Am 23./24. September fand der erste überregionale Schienenaktionstag
in Krümmel statt. Über 500 Aktive aus ganz Norddeutschland
(wir selbst waren mit etwa 40 Personen angereist) hatten sich auf den Weg
gemacht, um der Atommafia zu zeigen, daß wir uns nicht nur in Gorleben
querstellen. Anscheinend fuhren Politik und Polizei ein ähnliches
Konzept, so daß wir uns an jenem Tag einem Aufgebot von über
1000 Marionetten von Polizei und Bundesgrenzschutz gegenüber sahen.
Diese 1000 ließen auch von Anfang an nichts unversucht, uns ihre
Übermacht durch ständige Provokationen zu demonstrieren. Der
Tag begann also mit einer Demonstration
von Geesthacht in Richtung AKW. Schon auf der Hälfte der Strecke wurden
einige von uns von der Polizei aufgegriffen und erhielten Platzverweise,
weil ihnen vorgeworfen wurde, „Schienen demontieren zu wollen“. Andere
wurden am Abend auf dem Weg zurück nach Geesthacht zu unserem Bus,
der dort auf uns wartete, willkürlich von der Polizei festgenommen
und für mehrere Stunden festgehalten.
Am zweiten Schienenaktionswochen-ende (31. Oktober), anläßlich
eines geplanten Castor-Transportes für den 2. November, waren wir
wieder ca. 500 Menschen und 1000 Bullen, hatten jedoch aus dem letzten
Wochenende gelernt und demonstrierten so eine Entschlossenheit, mit der
die Bullen nicht gerechnet hatten. Wir nutzten eine für die Bullen
schwer überschaubare Situation, durchbrachen eine Polizeisperre und
waren auf den Schienen. Die Polizei hatte die Situation nicht mehr unter
Kontrolle und versuchte erneut durch ständige Provokationen,
uns zu unüberlegtem Handeln zu bewegen, um ihren unverhältnismäßigen
Einsatz zu rechtfertigen. Für uns haben diese Tage gezeigt, daß
der Staat nichts unversucht läßt, unseren Widerstand zu kriminalisieren,
ihn in gewaltfrei und militant zu spalten und Menschen durch ihr martialisches
und brutales Auftreten einzuschüchtern. Wir lassen uns nicht einschüchtern
und schon gar nicht spalten! Leider konnten wir den geplanten Transport
nicht verhindern, denoch werden wir weiter auf die Straße und auf
die Schiene gehen, der Atommafia in die Suppe spucken und ihren grünen
Bütteln kräftig in den Arsch treten!
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