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Mon Jun 11 11:37:07 2001
 

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Che verläßt die Basis


Che Guevaras Geduld ist am Ende. Am 16. August steigt er zur oberen Basis hinauf. Am 18. entscheidet er sich schließlich und bricht in der Frühe nach Front de Force auf, wo er nach Einbruch der Nacht eintrifft. Vier Monate unfreiwilligen Ausharrens haben ein Ende.


CHE: Ein Marsch über die Hochebene, der mir unendlich schien. (...) Ein wenig kam ich mir vor wie ein flüchtiger Delinquent, doch ich war entschlossen, für lange Zeit nicht mehr in die Basis zurückzukehren.

Ich war kaum in Front de Force eingetroffen und hatte mich völlig erschöpft zu Boden geworfen, als mich die Compañeros auch schon mit Klagen über die Einstellung der Ruander überhäuften, insbesondere über den Kapitän Zakarias, der zu Maßnahmen wie der körperlichen Bestrafung seiner Männer griff, und der zweifellos dazu imstande war, jeden beliebigen zu ermorden; dennoch war der Empfang herzlich.


Er nimmt das Lager in Augenschein:

CHE: Am Fuße eines Berges, der steil zu einer Schlucht abfällt, über Dünen voller natürlicher Weiden, die in dieser Trockenperiode ohne jedes Grün waren; tagsüber ist die Temperatur angenehm, doch nachts wird es recht kalt, und man muß um ein Feuer herum schlafen.

Che deckt sich mit einer Kuhhaut zu und wird von einem Floh heimgesucht. Am nächsten Morgen sieht er das Wasserkraftwerk von Force und kann sich nun das Desaster des letzten Frontalangriffs erklären.

Er zieht eine Bilanz der einzelnen Fronten: Uvira, dreihundertfünfzig Waffen, eine Kanone, einige Luftabwehrgeschütze, ein Mörser. Fizi [eine weitläufige Region einschließlich Barakas], tausend bis zweitausend versprengte bewaffnete Männer, eine Kanone, einige Mörser. Lulimba [Lambert], hundertfünfzig Waffen, drei Luftabwehrgeschütze, eine Kanone und zwei Mörser. An der Straße nach Kamambare lag ein weiterer Trupp Lamberts mit fünfundvierzig Mann. Zwischen Lulimba und Force drei Kommandos, deren Position den Kubanern nicht genau bekannt war, eines davon, unter dem Befehl von Faume, nennen sie »das Gespenst«, weil sie es nie zu Gesicht bekommen haben, außerdem diejenigen unter dem Befehl von Kalonda und von Mukundi. In den Bergen: Calixte, hundertfünfzig Waffen, und Mundandi mit den Ruandern und dreihundert Waffen, drei Maschinengewehren, zwei Kanonen und zwei Mörsern. Kabimba, hundertfünfzig Waffen, zwei Luftabwehrflaks, eine Kanone und zwei Mörser. Am Seeufer: eine unberechenbare Kanone und mehrere weitere Luftabwehrgeschütze, die in der Gegend verstreut sind.


CHE: Ich nahm unsere Leute in Empfang, als sie den abschüssigen Berghang hinaufkamen, was ihre Mienen aufheiterte und die Moral steigen ließ.

DREKE: 21. August. Tatu trifft an der Front ein, um vorläufig hier zu bleiben. Große Freude unter den Compañeros. Große Besorgnis bei M'bili und mir. Er kam mit Tumaini und »Nr. 24«, dem Koch. Er war voller Ideen. Bart, olivgrüne Uniform, sowjetische Pistole Kaliber 25, M1-Gewehr, Baskenmütze. Es ging ihm gut, er war nur ein wenig müde. Chino war in der Basis geblieben. Wir waren ernsthaft besorgt wegen der Reaktion der Kongolesen auf die Teilnahme des Che am Kampfgeschehen. »Ich habe nicht erreichen können, daß Kabila kommt«, sagte der Che. Und obwohl er ein sehr ernsthafter Mensch war, sagte er: »Nun bin ich ihnen entwischt.« Und fügte scherzhaft hinzu: »Wenn er mich in die Basis zurückholen will, muß er schon hierher kommen. Von allein geh ich nicht zurück.« Nun stand er an der Spitze seiner Brigade.

Er machte den Compañeros Mut. M'bilis Hinterhalt wertete er als sehr positiv. »Das hier ist ein Krieg. Den führt man, um zu töten und um zu sterben. Wir werden versuchen, unnötige Verluste zu vermeiden, aber ...« Er war sehr ungehalten über den Tod Ansurunes.

Er suchte nach einem Führer für die Bewegung und konnte keinen finden. In Chamaleso sah er einen möglichen Führer und in Ilunga einen zukünftigen Kader. Der schmerzliche Tod Mitoudidis hatte ihn tief getroffen. Er glaubte, daß Masengo im Irrtum war, aber er maß diesem ohnehin kaum Bedeutung bei ...


Che lernt schließlich den Ruander Zakarias kennen. Es kommt zu einigen nicht besonders herzlichen Gesprächen. Ein gefangener Händler stirbt wenig später unter seltsamen Umständen.



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