Für einen solidarischen und respektvollen Umgang in linken Strukturen!
Gewaltverhältnisse bekämpfen!
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Am
24.12.2011 fand ein Angriff von 8 Menschen aus dem Spektrum der Roten
Szene Hamburg (RSH) auf 3 Personen statt, die von diesen dem Spektrum
„der Antideutschen“ zugerechnet wurden. Dokumentiert und
thematisiert ist der Vorfall bereits durch den Text „Alle Jahre
wieder“ (http://allejahrewieder.blogsport.de/). Dieser Übergriff
ist kein Einzelfall. Er reiht sich ein in eine Reihe von Angriffen in
den vergangenen Jahren.
Für
uns als Plenum der Roten Flora und Kampagne „Flora bleibt
unverträglich“ ist das aktuelle Ereignis ein erneuter und
überfälliger Anlass, sich in einem politischen Konflikt zu
positionieren, der vielfach auf der Ebene persönlicher Anfeindungen
ausgetragen wird, der viele seit langem nur noch nervt, aber dennoch
keine Privatsache ist, sondern eine politische Frage, die alle
angeht.
In
der Konsequenz lehnen wir eine Zusammenarbeit mit der RSH, der TAN
(heute Assoziation Dämmerung) und der Sozialistischen Linken (SoL)
ab. Hintergrund dieser Entscheidung sind nicht nur die wiederholten
gewaltsamen Angriffe auf politische Gegner_innen, sondern auch die
Blockade und Verhinderung des Claude Lanzmann-Filmes „Warum Israel“
im B-Movie Ende 2009.
Blickpunkt
Flora
Aus
der Perspektive der Flora wird es vermutlich keine Antworten geben,
die die Anhänger_innen absoluter Positionierungen zufrieden stellen
werden. Weder im Haus noch um dieses herum. Die Flora war und ist
immer auch ein Spiegelbild der Konflikte und Auseinandersetzungen der
radikalen Linken. Entsprechend heterogen sind die Blickwinkel, die
hier zusammenkommen. Wir halten diese Heterogenität jedoch nicht
einfach für einen Mangel, sondern sehen in ihr die Chance, über
Differenzen hinweg politische Grenzen innerhalb linker radikaler
Bewegungen zu bestimmen und ohne Anspruch auf umfassende Klärung und
absolute Wahrheit einen (Minimal)Konsens zu entwickeln, um
Handlungsfähigkeit zu gewinnen.
Wir
sehen die Rolle der Flora nicht darin, sich zur Szene-Polizei zu
erheben oder sich als moralischen Machtfaktor zu inszenieren.
Stattdessen wollen wir den Diskussionstand von Gruppen und Projekten
im Haus, die sich auf dem Plenum vernetzen, transparent machen und
uns als Teil der radikalen Linken in den Rahmen der
Auseinandersetzung stellen. Dies bedeutet, nicht über Konflikte
zugunsten einer vermeintlichen Harmonie hinwegzusehen, sondern sich
einzumischen, das Maul aufzumachen und gegebenenfalls auch Nein zu
sagen.
Tanz
auf dem Drahtseil
Ausgangspunkt
ist für uns die Verweigerung, sich einem dualistischen Lagerdenken
zu verpflichten, das Freund und Feind wahlweise als „AntiDs“ oder
„AntiImps“ bestimmt und jede Position in diese Logik einsortiert.
So sind wir zum Beispiel zutiefst angeödet von dem Reflex, eine jede
unangenehme Kritik des Antisemitismus zum Problem anderer Leute oder
mit dem Verweis auf ihren vermeintlichen oder tatsächlichen
antideutschen Ausgangspunkt für von vornherein erledigt zu erklären.
Ebenso wenig ist irgendwem geholfen, wenn etwa internationale oder
globale Kämpfe und ein diesbezügliches Engagement selbstgefällig
zu reaktionärem Dreck erklärt wird, statt den unterschiedlichen
Ausgangspunkten und Ungleichzeitigkeiten in einer Perspektive
kritischer Solidarität zu begegnen. Politische Perspektiven
entstehen durch (selbst)kritisches Einlassen auf unbequeme
Fragestellungen und Ambivalenzen und nicht durch deren
selbstgenügsame Abwicklung vom eigenen Standpunkt aus.
Im
aktuellen Konflikt werden Dualismus und Identitätspolitik aber nicht
nur durch die Inszenierung verfeindeter Lager befestigt, sondern auch
durch weit verbreitetes (und oftmals nicht minder identitäres)
Nichtverhalten der Szene und politisch entleerte Abgrenzung in alle
(beide) Richtungen. Ein gutes schlechtes Beispiel dafür ist der Text
„Szeneperistaltik“, mit dem die Gruppe AG/R auf die Verhinderung
von „Warum Israel“ im B-Movie reagierte
(www.nadir.org/nadir/initiativ/agr/szeneperistaltik.html). Der
politische Konflikt um Antisemitismus und die Präsenz übergriffiger
Gewalt innerhalb der Auseinandersetzung wird hier auf ein „Gezänk
zwischen Antideutschen und Antiimps“ und auf die „Suche nach
Identität“ reduziert, mit dem die AG/R nichts zu tun haben will.
Ein Problem ist diese Abgrenzung nicht deswegen, weil sie Kritik an
Inhalten und Verhaltensweisen formuliert, sondern weil der Verweis
auf die allseitige Unzulänglichkeit darauf hinausläuft, sich gar
nicht mehr in Beziehung zu setzen und sich die unerträgliche
Neutralität der Mitte zu bewahren, frei von Inhalt und Praxis. Ein
leerer Ort. – Uns geht es weder darum, uns selbst auf der einen
oder anderen Seite einzugemeinden, noch halten wir die Mitte für den
richtigen Ort für linke, radikale Politik.
Alltäglicher
Wahnsinn
Viele
Protagonist_innen zeigen im aktuellen Geschehen teilweise ein
katastrophales Konfliktverhalten, in dem die inhaltliche
Auseinandersetzung hinter polemischen Getöse, identitären Gesten,
Eingemeindungen und Abgrenzungen verschwindet oder gar ganz zum
Erliegen kommt. Das oftmals komplizierte und komplexe
Konfliktgeschehen wird dabei zu oft durch Vereinfachung und pauschale
Schuldzuschreibung handhabbar gemacht und im Sinne der jeweiligen
Partei als scheinbare Schlacht von Gut gegen Böse erneut in Bewegung
gesetzt. Die politische Ausgangsfrage und die sie begleitenden
Konflikte werden so zu einer Frage der reinen Parteilichkeit verkürzt
und als eine Schmierenkomödie neuaufgeführt, in der Rumgemacker und
emotionsgeladenes Gedisse im Stil verfeindeter Gangs die Regie
übernehmen. Diese Ober- und Untertöne leisten selbst (ungewollt)
einen Beitrag zur Entpolitisierung und stehen einer weitergehenden
politischen Auseinandersetzung entgegen.
Wir
sehen es nicht als unsere Aufgabe an, jedes Ereignis und jede Aktion
der letzten Jahre aufzudröseln, wollen aber zwei Punkte klarstellen:
Besonders ätzende Formen nimmt – erstens – das Geschehen immer
wieder im Rahmen abendlicher Partyveranstaltungen an, auf denen die
Konfliktparteien aneinander geraten und meinen, alkoholgepegelte
Revierkämpfe austragen zu müssen. Ein respektvoller Umgang in
innerlinken Konflikten, der den politischen Gegner ernst nimmt,
gehört für uns zu den Basisbanalitäten. Die Flora ist für uns
kein neutraler Ort, aber auch nicht das Territorium für
Auseinandersetzungen auf der Ebene solcher Revierkämpfe. Auch und
gerade wenn politisch ernst zu nehmende Konflikte im Spiel sind:
Solange Leute kein Hausverbot durch einen gemeinsamen
Plenumsbeschluss haben und sich an die grundsätzlichen Regeln
halten, können sie sich hier aufhalten und feiern. Darüber hinaus
bedarf es erneut und immer wieder der Entwicklung differenzierter
Umgangsweisen, die Widersprüche und Konflikte ernst nehmen und sie
zugleich in einen politischen Kontext stellen.
Eine
andere Variante ist zweitens, Personen der jeweils anderen Seite
„Anti-Antifa-Arbeit“ vorzuwerfen, vom Abfotografieren von
Demoteilnehmer_innen über die Veröffentlichung der Bilder bis hin
zur Nennung von Namen in Texten und Artikeln. Solche Praktiken haben
in der Auseinandersetzung nichts zu suchen und lassen sich auch nicht
dadurch rechtfertigen, den politischen Gegner aus der Linken heraus
zu definieren. Nachweisliche Aktivitäten in diese Richtung stellen
tatsächlich eine politische Zusammenarbeit in Frage. – An dieser
Stelle sei angemerkt, dass der diesbezügliche Vorwurf gegen einen
der kürzlich angegriffenen Genossen nach unserem Informationstand
schlicht Verleumdung ist, während etwa die „Kommunistische
Assoziation Hamburg“ (KAH), deren einziger Sinn und Zweck der Kampf
gegen alles vermeintlich Antideutsche zu sein scheint, in ihren
Veröffentlichungen gezielt denunziatorisch und frei von der Leber
zieht, wer, wann, wie, wo, was.
Mythen
der Gewalt
Anlässlich
des Übergriffs von Ende Dezember lassen sich in der Szene –
vereinfacht gesprochen – zwei mittlerweile allzu bekannte
Reaktionsschemata vorfinden. Die eine Reaktion sieht in dem
physischen Angriff auf Genoss_innen einen Rückfall in die Barbarei
vormoderner Zustände, gegen die es die Mindeststandards der
bürgerlichen Gesellschaft zu verteidigen gilt. Die andere Reaktion
trivialisiert den Angriff zu einer „Schelle“, die aus guten
Gründen einen womöglich gar nicht mehr so linken Menschen getroffen
hat, was wiederum durch seine Hinwendung zum Repressionsapparat des
bürgerlichen Rechtsstaats bestätigt sein soll.
Wir
bestehen weiterhin nachdrücklich darauf, die Ereignisse als
Bestandteil einer innerlinken Auseinandersetzung zu begreifen! Das
eigentliche Problem ist aber, dass in beiden Fällen die Deutung der
Gewalt hinter die Diskussionen der radikalen Linken zu diesem Thema
zurückfällt. Ein Ausgangspunkt linker Politik ist die Einsicht,
dass die gesellschaftlichen Verhältnisse vielförmig gewalttätig
sind. Der ganze Laden wird am Laufen gehalten, indem das
Gewaltmonopol dem Staat zugesprochen wird, während andere Formen der
Gewalt bekämpft, verschleiert und in ein vermeintlich friedliches
zivilgesellschaftliches Miteinander aufgelöst werden.
Ein
wesentlicher Ansatz linker Politik ist es, diesem Mechanismus eine
militante und selbstbestimmte Praxis entgegenzusetzen, um
Herrschaftsverhältnisse in Frage zu stellen und Gegenmacht
aufzubauen. Militanz in diesem Sinne ist nicht einfach gleichzusetzen
mit Gewalt, sondern meint zunächst einmal ein selbstbestimmtes
Handeln – was den Einsatz von Gewalt beinhalten kann. Dabei heiligt
weder der Zweck die Mittel, noch sind die Mittel Selbstzweck. Es ist
weder hilfreich, entsetzt vor „der Gewalt“ zu erstarren, noch sie
zu trivialisieren. Stattdessen bedarf es eines genauen Begriffs der
herrschenden Verhältnisse sowie einer verantwortungsvollen und
inhaltlichen Bestimmung der eigenen Praxis.
Grenzgänge
Während
es auf dieser Grundlage oftmals richtig ist, Nazis und Bullen die
Straße entgegenzusetzen, ist für uns eine Grenze überschritten,
wenn Leute in innerlinken politischen Auseinandersetzungen physisch
oder psychisch beeinträchtigt werden. Sicherlich werden wir in
unseren Strukturen und unserer Organisierung, in unseren Debatten und
Kämpfen auch immer wieder die Gewalt der Verhältnisse
reproduzieren. Doch unser Ziel muss es sein, bereits im Hier und
Jetzt andere Formen des Miteinanders zu entwickeln. Wir werden uns
dabei immer im Fluss befinden, Fehler machen, uns korrigieren und die
Grenzen des Möglichen neu abstecken müssen.
Wenn
es im aktuellen Rahmen immer wieder zu gewalttätigen Übergriffen
kommt, die auf die Einschüchterung des politischen Gegners zielen,
ist dieser Umgang in keinster Weise zu tolerieren. Wie wir versucht
haben darzulegen, ist dies nicht nur eine Frage der Form, sondern
auch eine politische Frage. Besonders eklatant ist die Allgemeinheit
der Zielsetzung: Anscheinend reicht es für die Protagonist_innen der
Übergriffe aus, dass eine Person sich mit ihnen unliebsamen
Positionen engagiert, um diese als „antideutsch“ zu labeln und
zum Abschuss frei zu geben.
An
diesem Punkt geht es nicht nur um das – wiederholt – gewalttätige
Agieren von Menschen aus dem Spektrum der RSH, sondern auch um
Aktionen aus dem Spektrum der SoL oder um die Anfeindungen gegen
einen Flora-Aktivisten, der seit dem Sommer 2011 von einer Person aus
dem engen Umfeld der ehemaligen TAN mehrmals bespuckt und bedroht
worden ist. Wir lehnen eine Zusammenarbeit mit politischen
Protagonist_innen einer solchen Praxis – namentlich mit RSH, SoL
und TAN/Assoziation Dämmerung – ab. Mit solchen Übergriffen muss
Schluss sein! Ungeachtet sonstiger Differenzen halten wir es für die
Aufgabe aller, dafür zu sorgen, dass das Ganze aufhört.
Keine
Zusammenarbeit mit Bullen und Justiz
Wir
halten Anzeigen weder für ein richtiges Mittel, noch für einen
sinnvollen Umgang bei Gewaltübergriffen im Rahmen linker Strukturen.
Eben diese Haltung erfordert aber auch ein aktives und solidarisches
Verhalten der Szene in solchen Fällen.
Ganz
absonderlich wird es, wenn vorherige Übergriffe auf Betroffene mit
daraus folgendem Bullenstress legitimiert werden. Diese Argumentation
ist völlig verlogen und eine Umkehr des Gewaltverhältnisses. Zudem
haben wir den Eindruck, dass Betroffene bisweilen durch reine
Behauptungen oder die Streuung von Gerüchten gezielt unglaubwürdig
gemacht werden sollen. So wurde auch in den Raum gestellt, dass im
Zuge der Ereignisse vom 24.12. „Denunziation und Aussagen bei
Polizei oder Justiz“ stattgefunden hätten. Nach unserem
Kenntnisstand ist dies jedoch nicht der Fall. – Solche Formen des
anpolitisierten Tratsches und personalisierten Mobbings finden wir
zum Kotzen, auch in den eigenen Umfeldern.
Uns
ist klar, dass die Haltung „keine Zusammenarbeit mit der Polizei“
in der Realität ihre Grenzen hat, z.B. bei schweren Verletzungen,
Vergewaltigungen oder auch bei Übergriffen von Nazis. Wir leben
nicht in einer befreiten Welt und für Betroffene von Gewalt gilt
dies ganz besonders. Dennoch ist uns wichtig, zu vermitteln, dass
Strafe und Justiz nicht unbedingt Sicherheit für Betroffene
bedeuten, sondern auch ein gesellschaftliches Rachebedürfnis stillen
und stets dem Fortbestand der Verhältnisse dienen.
Der
Rückgriff auf polizeilichen Schutz im Rahmen einer akuten Bedrohung
ist jedoch kein „Verrat“ sondern eine Niederlage – nicht der
schutzsuchenden Person, sondern einer Linken, in der es soweit kommen
kann/muss. Wo es darüber hinaus aber um die Offenlegung von Namen
und Strukturen linker Gruppen geht, machen sich Betroffene zum Teil
des Repressionsapparates und gefährden nicht nur sich selbst,
sondern linke und autonome Standards insgesamt.
Antisemitismus
als Filmboykott
Es
gibt in der Flora einen politischen Konsens, dass Antisemitismus zu
bekämpfen ist. Keinen umfassenden Konsens gibt es hingegen, wo
dieser beginnt, was diesen ausmacht und wie ihm zu begegnen ist. Hier
gilt es, am Ball zu bleiben, die Diskussion im Projekt wie auch in
der autonomen Szene insgesamt weiter und über unterschiedliche
Standpunkte hinweg zusammen zu führen.
Im
Spektrum der Flora ist die Demonstration vom Dezember 2009 gegen die
Verhinderung des Filmes „Warum Israel“ in ihrer inhaltlichen
Ausrichtung und ihrem Ausdruck unterschiedlich bewertet worden, von
nachdenklicher Zustimmung bis offener Ablehnung. Ein Konsens besteht
jedoch darüber, dass die Blockade eines Filmes eines jüdischen
Widerstandskämpfers und Dokumentarfilmers, der sich mit Israel als
Konsequenz aus der Shoah auseinandersetzt, völlig inakzeptabel ist.
Wir
finden diesen Konsens, der in der Erklärung der Flora zu den
Vorfällen dokumentiert ist
(www.nadir.org/nadir/initiativ/roteflora/news/20090030.html), einen
ebenso wichtigen wie eigentlich selbstverständlichen Standpunkt.
Auch im Rahmen der Filmblockade kam es zur Anwendung von Gewalt,
woran Protagonist_innen der SoL und der damaligen TAN beteiligt
waren. Das bedeutsamere Gewaltverhältnis liegt jedoch nicht in den
körperlichen Übergriffen, sondern im antisemitischen Charakter der
Aktion: der aktive Boykott eines Kinos, in dem „Warum Israel“
gezeigt wird.
Bis
heute verteidigt das Spektrum der B5 die Filmblockade, die B5 selbst
hat eine entsprechende Erklärung veröffentlich. Mal gilt die
Blockade als legitime Aktion gegen „zionistische Propaganda“, mal
als legitime Aktion gegen „antideutsche Kinobesucher_innen“. Für
uns sind Gruppen, die sich in und um die B5 organisieren, Trägerinnen
dieser Erklärungen und als solche politisch in der Verantwortung.
Solange keine öffentliche selbstkritische Stellungnahme erfolgt, ist
für uns eine weitergehende Auseinandersetzung mit ihnen
ausgeschlossen.
Die
Perspektiven der Grenzen der Zusammenarbeit
Wie
wir bereits sagten, wollen und können wir die Gesamtkonflikte der
Linken nicht mit einer eindeutigen Geste auflösen, weder thematisch
noch in ihren Ausformungen. Was wir jedoch können und wollen, ist,
jenseits identitärer Zuordnungen und auf inhaltlicher Grundlage
politisch Position zu beziehen.
Gewalttätige
Übergriffe, wie zuletzt am 24.12.2011, sind bei Konflikten in der
Szene nicht zu tolerieren. Es ist Aufgabe der gesamten Linken, ein
politisches Klima zu schaffen, in dem innerlinke Gewalt nicht zur
Form der Auseinandersetzung gehört.
Mit
Gruppen, die für solche Aktionen stehen, werden wir nicht
zusammenarbeiten. Jenseits sonstiger möglicher politischer
Gegensätze halten wir es zudem für wichtig, sich mit Betroffenen
von gewaltsamen Übergriffen zu solidarisieren.
Die
Filmblockade von „Warum Israel“ ist als solche nicht akzeptabel.
Hier ist die Grenze jeglicher politischer Zusammenarbeit auch in
breiten Bündnissen überschritten. Etwa im Rahmen der Mobilisierung
gegen den Nazisaufmarsch am 02.06.2012. Trotz der Notwendigkeit eines
breiten und vielseitigen Widerstandes sollte sich eine
antifaschistische Linke in Foren und Formen bewegen, in denen die
Kritik von Herrschaftsformen wie Homophobie, Rassismus, Sexismus und
auch Antisemitismus zum Grundkonsens gehört.
Hausplenum
der Roten Flora &
Kampagne
„Flora bleibt unverträglich“
März
2012
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