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Tour des Grauens

Fahrraddemo gegen die kapitalistische Realität

Am Donnerstag den 28.10. fand in Nürnberg eine Fahraddemo der organisierten Autonomie(oa)gegen die kapitalistische Realität statt.
Die Demo ist Teil der Aktionstage im Vorfeld auf die Grossdemo am 6.11. in Nürnberg zur Bundesagentur für Arbeit.
Unter dem Motto "Treten bis den Verantwortlichen die Luft ausgeht fanden sich ca. 90 Leute vor der Lorenzkirche in Nürnberg zu einer "Tour des Grauens" ein. Direkt beim Auftakt wurde mit einem Strassentheater auf die Rolle der Personal-Service-Agenturen hingewiesen. "PSA, das ist moderne Sklaverei", so eine Sprecherin der oa. In dem Agit-Prop Stück wurden ArbeiterInnen an interessierte Unternehmen versteigert. Danach wurde zum medizinischen Dienst geradelt, dem dort eine Urkunde verliehen wurde. Die Auszeichnung gab es dafür, dass die dort tätigen ÄrtzInnen Menschen nach Aktenlage - also ohne sie gesehen zu haben - gesund (und damit arbeitsfähig) schreiben können. Weiter gings zur Industrie- und Handelskammer (IHK) Dort unterbrach ein "IHK-Kapitalist" die Rede der oa und begann eine Rede für die Sozialkürzungen, seine Firma und den Kapitalismus zu halten. Er machte deutlich, dass der Sozialraub in seinem Interesse steht. Die DemonstrantInnen bewarfen ihn daraufhin mit (Schaumstoff-)Pflastersteinen. Bei der nächsten Station, dem Rathaus machte die gesamte Demo ein 2minütiges Klingelkonzert, um auch die PolitikerInnen als Verantwortliche nicht unbeachtet zu lassen. Aus der Rede der oa: "Wir sind nicht länger bereit uns von den großen und kleinen staatliche Organisation und Institutionen an der Nase herumführen zu lassen.[...] Um ein Ende dieses Systems einzuleiten müssen wir uns selbst organisieren und gemeinsam kämpfen für eine Welt jenseits von Ausbeutung und Unterdrückung!" Der nächste angefahrne Ort war das K4 (Ex-KOMM). Dort wurde auf den soziokulturellen Kahlschlag, sowie die Durchkommerzialisierung alternativer Kulturangebote verwiesen. Bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) gab es wieder ein kurzes Agit-Prop Theater der autonomen Jugendantifa: 2 AWO-Vorstandsmitglieder gerieten in einen regelrechten Kürzungs- und Einsparungstaumel und demontierten die Tarifverträge der Sozialarbeiter. Begeistert führten Sie Ein-Euro-Jobs ein und feuerten ihre Sekretärin, nicht ohne ihr zu sagen, sie könne jederzeit wieder für nen Euro die Stunde anfangen. Als nächstes wurde auch das Arbeitsamt -sorry Arbeitsagentur!- besucht. Dort hielt sowohl die oa als auch die noch relativ neue Aktionsgemeinschaft Nürnberger Arbeitsloser (ANA) eine Rede. Als letzte Station des Grauens wurde die AOK angefahren. Dort gab es eine Verlosung unter allen DemoteilnehmerInnen. Verlost wurden medizinische Hilfsmittel wir Krücken, Urinflaschen oder ein Rollstuhl, da all dies ja in Zukunft ein Luxus sein wird. ihren Abschluss fand die Demonstration an einem positiven Punkt, um aus dem Grauen herauszukommen. Im autonomen Stadtteiladen schwarze Katze gab es eine Vokü, um die ausgepowerten RadlerInnen zu stärken.
Insgesamt wurde die Demo positiv eingeschätzt, da eine große Aufmerksamkeit bei PassantInnen erzielt wurde und den TeilnehmerInne ne Menge Spass brachte. (Eben mal was anderes als Latschdemo)

Bilder von der Aktion
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