Grenzcamp 2000

3. antirassistisches Grenzcamp
der Kampagne 'Kein Mensch ist illegal'
vom 29. Juli bis 6. August 2000
in Forst / Brandenburg
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camporganisation
[18.07.2000]

Stellungnahme Forst-Campvorbereitung zur Zusammenarbeit mit der FA Poznan

	

Zur Vorgeschichte:

Seit etwa 4 Monaten diskutieren Leute aus den Gruppen, die zur Zeit an der Vorbereitung des dritten antirassistischen Grenzcamps in Forst/BRD arbeiten, über ihre Zusammenarbeit mit der FA (Federacja Anarchistyczna) Poznan , einer Gruppe aus Poznan/PL, die zur Zeit ein antirassistisches Camp an der polnisch-ukrainisch-slowakischen Grenze in Ustrzyki Gorne vorbereitet. Nachdem in den vergangenen Jahren die FA Poznan an den antirassistischen Grenzcamps in Görlitz und Zittau teilgenommen hatte, hat sie uns nun zu diesem Camp eingeladen, das sie u.a. gemeinsam mit AnarchistInnen aus der Ukraine (Kiew) für den 13-19.07. vorbereitet. Zwei Punkte, nämlich der Umgang der FA Poznan mit Sexismus und ihre Zusammenarbeit mit der rechten Gruppe »Naszosc«, boten Anlaß zur Auseinandersetzung zwischen einigen wenigen Interessierten auf Seiten der Forst-Campvorbereitung über die Frage, wie wir uns zur FA Poznan und ihrer Einladung nach Ustrzyki Gorne verhalten sollen. Auf den Campvorbereitungstreffen wurde jeweils über den derzeitigen Diskussionsstand berichtet. Wir denken, daß es Zeit wird, unseren Diskussionsstand schriftlich einer breiteren Diskussion zugänglich zu machen.
Es ist uns ungeheuer schwer gefallen, einen kollektiv vertretbaren Diskussionsstand zu erreichen. Dabei standen uns als Probleme im Weg:

  • Die Schwierigkeit der Kommunikation über verschiedene Kontexte, Sprachen und hunderte von Kilometern zu führen,
  • Das Zusammentragen der Ereignisse, das individuelle Bewerten der Ereignisse, dabei die Gefahr, daß die Diskussion grundlegenden Fragen und Stellungnahmen ausweicht, weil Personalisierungen von Standpunkten und die Frage nach mehr Material zur Klärung der Einzelheiten ständig im Raum stand und die persönlichen und politischen Bindungen, die einzelne von uns zu den Leuten der FA Poznan haben etc.
  • Das Herstellen einer gemeinsamen Bewertung der Ereignisse als Grundlage für eine kollektive Umgangsweise
  • Die Einschätzung des Kontextes, in dem die Diskussion stattfindet, soll heißen die Bedeutung, die die Diskussion und unsere Position darin für polnische und deutsche politische Zusammenhänge hat. In Polen sind dies insbesondere die Emancypunxs , eine anarchofeministische Frauengruppe, die sowohl die sexistischen Vorfälle in Poznan, als auch die Zusammenarbeit mit der »Naszosc« kritisiert die FA Poznan selbst und die politische Situation in Polen allgemein. Hinzu kommt die Bedeutung, die die Debatte für uns als antirassistische Gruppen (unsere politischen Grundsätze), für unsere BündnispartnerInnen und für die politische Debatte insgesamt hier hat.
  • Die Schwierigkeit, Kriterien für unsere Zusammenarbeit mit Einzelpersonen oder Gruppen zu definieren, zu bestimmen, was Grundlagen unseres politischen Selbstverständnisses und was daraus abgeleitet Kriterien für eine Zusammenarbeit mit anderen Gruppen sind und wo genau für uns Grenzen liegen.

Den Umgang der FA Poznan mit Sexismus und ihre Zusammenarbeit mit der rechten Gruppe »Naszosc« (s.u.) kritisieren wir relativ einhellig. Bei der Frage des weiteren Umgangs, d.h. der Frage danach, wie wir unsere Kritik vermitteln und eine Auseinandersetzung mit unserer Sichtweise befördern können, gingen unsere Positionen jedoch auseinander. Sie reichten von, »kritisch mit der FA Poznan diskutieren« bis hin zu »nicht mehr die Diskussion und Zusammenarbeit suchen, bis sie eine selbstkritische Position zu den sexistischen Vorgängen einnehmen und die Zusammenarbeit mit der Naszosc abbrechen«.

Wir sind der Auffassung, daß die Diskussion für uns alle von grundsätzlicher Bedeutung ist. Insbesondere die Frage nach Kriterien für die politische Zusammenarbeit hat so bei uns zu der Einsicht geführt, daß eine Reflexion unserer politischen Bündnisarbeit nötig ist.

Was passiert ist/ Zum Hintergrund der Diskussion

Zwei Dinge kritisieren wir in bezug auf die FA Poznan:

1. Im Rahmen ihrer Anti-Wehrpflicht-Kampagne hat ein Mitglied der FA Poznan im Herbst 1998 eine Collage erstellt und auf mindestens einer Demonstration bzw. Öffentlichkeitsaktion mit sich geführt, bei dem ein Bild aus einem Pornoheft die Grundlage ist: Eine nackte Frau liegt mit gespreizten Beinen auf dem Rücken, zwischen ihren Beinen steht:: »Während Du beim Militär bist, trifft sie sich mit dem Briefträger.« Diese Collage hing längere Zeit in der Bibliothek der FA Poznan. Einer Frau der FA, die diese Collage kritisierte, wurde ein Pornobild an die Tür ihres Zimmers gehängt, auf dem eine Frau den Schwanz eines Mannes im Mund hat mit dem ergänzten Text: »Anarchofeminismus in Praxis«. Bei einem Fest hängten polnische und schwedische Frauen (die gerade zu Besuch waren) die eingangs erwähnte Collage ab, worauf es zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung kam, an der auch Mitglieder der FA Poznan beteiligt waren. In der Zeit danach wurde noch eine weitere sexistische Collage erstellt und Frauen verbal sexistisch attackiert. Kritisiert wurde die FA Poznan von der anarchofeministischen Frauengruppe emancypunx, die von der FA Poznan zu den Vorfällen eine Stellungnahme forderte. Die FA Poznan hat als Gruppe keine Distanzierung von den sexistischen Collagen und keine Stellungnahme zu diesen Vorkommnissen abgegeben.

2. Die Zusammenarbeit der FA mit der rechten Gruppe »Naszosc«und die Arbeit in dem Bündnis »Freier Kaukasus« (Wolny Kaukaz). Die »Naszosc« ist eine Gruppe, die im rechtsextremen Spektrum zu verorten ist. Politisch läßt sie sich durch ihren politischen Repräsentanten Piotr Lisiewicz charakterisieren, der in der rechten Wochenzeitung »Gazeta Polska« (GP) festes Redaktionsmitglied ist. Die GP ist bei den Rechtsaußen-Zeitschriften die »gemäßigte« Variante. P.L. propagiert in der GP eine »Querfrontstrategie«: Seine Zielsetzung ist die Modernisierung der Rechten, die weder mit ihren parlamentarischen Ansätzen, noch mit der stumpfen Strategie rechtsradikaler Skins die nötige gesellschaftliche Breite hätte entwickeln können. Die Hauptstoßrichtung des Kampfes müsse gegen die Postkommunisten und den Staat erfolgen, alles andere sei dem unterzuordnen. Anarchistische Gruppierungen hätten bei der Jugend große Resonanz und seien durch ein wendiges, innovatives Aktionspotential wesentliche Bündnispartner. Angeknüpft werden solle an gemeinsamen Punkten wie Anti-Staatlichkeit und Anti-Kommunismus.

Die Diskussion wurde seither bei zwei Besuchen in Poznan und mittels verschiedener Papiere geführt: Kritikpapiere, die hier entstanden waren, wurden ins Polnische übersetzt und der FA Poznan sowie den Emancypunxs zugesandt. Von den Emancypunxs und der FA Poznan gibt es seit kurzem ebenfalls Stellungnahmen. Interessierte erhalten alle Papiere mit einer email an: crassmus@gmx.net

Welche Rolle spielt der Kontext?

In der Diskussion ist für uns immer wieder die Frage aufgetaucht, wie sehr politische Prinzipien vom jeweiligen Kontext und der Geschichte der AkteurInnen und ihrer Bewegungen abhängen und ob wir den Kontext, in dem die FA Poznan politisch handelt, genug kennen und berücksichtigen. Es stellt sich die Frage des »Diskussionsstands«. Diese Frage kann überheblich (auf der Ebene persönlicher oder gar »westlicher« Überlegenheit), aber auch konstruktiv-erhellend gemeint sein und verstanden werden. Wir fragen uns selbst, ob z.B. unsere eigene Auseinandersetzung mit Sexismus ausreichend ist und ob wir sie zum Maßstab der Bewertung anderer machen können, und in welcher Geschichte unsere eigene Auseinandersetzung mit Sexismus steht (politischer Druck durch die FrauenLesbenbewegung und durch einzelne Frauen, die Diskussionen einforderten).
Wesentlich für uns ist allerdings, daß polnische Feministinnen, die emancypunx, die Auseinandersetzung mit Sexismus einfordern. Aus unserem politischen Selbstverständnis heraus ist es wichtig, eine solche Position zu stärken.
Wir entnehmen den uns vorliegenden Texten, daß die FA Poznan immer wieder mit einer klaren Kritik an ihrem Umgang mit Sexismus konfrontiert war und, daß also der Verweis auf mögliche »Unwissenheit« wenig erklärt. Wir wissen, daß der eigene Kontext die Auseinandersetzung prägt und »Flecken der Nicht-Wahrnehmung« systematisch produziert. Die Vorfälle aber, zu denen es in Poznan gekommen ist, sind mehr als »Flecken«: Hier wurde aktiv sexistisch gehandelt und die FA Poznan hat sich danach nicht als Gruppe dazu verhalten.
Wir halten die Ablehnung von Diskriminierung (materiell, rechtlich oder auf der Ebene von Anerkennung) nicht für ein nationalisierbares/kulturalisierbares, sondern für ein universelles Prinzip emanzipatorischer (emanzipatorisch im folgenden verwendet als »auf die Befreiung aller gerichtet«) Politik.

Es ist uns bewußt, daß unsere Kritik als uninteressiert oder überheblich empfunden werden kann. Wir sehen und verstehen diese Einschätzung vor dem Hintergrund eines imperialistischen Zugriffs »des Westens« auf Polen und andere osteuropäische Länder. Hinzu kommt eine weitgehende Unfähigkeit (gekoppelt mit Desinteresse) der deutschen Linken im Umgang mit den Anliegen osteuropäischer AktivistInnen. Der Vorwurf, arrogante KritikerInnen zu sein, die sich selbst außerhalb der Kritik stellen, oder der Verweis auf das kritikwürdige Verhalten der KritikerInnen darf aber nicht dazu führen, kritische Auseinandersetzungen zu vermeiden, sondern sollte sie vielmehr motivieren. Die FA Poznan hat uns in der Debatte über unsere Kritik an ihrer Bündnispolitik entgegengehalten, daß wir selbst z.T. mit BündnispartnerInnen zusammenarbeiten, die politische Ziele verfolgen, die einer Emanzipation aller entgegenstehen. Genannt wurde hier die Zusammenarbeit mit maoistischen oder stalinistischen Gruppen u.ä. Daß hierüber in der deutschen Linken Diskussionsbedarf besteht, steht außer Zweifel, entbindet aber die FA Poznan wiederum nicht, sich zu der Naszosc und der von dieser propagierten Querfrontstrategie politisch genauer zu äußern.

Unsere Kriterien einer emanzipatorischen Politik:

Für uns sind die Ablehnung von und Kritik an Rassismus, Antisemitismus, Nationalismus, Faschismus, Sexismus, autoritären Strukturen grundlegende Voraussetzungen und Prinzipien einer an Befreiung aller orientierten Politik. Wir halten diese Kriterien, die im Kontext einer politischen Praxis in und bereits vor der Kampagne KMII von beteiligten AktivistInnen über Jahre hinweg kollektiv entwickelt wurden für unhintergehbare Grundlagen unserer Politik bzw. linker Politik allgemein. Wir erwarten von uns und anderen, daß sie Herrschaftsverhältnisse kritisieren, daß sie auseinandersetzungsbereit sind und messen sie und uns an der Frage, ob, wie und wie vehement sie aktiv in rassistische, nationalistische, faschistische, sexistische und autoritäre Praxen jeder Art eingreifen.

Wir wissen, daß es bei der Einschätzung politischer Praxis nicht nur um Prinzipien geht, sondern auch immer um Grenzwertdiskussionen. So sind wir der Überzeugung, daß wir von linken Männern in bezug auf die Reflexion von Sexismus mehr erwarten dürfen und müssen, als von solchen, die sich nicht politisch links verorten. Ebenso geht es uns mit Nationalismus. Diejenigen, die eine glaubwürdige antirassistische Praxis entwickeln wollen, sind auch daran zu messen wie sehr sie Nationalismus reflektieren und kritisch hinterfragen, insbesondere wenn dieser (Nationalismus) mit Chauvinismus und Rassismus überlagert ist. Ähnliche Analogien wären für die weiteren oben genannten Bereiche aufzuzählen, die für uns Grundlage linker Politik sind.

Zu unserer Bewertung:

Wir halten Sexismus für eine Struktur, die in unterschiedlicher Ausprägung international ist. Wir halten es für nötig, uns als emanzipatorische Gruppen mit Sexismus, auch unserem eigenen sexistischen Verhalten, auseinanderzusetzen und diesen bei anderen zu kritisieren. Sexismus ist eine Struktur, die Frauen systematisch diskriminiert verletzt und demütigt. Wir erwarten von uns und anderen, daß sie dieses Herrschaftsverhältnis kritisieren und, daß sie auseinandersetzungsbereit sind. Wir messen sie und uns an der Frage, ob, wie und wie vehement sie aktiv in diskriminierende und ausgrenzende Praxen jeder Art eingreifen. Wir kritisieren die FA Poznan nicht in erster Linie wegen der sexistischen Vorfälle an sich, sondern vor allem, aufgrund dessen, wie sie danach auf die Kritik daran reagiert hat: Entweder mit erneuten sexistischen Angriffen, mit Ignoranz oder dem Versuch, die Kritikerinnen als unglaubwürdig hinzustellen und ihnen andere Frauen gegenüberzustellen, die die Collage » als Witz« angesehen hätten. Bis heute existiert zu den kritisierten Collagen keine öffentliche Distanzierung der gesamten Gruppe und - soweit uns bekannt - keine das Problem anerkennende öffentliche politische Auseinandersetzung mit denjenigen, die politisch angegriffen und persönlich verletzt wurden.

Zusammenarbeit mit der »Naszosc« - Querfrontstrategie der Rechten

Wir sehen die Zusammenarbeit mit der »Naszosc« als Teil einer Entwicklung in der anarchistischen Szene und auch in der Ökologiebewegung in Polen, Bündnisse mit Rechten bis »rechtsextremen« Gruppen einzugehen. Bündnisse dieser Art existieren oder existierten z.B. bei den Themen »Polizeigewalt«, »Globalisierung« oder allgemeinen ökologischen Themen. »Querfrontstrategie« meint Zusammenschlüsse quer zu den politischen Lagern (gewöhnlich mit »rechts« und »links« bezeichnet) anhand solcher genannten Themen. In einer Querfront wäre z.B. der Schutz der Umwelt, oder die Verurteilung des Krieges in Tschetschenien, wichtiger als die Weigerung, ein Bündnis mit Antisemiten und extremen Nationalisten zu schließen. Piotr Lisiewicz, der Theoretiker der »Naszosc« ist, offener Befürworter einer solchen »Querfronstrategie«. Versuche der Rechten, solche Bündnisse mit linken Gruppen einzugehen, hat es historisch gesehen immer wieder gegeben. Unserer Ansicht nach ist es für die Linke von grundsätzlicher Bedeutung, Angebote dieser Art entschieden zurückzuweisen weil sie quer zu einer emanzipatorischen Politik steht und sich nicht in Details der Art zu verstricken, wie »extrem« die Rechte denn sein muß, um eine solche Zusammenarbeit abzulehnen.
In Anarcho-Zines in Polen wird über diese Art Bündnisse seit langem sehr kontrovers debattiert. Es gibt eine ganze Reihe von KritikerInnen an solchen Bündnissen.
Wir sind uns bewußt, daß unsere politischen Entscheidungen in Bezug auf die Zusammenarbeit mit der FA Poznan Einfluß auf die Debatten in Polen haben werden: Dies bedeutet z.B. KritikerInnen der diskutierten zwei Punkte (Zusammenarbeit mit rechten Gruppen und Sexismus) zu stärken oder zu schwächen. Wir halten die gegenwärtige Praxis der FA Poznan, einerseits eine engagierte antirassistischen Kampagne zu führen und engagierte Antifa-Arbeit zu leisten, andererseits mit einer rechten Gruppe, mit fließenden Rändern zu Rechtsextremen hin, ein »Querfrontbündnis« einzugehen für gefährlich und politisch inkonsequent und falsch. Entscheiden wir uns trotz dieser Position für eine Zusammenarbeit mit der FA Poznan, verleiht dies ihrer gleichzeitigen Zusammenarbeit mit der Naszosc eine zusätzliche Legitimität.

Zu unseren Schlußfolgerungen:

Es wird von unserer Seite (der Gruppen, die zur Zeit an der Vorbereitung des Camps in Forst/BRD) arbeiten, keine Zusammenarbeit mit der FA Poznan geben. Wir bedauern dies, weil uns die Zusammenarbeit mit Gruppen, die in Polen (und ganz Osteuropa) antirassistische Arbeit machen, sehr wichtig ist. Wir verstehen unsere Entscheidung nicht als Abbruch der Diskussion, sondern als Ausdruck unserer Kritik und hoffen, daß sich durch diese Entscheidung die Auseinandersetzung über Grundlagen politischer Arbeit und Bündnisse neu entzündet. Wir entscheiden uns gegen eine Zusammenarbeit weil wir glauben, daß sich innerhalb der folgenden 4 Wochen bis zum Camp in Polen an den gegensätzlichen Positionen nichts grundlegend ändern wird. Wir werden weder öffentlich noch intern dazu aufrufen, am Camp in Polen teilzunehmen. Wir halten eine kritische Auseinandersetzung um Sexismus und Querfrontbündnisse politisch für wichtig, das heisst, wir halten das Eingehen von Querfrontbündnissen für einen grundlegenden Fehler wie auch, dass sich nach den sexistischen Ereignissen nicht als Gruppe politisch kritisch dazu verhalten wurde. Von kontroversen Auseinandersetzungen innerhalb der FA Poznan hierüber ist uns nichts bekannt. Wir hoffen, daß innerhalb der FA Poznan und öffentlich erkennbar/nachvollziehbar eine Diskussion über diese Fragen stattfindet. Das statement, das es von der FA Poznan bislang zu den Kritikpunkten gab, ist auf die bislang geäußerte Kritik praktisch nicht eingegangen. Wenn die FA Poznan entscheidet, daß eine Distanzierung von sexistischen Vorfällen oder von rechten Gruppen nicht wichtig oder falsch ist, kann es keine Zusammenarbeit geben. Die FA Poznan ist frei, sich für oder gegen eine kritische Diskussion sowie für eine Zusammenarbeit mit linken oder rechten Bündnissen zu entscheiden. Wenn sie sich für eine Zusammenarbeit mit Rechten entscheiden, werden wir dies weiterhin kritisieren. Mit diesem Papier wollten wir unsere inhaltlichen Positionen umreissen, auf deren Grundlage für uns ein Bündnis mit anderen Gruppen möglich bzw. unmöglich ist.

Einige von uns werden aufgrund ihrer persönlichen Entscheidung nach Polen reisen. Wir haben sie gebeten, dort unsere Stellungnahme zu verteilen und die kritische Auseinandersetzung (nicht nur) mit der FA Poznan zu suchen. Im Rahmen des Camps in Forst werden wir alle Interessierten über den Verlauf der Diskussionen informieren und unseren Umgang zur Diskussion bzw. Kritik stellen. Wir würden uns sehr wünschen, daß viele polnische Leute/Gruppen an dem Camp in Forst teilnehmen.


Wir bitten euch, diesen Text in Euren Gruppen (in der BRD und anderen Ländern wie auch die Gruppen im No Border Netzwerk) zu diskutieren, die Stellungnahme zu verbreiten und Euch in die Diskussion einzumischen.


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