Glossar
ANAP
(Anavatan Partisi), Mutterlandspartei:
Gegründet 1983 nach dem Staatsstreich der Generäle vom 12. September
1980, konservative Partei um Turgut Özal, dem ersten Ministerpräsidenten
nach dem Militärputsch und späteren Präsidenten der Türkischen
Republik. Nach Turgut Özal übernahm der spätere stellvertretende
Ministerpräsident Mesut Yilmaz den Vorsitz.
Autokratie:
Staatsform, in der das Staatsoberhaupt die politische Macht unumschränkt
ausübt.
CHP
(Cunhuriyet Halk Partisi), Republikanische Volkspartei:
Die Gründung der Partei geht ursprünglich auf Mustafa Kemal
zurück. Nach dem Staatsstreich vom 12. September 1980 wurde in der
Türkei die SHP (Sozialdemokratische Volkspartei), die größte
sozialdemokratische Partei der Türkei gegründet, die sich später
mit der neugegründeten CHP zusammenschloß.
DP
(Demokrat Parti), Demokratische Partei:
Nach dem II. Weltkrieg wurde die Ära des Einparteiensystems beendet
und die Gründung anderer Parteien zugelassen. Davon machten einige
bürgerliche Gruppierungen Gebrauch. Der von Celal Bayar geführte
Flügel der CHP schied aus dieser aus und gründete die Demokratische
Partei.
Fethi
Okyar:
Gründer und Vorsitzender der am 12. August 1930 gegründeten
Serbest Cumhuriyet Firkasi (Freie Republikanische Partei), die in kurzer
Zeit von Mustafa Kemal wieder aufgelöst wurde.
Haki
Karer:
Wie Kemal Pir ein türkischer Revolutionär. Unermüdlich
kämpfte er für die Befreiung des kurdischen Volkes vom Kolonialismus.
Er wurde am 18.05.1977 - kurz vor der Gründung der PKK - von der
türkischen Konterguerilla ermordet.
Ismet
Inönü:
Wurde nach dem Tode von Mustafa Kemal im Jahr 1938 zum Staatspräsidenten
gewählt. Er übernahm von Mustafa Kemal auch den Vorsitz der
Staatspartei CHP.
Ittihat-i
Terraki (Jungtürken-Partei):
Wurde im Jahr 1899 als Verein unter dem Namen Ittihat-i Osmani
(Einheit aller Völker) gegründet. Ihr erklärtes Ziel war
die Schaffung eines liberalen Systems mit Verfassung und Parlament nach
europäischem Muster; später in Ittihat-i Terraki
umbenannt. Nach1890 wurde die Organisation in eine geheime Offiziers-
und Bürokratenorganisation verwandelt. Sie organisierte sich illegal
und wollte durch Attentate und mit einem Putsch ihre Ziele erreichen.
Sie war nie eine Volksbewegung. 1907 schlossen sich die osmanischen Paschas
der Organisation an. So wurde die Partei eine Organisation des Staates
und führte 1908 einen Putsch durch. Es wurde eine Verfassung verabschiedet
und ein Parlament gegründet. Sie verfolgte die Opposition gnadenlos
und betrieb eine Politik des türkischen Chauvinismus. 1913 proklamierte
sie die Diktatur und besetzte das Parlament. Sie ist für die Teilnahme
an der Seite Deutschlands im I. Weltkrieg verantwortlich. Mit dem Kriegsende
zerfiel auch die jungtürkische Partei Ittihat-i Terraki.
Ihre führenden Köpfe waren Enver, Cemal und Talat.
Kalifat:
Herrschaft des Kalifen über alle Moslems. In den letzten Jahrzehnten
des Osmanischen Reiches wiederbelebter Führungsanspruch des Kalifen
über alle Moslems. Der Kalif war kurz vor seiner Abschaffung durch
die türkische Nationalversammlung zugleich Sultan. Ganz zum Schluß
wurde diese religiöse Herrschaft von der weltlichen getrennt und
sodann ebenfalls abgeschafft.
Kemal
Pir:
Er studierte Philologie, Geografie und Geschichte in Ankara und nahm an
der türkischen linken Studentenbewegung teil. Später hat er
politisch in Kurdistan gearbeitet, wo er mehrmals verhaftet und gefoltert
worden ist. Nach seiner letzten Verhaftung 1980 kam er in das Militärgefängnis
von Diyarbakir. Am 15. Juli 1982 begann er als Mitglied des Zentralkomitees
der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) einen unbefristeten Hungerstreik,
in dessen Verlauf er am 55. Tag ermordet wurde. Kemal Pir war Türke.
Kongresse
von Sivas und Erzurum:
Ende April 1919 forderte das britische Hochkommissariat die Regierung
des Sultans Mehmet VI. Vahdettin (1918-1922) auf, Maßnahmen zur
Beilegung von Unruhen zwischen griechischen Bevölkerungsgruppen und
Anhängern der Vereinigungen zur Verteidigung der Rechte
in Samsun zu ergreifen. Zu diesem Zweck wurde Mustafa Kemal als Generalinspekteur
für Nord-, Zentral- und Ostanatolien mit weitreichenden Vollmachten
an die Schwarzmeerküste geschickt. Er nutzte die Inspektionsreise
zur Sammlung des nationalen Widerstands. Im Protokoll von Amasya
vom 21. Juni 1919 forderte er in einem acht Punkte umfassenden Katalog
erstmals zusammen mit anderen Nationalisten zur Erhebung gegen die Regierung
in Istanbul auf und weigerte sich in der Folgezeit, trotz mehrmaliger
Aufforderungen, nach Istanbul zurückzukehren oder von seinem Amt
zurückzutreten.
Zunächst wurde eine repräsentative Versammlung in Erzurum einberufen.
Am 23. Juli 1919 trafen sich in Erzurum die Abgesandten aller Sancaks
Anatoliens, also der überkommenen Verwaltungseinheiten, die nicht
mehr unter unmittelbarer Kontrolle durch die Regierung in Istanbul standen.
Alle Beteiligten waren sich einig, dass die nationale Unabhängigkeit
erhalten, sowie Kalifat und Sultanat abgeschafft werden sollten. Mustafa
Kemal wurde zum Präsidenten des Repräsentativenkomitees gewählt.
Vom 4. bis 11. September 1919 wurde in Sivas ein Folgekongress durchgeführt.
Die Teilnehmer verstanden sich als Anadolu ve Rumeli Müadafaa
Hukuk-u Milliye Cemiyeti (Gesellschaft zur Verteidigung der nationalen
Rechte von ganz Thrazien und Anatolien). Das neu gewählte Repräsentativkomitee,
an dessen Spitze wieder Mustafa Kemal stand, betrachtete sich jetzt als
nationale Exekutive der Widerstandsbewegung.
Krieg
niederer Intensität (Low Intensity Conflict):
Es ist eine Art Kriegsführung, (unterhalb der Schwelle zwischenstaatlicher
Kriege) die in den 80er-Jahren in den USA entwickelt wurde und heute vom
türkischen Staat praktiziert wird.
MGK
(Nationaler Sicherheitsrat):
Der Nationale Sicherheitsrat ersetzte den Militärrat des Putsches
vom 12. September 1980 beim Übergang zur Zivilen Regierung
im Jahre 1983. Durch die Einrichtung des Nationalen Sicherheitsrates,
der sich aus den höchsten Generälen aller Waffengattungen, dem
Staats- und Ministerpräsidenten sowie Regierungsvertretern zusammensetzt,
sollte die Macht der Militärs auch in der zivilen Regierungsphase
gesichert bleiben. Noch immer repräsentiert der MGK die eigentliche
Macht im türkischen Staat und ist das höchste Entscheidungsorgan.
Misak-i
Milli (Nationalpakt):
Wurde am 20. Januar 1920 verabschiedet. Um das Erbe des Osmanischen Reiches
zu verteidigen und die verbliebenen Gebiete des Reiches mit Großbritannien
und Frankreich teilen zu können, mobilisierte der ranghöchste
osmanische Offizier Mustafa Kemal das türkische Bündnis. Eine
Reihe von Bedingungen, die im Zustand des Niedergangs und der Auflösung
des Osmanischen Reiches vorherrschten, versetzte die Bürokratie und
ihren Repräsentanten Mustafa Kemal in die Lage, die Führung
des Bündnisses mit den besitzenden Klassen zu erringen. Zum ersten
Mal wurde eine Allianz zwischen dem Staat und einem nichtstaatlichen Sektor
gebildet. Dies geschah am 4. September 1919 auf dem Kongress von Sivas.
Der Beschluss wurde bekannt als Anatolisch-Rumelische Vereinigung
zur Verteidigung der Rechte. Ihr erklärtes Ziel war die Verteidigung
der im Nationalpakt genannten Gebiete, Widerstand gegen jede Aktion, die
darauf gerichtet war, auf osmanischem Gebiet armenische oder griechische
Präsenz zu etablieren, und die Anerkennung der Notwendigkeit, das
islamische Kalifat und das osmanische Sultanat zu verteidigen und zu sichern.
Zu diesem Zeitpunkt sprach Mustafa Kemal nicht von der türkischen
Nation, sondern von Millet.
Morde
Unbekannter Täter:
Eigentlich ein juristischer Begriff, der nur aussagt, dass ein Mord nicht
aufgeklärt werden konnte. In der öffentlichen Diskussion bezeichnet
er Morde in politischem Zusammenhang, bei denen die Täter trotz einer
möglichen Aufklärung nicht aufgedeckt oder gefasst werden.
Notablen
(fr.):
angesehene, vornehme Personen
Oligarchie:
Herrschaft der Wenigen, nach dem politischen System des Aristoteles; Entartung
der Aristokratie, Beschränkung der Staatsgewalt auf wenige.
Panislamismus:
Die Ideologie und die Bewegung für den Zusammenschluß aller
Mohammedaner.
Putsch
gegen die Oligarchie (27.Mai 1960):
Am 19. April forderten in Ankara die Teilnehmer einer studentischen Großdemonstration
den Rücktrit von Menderes und Bayar. Ende des Monats und Anfang Mai
griffen die Aktionen auf alle Großstädte über. An diesen
Aktionen beteiligte sich die gesamte Opposition; am 21. Mai marschierten
in Ankara sogar etwa 1000 Militärschüler in offenen Straßenzügen
mit. Die Regierung verkündete den Ausnahmezustand und wandte sich
an die Armee, holte sich von dieser jedoch eine Absage. Der Oberkommandierende
der Landstreitkräfte, General Gürsel, stellte sich hinter die
Mannschaften und Offiziere, die es ablehnten, auf das Volk zu schießen.Daraufhin
wurde ihm empfohlen, einen längeren Urlaub zu nehmen.
Nun musste sich die Heeresleitung entscheiden, ob sie weiter abwarten
oder handeln wollte. Der geheime Offiziersbund, der die letzte Berufungsinstanz
darstellte, entschloss sich zum Losschlagen, ehe die Auseinandersetzungen
auf das noch ruhige flache Land übergrifffen und sich die Bauernmassen
in Marsch setzten. Die Offiziere zogen es auch vor, die Situation zu bereinigen.
Die politische Auseinandersetzung zwischen Regierung und Parlamentsopposition,
von der sich die Werktätigen allenfalls mittelbar angesprochen fühlten,
sollte nicht in einen Volkskampf um soziale Forderungen und Zielsetzungen
umschlagen oder das Heer selber spalten.
Der Staatsstreich in der Nacht zum 27. Mai 1960 war infolgedessen in erster
Linie eine Präventivaktion. Sie sollte das Versinken der Republik
in dem Chaos, das die Menderes-Clique heraufbeschworen hatte, verhindern
und den Ausweg aus einer verfahrenen Situation gewaltsam öffnen,
bevor die Massen selbständig zur Korrektur schritten.
Refah
Partisi (PR), Wohlfahrtspartei:
Anfang 1998 verbotene islamistische Partei unter dem Vorsitz von Necmettin
Erbakan, der 1996/97 Ministerpräsident war. Die RP war die Nachfolgepartei
der MSP (Nationale Heilspartei). Die Nachfolgepartei der inzwischen verbotenen
PR ist die FP (Fazilet Partisi - Partei der Tugend) von Recai Kutan.
Safawiden,
Persische Dynastie (1502-1736):
Sie hatte ihre größte Machtentfaltung unter Abbas I.
Seldschuken(-Dynastie,
1117-1157 n.Chr.):
Im 12. Jahrhundert wurde das Wort Kurdistan durch den Sultan
Sandjar, dem letzten der vier großen Könige der Seldschuken-Dynastie
übernommen und offiziell in die Verwaltungsbücher eingetragen.
In dieser Zeit existierten ca. 30 von Kurden bewohnte Vilayete im gesamten
kurdischen Gebiet. 13 oder 14 davon lagen im heutigen Türkisch-Kurdistan
und bildeten ein unabhängiges Fürstentum. Die restlichen Vilayete
im heutigen Iran und Irak nannte Sultan Sandjar Kurdistan
und die Stadt Bahar (in der Nähe der heutigen Stadt Hamadan im West-Iran
wurde zur Hauptstadt des Landes gewählt.
Sened-i
Ittifak, Bündnis der Eintracht:
Vertrag zwischen Sultan Mahmud II. und den Ayanen, den priviligierten
Personen in den Provinzen. Großwesir Mustafa Bayraktar berief 1808
eine Beratung aller großer Ayanen oder ihrer Stellvertreter ein,
um aus ihrer Gegnerschaft zu den Yanitscharen-Führern Kapital zu
schlagen, indem er ihnen nahelegte, sich um den Thron zu scharen. Das
Resultat war das Dokument Sened-i Ittifak zwischen Sultan, Scheich-Ül
Islam und dem Großwesir einerseits und den versammelten Notablen
andererseits. Danach erkannte die Hohe Pforte die Ayanen auf ewige
Zeiten als feudale Oberhäupter an. Diese verpflichteten sich
ihrerseits zur uneingeschränkten Unterstützung der Zentralgewalt.
Serbest
Cumhuriyet Firkasi, Freie Republikanische Partei:
Im Jahr 1930 wurde von Mustafa Kemal ein Versuch unternommen, eine Oppositionspartei
zu gründen. Mustafa Kemal beauftragte damit seinen Freund Fehti Okyar.
Die SCF wurde am 12. August 1930 gegründet. Sie sollte sich unter
anderem für die Entwicklung der Privatwirtschaft betätigen.
Sogar Abgeordnete der Republikanischen Volkspartei wurden aufgefordert,
zu der SCF überzutreten. Sie wurde innerhalb kürzester Zeit
zur Basis unterschiedlicher Oppositionskräfte und konzentrierte sich
auf die Forderung nach Freiheit der Ideen und der Religion, freiem wirtschaftlichen
Wettbewerb, niedrigen Zöllen, Freigabe des Kapitalimports und nach
engerer Zusammenarbeit mit den Völkerbundstaaten. Die Popularität
der neuen Oppositionspartei war sehr groß. Im Oktober 1930 wurden
Gemeinderatswahlen abgehalten und die Partei konnte 30 von 512 Gemeinderäten
gewinnen. Nach manchen Autoren machte sich lange unterdrückte Ressentiments
gegen die Regierung Luft; islamische Fahnen und Slogans wurden wieder
hervorgeholt, wenn auch gegen den Willen des Oppositionschefs. Bald wurden
die Proteste gegen Mustafa Kemals Politik zu deutlich, denn die Oppositionspartei
war ursprünglich unter der Voraussetzung gebildet worden, sich nicht
gegen den Staatschef zu wenden. Deshalb löste Okyar die SCF kurze
Zeit nach ihrer Gründung am 16. November 1930 wieder auf.
Sultanat:
Herrschaft des Sultans über das Osmanische Reich. Der Sultan war
absoluter Herrscher und unterlag erst in den letzten Jahren einer gewissen
Bindung an Gesetze bzw. das Parlament.
Sultan
Mehmet VI. Vahdettin (1918-1922):
Letzter osmanischer Herrscher - wurde durch das Gesetz über die Aufhebung
des Sultanats am 1. November 1922 von dem neuen kemalistischen Regime
entmachtet. Daraufhin setzte er sich auf dem britischen Schlachtschiff
Malaya nach der französischen Riviera ab.
Sultan
Yavuz Selim I. (1512-1520):
Die Osmanen, die Kurdistan als ein Gebiet benutzen wollten, das man plündern
kann, machten den kurdischen Fürsten große Zugeständnisse.
So z.B. gestanden sie den Fürsten eine nach innen freie und nach
außen abhängige Staatsform zu. Dadurch konnten sie einen großen
Teil der Fürsten auf ihre Seite ziehen. Idrisi Bitlisi, der wie ein
Agent der Osmanen handelte, spielte für die Bindung Kurdistans an
das Osmanische Reich eine bedeutende Rolle. Für den osmanischen Sultan
Yavuz, der die kriegerischen Stämme für sich gewinnen konnte,
war es nicht mehr allzu schwierig, den iranischen Safawiden-Staat und
den ägyptischen Mamelucken-Staat aus Kurdistan zu vertreiben.
Susurluk-Affäre
(3. November 1996):
In der Nähe von Susurluk, einer Kleinstadt im westen Anatoliens,
prallte am dritten November 1996 ein Mercedes auf einen Lkw, der aus einer
Raststätte herausfuhr. Die Insassen des an dem Unfall beteiligten
und zerstörten Mercedes: Abdullah Catli, wegen Mordes und Drogenhandel
mit internationalem Haftbefehl gesucht; Sedat Bucak, Abgeordneter der
DYP (Partei des Rechten Weges - von Tansu Ciller) und Führer des
Bucak-Stammes, der sowohl auf der Seite des türkischen Staates intensiv
in den Krieg gegen die kurdische Befreiungsbewegung verwickelt als auch
wesentlich am Drogenschmuggel beteiligt ist; Gonca Gül, Tänzerin
und Croupier in einem Spielsalon; Hüseyin Kocadag, ein Polizeioffizier
des Polizeipräsidiums Istanbul, der sowohl als Leiter einer Polizeiakademie
als auch als Leiter der Anti-Terror-Abteilung in verschiedenen Orten tätig
war. Einzig Sedat Bucak überlebte den Unfall. Der Kofferraum des
Wagens war voller Waffen, darunter speziell für Attentate geeignete
Waffen mit Schalldämpfer. Der Weg dieser Waffen, vorbei an der polizeilichen
Registrierung, wurde später eines der Skandalthemen der Susurluk-Affäre.
Hier war offensichtlich eine heiße Verbindung zwischen Staatsführung,
Sicherheitsapparat und Mafia aufgeflogen.
Turanismus:
Besonders in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelte und praktizierte
Geschichtsideologie der neugegründeten türkischen Republik.
Diese mystische Ideologie führt den Ursprung der Sumerer, Assyrer,
Hetiter, Babylonier usw. auf das Türkentum zurück und türkisierte
ganze Hochkulturen von der Antike bis in die Neuzeit. Die turanistische
Ideologie zielt darauf ab, alle Türken in der Welt unter der türkischen
Fahne zu vereinigen. Der Begründer dieser Ideologie ist der kurdisch-stämmige
Schriftsteller Ziya Gökalp gewesen. Ihm zufolge waren die Kurden
Bergtürken.
I.
Waffenstillstandserklärung der PKK:
Am 17. März 1993 erklärte der Generalsekretär der PKK,
Abdullah Öcalan, bei einer Pressekonferenz in Bar-Elias (Libanon)
einen 25-tägigen einseitigen Waffenstillstand, der am 20. März
begann. Er forderte von der türkischen Regierung die Aufnahme von
Verhandlungen, um einen demokratischen und friedlichen Weg zur Lösung
der kurdischen Frage zu öffnen. Am 16. April fand erneut eine Pressekonferenz
in Bar-Elias statt. Hier wurde die Verlängerung des Waffenstillstandes
mitgeteilt.
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