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An die Schlagt-die-Sexisten-wo-ihr-sie-trefft-Gmbh und auch alle anderen

Wir sind einige Frauen aus einer gemischten autonomen Antifa-Gruppe aus Berlin und wollen uns in die Diskussion um den Vergewaltiger Florian J. und den Umgang mit ihm einbringen.
Erst einmal an die Schlagt-die-Sexisten-wo-ihr-sie-trefft-Gmbh:
Ja, wir solidarisieren uns mit euch und wünschen euch viel Kraft und Ausdauer in eurem Kampf. Eure Aktion gegen das Schnarup-Thumby finden wir verständlich und gerechtfertigt,auch wenn wir anfangs damit Probleme hatten. Aber durch euren 2.Text sind uns einige Sachen nochmal klarer geworden,wie z.B.,daß auch wir die Strucktur hatten,uns zuerst Sorgen um “Unbeteiligte“zu machen,anstelle die Gefährdung von Frauen durch Nichtverhalten zu sehen.Ein schlimmer Fehler war natürlich den Spruch (Achtung:Vergewaltiger und Täterschützer trinken hier nur in deutsch zu sprühen (obwohl das Publikum am AAB-Tag fast nur aus Deut-schen besteht), interessant ist dabei auch,daß diese Kritik bisher nur von euch selbst kam.
Auch wir finden den jetzigen Umgang mit der Vergewaltigung nicht tragbar, deshalb fordern wir, besonders von der AAB und der BO, eine Stellungnahme.Denn die AAB und die BO haben hier eine besondere Verantwortung, da Florian J. Mitglied in der AAB war. Eine Unmöglichkeit ist es, eine Stellungnahme abzuleh-nen, weil man damit eine Gefährdung des Vergewaltigers befürchtet. Natürlich wird Repression auf den Vergewaltiger zu kommen (und ist wahrscheinlich auch schon)‚ wenn man veröffentlich, daß er Mitglied in der AAB war. Aber die Schwierigkeiten, die dadurch einem Vergewaltiger entstehen,müßten der AAB unwichtig sein, viel mehr müßte der AAB die Situation der betroffenen Frau wichtig sein und sie müßte von der AAB in ihren Forderungen unterstützt werden! Unglaublich sind auch die Aussagen von Leuten der AAB zu dieser Vergewalti-gung: da will man von der Geschichte nichts mehr hören und endlich wieder ernsthafte Politik betreiben, diese Forderungen von wegen Männergruppe gehen einem eh auf den Sack und schließlich ist doch antipat Arbeit was für Labertaschen und durchgeknallte Emanzen, sie dagegen bewegen wirklich was, z.B. ein paar Nazis wegknallen, das bringt einem schließlich auch viel mehr Prestige in der eigenen Gruppe. Frustig sind diese Kommentare vor allem auch deshalb, weil es nicht die Meinung von einzel Personen ist, sondern von einem breiten Mainstream getragen wird und man sie unter Umständen auch von den eigenen Ge-nossen zu hören kriegt.
Da riskiert frau Kopf und Kragen, geht Steine schmeißen und Nazis klatschen, kämpft gegen Rassismus, Faschismus und Kapital, nur um dann zu hören, daß der Kampf gegen das Patriarchat Kinderkacke sein soll?
Von Vergewaltigung sind alle Frauen bedroht, jeder Zeit und der Kampf gegen Vergewaltiger und Täterschützer ist sehr wichtig und existentiell. Deshalb ist es wichtig, daß ein solches Verhalten, wie von der AAB,nicht hingenommen wird. Da sich die AAB aber nicht von selber ändern wird, ist es nötig öffentlichen Druck aufzubauen. Der kann durch vielfälltige Stellungnahmen von Gruppen,Kollektiven, einzel Personen erzeugt werden oder durch den Entzug von Räumen (wie es schon vom Ex praktiziert wird). Für besonders wichtig halten wir es auch die Diskussion und die damit verbundene Kritik an der AAB fortzuführen,da viele AAB-Mitglieder davon ausgehen, daß sie nur die Füße still zu halten brauchen und in einem halben Jahr eh kein Hahn mehr nach der Sache kräht.
Für völlig sinnlos halten wir es über eine etweilige reintegration des Vergewaltigers in die Szene zu diskutieren. Ein Vergewaltiger hat in linken Strukturen nie wieder was zu suchen, weil uns die betroffene Frau immer um einiges wichtiger sein sollte, als der Vergewaltiger!
Also verhaltet euch, diese Vergewaltigung geht uns alle an!
Kampf dem Faschismus heißt auch immer Kampf dem Patriarchat!