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Inhaltsverzeichnis Inhalt Das Jahr, in dem wir nirgendwo Aufwärts

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Die Basis von Luluaburg


NANE: Zur Geländeerkundung wurden weitere Trupps ausgeschickt, an denen alle vierzehn von uns teilnahmen, die zur ersten Gruppe gehörten. In einem serpentinenförmigen Marsch stiegen wir zum Basislager in den Bergen hinauf, nach Luluaburg. Die Berge sahen anders aus als in Kuba. Ein gewaltiger Nebel umhüllte alles bis um zehn, elf Uhr morgens.


Die Basis befand sich auf dem höchsten Punkt des Gebirges, ungefähr drei Kilometer oberhalb von Kibamba auf einem Berg namens Luluaburg, in fast 3000 Metern Höhe.

KUMI: Er beginnt sich Sorgen zu machen und sagt, daß er raufgehen wird, und daß er nicht gekommen sei, um seine Zeit zu verlieren. Zu mir sagt der Che: »Ich werde fortgehen. Du bleibst hier, du hast eine Arbeit zu versehen, deren Bedeutung du jetzt vielleicht nicht verstehst, aber wenn du lebend hier rauskommst, wirst du es verstehen, und es wird dir von Nutzen sein, du wirst viele Erfahrungen sammeln. Du bist mir hier verantwortlich. Alles, was kommen mag, Ausrüstung, Unterstützung, du bist verantwortlich. Ich werde mit dir in Verbindung bleiben.« Also hielt ich weiterhin meine Sprechstunde aufrecht.

Am 9. Mai wird gemeinsam mit Mitoudidi der Marsch zur oberen Basis beschlossen. Moja bleibt mit Nane und Tano zurück, die Fieber haben, und mit Kumi, der das Lazarett übernimmt.

NANE: Die Ausbildung in Kuba war nicht richtig gewesen, man hatte nicht gewußt, daß es hier Berge gab. Und nun kletterten wir Berge hinauf. Einige Compañeros brachen zusammen. Der Che marschierte an der Spitze, trotz seines Asthmas. Dieser Mensch hatte keine Bremse, er machte immer als erster, was er von den anderen verlangte. Er trank den Tee ohne Zucker und sagte: »köstlich«. Im Lauf der Jahre wird einem erst klar, was das für ein Mensch ist.

KAHAMA: In der Nähe der oberen Basis (L), ungefähr vier Stunden Fußweg entfernt (die einzig mögliche Art der Fortbewegung), liegen ein paar kleine Dörflein, jedes von ihnen mit nicht mehr als zehn Hütten, verstreut über ein weites natürliches Weidegebiet. Zusammen genommen heißt die Gegend Nganja und wird von einem aus Ruanda kommenden Stamm bewohnt. Obwohl die Ruander schon seit mehreren Generationen im Kongo leben, hat sich ihnen der Geist ihres Vaterlandes unauslöschlich eingeprägt; sie leben als Hirten, obgleich nicht als Nomaden, und die Rinderzucht ist ihr Hauptwirtschaftszweig (...); etliche Male haben wir vom Kummer eines ruandischen Soldaten erfahren, der nicht über die Anzahl von Kühen verfügte, die der Vater der Frau seiner Träume von ihm verlangt hatte. Denn auch Frauen werden gekauft und mehrere zu haben, gilt sogar als Zeichen wirtschaftlicher Macht, ganz zu schweigen davon, daß sie es sind, die auf dem Land und im Haus arbeiten. Im Laufe des Krieges wurden wir von diesen Nachbarn zu köstlichem Rindfleisch eingeladen, das alles, beinahe sogar das Heimweh heilte.

ILANGA: An einem Tag, unterwegs nach oben über schmale Wege und Pfade, richten wir in mehr als tausend Metern Höhe ein Lager ein.

NANE: Das erste Lager, Hütten aus Gras. Nach wenigen Tagen gibt der Che bereits wieder Unterricht, in Französisch, Weltgeschichte, kubanischer Geschichte, und gleichzeitig begann die Ausbildung.



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