Lausitzer Rundschau
[10.08.2000]
SPD-Fraktion kritisiert Reinfelds Wertungen
Straßennamen seien Sache der Stadtverordneten
(js). Die Diskussion um die Benennung einer Straße nach dem
ehemaligen Bürgermeister Rudolf Rothkegel hat neuen Schwung
bekommen. In einer Stellungnahme wird von der Stadtverwaltung betont,
dass der Abschlussbericht des Museumsvereins noch nicht vorliege,
die historischen Materialien nach Angaben des Museumsvereins, so die
Stadt, aber weitestgehend zusammengetragen seien.
Die Inhalte des Zwischenberichts, der Anfang des Jahres in der
Dezernentenrunde gegeben worden sei, seien nach Angaben des
Museumsvereins auch Vertretern des VVN bekannt, heißt es in der
Mitteilung der Stadtverwaltung. Deshalb sei die
Straßenumbenennungsaktion während der Grenzcamp-Tage "in
weitgehender Kenntnis des Lebens und Wirkens von Rudolf Rothkegel"
erfolgt, heißt es in der städtischen Pressemitteilung. Dass die Inhalte des
Berichts vor der Dezernentenrunde dem VVN bekannt seien, wurde von
VVN-Mitglied Werner Gründler bestritten.
Der Vorsitzende der SPD-Fraktion in der Forster
Stadtverordnetenversammlung, Ingo Paeschke, übte gegenüber der LR
gestern Kritik an den Äußerungen von Bürgermeister Gerhard Reinfeld
zum Ansinnen des VVN, eine Straße nach Rothkegel zu benennen.
"Das ist die Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung", so
Paeschke. Die klare Beschlusslage sehe auch vor, dass keine
Bewertung vorzunehmen sei, bevor der Abschlussbericht vorliege.
Reinfeld hatte Rothkegels Wirken vor dem Hintergrund stalinistischer
Verbrechen kritisiert.
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