Hindernisse auf dem Weg zum
Frieden beiseite räumen
Die
Erfahrungen aus Irland, Südafrika, Israel/Palästina, Spanien
und vielen anderen Ländern besagen, dass es in jedem einzelnen Fall
viele Hindernisse und Kräfte gibt, die sich einem Friedensschluss
und einer Versöhnung widersetzen. Dies ist - nach allen vorliegenden
Erfahrungen in diesem langen Konflikt - auch in der Türkei zu erwarten.
Wie überall, so muss auch in der Türkei und Kurdistan mit Falken
gerechnet werden, die einen Friedensprozess stören wollen. Deshalb
ist als Grundkonsens von vornherein erforderlich, sich nicht durch Sabotageakte
- von welcher Seite auch immer - vom Friedenskurs abbringen zu lassen.
Der erforderliche Friedensprozess und seine Vermittlung muss, um zu gelingen,
auch die türkische und kurdische Bevölkerung einbeziehen und
darf sich nicht elitär auf die herrschenden Kräfte beschränken,
die bislang den Dialog blockiert haben. Ein Dialog auf vielen Ebenen und
mit vielen Teilen der zivilen Gesellschaft ist deshalb begleitend erforderlich.
Die Gesellschaft muss dabei lernen, dass Friedenschaffen für sie
ein unschätzbarer Vorteil ist, dass sie dabei nur gewinnen kann und
dass Dialog, Kompromissfähigkeit und Versöhnungsbereitschaft
niemals Niederlage bedeuten, sondern die Fähigkeit stärken,
Probleme zu bewältigen.
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