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Stadtpolitik im Jugendbereich. [1] | Wurzen-Broschüre. |
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(1) Während »Bunten« die
Unterstützung bei Verfehlungen entzogen wird, sollen Rechtsradikale mit
Jugendtreffs ruhiggestellt werden.
(2) Häufig von Bürgermeister Pausch nach der Kreistagsreform
geäußert, erklärt diese Leitlinie nebenbei auch einiges vom
Streit mit dem Jugendamt Grimma. (s.u.)
(3) Lediglich 16.000 DM wurden in Wurzen 1994 für die Förderung für
Jugendarbeit geplant - das reicht nicht einmal, um ein Objekt zu sanieren oder
eineN SozialarbeiterIn zu bezahlen. |
Am Geld mangelt es wirklich nicht, in Wurzen... (MTZ vom 18.5.1995) |
(4) Bei einem Gespräch mit JournalistInnen der jungen Welt (jW vom 29.3.1995)
brüsteten sich verschiedene Faschos ungeniert mit ihrer Teilnahme an
Überfällen, bis die »Sozialarbeiterin« derartige
Gespräche untersagte. (5) LVZ vom 21.8.1996 |
...aber werden aus Faschos, die Geld bekommen, Menschen? (AGAG-Broschüre) |
Sachsens Innenminister Hardrath im mdr-Sachsenspiegel 1996Stadtjugendring.
Als 1994 einige Projekte, wie ein Mädchentreffpunkt und ein
Graffiti-Projekt, initiiert werden, zeichnet sich allmählich ab, daß
nur durch massives und kontinuierliches Druckausüben auf die
Stadtverordnetenversammlung überhaupt etwas im jugendpolitischen Bereich
passiert. In der Arbeit des Stadtjugendringes stehen seitdem diese Probleme im
Vordergrund. Allen voran der Erhalt der Villa, der durch gemeinsame
konzeptionelle Umgestaltung und durch die vorhandenen Druckmittel erreicht
werden soll. Gleichzeitig nimmt der Stadtjugendring seine Verhandlungen mit der
Stadt um eigene Räume auf. Dort sollen ein Lesecafe,
Veranstaltungsräume und das Jugendselbsthilfezentrum untergebracht werden.
Ich glaube, daß wir dort (in Wurzen - d. Red.) ohne Eingriff in die
kommunale Selbstverwaltungsgarantie von Seiten des Regierungspräsidiums,
auch von Seiten des Innenministeriums mit den übrigen Kabinettskollegen
zusammen sehr handfest darauf drängen müssen, daß in Wurzen
mehr Jugendarbeit getan werden muß als bisher (...)
Der Übergriff von Faschos auf das besetzte Haus in der Dresdner
Straße (6) ist Auslöser einer grundlegenden Debatte
zwischen Stadtjugendring und Bürgermeister. Aufgrund der sich
häufenden und immer brutaler werdenden Überfälle von Rechten auf
alternative Jugendliche - meist VillabesucherInnen - schlägt der
Stadtjugendring der Stadt einen Lösungsansatz vor, der u.a. beinhaltet,
mehrere kleinere Freiräume und eine Vielfalt von
Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche zu schaffen. So sollte der
Polarisierung und Gewalt unter den Jugendlichen entgegengewirkt werden. Dieses
Konzept wird von der Mehrheit der Jugendlichen getragen. Die Stadt dagegen
vertritt die Meinung, dies finanziell nicht realisieren zu können. Der
Stadtjugendring erhält trotz monatelanger Verhandlungen und fertiger
Konzepte keine eigenen Räume und die Villa wird hängen gelassen. Als
aber stadtbekannten Neonazis in einer großen Gruppe portugiesische
Bauarbeiter in ihren Wohncontainern überfallen, erwacht die Stadt aus
ihrer Lethargie und die Faschos erhalten nach einem öffentlichen
Gespräch mit dem Bürgermeister die BB-Baracke ohne langwierige
Verhandlungen, seitenlange Konzeptionen und Finanzierungsvorschläge. Dies
wirkt auf alle im Jugendbereich tätigen Vereine, Jugendgruppen, Projekte
und den Stadtjugendring wie ein Schlag ins Gesicht. Mit der BB-Baracke hat
Wurzen einen kostenlosen Jugendclub und zwei kostenlosen, weil auf ABM-Basis
arbeitenden »SozialarbeiterInnen« - das hat zu reichen. Dadurch
verhärten die Positionen vollkommen.
...ein Schlag ins Gesicht: Die BB-Baracke
Nachdem 1995 die Villa Kuntabunt und dann das Jugendselbsthilfezentrum durch
gezieltes Gegensteuern der Stadtverwaltung kaputt gemacht werden, bricht auch
der Stadtjugendring langsam in sich zusammen, da keine Zusammenarbeit mit der
Stadtverwaltung mehr möglich ist. Der Stadtjugendring stirbt im Gegensatz
zu den obengenannten Jugendeinrichtungen leise und langsam.
(6) siehe Chronologie und Jugendpolitik, Dresdner Straße
Runde Tische der Jugend.
Die Gespräche lösen eine heftige Diskussion unter den Antifas aus.
Die auswärtigen Antifas haben zwar Verständnis für die Situation
der WurznerInnen, wissen aber auch, wie gefährlich solche Gespräche
sind und daß sie nichts Positives bringen können. Sie werden nach
einem Plenum mit den WurzenerInnen eingestellt.
Die CDU übernimmt die Vorgaben von Pausch unhinterfragt. (MTZ vom 19.7.1995) |
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