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Mon Jun 11 11:35:40 2001
 

Inhaltsverzeichnis Inhalt Das Jahr, in dem wir nirgendwo Aufwärts

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Der Tod von Ches Mutter

CHE: Mir persönlich brachten sie jedoch die traurigste Nachricht des ganzen Krieges: in Telefongesprächen mit Buenos Aires war ihnen berichtet worden, daß meine Mutter sehr krank sei, in einem Ton, der befürchten ließ, daß es sich lediglich um eine vorbereitende Ankündigung handelte. Osmany hatte keine weiteren Informationen erhalten können. Einen Monat mußte ich in dieser traurigen Ungewißheit verbringen und auf einen Ausgang warten, den ich schon erriet, und doch mit der Hoffnung, bei der Nachricht habe es sich um eine Fehlinformation gehandelt, bis schließlich die Bestätigung über den Tod meiner Mutter eintraf.

Sie hatte mich kurz vor meiner Abreise noch sehen wollen, wohl, weil sie sich schon krank fühlte, aber es war nicht mehr möglich gewesen, denn meine Reise stand unmittelbar bevor. Der Abschiedsbrief, den ich in Havanna zurückgelassen hatte, erreichte sie nicht mehr; sie übermittelten ihn erst im Oktober, als meine Abreise aus Kuba öffentlich gemacht wurde.


KUMI: Ich bin derjenige, der die Post empfängt. Lawton bringt mir etliche Dinge, darunter die Zeitschrift Bohemia, in der die Nachricht vom Tod von Ches Mutter steht. Ich schickte ihm eine Notiz, in der ich ihn bat herunterzukommen, weil ich mit ihm reden müßte. Tags darauf erschien er.

Er ließ sich in meiner Hängematte nieder und ich gab ihm die Bohemia. Seine Reaktion war, daß er sagte, er habe von einem Freund davon erfahren, daß seine Mama krank sei. Er begann über seine Kindheit zu reden und wollte einen Tee trinken. Ich bat ihn, noch nicht zu gehen. Er sagte weder ja noch nein, aber er blieb. Wir teilten das Essen miteinander.

Er blieb da und sang Tangos. In aller Frühe ging er wieder.



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