Der AK-Distomo aus Hamburg nimmt auch dieses Jahr an den Gedenkfeiern zur Erinnerung an das
Massaker vom 10. Juni 1944 teil. An diesem Tag überfiel eine Einheit der SS das griechische Dorf
Distomo und ermordete 218 Bewohnerinnen und Bewohner. Die Täter wurden nie bestraft. Die Opfer und
ihre Angehörigen erhielten von dem deutschen Staat keine Entschädigung.
Am 7. Juni 2014 demonstrierten Mitglieder des griechischen Nationalrats für die
Entschädigungsforderungen gegenüber Deutschland und die Vereinigung der Widerstandskämpfer
gegen die deutsche Besatzung gemeinsam mit dem AK-Distomo in Athen. 150 Personen nahmen an der
Kundgebung auf dem Syntagma Platz teil und beteiligten sich an dem anschließenden Protestzug zu der
deutschen Botschaft in Athen. Sie forderten die deutsche Regierung auf endlich ihre Verpflichtungen
gegenüber den griechischen Bürgern zu erfüllen.
Deutschland wurde im Jahre 2000 von dem obersten Gerichtshof Griechenlands zu einer Entschädigungszahlung von 28 Mio.
Euro verurteilt. Die deutsche Regierung weigert sich bis heute das Urteil anzuerkennen und die Entschädigung
zu zahlen. Zuletzt erklärte der deutsche Bundespräsident Gauck im Rahmen seines Griechenlandbesuchs im März 2014
die Frage für erledigt: "Der Rechtsweg ist abgeschlossen." Diese Aussage ist falsch! Am 10. Juni 2014 wird
das Oberlandesgericht in Florenz – zeitgleich mit den Gedenkfeiern in Distomo – über die Vollstreckung des
Distomo-Urteils gegen deutsches Staatseigentum in Italien verhandeln.
Der Kampf um eine gerechte Entschädigung ist nicht beendet!
Deutschland muss seine Verpflichtungen gegenüber Griechenland und seinen Bürgerinnen und Bürgern erfüllen!
AK Distomo, Distomo, den 9.6.2014
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