TATblatt


GEMMI
Gesellschaft für Menschenrechte von Marginalisierten und ImmigrantInnen
c / o Stiftgasse 8
A-1070 Wien
fon 523 64 75
fax 523 40 09

Bitte diese Protestnote weitergeben und an die untenstehenden Adressen faxen:

An:


 In der Nacht vom 3. auf 4. Mai 2000 kam der 26 jährige Richard Ibekwe in der Justizanstalt für Jugendliche Rüdengasse zu Tode - einige Tage, nachdem er verhaftet und misshandelt wurde. Er verbrachte die Nacht auf einem Sessel sitzend (freiwillig????). Bis jetzt gibt es keine konkreten Informationen über die Umstände seines Todes. Laut Polizeiangaben ist er an Suchtgiftmissbrauch gestorben, was der rassistischen Vorverurteilung und Hetze gegen Marcus Omofuma gleicht.

Wir verlangen sofortige Aufklärung des mysteriösen Todes in Staatsgewalt und die Beantwortung folgender Fragen:

+ Wie ist es möglich, dass jemand vier Tage nach seiner Festnahme noch am Suchtgift im Körper stirbt?

+ Wieso befand Richard Ibekwe sich in der Justizanstalt für Jugendliche?

+ Wieso musste er die Nacht sitzend verbringen?

+ Warum wurde er keinem Arzt vorgeführt, obwohl es in den Justizanstalten 24 Stunden am Tag einen Bereitschaftsdienst gibt?

+Wieso wird der Tod eines Menschen in Kauf genommen, um Misshandlungen zu vertuschen?

Offensichtlich wird in Österreich unter dem Vorwand des Drogenhandels Lynchjustiz gegen afrikanische MitbürgerIinnen gutgeheissen und gedeckt.

Wir fordern strafrechtliche Konsequenzen für die verantwortlichen Beamten.

Wir fordern den Rücktritt des Innen- und des Justizministers.

Schluss mit den Überfällen auf Wohnungen von AfrikanerInnen und auf Asyl- und Flüchtlingsheime.

Schluss mit dem rassistischen Polizeiterror und der Apartheid-Justiz.
 
 
 

weiters zu diesem Thema:
 
Häftling aus Afrika in Wiener Gefängnis unter ungeklärten Umständen gestorben
TATblatt-Zusammenfassung der bislang bekannten Informationen

Flugblatt der Ökologischen Linken (Ökoli)


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