Weder ihren Krieg, noch ihren Frieden - sondern soziale Revolution …
it's their world/es gibt tausend gute gründe...
Wahljahr 2002 - vier Jahre sozialdemokratisch/grün, wir machen nicht alles anders, aber vieles besser... stimmt, ein Wahlversprechen, das ausnahmsweise mal konsequent eingehalten wurde.
Der Anfang der 80er unter schwarz/gelber Führung begonnene 16 Jahre dauernde rechte Rollback, welcher die Übernahme der DDR, Verschärfungen im Asylrecht, mehrere humanitäre BRD-Kriegseinsätze und noch allerhand andere Schweinereien mit sich brachte, konnte von der sozialdemokratisch-grünen Regierung nicht konsequenter fortgesetzt werden. Mit romantischen Vorstellungen von einer humaneren und pazifistischeren Politik durch Regierungsbeteiligung der Grünen wurde schneller als erwartet aufgeräumt. Alle parlamentarischen Illusionen haben sich in Luft aufgelöst, - es gilt den Widerstand von unten zu organisieren. Gründe gab es zwar schon immer genug, aber mensch soll es nicht glauben, auch 2002 sind natürlich wieder ein paar Neue dazu gekommen und ein Ende ist zumindest mit und in diesem System nicht zu erwarten
highway to hell …
Das Brechen von Tarifverträgen und
die Erpressung mit der Standortfrage gehören heute zum
Arbeitsalltag. Während in den Betrieben die Arbeitshetze ständig
steigt sinken gleichzeitig die Reallöhne. Flexibilität ist
gefragt, die Bereitschaft jederzeit für die Lohnarbeit zur
Verfügung zu stehen und ganz nebenbei wird beständig daran
gearbeitet die Lebensarbeitszeit wieder zu verlängern. Nach der
Privatisierung der Rente, steht nun die weitere Privatisierung des
Gesundheitssystems sowie die der Arbeitsverwaltung an. Mit der
Aufsplittung in Grund- und Wahlleistungen wird der Ausstieg aus der
paritätisch finanzierten Krankenversicherung weiter zementiert.
Die Arbeitgeberanteile an der Krankenversicherung sinken ständig
und die Schwerpunktlegung auf einen Pflichtleistungskatalog der sich
an Basissicherungen orientiert, übt einen weiteren Zwang zur
privaten Vorsorge aus. So bedeutet die Einführung sog.
Fallpauschalen, neben einer Minimalversorgung der PatientInnen, auch
eine weitere Verschlechterung der Arbeitsbedingungen des
Pflegepersonals (Arbeitsintensivierung, Bezahlung unter
Tarifvertragsniveau, Personalabbau, etc.pp.). Alle vermeintlichen
Extras sind privat zu bezahlen. Das gleiche gilt für
Vorsorgeuntersuchungen, bestimmte (teure) Medikamente usw. usf. Dass
zahnärztliche Zuzahlungen schnell zum privaten finanziellen
Bankrott führen können ist üblich. Der Weg in die
Zwei-Klassen -Medizin wird fortgesetzt.
Ähnlich wettbewerbsorientiert will
sich nun die Arbeitsverwaltung umstrukturieren. Nachdem die
Erwerbslosenzahlen die von Schröder gewünschten 3,5 Mio.
doch erheblich übersteigen, wird das zum Anlaß genommen,
die Arbeitsvermittlung an private Agenturen auszulagern. Was in den
Niederlanden und in Dänemark klappt, kann für die BRD nur
gut sein, meinen Sachverständige im Bündnis für
Arbeit. Dort kassieren die privaten Vermittlungsbüros Prämien
für erfolgreich vermittelte Zeitarbeitskräfte.
Um das allerdings umzusetzen sind erst
mal weitere „Reformen“ bestehender Arbeitsschutzgesetze
(Deregulierungen) notwendig, wie z.B. das zur Befristung von
Arbeitsverhältnissen, das Kündigungsschutz- oder das
Tariftreuegesetz, alles sogenannte Jobkiller.
Auch dazu werden wieder die
unvermeidlichen runden Tische eingerichtet an denen sich alle
möglichen ExpertInnen die Köpfe darüber zerbrechen,
wie eine weitere Liberalisierung des Arbeitsmarktes umzusetzen und zu
verkaufen ist. Modelle, Experimente müssen her und alles nur „um
Menschen wieder in Arbeit zu bringen“. Die (Arbeits-)
Bedingungen spielen dabei keine Rolle. Menschen die einen
Arbeitsplatz ablehnen sind gesellschaftlich längst zum
„Sozialschmarotzer“ gebrandmarkt und müssen unter
der Androhung von Zwangsmaßnahmen „zur Arbeitsaufnahme
motiviert werden“.
Einer der zahlreichen, aber noch zu
schaffenden, McJobs (z.T. staatlich subventionierte Teilzeitjobs im
sog. Nieriglohnbereich) stehen bald jeder und jedem zur Lohnarbeit
gezwungenen zur Verfügung. Der Katalog der Zwangsmaßnahmen
bei Ablehnung reicht von Leistungskürzungen bis zu ihrem
vollständigen Entzug.
Das sind zum einen geeignete Mittel die
höhere „Flexibilisierung“ durchzusetzen, zum anderen
sorgen die niedrigen Lohnkosten und das Fehlen einer Verrechnung mit
bisherigen Lohnersatzleistungen (Arbeitslosengeld etc.)
perspektivisch für die weitere Senkung von Löhnen und
Sozialhilfe. Die angekündigte Zusammenlegung von Arbeitslosen-
und Sozialhilfe sind erste Schritte in diese Richtung. Bezüge
unterhalb des Existenzminimums betreffen dann immer mehr Menschen.
Der DGB ist in Form seiner Vorsitzenden
an besagten Tischen zum Thema Beschäftigungspolitik, sprich
Sozialabbau und Lohndrückerei, natürlich vertreten. Doch
von ihm ist wie immer ein konsequentes Einknicken zu erwarten. War er
1998, als das Kombilohn-Modell noch CDU-Wahlkampfthema war strikt
dagegen, wurde unter Schröder gleich in vier Bundesländern
dem Modellversuch zugestimmt, was übrigens nicht die gewünschten
Erfolge brachte. Die Schlußfolgerung allerdings, dass vom DGB
kein konfrontatives Dagegenhalten, geschweige denn ein Eintreten für
ArbeitnehmerInneninteressen zu erwarten sein wird, ist nicht so neu.
Besonders für Erwerbslose, SozialhilfeempfängerInnen,
illegalisierte MigrantInnen oder RentnerInnen scheidet dieser als
Lobbyist aus, war er an ihnen als Zielgruppe von vornherein nie
besonders interessiert.
Was bleibt ist also, die Sachen selbst
in die Hand zu nehmen. Wie einige andere eben auch -
gewerkschaftliche Basisinitiativen, Flüchtlingsgruppen,
Erwerbsloseninitiativen, etc. pp. Immer Mehr suchen nach Wegen den
kapitalistischen Verwertungszwang zu durchbrechen, organisieren sich
und setzen ihre Forderungen auf die Tagesordnung.
flugzeuge im bauch …
1. Mai 2002. Die „zivilisierte
westliche Welt" befindet sich im Krieg. Von allen Seiten ist die
Rede, dass nach den Anschlägen vom 11. September nichts mehr so
sei, wie es war.
Dass ständig Krieg herrscht, ist
aber erst mal nichts Neues. Ökonomische und ökologische
Ausbeutung der sogenannten 3. Welt durch die imperialistischen
Großmächte sowie Terroranschläge und Kriege - geführt
oder unterstützt von den selben (Stichwort Vietnam, Kolumbien,
Chile, etc.) gehören seit langer Zeit zu deren sozialer
Realität. Auch die Absicht der Militärmächte ist nicht
neu. Allen, die den Interessen der Industrienationen widerstreben,
wird klargemacht, welche Staaten das weltpolitische Sagen haben.
Neu am „Krieg gegen den Terror"
ist dessen öffentliche Legitimation. Mussten bis dato noch
Verbündete der Kriegstreiber herhalten um militärisch zu
agieren und waren es bis dato noch geheimdienstliche, wirtschaftliche
oder politische Mittel, werden heute wieder offen militärische
Mittel zur Durchsetzung kultureller, politischer und ökonomischer
Machtansprüche eingesetzt.
Auch neu ist, daß Afghanistan
mittlerweile durch Streubomben plattgebombt, tausende ZivilistInnen
getötet und ein kapitalfreundliches Marionettenregime eingesetzt
wurde, um westliche Kolonialinteressen zu festigen. Afghanistan mit
seiner geostrategisch wichtigen Lage, nahe der riesigen Gas- und
Ölreserven der kaspischen Region und als Achse zwischen Europa
und Asien ist als begehrtes Objekt der Nato-Staaten allerdings
bekannt. Schließlich gilt es, die Verfügung über
Erdöl, Erdgas und andere Rohstoffe sowie den Weltmachtsanspruch
zu sichern.
Und dies nicht nur in Afghanistan. Es
ist nur eine Frage der Zeit, bis weitere Staaten wie der Irak, Iran,
Libyen, Nordkorea, Jemen oder Somalia angegriffen werden. Nicht
allein die sog. „Schurkenstaaten“ stehen im Fadenkreuz
des westlichen Imperialismus. So hat das FBI eine „Terroristenliste“
mit 27 Organisationen weltweit erstellt, um diese zu zerschlagen. Auf
der Abschussliste stehen dabei in erster Linie revolutionäre
Linke und Befreiungsbewegungen. Die Revolutionäre
Volksbefreiungspartei-Front (DHKP-C) in der Türkei, die
Nationale Zapatistische Befreiungsarmee (EZLN) in Chiapas/ Mexiko
oder die Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) in
Palästina. Der spanische Staat verschärft im Windschatten
des „Kampfes gegen internationalen Terror“ erneut die
Repression gegen die baskische Befreiungsbewegung. Nach der
Zerschlagung verschiedener kleiner Organisationen, Dutzenden von
Festnahmen etc. steht heute, nach der Durchführung einer sog.
Antiterrorkonferenz, das Verbot des linken Wahlbündnisses
„Batasuna“ auf der Tagesordnung. In Kolumbien hat die
Regierung mit Rückendeckung der USA alle Verhandlungen mit den
Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC) abgebrochen
und setzt ,gestützt auf militärisch logistische US-Hilfe
und Finanzspritzen, abgesichert durch den „Plan Columbia“,
auf den totalen Krieg gegen Guerilla und Bevölkerung.
Mit dem in der BRD neu eingeführten
§129b soll in Zukunft jede Werbung und Unterstützung für
diese Befreiungsbewegungen juristisch verfolgt und kriminalisiert
werden, auch wenn diese ausschließlich im Ausland agieren.
Internationale Solidarität ist auf Grundlage dieses Paragraphen
nach Interessenslage der Herrschenden von heute auf morgen ein
krimineller Akt.
Anfangs präsentierte sich die
„Anti-Terror-Koalition“ als Einheit. Jetzt tritt jedoch
ein Interessenkonflikt der einzelnen imperialistischen Mächte
immer stärker hervor. So drohten VertreterInnen der
Bundesregierung mit einem Ausstieg aus der Koalition, sollte es
seitens der USA zu einem Angriff auf den Irak kommen. Grund hierfür
sind die geknüpften Handelsbeziehungen des BRD-Kapitals mit dem
Irak. Desweiteren nutzt die BRD diesen Krieg, um wieder richtig
mitschießen zu können. Nahezu einstimmig hat der Bundestag
im Eilverfahren deutschen SoldatInnen den Schussbefehl erteilt,
nachdem die deutsche Führungsrolle auf dem Balkan bereits als
gesichert erschien: Deutsche kommandieren den NATO-Einsatz in
Mazedonien während US-amerikanische und britische Truppen
verlegt wurden. Weiterhin stellt sich die von der EU geplante 60.000
köpfige EU-Eingreiftruppe für die BRD als Sprungbrett bei
der Verwirklichung weiterer Weltmachtsambitionen dar. Deutschland
stellt das größte Kontingent an SoldatInnen und der
Generalstab, soll in der alten preussischen Garnisionsstadt Potsdam
ansässig werden. Ziel der EU-Armee, die bis 2003 einsatzbereit
sein soll, ist es, als eigenständiger EU-Block seine
imperialistischen und kapitalistischen Interessen weltweit
durchsetzen zu können. In diesem Zusammenhang wird auch die
Bundeswehr einer „Erneuerung von Grund auf“ (Zitat Agenda
der BW-Reform) unterzogen. Kern der Reform ist die Umwandlung der
Bundeswehr von einer sog. Verteidigungsarmee hin zu einer weltweit
agierende Interventionstruppe. Die Kontingente der Spezialkräfte
sollen verdreifacht werden und stellen somit 50% der Bundeswehr.
Zusätzlich sollen auch die Einsatzoptionen ausgeweitet werden.
Sichtbar wird diese Entwicklung auch an den militärischen
Manövern der BRD. Momentan befindet sich ein Panzerbatalion in
Kuwait, daß dort ein Manöver durchführt und danach
z.T. dort stationiert bleiben sollen. Daneben beteiligen sich
deutsche Kriegsschiffe an der militärischen Kontrolle der
somalischen Küste. Somalia steht als angeblich „Al Quaida“
unterstützender Staat auf der Abschußliste der USA. Die
Aggression des deutsche Imperialismus wird immer stärker, daher
gilt für uns: Der Hauptfeind steht im eigenen Land!
i feel free …
Der Krieg nach Außen wird ergänzt
durch die Militarisierung nach Innen, hin zum totalitären
Überwachungsstaat. Längst geplante Gesetze konnten in
Windeseile unter dem Deckmantel der "Terrorismusbekämpfung"
verabschiedet werden. Rasterfahndung, biometrische Daten im Ausweis,
Aufhebung des Datenschutzes in Bank-, Post- und Fernmeldewesen,
erweiterte Befugnisse für Bundeskriminalamt (BKA) und
Verfassungsschutz (VS) sowie die Gesinnungsprüfung am
Arbeitsplatz sind nur Beispiele für die Aufkündigung der
hochgepriesenen bürgerlichen Grund- und Freiheitsrechte.
Insbesondere Flüchtlinge und MigrantInnen sind von Schilys neuem
„Racist Law and Order-Katalog“ betroffen: Abschiebungen
werden erleichtert, Einreisebedingungen verschärft etc.
Rassistische Vorurteile erleben eine Hochkonjunktur, MigrantInnen
stehen unter dem Generalverdacht, potentielle „TerroristInnen“
zu sein. Gleichzeitig soll jeglicher Widerstand gegen die
herrschenden Verhältnisse im Keim erstickt werden. So werden
GegnerInnen der kapitalistischen Globalisierung mit einer EU-weiten
Erweiterung des Terrorismusbegriffs zu „TerroristInnen“
stilisiert. Ausreiseverbote und Ingewahrsamnahmen im Vorfeld von
Gipfeltreffen, willkürliche Demonstrationsverbote,
Hausdurchsuchungen- und räumungen, brutale Polizeiübergriffe
bis hin zur Ermordung des Demonstranten Carlo Giuliani während
des Kampfs gegen das G8 Gipfeltreffen in Genua stellen den Anfang
massiver europaweiter Repression gegen linke AktivistInnen dar. Als
nächste Etappe steht der europaweite Haftbefehl auf dem
Programm. Es geht den Herrschenden nicht um ein subjektives
Unsicherheitsempfinden der Bevölkerung, sondern allein um die
Gewährleitung der Sicherheit der bestehenden Ordnung. Alle die,
denen in dieser Verwertungsgesellschaft kein produktiver Nutzen
zugeschrieben wird und die, die es wagen, sich gegen dieses System zu
wenden werden zu Unsicherheitsfaktoren diskreditiert.
old friends … (dummer Schrei nach Hass …)
Der staatliche Rassismus, der bereits
in der Hetze gegen den islamischen Kulturkreis und in den
„Anti-Terrorpaketen“ massiven Ausdruck findet, wird mit
der Diskussion um das geplante „Ausländer-Stopp-Gesetz“
noch weiter geschürt. Dreh- und Angelpunkt der Diskussion ist
die Einteilung von MigrantInnen in verwertbare unjd nicht verwertbare
Arbeitskräfte, der zu gewinnende Wahlkampf, sowie ein weiterer
Rechtsruck der bürgerlichen Parteien. Ist die rot-grüne
Regierung nun endlich beim christdemokratischen Rassismus angelangt,
müssen nun CDU/ CSU ihre Sympathien mit den Forderungen der NPD
nicht mehr verheimlichen. Dass diese Sympathien schon lange gepflegt
werden, zeigt nicht zuletzt die aktuelle Diskussion um die
Spitzelaffäre im NPD-Verbotsverfahren. Seit Gründung der
NPD wird diese (sowie diverse andere rechtsextreme Organisationen)
personell und finanziell vom Staat unterstützt. Unter Mitwirken
des Verfassungsschutzes werden antisemitische und rassistische
Angriffe verübt sowie rechtsextreme Organisationen aufgebaut und
radikalisiert. Im Gegenzug, bereiten Rechtsextreme den bürgerlichen
Parteien den Weg zum angestrebten Rechtsruck. War vor einigen Jahren
der Slogan „Deutschland den Deutschen“ noch den Rechten
vorbehalten, darf sich Stoiber heute gegen eine „durchrasste
Gesellschaft“ aussprechen und Norbert Geis (rechtspolitischer
Sprecher der CSU im Bundestag) fragt „Warum lasst ihr nicht
Deutschland den Deutschen?“. Rassismus, Antisemitismus und
Feindschaft gegenüber allem, was nicht der deutschen Leitkultur
entspricht, gehören in (Groß-) Deutschland zum nationalen
Konsens. Folgerichtig finden rechtsextreme Übergriffe nur dann
Beachtung in der Öffentlichkeit, wenn ein taktischer Gewinn
daraus gezogen werden kann, wie z.B. in Wahlkampfzeiten in denen sich
selbst CSU-Funktionäre schon mal an Antifaschistischen
Aktivitäten beteiligten. In der Regel werden sie jedoch
entpolitisiert oder als „Jugendkriminalität“
abgetan.
I´m a barbie girl in ken´s world …
Mit der Forderung nach Miniröcken
für afghanische Frauen werden nach politischer Opportunität
Fraueninteressen und -rechte instrumentalisiert, in diesem Fall zur
Beschönigung der Kriegslegitimation. Dagegen wird die Frage nach
der Anerkennung frauenspezifischer Fluchtgründe zugunsten der
Kriegstreiberei ausgeblendet. Klar, in der BRD „dürfen“
Frauen Miniröcke tragen. Wenn Frau dann Opfer sexualisierter
Gewalt wird, kann es ihr passieren, dass sie sich für ihre
Kleidung vor Gericht verantworten muß.
Die SPD/ Grünen Regierung
ignoriert mit ihrer Kampagne „Familie Deutschland“ die
Tatsache, dass die meisten Gewalttaten gegen Frauen und Kinder in der
Familie erfolgen. Stattdessen besinnt sie sich auf die
geschlechtshierarchische Arbeitsteilung und die Zuschreibung
traditioneller Rollenmuster. Nach wie vor werden Frauen im
Patriarchat materiell abhängig gemacht, indem ihnen der
gesellschaftlich nicht anerkannte und unbezahlte Reproduktionsbereich
zugewiesen wird. Diejenigen, die sich nicht in diesen abschieben
lassen, sind zwangsläufig mit Benachteiligungen konfrontiert. So
trifft mensch sie wesentlich öfter in 325-Eurojobs, Teilzeitjobs
oder in anderen prekären Arbeitsverhältnissen an als in
Führungs- und Leitungsebenen.
Konsequenterweise sind es auch im
Rentenalter Frauen, die überdurchschnittlich stark von Verarmung
bedroht sind. Nicht verwunderlich, bedenkt mensch, dass mit der
neuen, sog. Riesterrente eine Frau, die dieselben Einzahlungen
getätigt hat wie ein Mann geringere Bezüge erhalten wird.
Es zeigt sich immer wieder, dass strukturelle Gewalt, alltäglicher
Sexismus im privatem wie im öffentlichen Raum, die bestehenden
patriarchalen Verhältnisse verfestigen. So ist es kein Wunder,
dass sich in Wahlkampfzeiten frauenspezifische Forderungen auf
Plattheiten wie „Man(n) wählt Frau“ (B90/die Grünen,
Nbg.) beschränken. Mit der Abschaffung von Sexismus und
patriarchalen Strukturen haben solche Forderungen nichts zu tun.
We will rock you ...
Der Aufstand in Argentinien macht
deutlich, wie rasant aus anwachsender Armut sozialer Sprengstoff
werden kann. Was Anfang Dezember als „Hungerrevolte“
begann, entwickelt sich zunehmend in einen politischen Aufstand, in
dem sich Menschen in Volksversammlungen und Basiskomitees
zusammenschließen, um gegen den Neoliberalismus zu
protestieren, um sich gegen diejenigen zu erheben, die sie ausbeuten
und unterdrücken.
Internationale Widerstandsaktionen
gegen die Gipfeltreffen der selbsternannten Weltelite in Seattle,
Prag, Göteborg und Genua zeigen, dass auch in den Metropolen
entschiedener Widerstand möglich ist. 10.000 Menschen, die gegen
die NATO-Sicherheitskonferenz in München trotz des
Demonstrationsverbots auf die Straße gingen und rund 3500
DemonstrantInnen gegen das geplante Treffen von Berlusconi und
Stoiber in Nürnberg machen deutlich, dass es auch hier eine
Widerstandsbasis gegen den imperialistischen Krieg und einen globalen
Rechtsruck gibt.
Neben internationalen Massenevents und
Großdemonstrationen darf die lokale Basisarbeit nicht in den
Hintergrund politischer Auseinandersetzungen geraten. Für
unseren Kampf hier bedeutet das: wir müssen uns organisieren,
Netzwerke und Räume zur Stärkung der Linken aufbauen. Es
muss die Verankerung im Stadtteil, in Schulen und Betrieben
aufgebaut, die Schaffung selbstverwalteter autonomer Zentren
vorangetrieben und eine kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit
geleistet werden. Damit verbunden ist das Erarbeiten gemeinsamer,
emanzipatorischer, antikapitalistischer Positionen. Nur so kann
langfristig eine politische Praxis entwickelt werden, die sich nicht
im Dschungel der politischen Beliebigkeit verläuft.
Perspektivisch muss eine überregionale revolutuionäre
Organisation geschaffen werden.
Eine ernstzunehmende
Anti-Kriegsbewegung muss den Kapitalismus als Ursache von
innenpolitischer Faschisierung, Imperialismus und Krieg bekämpfen.
Unser Ziel muss es sein, an einer neuen, internationalistischen
Bewegung mitzuwirken, die in der Lage ist, radikale Alternativen zur
ökonomischen, politischen und sozialen Weltordnung zu eröffnen.
Der revolutionäre 1.Mai in Nürnberg steht seit mehr als 10
Jahren für den Kampf um eine befreite Gesellschaft ohne
Ausbeutung und Unterdrückung. Wir rufen Euch auf, auch in diesem
Jahr euren Protest gegen Patriarchat, Rassismus, Nationalismus,
Kapitalismus und Krieg auf die Straße zu tragen. Beteiligt Euch
an der revolutionären 1. Mai-Demo und kommt zum anschließenden
Straßenfest.
Widerstand von unten organisieren! Antikapitalismus globalisieren
Hoch die internationale Solidarität! Für die soziale Revolution!
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Weder ihren Krieg, noch ihren Frieden - sondern soziale Revolution! No to their war, no to their peace - Yes to social revolution! Nie leur guerre, ni leur paix - mais la révolution sociale! Ni su guerra, ni su paz - sino la revolución social! Ne onlarin Barisi - Yanlizca Sosyal Devrim
es rufen auf: organisierte autonomie(oa) - pension ost - autonome jugend antifa - red action nbg.(ran) - TAYAD Komitee - Praxis Erlangen - 'solid Nürnberg - Young Struggle - Libertad Nürnberg - DKP Nürnberg - Antifaschistisches Aktionsbündnis Nbg. - Rifondazione Comunista Nbg. - Literaturladen Libresso -
es unterstützen die Durchführung der Demonstration: TrotzAlledem - Bolschevik Partisan - Cuba Sol
Der revolutionäre 1.Mai, eine Initiative der OA
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1.Mai - Kampftag der internationalen ArbeiterInnenklassse
Der revolutionäre 1. Mai steht für
den Kampf zur radikalen Überwindung der kapitalistischen
Verhältnisse mit der Perspektive auf eine freie Gesellschaft
ohne Ausbeutung und Unterdrückung. Der revolutionäre 1. Mai
steht für eine radikale Kritik der bürgerlichen
Gesellschaft. Diese Kritik richtet sich gegen Kapitalismus, gegen die
Ausbeutung der Arbeiterklasse und gegen alle Auswüchse des
Kapitalismus. Sie richtet sich gegen die ideologischen Grundlagen der
bürgerlichen Gesellschaft wie Patriarchat, Rassismus und
Nationalismus. Und sie richtet sich explizit gegen die immer präsente
staatliche Gewalt. Insbesondere nach den Anschlägen vom 11.
September muss die sich rasant verschärfende Kriegs- und
Sicherheitspolitik der NATO-Mitgliedsstaaten und derer Verbündeter
ins Zentrum linker Kritik gerückt werden. Aus diesem Grund steht
der diesjährige 1. Mai im Zeichen des Widerstands gegen den
Krieg der „westlichen zivilisierten Welt" .
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