Das autonome Tierrecht ALF
Die ALF, also das autonome Tierrecht, ist eine Einstellung und keine Organisation. Es gibt keine Chefs und keine Mitgliedslisten und hierarchischen Strukturen. Jede Person, die die Einstellung teilt und entsprechend der Richtlinien aktiv wird, ist Teil der ALF.
Jede Aktion, die TierausbeuterInnen schädigt oder mißhandelten Tieren hilft, und dabei keine leidensfähigen Lebewesen verletzt oder tötet, ist im Rahmen der ALF-Richtlinien zulässig. Gewalt gegen Dinge gibt es nicht. Daher ist die ALF gewaltfrei.
Die ALF entsteht dort, wo sich einige FreundInnen zusammenfinden, die gegen die brutale Ausbeutung der nicht-menschlichen Tiere aktiv werden wollen. Daraus ergibt sich der zelluläre Charakter der ALF. Sie agiert in kleinen Zellen ohne übergeordnete Struktur.
Die ALF verfolgt ihre Ziele mit zweierlei Methoden: einerseits Tierbefreiungen und andererseits ökonomische Sabotagen.
Bei Tierbefreiungen werden individuelle nicht-menschliche Tiere aus ihren Zellen befreit, sei es aus Tierfabriken, aus privaten "Zuchtfarmen" von Haustieren, Nutztieren oder Versuchstieren, aus Zoofachgeschäften, aus Jagdgattern oder volieren, aus Vogelzuchten, aus Pelztierfarmen, aus Legebatterien, aus dem AKH oder anderen Tierversuchsanstalten, oder aus universitären Versuchstierzuchten und Tierversuchslabors. Die befreiten Tiere werden, wenn es sich um solche handelt, die in der Freiheit überlebensfähig sind, in die Freiheit entlassen. Diejenigen, die nicht mehr freigelassen werden können, kommen in die Pflege von Privatpersonen, die meistens gar nicht wissen, woher die Tiere stammen.
Bei der ökonomischen Sabotage werden die TierausbeuterInnen nach Möglichkeit finanziell geschädigt. Im Idealfall werden zur Tierausbeutung verwendete Geräte und Gebäude zerstört. ALF-Aktionen reichen von themenbezogenen Graffiti an Hauswänden von TierausbeuterInnen, über das Verkleben von Schlössern von Tierausbeutungsgeschäften, das Einschlagen von Schaufenstern und Buttersäureattacken auf Restaurants und Pelzgeschäfte, bis zur totalen Zerstörung von Schweinefabriken und Legebatterien mit Vorschlaghammer und Feuer (wobei diese Betriebe zum Zeitpunkt der Attacke natürlich ohne TiersklavInnen sein müssen), oder dem Zersägen von Jagdständen. Selbst wenn die TierausbeuterInnen eine Versicherung haben, wird die nach einiger Zeit ihre Prämien erhöhen, zusätzliche teure Sicherheitssysteme werden eingebaut, die TierausbeuterInnen können nicht mehr ruhig schlafen, geben auf, oder ihr Betrieb geht wirtschaftlich zugrunde.
Gerade in der Pelzbranche ist das finanzielle Überleben der HändlerInnen im Moment sehr schwierig. Jede eingeschlagene Scheibe kann der Auslöser zum Konkurs sein. Im Jahr 1998 hat es in Österreich über 300 Anschläge auf Tierausbeutungsgeschäfte gegeben, davon waren über 75 auf Pelzgeschäfte. Mindestens acht Pelzgeschäfte in Wien sind seit Anfang 1999 in Konkurs gegangen.
Direct action works!
mehr über die A.L.F. aus TATblatt +140/141/142/143:
Grundsätze der A.L.F.
Geschichte der A.L.F.
Interview mit A.L.F.-AktivistInnen
(von Ende 1999)
aus TATblatt +140/141/142/143
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