== Nachbereitungsreader zum 4. Antirassistischen Grenzcamp im Rhein-Main-Gebiet == |
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27.07.-05.08.2001 FFM |
"Gewalt - Sehen - Helfen"
Der Innenstadttag
Schon in der Vorbereitung des Camps war ein klarer Schwerpunkt unter dem Motto des Aufrufs: "Die inneren Grenzen im Visier" auf die Erweiterung des Aktionsradius auf innerstädtische rassistische Ausgrenzung gesetzt worden. Mit dem Konzept eines eigenen Aktionstages zu der Thematik stellte die Innenstadt AG schon am Montag in einem Diavortrag auf dem Camp mögliche Aktionsfelder für den Mittwoch vor. Den Tag über sollten dezentrale Aktionen laufen, am Abend dann eine gemeinsame unangemeldete Kundgebung im Hauptbahnhof und ein Konzert im Kaisersack den Abschluss des Tages bilden.
Allen Vorwürfen zum Trotz, das Camp sei von der Konsumhaltung vieler Teilnehmer/innen geprägt gewesen, war der Innenstadt-Tag mit Sicherheit der Tag an dem die meisten Angereisten sich eigene Aktionen überlegten. Das dezentrale Konzept ging voll auf. An jeder Ecke der Frankfurter Innenstadt fanden außergewöhnliche Kontrollen statt, Pink & Silver verunsicherte den Einzelhandel auf der Zeil, im Einwohnermeldeamt und im Arbeitsamt wurde für Jobs geworben und Qualifikationstests durchgeführt (siehe Chronologie). Noch immer macht es Spaß in Frankfurt U- und S-Bahn zu fahren weil diverse Aufkleber weiterhin ans Grenzcamp erinnern.
Mit der Einrichtung einer "Zone sans Controle" mit mehreren hundert Leuten im Hauptbahnhof (siehe Titelbild) erreichten wir wie geplant die Gestaltung des öffentlichen Raums für einige Stunden nach unserem Geschmack. Im Abschluss gab es noch das nicht zu übersehende Konzert im Kaisersack, mitten im Frankfurter Bahnhofsviertel, wo immer wieder Razzien unter anderem gegen illegalisierte Prostituierte stattfinden.
Die inhaltlichen Überlegungen zum gesamten Innenstadt-Komplex beschreibt der Aufruf zum Innenstadt-Tag sowie ein kurzer Redebeitrag, der im Hauptbahnhof gehalten wurde. Und es folgt ein Bericht zur Aktion im Arbeitsamt, die sich explizit auch mit dem ansonsten aktionsmäßig eher unterbelichteten Bereich Multikulturalismus (siehe dazu auch den Text im Debatten-Teil) und den rassistischen "Nützlichkeits"kriterien in der aktuellen Einwanderungsdebatte beschäftigte.
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