V. Resümee

Kosovo macht Doppelmoral des Westens deutlicher
Gleiche Maßstäbe für ähnliche Konflikte
Auch der Westen hat Hausaufgaben zu erledigen
Hindernisse auf dem Weg zum Frieden beiseite räumen
Gelingt es, den Kreis zu schließen?


Hindernisse auf dem Weg zum Frieden beiseite räumen

Die Erfahrungen aus Irland, Südafrika, Israel/Palästina, Spanien und vielen anderen Ländern besagen, dass es in jedem einzelnen Fall viele Hindernisse und Kräfte gibt, die sich einem Friedensschluss und einer Versöhnung widersetzen. Dies ist - nach allen vorliegenden Erfahrungen in diesem langen Konflikt - auch in der Türkei zu erwarten.
Wie überall, so muss auch in der Türkei und Kurdistan mit Falken gerechnet werden, die einen Friedensprozess stören wollen. Deshalb ist als Grundkonsens von vornherein erforderlich, sich nicht durch Sabotageakte - von welcher Seite auch immer - vom Friedenskurs abbringen zu lassen.
Der erforderliche Friedensprozess und seine Vermittlung muss, um zu gelingen, auch die türkische und kurdische Bevölkerung einbeziehen und darf sich nicht elitär auf die herrschenden Kräfte beschränken, die bislang den Dialog blockiert haben. Ein Dialog auf vielen Ebenen und mit vielen Teilen der zivilen Gesellschaft ist deshalb begleitend erforderlich. Die Gesellschaft muss dabei lernen, dass Friedenschaffen für sie ein unschätzbarer Vorteil ist, dass sie dabei nur gewinnen kann und dass Dialog, Kompromissfähigkeit und Versöhnungsbereitschaft niemals Niederlage bedeuten, sondern die Fähigkeit stärken, Probleme zu bewältigen.