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Quelle: AZW Nummer 03, erschienen am 08.06.1995 |
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Am Mittwoch 31. Mai lud der deutsch-türkische Freundschaftsverein die TürkInnen aus Konstanz zu einem Symposium zum Thema "Integration der Türkinnen in Deutschland" in den Treffpunkt Petershausen ein. Hauptreferent des Abends, der mit einem Sektempfang begann, war der Arbeits- und Sozialattache am türkischen Generalkonsulat in Karlsruhe, Metin Erdogan. Sein Betrag wandte sich vor allem an die sog. 2. und 3. Generation der hier geborenen TürkInnen. Die Politik der Bundesregierung beschrieb Herr Erdogan als ein Dreieck von Begrenzung, Integration und Rückführung. Zum Erstaunen der anwesenden Kurden wandte er sich gegen unfreiwillige Rückführungen, gegen Assimilation und sprach sich für die Möglichkeit kultureller Betätigung und Integration aus. Der Attache hatte die Arbeitsimmigranten in Deutschland gemeint, nicht die KurdInnen in der Türkei. Schließlich räumte er ein, daß es auch politische Gründe für ein Verlassen der Türkei gibt. Zur Diskussion blieb Herr Erdogan nicht da.
Am Dienstag, den 6. Juni - nach Redaktionsschluß - veranstaltete der ausländische Teil des Ausländerbeirates einen Vortrag zum Thema Alevismus. Das Referat mit musikalischer Begleitung und in deutscher Sprache wird von Hasan Ögücü gehalten. Die Veranstalter möchten die Alevismus - in Konstanz und Umgebung leben ca. 500 Aleviten - als nicht fundamentalistische Konfession des Islams in der Öffentlichkeit bekannt machen. Sie benennen in ihrer Einladung auch die Bedrohung der Aleviten durch die Fundamentalisten und durch die türkischen Sicherheitskräfte: "Vor ca. 4 Wochen gab es in Istambul Gaziosmanpasa 20 Tote und 50 Verletzte, in Sivas verbrannten die Fundamentalisten 37 Menschen bei alevitischen Feierlichkeiten. In der Kreisstadt Tunceli (Dersim) setzt das Militär ca. 150 alevitische Dörfer in Brand, um die Menschen aus ihren Dörfern zu vertreiben, usw." Eine (offizielle) Beteiligung der türkischen Botschaft wird an diesem Abend nicht erwartet. Es gibt wohl auch keinen Sektempfang.
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