Verhindern wir den Naziaufmarsch
am 19.8.!
Faschismus ist keine Meinung, sondern
ein Verbrechen!
Für den 19. August haben Neonazis
der "Freien Kameradschaften" einen Aufmarsch von der Moorweide
durch die City zum Springer-Verlag angemeldet. Dieses Spektrum versucht
nicht nur, die Straße für sich zu erobern, sondern auch
den Platz, von dem die jüdischen Menschen in den Tod deportiert
wurden. Naziaufmärsche mit rassistischen, den Nationalsozialismus
verherrlichenden und völkischen Parolen sollen zum Alltag gehören.
Die Nazis sind daher bemüht, in hamburg Fuß zu fassen,
nachdem sie mehrere - vom Innensenator genehmigte - Märsche
durchführen konnten, zuletzt aber zwei schwere Schlappen erlitten,
als ihr - genehmigter - Infostand in Altona von PassantInnen und
AntifaschistInnen aufgelöst wurde und eine - ebenfalls genehmigte
- Demonstration in Altona nach wenigen Metern beendet wurde, weil
AnwohnerInnen und AntifaschistInnen die Route blockierten.
Bundesweit gehen "Freie Nationalisten", NPD und andere
völkische Nationalisten in die Offensive. Ihre Märsche
werden allmählich ebenso zur Normalität wie es Angriffe
auf MigrantInnen, Obdachlose, jüdische Menschen und Einrichtungen
und alle anderen, die nicht in ihr Weltbild passen, schon sind.
Die Zahl der von Nazis Ermordeten wächst stetig.
Der Grund für diesen Aufschwung ist in der herrschenden gesellschaftlichen
Entwicklung zu suchen:
- Der heutige Kapitalismus führt zu einer zunehmend brutaleren
Konkurrenz. An die Stelle der Solidarität ist das Recht des
Stärkeren getreten. Der Abbau sozialer Sicherungen wird als
größere Freiheit der Individuen dargestellt. Demgegenüber
werden die Armen anstelle der Armut bekämpft.
- Der Militarismus hat spätestens mit dem Angriffskrieg der
NATO gegen Jugoslawien deutlich zugenommen. Militärische
Gewalt als Mittel der Außenpolitik - gegen unbotmäßige
Staaten unter dem Deckmantel des Menschenrechtsinterventionismus
- ist wieder Teil der deutschen Staatsdoktrin.
- Rassismus als Strategie des Teile-und-Herrsche ist in der Bevölkerung
breit verankert, jahrelang geschürt von den Medien und bestärkt
durch die Politik des Staates. "AusländerInnen"
haben erheblich weniger Rechte, das Asylrecht wurde faktisch abgeschafft.
Die Flüchtlinge, die es dennoch schaffen, hierher zu kommen,
werden diskriminiert und in Container-Ghettos eingepfercht - isoliert,
ausgegrenzt und abgeschoben.
Sozialdarwinismus, Rassismus, Nationalismus und Militarismus sind
Eckpfeiler jeder faschistischen Politik. Deshalb können Faschisten
im aktuellen politischen Klima erstarken. Sie geben sich als die
konsequentesten Vertreter anerkannter gesellschaftlicher Anschauungen.
Diesem Gesellschaftsklima gilt es genauso etwas entgegenzusetzen
wie den davon profitierenden Nazibanden.
In der derzeitigen Medieninszenierung überbieten sich PolitikerInnen
mir Wortreichtum und Aktionismus gegen "Rechtsextreme".
Dabei geht es nicht unbedingt um den Schutz von Flüchtlingen
und MigrantInnen oder konsequente Maßnahmen gegen Neonazis.
Es geht vor allem um die Durchsetzung von Überwachungskonzepten
nach Maßgabe von Law-and-Order und die Sicherung des Wirtschaftsstandorts
Deutschland. Wie ernsthaft das z.Zt. diskutierte Verbot der NPD
und die Zerschlagung der "Freien Kameradschaften" betrieben
wird, ist noch nicht abzusehen.
Bislang wurden bereits die Organisationen "Aktionsfront Nationaler
Sozialisten / Nationaler Aktivisten", "Freiheitliche Deutsche
Arbeiterpartei" und "Nationale Liste" verboten. Die
Anmelder des geplanten Nazimarsches in Hamburg, Thomas Wulf und
Christian Worch, waren führende Mitglieder dieser Naziorganisationen.
Nach Aussage von Innensenator Wrocklage zum aktuellen Verbot des
sog. "Hamburger Sturms" müsse man jedoch mit Naziaufmärschen
leben.
In Norddeutschland entscheiden die Verwaltungsgerichte regelmäßig
zugunsten der Nazis, wenn Landräte oder Innenminister tatsächlich
mal einen Aufmarsch verbieten; zuletzt in Tostedt, als am 5.8.2000
250 Nazis der "Jungen Nationaldemokraten" und "Freie
Kameradschaften" marschieren konnten.
Das heuchlerische Einfordern von "Zivilcourage" durch
Politik und Medien findet spätestens da sein Ende, wo AntifaschistInnen
aktiv werden. Antifaschistische Aktionen werden behindert oder verboten,
und AntifaschistInnen werden kriminalisiert.
Diese Entwicklung kann nur antifaschistischer Widerstand von unten
etwas entgegensetzen.
Darum kommt zur Kundgebung / Demo ...
Sonnabend, 19.8.
11 Uhr Gänsemarkt
achtet auf aktuelle Ankündigungen * www.nadir.org
* Radio FSK
Bündnis gegen Rassismus und
Faschismus
Keinen Fußbreit den Faschisten!
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