TATblatt


auf ätherwellen zur revolution

radionachrichten in orange

Wann es in wien freies radio zu hören geben wird, steht immer noch nicht fest. Die vorbereitungen laufen jedoch auf hochtouren. Laufend werden neue nullnummern produziert, und die nachrichtengruppe ist dabei, ein möglichst engmaschiges informationsnetz zu knüpfen. Mitglieder, mitmacherInnen und geldspenderInnen sind weiterhin herzlich willkommen. Was aber hat "radio orange 93,3" für politisch aktive und interessierte leute zu bieten? Und was kann es zur veränderung der politischen und gesellschaftlichen lage auf diesem planeten beitragen? Und was hat das alles mit dir zu tun? TATblatt, radio orange - nachrichtengruppe
"Sei dein eigenes Radio! [...] Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. [...] Platz für Experimente und Sendungen, die anderswo nicht gehört werden können. [...] Konventionen können gebrochen werden. [...] Alle können Mitglied werden." So schreibt "radio orange 93,3", das freie radio in wien.

Nichtkommerzialität und offenheit sind dessen wichtigsten prinzipien. Alle können radio machen, die erstens wollen, zweitens bereit sind, die grundlagen für die bedienung der geräte zu lernen und sich drittens an die wenigen knappen spielregeln - nicht rassistisch, nicht sexistisch, nicht faschistisch - halten.
 

nachrichten orange

Offenheit und nicht-kommerzialität sind den leuten der nachrichtengruppe allerdings zuwenig. Ihnen geht es darum, sich in politische entwicklungen einzumischen, bzw. die hörerInnen in die lage zu versetzen, zu intervenieren. Dazu sollen informationen aus den verschiedenen alternativen, antirassistischen, antisexistischen, antikapitalistischen, umweltschützerischen u.v.a. initiativen, die in die bürgerlichen medien keinen eingang finden, veröffentlicht werden. Es sollen aber auch themen der bürgerlichen medien aufgegriffen und von anderen standpunkten aus beleuchtet werden. Es sollen aktionen unterstützt und die hörerInnen zur teilnahme daran aufgerufen werden. Und vieles mehr.

Der tägliche nachrichtenüberblick um 19 uhr soll vor allem das ermöglichen, was mit alternativen printmedien bislang nicht möglich war: nämlich rasch zu reagieren. Hier kann das aus alternativen printmedien und auch bürgerlichen medien gewonnene hintergrundwissen der hörerInnen upgedatet werden. Es können aktions-termine verbreitet, sowie nachrichten bürgerlicher medien korrigiert und ergänzt werden, noch ehe die meinungsbildung der hörerInnen abgeschlossen und verfestigt ist.

Ganz besonders dringliche ereignisse sollen - sofern es die anderen sendungsmacherInnen von radio orange 93,3 zulassen - sofort gesendet werden, etwa wenn eine geheim vorbereitete besetzung geklappt hat und es nun darauf ankommt, dass möglichst viele solidarische menschen so schnell wie möglich vorbeikommen.

Nach möglichkeit folgen dem abendlichen nachrichtenüberblick ausführlichere beiträge und reportagen. Kontroversielle themen werden mit studiogästen und anruferInnen diskutiert.

Die bis jetzt deutschsprachige nachrichtengruppe bemüht sich darüber hinaus, gruppen und einzelpersonen zu finden, die nachrichten auch in anderen in wien gesprochenen sprachen produzieren wollen.
 

Das medium radio bietet einige großartige chancen, die, so meinen die nachrichtenleute voller euphorie, unbedingt genutzt werden sollten. Dafür nehmen sie auch in kauf, dass die zusammenarbeit in ihrer bunt zusammengewürfelten gruppe oft mühsam ist. Hier treffen leute aus den verschiedensten politischen zusammenhängen aufeinander, die sich bei anderen anlässen unversehens in die haare geraten würden. Für die täglichen sendungen hat dies die konsequenz, dass sie widersprüchlich, kontrovers, diskussionswürdig und immer wieder scharf zu kritisieren, kurz: nicht unspannend sein werden. Wie das in der praxis funktionieren wird, wird sich noch zeigen.
 

aufruf zur zusammenarbeit

Auf alle fälle sind die nachrichtenmacherInnen auf informationen von allen gruppen, initiativen, bewegungen und was es sonst noch alles im links-feministisch-alternativ-ökologischen spektrum so gibt angewiesen. Sie bitten daher um laufende zusendung von aktuellen und hintergrund-informationen aller art, wollen zudem kontaktpersonen, die bei der recherche angerufen werden können und wünschen sich überhaupt jede nur erdenkliche form von zusammenarbeit. Wenn einzelne ini-tiativen zu bestimmten themen komplette sendebeiträge für die nachrichtenschiene selbst erstellen möchten, so können sie dies freilich auch gerne tun. Die nachrichtengruppe ist dabei nach kräften behilflich.

Welche mit der nachrichtengruppe zusammenarbeiten, sie mit infos beliefern oder gleich überhaupt mitarbeiten möchten, mögen sich bitte melden: orange.nachrichten@blackbox.at

Bei keinem anderen medium ist die chance größer, dass die zur verbreitung vorgesehenen informationen unverfälscht an eine breite öffentlichkeit weitergegeben werden.
 

aufruf zum mitmachen

Personell ist die nachrichtengruppe leider noch viel zu klein. Um die vielen vorhaben wenigstens halbwegs realisieren zu können, müssen täglich mindestens drei personen im studio anwesend sein, ereignisse und veranstaltungen abklappern, recherchieren und vieles mehr. Da die nachrichtenleute aber auch von was leben müssen und auch noch in anderen poltischen projekten stecken, können sie nicht rund um die uhr für die radioarbeit zur verfügung stehen. 21 leute ist daher das selbstgesetzte minimum, das erfüllt werden muss, ehe mit dem nachrichtenprogramm angefangen werden kann.

Von diesen 21 leuten gibt es aber vorerst gerade mal knapp die hälfte. Das bedeutet: Es müssen sich noch mindestens zehn leute finden, die bereit sind, einen tag in der woche für linke radionachrichten zu opfern.

Derzeit trifft sich die nachrichtengruppe alle 14 tage, das nächste mal am 5. juni um 19.30 uhr in der gruwi-fakultätsvertretung in wien 9, rooseveltplatz 5a. Weitere treffen können bei radio orange 93,3 telefonisch oder bei der nachrichtengruppe via e-mail erfragt werden. Interessierte mögen bitte unbedingt mit der nachrichtengruppe kontakt aufnehmen!
 

sendestart

Wann mit dem schon mehrmals verschobenen sendestart konkret zu rechnen ist, steht immer noch in den sternen. Die nachrichtengruppe stellt sich derzeit auf den herbst ein. Der  herausgeberInnenverein spricht von juni oder juli. Woran es immer noch mangelt ist u.a. geld. Gesucht werden noch zahlreiche mitglieder bzw. radio-abonnentInnen. Radio-abos bzw. mitgliedschaften kosten ats 400,- (förderabo: 800,-, aufbau-abo 1200,-). Mitglied bzw. radio-abonnentIn (das ist das gleiche) wirst du, indem du den geforderten betrag auf das konto psk 93047472 (blz 60000) des vereins freies radio wien einzahlst.
 

kontakt

nachrichtengruppe:
c/o radio orange 93,3
schubertgasse 10
1090 wien
e-mail: orange.nachrichten@blackbox.at
fax: (01) 315 74 97 ("zu handen nachrichtengruppe" draufschreiben!)
  andere radiogruppen:
zu allen anderen radiogruppen und dem radio als solchen kann über das radio-büro kontakt hergestellt werden:
radio orange 93,3:
schubertgasse 10
1090 wien
freies.radio@blackbox.at
telefon: (01) 3157515
fax: (01) 315 74 97
 

termin:

am
dienstag, 30. juni um 19.00 uhr im amerlinghaus (wien 7, stiftgasse 8)

aus: TATblatt Nr. +99 (11/98) vom 4. Juni 1998
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