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Berichte von Aktionen vom 18.2.00



 
Wien: Bericht vom tatblatt
Paris: Bericht vom versuch den Zug nach Wien zu besetzen von SCALP
von der Rosa Antifa Wien
Athen: dpa Bericht


Demo in Athen
Freitag, 18. Februar
 
 

An die 10.000 SchülerInnen beteiligten sich allein in Wien am SchülerInnenstreik gegen die Rechts-Rechtsextrem-Regierung und demonstrierten am Vormittag - bis ca 13 Uhr - in der Innenstadt. Seitens der Schulbehörden war angedroht worden, dass Streik und Demonstration nicht als Entschuldigungsgrund anerkannt würden. An einigen Schulen waren die Tore versperrt worden, um streikende SchülerInnen am Verlassen der Schulen zu hindern. Da damit gegen eine Reihe von Gesetzen und Vorschriften verstoßen worden sein dürfte, wird dies wohl auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Einige der derart eingesperrten SchülerInnen wussten sich auch kurzfristiger zu helfen und sprangen kurzerhand aus den Fenstern. 
Am Abend gab es zuerst HipHop gegen Schwarzblau am Ballhausplatz, und dann die tägliche Demonstration, die mit rund 300 TeilnehmerInnen eine verhältnismäßig nur kleine Runde machte - vom Ballhausplatz über Währingerstraße, Gürtel und Florianigasse zurück zum Ballhausplatz. Um das Parlament war wegen einer Sitzung von der Polizei wieder eine Bannmeile gezogen worden.(Tatblatt)

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einen sonderlich umfangenreichen bericht kann ich euch nicht geben..nur
das was ich so mitbekommen hab

treffpunkt war 10.00 beim stephansplatz wo schon vor 10.00 ziemlich viel los
war. immer wieder meldeten sich schüler und schülerinnen zu wort. widerstand
hörte man aus jedem mund. alle waren mit plakaten und pickerln bewappnet.
gegen 10.30 setzte sich der zug langsam in bewegung richtung rotenturmstraße.
die zahl der demonstrierenden schülerInnen stieg immer mehr und mehr. am
schwedenplatz wurde kurz halt gemacht um noch auf leute zu warten, die auf
dem stephansplatz waren. Mittlererweile waren mindestens 10.000 schülerInnen
auf der straße. Von Bürofenstern aus wurde uns teilweise zugejubelt...zumeist
aber nur teilnahmslos zugeschaut. mehrere touristen schlossen sich auch der
demo an. Es ging dann weiter den Ring entlang zur Uni wo das plakat mit der
aufschrift "die kunst der stunde ist der widerstand" ( so ungefähr...kann
mich nicht mehr exakt erinnern) es ging vorbei am sozialministerium und an
der heglgasse wo schüler in ihren klassen eingesperrt wurden. durch die
walfischgasse gelangen wir dann zur oper...nun waren es sicher schon 20.000
schüler (verkündetet APA gegen schluss der demo)...weiter am ring ging es
dann zum heldenplatz. während der ganzen demo verkündeten die schülerInnen
ihre meinungen. was ich beobachten konnte verlief die demo auch gänzlich (Bericht einere Schülerin, aus gegenschwarzblau.net)

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19.2.2000

SCALP/Reflex (Paris):

Gestern 18.2.2000 abend haben wir (das sind circa 200 französische 
AntifaschistInnen) versucht, in einen Zug nach Wien einzusteigen. Wir 
wollten unsere Solidarität mit den österreichischen AntifaschistInnen 
zeigen und an der heutigen Demo teilnehmen.
Das konnten wir aber nicht tun, weil die französische Polizei uns 
daran gehindert hat. Die Polizei hat nicht einmal verhandeln wollen, 
keine einzige Diskussion war möglich.
Nach brutalen Auseinandersetzungen, die eine Stunde gedauert haben 
und wo zehn Genossen und auch ein Passant und einige Fahrgäste 
verletzt worden sind, ist es 50 Genossen gelungen, in den Zug 
einzusteigen; nach wenigen Minuten ist auch die Polizei eingestiegen, 
um sie aus dem Zug rauszuschmeißen. Mehrere Genossen sind 
festgenommen worden, und wir haben vor dem Komissariat demonstriert, 
bis sie wieder frei waren.
Für uns ist klar, daß die französische Regierung und mit ihr die 
französische sozialistische Partei nicht wollten, daß radikale 
AntifaschistInnen in Wien demonstrierten. Sie wollen einen einzigen 
staatlichen Antifaschismus, einen bürgerlichen etablierten 
Antifaschismus. Sie präsentieren sich als Antirassisten, während sie 
für brutale und tödliche Abschiebungen von ImmigrantInnen 
verantwortlich sind. Als sogenannte Antifaschisten demonstrieren sie 
heute in Wien, nachdem sie ihrer Polizei befohlen haben, radikale 
AntifaschistInnen anzugreifen.
Aber das wundert uns gar nicht, und in der Zukunft würde es uns auch 
nicht wundern, wenn sie sich mit Haider oder mit anderen 
FPÖ-Ministern an denselben Tisch setzen würden.

Obwohl wir mit euch nicht demonstrieren können, wollen wir nochmal 
unsere internationale antifaschistische Solidarität ausdrücken.

Hoch die internationale antifaschistische Solidarität!!! 

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Franzoesische AntifaschistInnen in Paris von der Polizei angehalten 
und verprügelt!

Heute Abend wollten ca. 200 franzoesische AntifaschistInnen den 
Nachtzug nach Wien besteigen. Auf dem Pariser Bahnhof wartete schon 
die Polizei und der Sicherheitsdienst der franzoesischen Staatsbahnen 
auf sie. Nur 50 gelang es, in den Zug zu kommen, aber auch sie wurden 
gewaltsam aus dem Zug geworfen! Es gab 10 Festnahmen und mehrere 
Verletzte. Die Fahrt nach Wien musste abgeblasen werden.

Nur ein Vertreter von den sozialdemokratischen SOS Racisme kommt nach 
Wien. Der sozialdemokratische Kaffeehaus-Antifaschismus darf also 
hier vorheucheln, wie ernst die EU nicht nach Österreich blickt, 
während diejenigen, die in der alltäglichen antifaschistischen 
Auseinandersetzung stehen, auch noch von der französischen Polizei 
weggeprügelt werden.

Auch ein Zug aus dem französischen Lille und einer aus der BRD wurden 
angehalten. Weitere Repressionen gegen aktive AntifaschistInnen sind 
zu befuerchten. Die österreichischen Behörden müssen offenbar keinen 
Boykott fürchten! Europas Bullen lassen sich scheinbar nicht trennen! 
Wir und unsere antifaschistischen FreundInnen auch nicht!

Morgen demonstrieren die Leute in zumindestens 24 französischen 
Städten. Wir werden morgen an sie denken!

Gegen die Verhaiderung Europas!
Scheiss auf die Sozialdemokratie!

Rosa Antifa Wien (RAW)
Wien, 18. 2. 2000

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Demonstration gegen österreichische Regierung in Athen
Athen (dpa) - Rund 1 500 Menschen haben vor der österreichischen Botschaft in Athen gegen die Beteiligung der FPÖ an der Wiener Regierung protestiert. Die Demonstranten riefen «Stoppt den Faschismus» und forderten die in Athen regierenden Sozialisten auf, den griechischen Botschafter aus Wien abzuziehen. Laut Polizei kam es zu keinen Zwischenfällen.

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