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Mon Jun 11 11:33:28 2001
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MARCHETTI: Als der Che im Frühjahr 1965 von der kubanischen Bühne verschwand, wurde vermutet, er hätte Castros Autorität in Frage gestellt und sei deswegen inhaftiert oder exekutiert worden. Ein anderes Gerücht lautete, der Che sei unheilbar geisteskrank und an irgendeinem Ort in Kuba interniert. Ein weiterer Bericht teilte mit, daß der Che eine kleine Gruppe von treuen Gefolgsleuten um sich versammelt hätte und aufgebrochen sei, um eine weitere Revolution zu initiieren. Am Anfang wußte der Geheimdienst nicht, was er glauben sollte, aber nach und nach trafen aus verschiedenen Basen und Operationszentren Informationen ein. Zunächst stückweise, dann mit immer größerer Präzision wiesen die Daten nach Afrika (Kongo, das heutige Zaire). Die Nachrichten aus den Quellen der CIA deuteten darauf hin, daß ausländische Revolutionäre am Kampf teilnahmen, und einige der Taktiken verwiesen auf den einzigartigen Stil des Che.
Bevor die Spionagedienste Zeit zur Überprüfung hatten, ebbte die Rebellion in den Gebieten des östlichen Binnenlandes plötzlich ab. Ende 1965 war Ruhe am Tanganyika-See, doch einige Söldner, kubanische Veteranen, waren ebenso wie die höheren Agenten in Afrika davon überzeugt, daß der Che dort war. (...) Die CIA wußte lediglich, daß er verschwunden war, und von neuem setzten die Gerüchte ein.
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