BLACK POWER | ||
Vorbemerkung Interview Anmerkungen |
Interview mit Bashir Hameed Hochsicherheitsgefängnis Rikers Island, New York City, September 1992 Bashir Hameed wurde im Dezember 1940 in Elizabeth, New Jersey als Zweitältester einer Familie mit sechs Kindern geboren. Er wuchs in einer kleinen Stadt nördlich von Rahway, New Jersey auf, wo sich auch das berüchtigte Bundesstaatsgefängnis Rahway befindet. Bashirs Vater, ein Metzger, der bereits während seiner Grundschulzeit die Schule verlassen mußte und selbst keinerlei Bildungsmöglichkeiten hatte, legte großen Wert darauf, seine Kinder so früh wie möglich mit der Realität von Schwarzen in den USA vertraut zu machen. Bashir erlebte die Unterdrückung von Schwarzen auch in den subtilen Formen des Rassismus in einer gemischten High School, von der er nach dem Abschluß 1958 mit einem Sportstipendium zum Delaware State College in Dover wechselte. Bashir kehrte nach New York City zurück, verbrachte ein Jahr an der Steton Hall University und verließ auch diese, mit dem Entschluß, reisen zu wollen. Im Frühjahr 1961 trat er in die US-Armee ein, war mit dem dortigen Rassimus konfrontiert und ging für ein weiteres Jahr zurück an das Delaware State College. 1963 heiratete er und zog nach Jersey City in New Jersey. Er wird Vater eines Sohnes und arbeitete in wechselnden Jobs. 1968 scheiterte die Ehe. Bashir ging nach Berkeley in Kalifornien. Dort nahm er Kontakt zur Black Panther Party auf und tritt ihr wenig später bei. Anfang 1969 schickte man ihn nach New Jersey zurück, um dabei zu helfen, die dortigen Reste der BPP aufzubauen. Im Herbst 1970 hatten sich die Anklagen gegen Bashir alle im Zusammenhang mit seiner Parteiarbeit so angehäuft, daß ihm über 20 Jahre Haft drohten. Er tauchte unter. Ein Jahr später wurde er verhaftet und in das Bundesstaatsgefängnis Trenton gebracht, wo er vier Jahre verbrachte. Im September 1975 wird er entlassen. Im Januar 1976 fand in derselben Haftanstalt ein Ausbruchsversuch statt, bei dem ein Mitglied der frühreren Studiengruppe Bashir Hameeds und ein Schließer getötet wurden. Eben erst entlassen, gerät Bashir sofort in Verdacht, den Ausbruch von außerhalb unterstützt zu haben. Im April 1981 wurde in St.Albans, Queens ein Lieferwagen von zwei Polizisten der New York City Police gestoppt. Zwei Schwarze Männer sprangen aus dem Fahrzeug und feuerten 27 Schüsse in das Polizeiauto. Einer der Polizisten starb, der andere wurde schwer verletzt. Bashir Hameed und ein anderes ehemaliges BPP-Parteimitglied, Abdul Majid, werden als Mitglieder der Black Liberation Army der Tat verdächtigt. Vier Monate später wurde Bashir in Sumter, Süd Kalifornien verhaftet; ein Jahr später Abdul Majid. | |
s/n James York, #2A6313, Shawangunk Prison, Box 750, Wallkill, New York 12589 UnterstützerInnengruppe: Queens Two Community, Support Coalition, P.O. Box 1354, Brooklyn, New York 11247 | ||
| anfang | Vorbemerkung Rikers Island ist eines der Wahrzeichen New Yorks, das in den Reiseführern gerne unterschlagen wird. Sie ist die Gefängnisinsel mitten im Hudson River, mit Blick auf Manhattan und durch eine bewachte Brücke mit dem New Yorker Stadtteil Brooklyn verbunden. Hier sind 15 000 Gefangene in vier Gebäudekomplexen inhaftiert. Weitere 800 Gefangene sind auf einem Knastschiff mitten im Hudson River untergebracht, weil die Zellen auf Rikers Island angeblich ständig überbelegt sind. [ 0 ]Wir hatten Bashir wenige Tage vorher das erste Mal zusammen mit Abdul Majid bei einem Anhörungstermin für ihren Wiederaufnahmeantrag im Queens Court House gesehen. Für diesen Anhörungstermin war Bashir aus dem Hochsicherheitsgefängnis von Shawangunk in Upstate New York nach Rikers Island verlegt worden. Abdul Majid, der im Attica-Gefängnis von Upstate New York inhaftiert war, wurde in das Queens County Stadtgefängnis verlegt. Die Anträge der Anwälte auf Zusammenlegung von Bashir und Abdul, um ihnen eine gemeinsame Vorbereitung der Anhörung zu ermöglichen, waren aus Sicherheitsgründen abgelehnt worden. Ungewohnt war bei dem Interview nicht nur der Ort, sondern auch die Schnelligkeit, mit der die Interviewgenehmigung erteilt wurde. Nur drei Tage nach der Anfrage erhielten wir die Genehmigung und einen Termin für ein zweieinhalbstündiges Interview. Der Kontakt mit dem Angestellten der PR-Abteilung der New Yorker Gefängnisbehörde, der das Interview organisiert hatte und zur Überwachung mitkam, war ein fast klassisches Beispiel für die Widersprüche innerhalb der schwarzen innerstädtischen Community. Er bezeichnete Bashir mit Selbstverständlichkeit als politischen Gefangenen. Als wir ihn auf den Arbeitszwang für die Gefangenen auf der Insel ansprachen, meinte er, daß er die Arbeit ohnehin als Sklavenarbeit definieren würde, da die Gefangenen nur einen Stundenlohn von 35 Cents erhalten. Bei der Rückfahrt nach Manhattan stellte sich dann heraus, daß er in einem der Sozialwohnungsghettos der South Bronx aufgewachsen war und gerade seine Doktorarbeit über Alternativen zum Gefängnis schrieb. | anfang | Wie kamst Du zur Black Panther Party? Bashir:Ich erinnere mich an eine Demonstration der Black Panther Party 1968, als sie mit Waffen zum Staatsparlament von Kalifornien nach Sacramento gingen, um damit gegen das Vorhaben der Regierung, die Gesetzesbestimmungen über das öffentliche Tragen von Waffen zu ändern, zu protestieren. Durch diese Aktion kam die BPP in die nationalen und sogar in die internationalen Nachrichten. Als ich darüber las, lebte ich noch in New Jersey. Im Verlauf desselben Jahres bin ich dann aber nach Berkeley, Kalifornien gezogen. Während ich dort arbeitete begann ich die Nachrichten über die BPP zu verfolgen. Huey Newtons Prozeß [ 1 ] hatte gerade begonnen. Obwohl ich vorher in keiner Art und Weise irgendwie organisiert gewesen war, habe ich mich jedoch sehr für die Partei interessiert. Ich begann, zu ihnen zu gehen und Schulungskurse zu besuchen. Schließlich wurde ich akzeptiert und trat der Partei bei. Nachdem ich eine Weile in Kalifornien gewesen war, ging ich zurück nach New Jersey, New York um dort politisch zu arbeiten, da die Partei in New Jersey zu der Zeit in einem katastrophalen Zustand war. Eines der BPP-Büros war Ziel eines Anschlags gewesen. Dementsprechend groß war dort das Chaos. Ich wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden des New Jersey-Ortsverbandes der BPP ernannt. Wir versuchten dann, die geplanten Programme durchzuführen, z.B. die Jugend-Programme, wie kostenloses Frühstück. Wir hatten ein wirklich verdammt gutes Essen. Von einem großen Konzern bekamen wir eine Menge Dosen-Food gespendet die haben uns ganze LKW-Ladungen gegeben. Wir haben dann kistenweise Essen innerhalb der Community verteilt. Außerdem wurde uns von Reinigungsunternehmen viele Kleidungsstücke gespendet, die von den Leuten nicht abgeholt worden waren. Wir hatten damals ein sehr großes Büro in New Jersey City, und dort hat die Community sich die Kleidung dann abgeholt. Es schien, als ob die Community einige unserer Programme akzeptierte und befürwortete. Außerdem boten wir auch noch kostenlose politische Schulungskurse an, die sich mit Community-Themen auseinandersetzten. Wir gründeten ein Büro in Atlantic City , und in New Brunswick hatten wir ein kleines Büro, von wo aus wir mit vielen StudentInnen vom County College in Newark zusammenarbeiteten. Gab es zu dieser Zeit schon Anzeichen polizeilicher Repression? Bashir:Ja, die Polizei- und FBI-Repression [ 2 ] hat sofort mit der Gründung der BPP begonnen, sogar noch bevor ich zur Partei kam. Denn das, was die Panthers zu tun wagten, war etwas, das vorher in dieser Art und Weise niemals wirklich versucht und durchgeführt worden war. In erster Linie war die BPP eine sehr basisbezogene Organisation; sie war nicht eine dieser Organisationen wie die NAACP (National Association for the Advancement for Coloured People) [ 3 ], die die Gerichte oder den legalen politischen Weg als ausschließliches Mittel benutzen, um auf Community-Probleme aufmerksam zu machen. Die Partei war gewillt, mit allen ihr zur Verfügung stehenden und notwendigen Mitteln vorzugehen. Wir waren nicht so eindimensional wie viele dieser anderen Schwarzen Organisationen, wie das SNCC (Student Non-violent Coordinating Committee) [ 4 ] oder die NAACP. Soweit ich mich erinnere, gab es keine Zeitspanne, in der es nicht gleichzeitig auch Repression gab. Zwangsläufig wurde also auch ich sofort nach meinem Beitritt in die Partei ein Ziel der Repression. Wenn du dir mein Vorstrafenregister ansiehst, wirst du feststellen, daß ich seit meinem Beitritt in die BPP oft wegen allen möglichen Kleinigkeiten, einschließlich dem Verkauf der BPP-Zeitung, verhaftet wurde. Die Polizei hat uns ständig angegriffen. Aber offiziell wurden wir immer als die Angreifer bezeichnet. Wie hast Du die Zeit zwischen 1972 und 1974, als es die Spaltung innerhalb der BPP gab, erlebt? Bashir:Die Spaltung gab es schon ein bißchen früher, ungefähr 1970. Das Problem ist, daß viele Leute Ego-Probleme haben. Es gibt da einen Grundsatz, der besagt Dein soziales Verhalten ist auch ein Kriterium. Nicht das, was du sagst, sondern was du tust, ist entscheidend. Die Führung der Partei Huey Newton und einige der anderen dachte, sie würde über diesem Grundsatz stehen. Es gab immer kleine subtile Anzeichen dafür, z.B. daß Geld gar nicht oder ungleichmäßig auf die verschiedenen Ortsverbände im Land verteilt wurde. Es gab auch den Diskussionspunkt, daß die Führung zu sehr auf Kalifornien zentralisiert war. Die zentrale Führung versuchte nicht, die jeweiligen (regionalen und lokalen) Führungen, die sich im ganzen Land entwickelt hatten, miteinzubeziehen. Die Kontrolle lag in den Händen von ein paar wenigen Auserwählten, die gerade zufälligerweise an der Westküste lebten. Dabei gibt es zwischen den Communities an der West- und Ostküste viele Unterschiede. Was vielleicht ein Thema in Kalifornien ist, unterscheidet sich von Themen, die in New Orleans oder in Chicago angesagt sind. In Kalifornien könnte es die Polizeibrutalität sein. Das ist auch in New York City ein Thema. Organisiert waren wir vielleicht besser in Fragen der Wohnungsnot. Wohingegen im Süden, in dieser speziellen Zeit, WählerInnenregistrierung ein gutes Community-Thema war. Die Auseinandersetzung kam deswegen auf, weil die Parteiführung nicht wollte, daß die Leute die Art der Organisierung an den jeweiligen Bedingungen vor Ort orientieren wollten. Sie wollten, daß sich alle an der Führung der Westküste orientierten. Dies führte zu vielen Widersprüchen, die nicht geklärt wurden. Ich denke, Dinge hätten benannt werden können, ohne derart katastrophale Dimensionen zu bekommen, wie es dann später geschah. Die Egos der Leute kamen uns jedoch in die Quere, und als Folge davon kam es zur Spaltung. Das System war mit Hilfe von COINTELPRO in der Lage, die Widersprüche von Persönlichkeiten und Egos auszunutzen, um die BPP zu spalten, unter Druck zu setzen und zu zerstören. Wie hast Du deine politische Arbeit fortgesetzt, nachdem die BPP zerstört worden war? Bashir:Aufgrund der Festnahmen wegen meiner Organisierungsarbeit bin ich 1972 ins Gefängnis gekommen, wo ich bis 1975 blieb. Ich hätte für diese Anklagen nie in den Knast gehen müssen, aber sie wollten mich eben haben. Davor war ich in den Untergrund gegangen, um meine Festnahme zu vermeiden. Ich wurde in Philadelphia, Pennsylvania festgenommen. Während der Zerschlagung der BPP war ich also im Knast. Wir versuchten dort, verschiedene politische Schulungen durchzuführen und die Organisierung voranzutreiben. In dieser Zeit war ich mit Kuwasi Balagoon [ 5 ], Sundiata Acoli und John Clark Andaliwa, der 1976 ermordet wurde, zusammen. Er war einer der Brothers, den wir im Knast kennenlernten und der sich extrem schnell entwickelte und politisierte. 1976 starb er bei einem Ausbruchsversuch aus dem Gefängnis, wie der Staat behauptet. Während dieser Zeit machten wir täglich politische Schulungen, arbeiteten kollektiv zusammen, lernten kollektiv und versuchten, unsere Mitgefangenen in der Ideologie des Kampfes zu schulen. Ende 1975 kam ich aus dem Gefängnis. Kurz danach, im Januar 1976, kam es zu dem schon erwähnten versuchten Knastausbruch. Durch meine enge Beziehung zu dem Brother, von dem sie behaupteten, daß er den Ausbruchsversuch organisiert hatte, ging ich davon aus, daß sie mich immer noch beobachteten. Aber in diesem Fall wußte ich nicht, warum. Ich wollte nicht mit dem Staat und der Justiz reden und dachte, daß es das Beste wäre, einfach die Gegend zu verlassen und mich um mein eigenes Leben zu kümmern. War es nicht hart, aus dem Gefängnis rauszukommen und zu sehen, daß Deine Organisation zerschlagen war? Bashir:Das war es. Ich habe mich in der Zeit sehr alleine gefühlt. Ungefähr zwei oder drei Wochen nachdem ich aus dem Gefängnis kam, habe ich einen Job als Jugendsozialarbeiter bekommen. Wenn du einmal angefangen hast, eine Idee oder Konzepte zu verinnerlichen, dann versuchst du, ihnen treu zu bleiben. Ich wollte wieder anfangen, in der Community zu arbeiten. Aber wie ich schon sagte, vier oder fünf Monate nach meiner Entlassung gab es diesen Vorfall im Bundesstaatsgefängnis von Trenton. Ich habe dann ein paar sehr gute Leute in anderen, ländlicheren Teilen des Landes getroffen und dort angefangen, Jugendarbeit, Arbeit in der Community und andere Dinge in dieser Richtung zu machen. Wie definierst Du Dich selbst als Ex-Black Panther oder als Mitglied der Black Liberation Army (BLA)? Bashir:Ich habe immer die Position vertreten, daß ich ein ehemaliges Mitglied der BPP bin. Ich habe keine Probleme mit der BLA. Ich glaube sogar, daß die BLA etwas ist, was Schwarze Menschen in dem Maße, in dem der Faschismus wächst, brauchen werden, um dem Terror der staatlichen Institutionen etwas entgegenzusetzen. Ob es jetzt BLA oder Islamic Jihad (Islamischer Heiliger Krieg) oder was auch immer ist Ich denke, es wird etwas geben müssen, um den Morden an und der Unterdrückung von Minderheiten entgegenzutreten. Ich bin Moslem, und der Koran lehrt uns, daß wir ein Recht haben, gegen Unterdrückung zu kämpfen. Ich habe keine Wahl, als für das, was richtig ist, zu kämpfen. Der Koran sagt uns, daß wir dem verpflichtet sein sollen, was richtig ist, und daß wir verhindern müssen, was falsch ist. Und Unterdrückung ist falsch. Es ist sehr, sehr klar im Koran, daß wir als Moslems kämpfen müssen. Ich denke, daß der Staat jetzt, wo er sich nicht mehr vom Marxismus-Leninismus der Sowjetunion und den Ostblockländern bedroht fühlt, Angst vor dem Islam hat. Überall auf der Welt nehmen die Repressalien gegen Moslems zu, und das wird auch in diesem Land so sein. Meine Sicht heute ist die eines Moslems ich sehe den Islam als eine revolutionäre Ideologie. Ich glaube, daß er sich als solche überall auf der Welt erwiesen hat. Wenn du dir Algerien, Afghanistan und ähnliche Länder ansiehst, wirst Du erkennen, daß die Moslems bei dem Versuch, gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken, in erster Reihe stehen. Ich möchte darauf später nochmals zurückkommen und noch eine weitere Frage zur BLA stellen: Wie hat sie sich entwickelt? Bashir:Meiner Ansicht nach gibt es ein Bedürfnis nach einer Struktur in der Schwarzen Community, die außerhalb des legalen politischen Prozesses steht. Die Grundlage dafür ist folgendes Wenn es in der Community ein Problem gibt, schicken sie die Polizei. Wie wir wissen, vertritt die Polizei nicht immer die Interessen der Bevölkerung. Die Polizei sorgt dafür, daß das Eigentum der Hausbesitzer und Konzerne geschützt wird, und dazu benutzen sie Waffen. Wenn Leute wollen, daß es ihnen gut geht, werden sie eine Gegenmacht brauchen. Und ob das jetzt BLA oder sonst irgendwie heißt, es wird eine Struktur geben müssen, die die Unterdrückung, das Morden und die Brutalität bekämpft. In einer puertoricanischen Community könnte das die FALN (Fuerzas Armadas de LiberaciM-sn Nacional) [ 6 ] sein. Die Justiz in diesem Land hat sich als ungerecht erwiesen. Rodney King [ 7 ] ist ein gutes Beispiel dafür, und es gibt einige Fälle, die ähnlich sind, etwa der Fall von Mumia Abu-Jamal. Der Brother bekam einen Prozeß in einer Stadt, in der fast zur Hälfte Minderheiten wohnen ich lebte in Philadelphia , und er hatte nur eine schwarze Person in seiner Jury. Die Berufungsgerichte haben alle erklärt, daß er ein faires Verfahren erhielt. Wir kämpfen momentan hier in unserem Wiederaufnahmeverfahren in Queens County (New York) darum, daß sie zugeben, in unserem dritten Prozeß zwölf Schwarze Geschworenen-KanditatInnen aufgrund ihrer Hautfarbe abgelehnt zu haben. Und dann behaupten sie immer noch, sie würden nicht diskriminieren das ist doch verrückt! Es ist ziemlich klar, daß das Justizsystem nicht funktioniert. Wenn sie sich dann noch nicht einmal an ihre Regeln halten, dann hast du auch keine rechtliche Chance mehr, rauszukommen. Die einzige Möglichkeit für Veränderung kann nur sein, dieses System zu bekämpfen. Und wenn Schwarze oder auch andere dies nur mit Waffen erreichen können, so müssen wir das tun. Ob wir das dann Schwarze Befreiungsarmee oder Volksbefreiungsarmee oder Community-Befreiungsarmee nennen, macht keinen Unterschied. Das Wichtigste ist, daß sie eine Basis in der Community besitzen, von dort auch unterstützt werden und die Interessen der Community schützen und verteidigen. Der Oberste Gerichtshof der USA besteht aus einem Haufen rassistischer Konservativer. Zu diesem Gericht gehört auch Clarence Thomas, der einzige schwarze Richter an diesem Gerichtshof, ein wahnsinniger Neger. Wir erfahren dort keine Gerechtigkeit und haben sie historisch auch nie erfahren. Ich als Moslem engagiere mich für Frieden in der Gesellschaft. Aber manchmal müssen wir einen kleinen Krieg führen, um Frieden zu bekommen. Ich meine damit nicht, die Leute sollen einfach auf die Straße gehen und irgendwen angreifen. Es muß einen Mechanismus geben, der den Menschen klar macht, nicht willkürlich Menschen ermorden zu können, ohne daß es eine Art von Vergeltung dafür gibt. Im Islam ist das zulässig und erlaubt. Wir nennen es Kisas. Es ist eine Art der Rache und hat folgende Bedeutung: Wenn jemand ein Mitglied meiner Familie tötet, kann ich KISAS bekommen. Ich kann dafür sorgen, daß die Person dafür bezahlen muß. Nimm den Washington Heights Fall im dominicanischen Stadtviertel von New York. Erst gestern kam eine richterliche Verfügung raus, die besagt, daß es in diesem Fall keine Anklageerhebung geben wird. Es geht um den dominicanischen Jugendlichen, der im Sommer 1992 in Washington Heights von Weiß |