Berliner Morgenpost
[07.08.2000]
Sender im Grenzcamp beschlagnahmt
Großeinsatz der Polizei - Organisatoren:
Unangemessene Brutalität
dpa Forst - 100 Beamte eines Sondereinsatzkommandos
der Cottbuser Polizei und des Bundesgrenzschutzes
haben gestern morgen das «Antirassistische Grenzcamp»
in Forst (Spree-Neiße) durchsucht. Bei dem von
Hubschraubern unterstützten Einsatz wurde, so die
Polizei, ein illegaler Radiosender beschlagnahmt.
Eine Sprecherin des Camps sagte, die Beamten hätten
nur einen «Kasten mit elektronischen Bauteilen»
mitgenommen, den Sender hätten sie nicht gefunden.
Peter Boenki, Sprecher des Polizeipräsidiums, sagte, die
Regulierungsbehörde der Telekom habe die Polizei
wegen des Senders um Amtshilfe gebeten. Zudem habe
es in der Stadt Sachbeschädigungen und andere
geringfügige Straftaten gegeben. Personen- und
Fahrzeugkontrollen während des Einsatzes seien normal.
«Wenn einige Bürger glauben, sie könnten sich alles
erlauben, stimmt das nicht.» Camp-Sprecherin Uschi Volz
erhob Vorwürfe gegen die Polizei. Sie sei mit «nicht
angemessener Brutalität» gegen die Camper
vorgegangen. Es würden rechtliche Schritte erwogen.
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