliche daraus resultierenden Auswirkungen auf die Gesamtanlage intensiv geprüft. Im Ergebnis bestehen gegen das Vorhaben keine sicherheitstechnischen Bedenken. Der Betreiber hat nach diesen Prüfungen Anspruch auf Genehmigung."

Nach Aussage des Sozialministeriums in Kiel beruhe die Genehmigung auf dem "geltenden Atomgesetz" und stehe auch im "Einklang mit dem Atomkonsens". Dazu erklärend aus Kiel: "Danach dürfen die in der Bundesrepublik Deutschland betriebenen Kernkraftwerke nur noch eine für jede Anlage individuell berechnete Reststrommenge erzeugen. Nach deren Erreichen erlischt grundsätzlich die Betriebsgenehmigung." Und: "Mit der bisherigen Nennleistung hätte das Kernkraftwerk Brokdorf voraussichtlich noch bis zum Jahreswechsel 2018/2019 betrieben werden können."
"Die Genehmigung beruht auf dem geltenden Atomgesetz und steht auch im Einklang mit dem Atomkonsens. Danach dürfen die in der Bundesrepublik Deutschland betriebenen Kernkraftwerke nur noch eine für jede Anlage individuell berechnete Reststrommenge erzeugen. Nach deren Erreichen erlischt grundsätzlich die Betriebsgenehmigung. Mit der bisherigen Nennleistung hätte das Kernkraftwerk Brokdorf voraussichtlich noch bis zum Jahreswechsel 2018/2019 betrieben werden können."

Von der Nachrichtenagentur ddp-nrd vom 24.05.06 wird dazu ergänzend berichtet: "Nach Angaben des Deutschen Atomforums hat das bei Hamburg gelegene Kernkraftwerk [Brokdorf] im vergangenen Jahr weltweit den meisten Strom erzeugt. Insgesamt wurden dort knapp zwölf Milliarden Kilowattstunden Strom produziert."
Dafür wurde durchschnittlich einmal pro Monat eine "meldepflichtige" Panne im AKW Brokdorf von E.ON Kernkraft in Kauf genommen: Nach den vier Quartalsberichten 2005 zu den "Meldepflichtigen Ereignissen in Anlagen zur Spaltung von Kernbrennstoffen in der Bundesrepublik Deutschland" vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat es im Jahr 2005 im AKW Brokdorf 12 "meldepflichtige Ereignisse" gegeben, darunter "Einschaltversagen einer Nachkühlpumpe bei Wiederkehrender Prüfung" (30.03.05), "Ausschaltversagen einer Nachkühlpumpe bei Wiederkehrender Prüfung" (30.03.05), "Erhöhter Ansprechdruck eines Sicherheitsventils im Beckenkühlsystem bei Wiederkehrender Prüfung" (26.06.05), "Ansprechen des Drehmomentschalters einer Blockierspindel im Not- und Nachkühlsystem bei einer Wiederkehrenden Prüfung" (19.09.05), "Funktionsstörung einer Armatur im Notspeisesystem" (07.11.05), ...
Darüber wird der Öffentlichkeit allerdings nichts mitgeteilt.

Zu dem atomrechtlichen Genehmigungsverfahren für eine Leistungserhöhung im AKW Brokdorf erfolgte nach bisherigem Kenntnisstand keine Öffentlichkeitsbeteiligung.

 

Erhöhung der thermischen Leistung - Folge: Mehr Temperatur und Druck im Atomreaktor Brokdorf

Von der Landesregierung Schleswig-Holstein wird allerdings nicht mitgeteilt wie die Leistungssteigerung im AKW Brokdorf durchgeführt werden darf, d.h. welche Umbaumaßnahme dazu in dem Atommeiler notwendig ist und welche geänderte Verfahrenstechnik eingesetzt werden soll.

=> Eine Erhöhung der thermischen Leistung (der Wärmeerzeugung) ist möglich, wenn der Druckwasserreaktor durch Erhöhung der Kernspaltungen "heißer" gefahren wird. Dadurch erhöhen sich die Temperatur und der Druck im Primärkreislauf, seine "thermische Leistung" steigt an. - Und damit auch das Risiko: Das 'Hochfahren' des Reaktors auf eine höhere Leistung ist kein 'Routinevorgang', denn eine unausweichliche Folge ist die dadurch resultierende höhere Materialbelastung. Die Gefahr von Rissen und Brüchen infolge von Materialermüdung vergrößert sich. - Zudem steigen die radioaktiven Emissionen an und mehr hochradioaktiver Atommüll wird erzeugt.
"Christian Küppers vom Ökoinstitut, der auch Mitglied der Strahlenschutzkommisson der Bundesregierung ist, sieht das geplante Hochfahren der Reaktoren - anders als die Antragsteller - nicht als Routinevorgang. 'Jede Leistungserhöhung, die auch tatsächlich mit einer Erhöhung der thermischen Leistung verbunden ist, also mit mehr Kernspaltung pro Reaktor, erhöht auch das Risiko.' Höhere Materialbelastung sei die unausweichliche Folge." ... "Ein Hochfahren würde mehr radioaktiven Abfall verursachen und vor allem auch zu Materialschwächen führen." (taz vom 12.04.01)

Eine Leistungserhöhung für das AKW Brokdorf wurde 1999 nicht genehmigt!

E.ON hatte laut Informationen der Amberger Bürgerinitiative e.V. schon mal eine Leistungserhöhung für das AKW Brokdorf beantragt - dies wurde im Mai 1999 von der schleswig-holsteinischen Landesregierung abgelehnt. „Es fehlte der Nachweis, daß auch hinsichtlich aller Bereiche, auf die sich die Leistungserhöhung auswirkt, die erforderliche Schadensvorsorge gewährleistet ist.“ (Ministerium für Finanzen und Energie des Landes Schleswig-Holstein, Mai 1999)." 

Weitere Anträge zur Leistungssteigerung von Atommeilern liegen bereits vor

Nach einem Artikel in der taz vom 14.04.01 mit dem Titel "Unheimliche Aufrüstung" haben, "unbemerkt von der Öffentlichkeit", die AKW-Betreiber bereits für die AKW Unterweser, Grohnde, Grafenrheinfeld, Philippsburg, Neckarwestheim, Gundremmingen und Isar-1 Anträge für eine Leistungssteigerung gestellt. 
"Doch tatsächlich soll in den nächsten Monaten und Jahren die Leistung der deutschen Atomkraftwerke ausgebaut werden. Nicht nur das Atomkraftwerk Gundremmingen soll künftig 'heißer' gefahren werden, sondern auch alle anderen bayerischen Atommeiler. Doch der als besonders atomfreundlich geltende Freistaat im Süden ist diesmal nicht alleiniger Vorreiter. Auch in anderen Bundesländern sollen Kraftwerksleistungen kräftig aufgestockt werden. Dass im größten deutschen Atomkraftwerk im schwäbischen Gundremmingen die Reaktorleistung um sieben Prozent hochgefahren werden soll, ist kein Geheimnis. Doch dass auch die Atommeiler Isar I und Grafenrheinfeld ihre Leistung um fünf Prozent steigern wollen, war bislang nicht bekannt. Der Sprecher des bayerischen Umweltministeriums, Robert Schneider, bestätigte eine entsprechende Anfrage. 'Leistungssteigerungen sind in Bayern in Gundremmingen, Grafenrheinfeld und Isar I beantragt.' Auch andere Kraftwerke wie Neckarwestheim, Philippsburg, Grohnde und Unterweser hätten ähnliche Anträge gestellt." (taz vom 12.04.01)

08. Februar 2006
Inbetriebnahme des Standort-Zwischenlager Brokdorf für Anfang 2007 angekündigt

Nach einem Bericht in den Kieler Nachrichten vom 08.02.06 soll laut dem Kieler Sozialministerium "frühestens Anfang 2007" das Standort-Zwischenlager Brokdorf in Betrieb gehen. (Nach Angaben von Vattenfall Europe soll das Standort-Zwischenlager Krümmel den Betrieb in diesem Sommer 2006 aufnehmen.)

"Im Sommer soll laut Betreiber Vattenfall Europe das Zwischenlager in Krümmel seinen Betrieb aufnehmen, während der Standort Brokdorf (E.ON) laut Sozialministerium frühestens Anfang 2007 mit der Einlagerung beginnt."

18. September 2005
Standort-Zwischenlager am AKW Brokdorf soll fertig gestellt sein

Von der Welt am Sonntag (WamS) wurde am 18.09.05 berichtet, daß das Standort-Zwischenlager am AKW Brokdorf "fertig" gestellt worden sein. In der Lagerhalle in Brokdorf sollen demnach "Anfang des nächsten Jahres die ersten Castorbehälter" abgestellt werden.
"Atomabfälle werden künftig vor Ort gelagert  - Zwischenlager in Brokdorf ist fertig"
"Unmittelbar neben dem Kernkraftwerk Brokdorf an der Unterelbe ist - wie auch bei anderen noch aktiven Atommeilern - ein strahlungssicheres Zwischenlager errichtet worden. Es wird Anfang des nächsten Jahres die ersten Castorbehälter aufnehmen. Die riesige Halle mit meterdicken Betonwänden und -decken ist fast 100 Meter lang sowie nahezu 30 Meter breit und hoch." ... "Im Brokdorfer Zwischenlager finden 100 Castorbehälter Platz. Damit ist die Anlage eigentlich überdimensioniert. Denn für die im Atomkonsens vereinbarte Restlaufzeit des Brokdorfer Meilers bis 2020 fallen jährlich rechnerisch nur 2,5 Behälter an. Wie verlautet, rechnen die Betreiber E.on und Vattenfall aber damit, daß nach dem Sieg von Union und FDP am heutigen Wahltag die deutschen Atomkraftwerke länger im Betrieb bleiben, als von Rot-Grün zugestanden wurde."

Bislang ist dieser Artikel in der WamS nicht durch weitere Quellen bestätigt worden.

01. Juli 2005
AKW Brokdorf ist nach Revision und Brennelementwechsel wieder am Netz

Von der E.ON Kernkraft wird in einer Pressemitteilung vom 03.07.05 bekannt gegeben, daß das AKW Brokdorf nach Beendigung der Jahresrevision "seit dem Spätabend des 01.07.2005 wieder am Netz" ist. - Die Atomanlage war am 18.06.05 zum "17. Brennelementwechsel und zur planmäßigen Jahresrevision außer Betrieb".
"Das Kernkraftwerk Brokdorf ist seit dem Spätabend des 01.07.2005 wieder am Netz, nachdem die Aufsichtsbehörde der Wiederinbetriebnahme zugestimmt hat. Die Anlage war seit dem 18.06.2005 zum 17. Brennelementwechsel und zur planmäßigen Jahresrevision außer Betrieb."
Bei der Revision wurden 48 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ersetzt, die durchgeführten Inspektions- und Instandhaltungsarbeiten ergaben laut E.ON "keine sicherheitstechnisch relevanten Befunde".
"Während der Revision wurden 48 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ersetzt. Die umfangreichen Inspektions- und Instandhaltungsarbeiten ergaben keine sicherheitstechnisch relevanten Befunde." Jedoch: "Zwei Vorkommnisse unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken (Stufe 0) traten auf." - Um welche "Vorkommnisse" es sich dabei handelt, teilt E.ON Kernkraft allerdings nicht mit...

18. Juni 2005
AKW Brokdorf für Revision und Brennelementwechsel vom Netz genommen

Das AKW Brokdorf ist am 18.06.05 zur Revision und zum 17. Brennelementwechsel vom Netz genommen worden. Dies wird von E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung vom 20.06.05 bekannt gegeben. Während des Brennelementwechsels sollen 48 der insgesamt 193 Brennelemente ersetzt werden. Schwerpunkte bei der Revision sind u.a. Überprüfungen von Turbinenschnellschluss- und Stellventilen, die Inspektion einer Kühlmittelpumpe und Arbeiten am Generator.
"Das Kernkraftwerk Brokdorf ist am Samstag, den 18. Juni 2005 zum 17. Brennelementwechsel und zur planmäßigen Revision vom Netz gegangen." ... "Während der diesjährigen Revision werden 48 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ersetzt. Das umfangreiche Inspektions- und Instandhaltungsprogramm mit bis zu 1.200 externen Fachkräften beinhaltet die Überprüfung von Turbinenschnellschluss- und Stellventilen, die Inspektion einer Kühlmittelpumpe und Arbeiten am Generator."
Von der Landesregierung Schleswig-Holstein (Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren) war bereits am 17.06.05 in einer Pressemitteilung die "planmäßige"Abschaltung vom AKW Brokdorf zur Revision und dem Brennelementwechsel für den 18.06.05 angekündigt worden.
Wie lange das AKW Brokdorf abgeschaltet bleibt, wird von beiden Seiten nicht mitgeteilt. - Im vergangenen Jahr erfolgte die Revision und der Brennelementwechsel im Zeitraum vom 06.08.04 bis zum 25.08.04.

30. März 2005
Neues 'Vorkommnis' im AKW Brokdorf: Zwei Notkühlpumpen waren defekt

Im AKW Brokdorf gibt es beim Notkühlsystem erhebliche Probleme: Am 30.03.05 wurden bei Inspektionen zwei defekte Notkühlpumpen festgestellt. Eine der vier Notkühlpumpen im Atommeiler ließ sich überhaupt nicht starten, eine zweite konnte während des Testes nicht wieder abgeschaltet werden. In beiden Fällen waren defekte Leistungsschalter als Ursache ermittelt worden. Diese seien bereits ersetzt worden. - Die 'Störungen' sollen natürlich "keinerlei Auswirkung auf den sicheren Betrieb" gehabt haben, so E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung vom 31.03.05.
"Im Rahmen einer wiederkehrenden Prüfung ließ sich am 30. März 2005 eine von vier Notkühlpumpen nicht einschalten und eine weitere Pumpe nicht ausschalten. Als Ursache wurden verschiedenartige Defekte an den betroffenen Leistungsschaltern ermittelt. Die defekten Schalter wurden ausgetauscht. Die Störungen hatten keinerlei Auswirkungen auf den sicheren Betrieb."
Bereits am 21.03.05 sprang im Rahmen einer technischen Überprüfung eine von vier Nachkühlpumpen nicht an (s.u.).

Auch bei den Kältemaschinen traten erneut "Störungen" auf: Am 26.03.05 schaltete sich eine der vier Kältemaschinen nach einer "Störung" "automatisch ab". Als Grund dafür ist ein "defektes Getriebe" ermittelt worden, daß zur Zeit ausgetauscht wird. Dazu E.ON Kernkraft in der Pressemitteilung vom 31.03.05:
"Aufgrund einer Störung hat sich am 26. März 2005 eine von vier Kältemaschinen automatisch abgeschaltet. Die Kältemaschinen haben die Aufgabe, Kaltwasser für die entsprechenden Verbraucher bereit zu stellen. Als Ursache wurde ein schadhaftes Getriebe ermittelt, welches zurzeit ausgetauscht wird."

Von der Landesregierung Schleswig-Holstein (Ministerium für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz) ist am 01.04.05 zu den 'Vorkommnissen' im AKW Brokdorf  eine Pressemitteilung herausgegeben worden: "Im Kernkraftwerk Brokdorf (Kreis Steinburg) ist es zu Störungen an Kältemaschinen und Nachkühlpumpen gekommen. Radioaktivität ist durch die Störungen nicht freigesetzt worden, und es sind auch keine Personen gefährdet worden." ... "Bei einer Routineprüfung am Kaltwassersystem wurde am 17. März 2005 Kältemittel im Kaltwasserkreislauf festgestellt. Ursache war eine Undichtigkeit in einem Verdampfer in einer von vier Kältemaschinen. Die Undichtigkeit wurde detektiert und beseitigt. Aufgrund eines Getriebeschadens fiel am 26. März 2005 eine andere von vier Kältemaschinen aus. Diese wird derzeit instand gesetzt." ... "Darüber hinaus wurden im Rahmen von wiederkehrenden Prüfungen am 21. März 2005 und am 30. März 2005 Defekte an Schaltern für drei Nachkühlpumpen festgestellt. Die entsprechenden Schalter wurden umgehend ausgetauscht. Die Klärung der Schadensursache ist noch nicht abgeschlossen und erfolgt unter Hinzuziehung von Sachverständigen."...

21. März 2005
'Ereignis' im AKW Brokdorf: Nachkühlpumpe startete nicht

Nach einer Pressemitteilung der E.ON Kernkraft GmbH vom 24.03.05 hat es im AKW Brokdorf ein 'Vorkommnis' gegeben: Im Rahmen einer technischen Überprüfung sprang am 21.03.05 eine von vier Nachkühlpumpen nicht an. Als Ursache wird ein "mechanischer Defekt" an einem "Leistungsschalter" angegeben. Der betroffene Schalter ist demnach inzwischen ersetzt worden. - Die 'Funktionsstörung' soll natürlich "keinerlei Auswirkung auf den sicheren Betrieb" gehabt haben. 
"Kernkraftwerk Brokdorf: Defekter Schalter an einer Nachkühlpumpe ausgetauscht - Im Rahmen einer wiederkehrenden Prüfung am 21.03.2005 schaltete sich eine von vier Nachkühlpumpen nicht ein. Ursache war ein mechanischer Defekt an einem Leistungsschalter. Der defekte Schalter wurde ausgetauscht. Die Funktionsstörung hatte keinerlei Auswirkung auf den sicheren Betrieb."

Stichwort Nachkühlpumpen: Nach einer Reaktor(schnell)abschaltung wird durch den langsam abklingenden radioaktiven Zerfall der Spaltprodukte in den Brennelementen weiterhin Wärme erzeugt. Diese Nachwärme muß abgeführt werden, da sie sonst zu einer Überhitzung der Brennstäbe führt. Das Nachwärmeabfuhr- und Notkühlsystem soll auch bei Störfällen mit Kühlmittelverlust (z.B. Leck im Primärkreislauf) die ausreichende Kühlung des Reaktorkerns übernehmen. Dazu wird zusätzliches Kühlwasser aus den Flutbehältern über die Nachkühlpumpen in den Primärkreislauf eingespeist. - Versagen die Nachkühlpumpen bei einem großen Leck im Primärkreislauf, kann der Atomreaktor nicht mehr ausreichend gekühlt werden...

Am 17.03.05 war bei routinemäßigen Kontrollen im AKW Brokdorf "an einem Verdampfer an einer von vier Kältemaschinen eine geringfügige Undichtigkeit festgestellt" worden. Dies wird von E.ON Kernkraft am 22.03.05 in einer Pressemitteilung berichtet. "Die Kältemaschinen haben die Aufgaben, Kaltwasser für die entsprechenden Verbraucher bereit zu stellen." Das defekte Aggregat soll außer Betrieb genommen und der schadhafte Verdampfer durch eine "Reparaturschweißung" repariert worden sein.

25. August 2004
AKW Brokdorf nach Revision und Brennelementwechsel
wieder am Netz

Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz der Landesregierung Schleswig-Holstein hat am 25.08.04 in einer Pressemitteilung seine Zustimmung zum Wiederanfahren des AKWs Brokdorf bekannt gegeben. - Damit darf die Atomanlage an der Unterelbe nach Beendigung der Jahresrevision und dem Brennelementwechsel wieder ans Netz: "Im Ergebnis bestanden nach Abschluss aller Prüfungen keine Bedenken gegen das Wiederanfahren der Anlage." - Während der Revision, die am 06.08.04 begonnen worden war, wurden 44 der insgesamt 193 Brennelemente in dem Druckwasserreaktor ausgewechselt.

Von E.ON Kernkraft ist am 25.08.04  in einer Pressemitteilung das Wiederanfahren des Atommeilers Brokdorf nach der Jahresrevision bekannt gegeben. Demnach ist der Atomreaktor am 25.08.04 in den frühen Morgenstunden wieder ans Netz gegangen. E.ON Kernkraft zu den Resultaten der Jahresrevision: "Die Überprüfung der technischen Systeme auf Sicherheit und Funktionstüchtigkeit bestätigte erneut den guten Zustand der Anlage." - Bis zum nächsten 'Ereignis'...
"Das Kernkraftwerk Brokdorf speist seit den frühen Morgenstunden wieder Strom ins Netz, nachdem die zuständige Aufsichtsbehörde der Wiederinbetriebnahme zugestimmt hat. Die Anlage war seit dem 6. August 2004 zum 16. Brennelementwechsel und zur planmäßigen Jahresrevision außer Betrieb. Während des Stillstandes wurden 44 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ersetzt. Das umfangreiche Inspektions- und Instandhaltungsprogramm mit bis zu 1.400 externen Fachkräften beinhaltete auch die Überprüfung von Ventilen im nichtnuklearen Wasserdampfkreislauf."

06. August 2004
Revision und Brennelementwechsel im AKW Brokdorf

Nach einer Pressemitteilung der E.ON Kernkraft vom 06.08.04  ist das AKW Brokdorf am Freitag, den 06.08.04, zur Jahresrevision und zum 16. Brennelementwechsel vom Netz genommen worden. Während des Brennelementwechsels sollen 44 der 193 Brennelemente ausgetauscht werden. (Die letzte Revision und Brennelementwechsel erfolgte im AKW Brokdorf zwischen dem 16.06.03 und dem 21.07.03, dabei wurden 52 Brennelemente ersetzt.)

"Das Kernkraftwerk Brokdorf ist heute [06.08.04] zum 16. Brennelementwechsel und zur planmäßigen Jahresinspektion vom Netz gegangen. Seit der letzten Revision war die Anlage durchgehend, 382 Tage in Betrieb und somit bereits zum sechsten Mal hintereinander von Revision zu Revision ununterbrochen am Netz." ... "Während der diesjährigen Revision werden 44 der 193 Brennelemente durch neue ersetzt." ...

Nach einer Pressemitteilung der Landesregierung Schleswig-Holstein (Ministerium für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz) vom 06.08.04 ist während der Revision in Brokdorf u.a. geplant: "Wie im Vorjahr sind wiederum umfangreiche wiederkehrende Prüfungen, Instandhaltungsarbeiten und kleinere Änderungen zur Optimierung der Sicherheit der Anlage und ihres Betriebs vorgesehen. Während der diesjährigen Revision werden unter anderem auch Funktionsprüfungen an Ventilen im nicht-nuklearen Wasserdampfkreislauf durchgeführt. Dabei kann es zum Austritt von reinem Wasserdampf kommen."

Über die voraussichtliche Länge des Zeitraumes der Revision im AKW Brokdorf werden weder von E.ON Kernkraft noch von der Landesregierung Schleswig-Holstein Auskünfte erteilt.

05. April 2004
Offizieller Baubeginn für das Standort-Zwischenlager Brokdorf

Nach einer Pressemitteilung der Landesregierung Schleswig-Holstein (Ministerium für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz) erfolgte am 05.04.04 der offizielle Baubeginn für das Standort-Zwischenlager am AKW Brokdorf: 
"Bau des atomaren Zwischenlagers Brokdorf beginnt. - Das Sozialministerium hat mitgeteilt, dass mit dem Bau des atomaren Zwischenlagers Brokdorf am 5. April begonnen wurde. Das Sozialministerium ist als Reaktorsicherheitsbehörde für die Beaufsichtigung des Baus zuständig."
"Nach ersten vorbereitenden Arbeiten auf dem Baugelände hat die Betreiberin [E.ON Kernkraft]  heute [05.04.04] mit der Herstellung der erforderlichen Pfahlgründungen begonnen. Die Reaktorsicherheitsbehörde wird die entsprechenden Arbeiten atomaufsichtlich streng kontrollieren."
"Nach der atomrechtlichen Genehmigung dürfen für einen Zeitraum von maximal 40 Jahren ab der ersten Einlagerung bis zu 100 Behälter mit einem Fassungsvermögen von derzeit jeweils 19 abgebrannten Brennelementen aus dem Kernkraftwerk Brokdorf aufbewahrt werden. Die erste Einlagerung wird voraussichtlich im Jahre 2006 erfolgen."

06. März 2004
Demo in Brokdorf gegen das Zwischenlager

Am Sonnabend, dem 06.03.04, fand am AKW Brokdorf eine Demo gegen das atomare Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente auf den AKW-Geländen in Brokdorf und dem wenige Kilometer entfernten Brunsbüttel statt.
Am Eingangstor zum AKW Brokdorf stand auf einem riesigen Transparent: «Atomanlagen abschalten! Sofort und überall». Davor hatten die DemonstrantInnen symbolische Castor-Behälter aufgebaut.- Rund 200 AktivistInnen haben an dieser Demo mit dem Aufruf „Kein Zwischenlager für Atommüll in Brunsbüttel und Brokdorf !!!“ teilgenommen.

11. Februar 2004
Erste Bauarbeiten für das Zwischenlager Brokdorf

Mit den ersten Bauarbeiten für das Standort-Zwischenlager Brokdorf ist am 11.02.04 begonnen worden.

04. Februar 2004
Landkreis Steinburg erteilt die baurechtliche Genehmigung für das Zwischenlager Brokdorf

Der Landkreis Steinburg (Unteren Bauaufsichtsbehörde, dem Landrat des Kreises Steinburg) hat am 04.02.04 "grünes Licht" für das Standort-Zwischenlager Brokdorf gegeben. Damit ist die baurechtliche Genehmigung für die Atommüll-Lagerhalle erteilt worden.
Bereits am 28.11.03 hatte das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) die atomrechtliche Genehmigung für das Standort-Zwischenlager ausgesprochen. Nach dieser Genehmigung dürfen dort max. 100 Castor-Behälter vom Typ CASTOR V/19 mit max. 1000 Tonnen Atommüll für 40 Jahre "zwischengelagert" werden. - Diese atomrechtliche Genehmigung erlaubt auch die Einlagerung von MOX-haltigem Atommüll, der Plutonium enthält...
Mit den Bauarbeiten für das Standort-Zwischenlager Brokdorf wird nun sicherlich in Kürze begonnen.

28. November 2003
BfS genehmigt Standort-Zwischenlager in Brokdorf

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat am 28.11.03 am AKW-Standort Brokdorf die atomrechtliche Genehmigung für die "Aufbewahrung abgebrannter Brennelemente in Zwischenlagern" erteilt. 
Gemäß der erteilten Genehmigung dürfen in der Lagerhalle auf dem AKW-Gelände bis zu 100 Transport- und Lagerbehältern der Bauart CASTOR V/19 mit bis zu 1000 Tonnen Atommüll ("Schwermetallmasse")
für maximal 40 Jahre lagern. Ursprünglich hatten die Betreiber die Einlagerung von 1200 Tonnen Atommüll beantragt. - Gegen das Zwischenlager Brokdorf wurden 1600 Einwendungen erhoben.

Das BfS begründet in einer Pressemitteilung vom 28.11.03 die erteilte atomrechtliche Genehmigung u.a. mit: "Das BfS ist nach umfassender Prüfung und Bewertung der Eignung der Standorte, der Konzeption des Standort-Zwischenlagers sowie der Maßnahmen gegen mögliche Schäden durch die Aufbewahrung der Kernbrennstoffe zu dem Ergebnis gekommen, dass nach dem Stand von Wissenschaft und Technik hinreichende Vorsorge getroffen und der Strahlenschutz für die Bevölkerung und das Personal gewährleistet ist. Das gilt auch für die Prüfung eines gezielt herbeigeführten Absturzes eines Flugzeuges auf die Zwischenlager. Selbst bei ungünstigen Annahmen würde dieses Ereignis nicht zu erheblichen Freisetzungen radioaktiver Stoffe führen."

E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung vom 28.11.03 dazu: "...Nach der jetzt vorliegenden atomrechtlichen Genehmigung wird die Baugenehmigung für das Lagergebäude erwartet, für die der Kreis Steinburg zuständig ist. Für die Bauzeit des Lagers sind rund zwei Jahre vorgesehen."... "Nach Grohnde (Dez. 2002), Grafenrheinfeld (Febr. 2003) Unterweser (Sept. 2003) und Isar (Sept. 2003) hat E.ON Kernkraft jetzt für alle Standorte atomrechtliche Genehmigungen erhalten. ..."

21. Juli 2003
AKW Brokdorf ist nach Revision und  Brennelementwechsel wieder am Netz

Das AKW Brokdorf seit dem 21.07.2003 abends wieder am Netz. Der Atommeiler war seit dem 16.06.2003 zum 15. Brennelementwechsel und zur planmäßigen Jahresrevision außer Betrieb.  Während der Revision wurden 52 abgebrannte Brennelemente der insgesamt 193 Brennelemente im Atomreaktor durch neue ersetzt. "Die umfangreichen Inspektions- und Instandhaltungsarbeiten ergaben keine sicherheitstechnisch relevanten Befunde." - Wie beruhigend!

Haarrisse in den Steuerelementen entdeckt!

Haarrisse in den Regelstäben werden von E.ON und der zuständigen Aufsichtsbehörde jedoch als nicht sicherheitsrelevant angesehen:
"Im Rahmen einer wiederkehrenden Prüfung wurden an acht von 28 geprüften Steuerelementen Haarrisse festgestellt. Vorsorglich sind daraufhin auch die restlichen 33 Steuerelemente untersucht worden. Die Auswertung zeigte einen vergleichbaren Befund an einem dieser zusätzlich geprüften Steuerelemente."
Ein Gefahrenpotential hat es durch dieses Vorkommnis natürlich nicht gegeben, denn: "Die Funktion der betroffenen Steuerelemente war zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt. Die entsprechenden Steuerelemente wurden vorsorglich ausgetauscht", so E.ON.
[Background-Info: Die Steuerelemente, werden auch als Steuer- oder Regelstäbe bezeichnet, befinden sich im Reaktorkern eines AKWs. Mit ihnen wird der Neutronenfluß und damit die Reaktorleistung geregelt, sie enthalten dazu ein neutronenabsorbierendes Material (z.B. Cadmium). Mit Hilfe von Elektromotoren lassen sich diese Stäbe zwischen den Brennstäben anheben oder absenken. Die Kernspaltung im Atomreaktor wird durch Einfahren der Steuerstäbe unterbrochen, bei ausgefahrenen Stäben fährt der Atomreaktor mit Maximal-Leistung. - Die Funktionstüchtigkeit der Steuerstäbe hat folglich erheblichen Einfluß auf die Sicherheit eines Atommeilers...]

Erster Start-Up nach der Revision durch Undichtigkeiten abgebrochen 

Das AKW Brokdorf wurde nach der Revision bereits am 19.07.2003 wiederangefahren, aufgrund von Undichtigkeiten aber kurzfristig wieder abgeschaltet:   "Im Zuge des Wiederanfahrens der Anlage wurden am 19.07.2003 im Rahmen einer abschließenden Begehung geringfügige Undichtigkeiten an Dichtungen von Armaturen an der Druckhalterarmaturenstation festgestellt. E.ON Kernkraft entschied sich daraufhin, die Anlage abzufahren und die betroffenen Dichtungen auszutauschen."

04. Juli 2002
AKW Brokdorf nach Revision und Brennelementwechsel wieder am Netz

Am 19. Juni 2002 war das AKW Brokdorf zur Revision und zum Brennelementwechsel heruntergefahren. Von den 193 Brennelementen sind 48 durch neue ersetzt worden.
Brokdorf ist seit dem 04.07.2002 wieder am Netz. "Die umfangreichen Inspektions- und Instandhaltungsarbeiten ergaben keine sicherheitstechnisch relevanten Befunde", so E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung. Na, da können wir ja beruhigt sein...
 

 


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