Wahlen im Iran
Die erste Reaktion der offiziellen staatlichen Webseite baztab.ir auf den Wahlausgang war sehr kritisch. Sie berichtete über eine dreifache Niederlage der heutigen Regierung im Iran: bei den Wahlen in den Expertenrat, in die Gemeinderäte und den Zwischenwahlen fürs Parlament. Wenn Ahmadinejad nicht aufpasse, sei sogar sein Amt als Staatspräsident in Gefahr. Die zweite Reaktion kam laut der Nachrichtenagentur ILNA vom Parlamentsabgeordneten Ismail Geramimoghadam, der sagte: "Was der Innenminister als Wahlergebnis veröffentlicht hat und was in Wirklichkeit geschehen ist, sind zwei Paar Dinge."
Die iranische Opposition im In- und Ausland schreibt auf ihren Webseiten und in ihren Zeitungen, dass die Iraner auf diese Wahlen mit einem doppelten Nein geantwortet hätten. Erstens, weil ganz wenige teilgenommen haben, und zweitens, weil Ahmadinejads Anhänger nicht gewählt wurden. Alle wichtigen beteiligten Gruppierungen - die Ossulgerayan ("Prinzipialisten") , "Eslahtalaban" (Reformisten), "Rayeheye khoshe khedmat" ("Der Duft des Dienstes" - Ahmadinejads Leute) behaupten, dass Wahlfälschungen stattgefunden hätten. So haben die Reformisten einen Brief an den Parlamentsvorsitzenden geschrieben, in dem sie die Wahl kritisieren und eine Untersuchung fordern.
Nach den letzten Nachrichten sind die "Prinzipialisten" in der Führung, darauf folgen die "Reformisten" und am Ende "Der Duft des Dienstes" von Ahmadinejad.