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Der Fall Penagos | Wirtschaftszusammenarbeit und Militärhilfe |
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Berlin Friedrichstraße. Hier entsteht das neue Zentrum der deutschen Hauptstadt. In wenigen Jahren soll Berlin der repräsentative Regierungssitz des mächtigsten europäischen Staates sein. Milliarden werden ausgegeben, um den Reichstag zu sanieren und den Abgeordneten des Bundestages angenehme Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen. Falsche Bescheidenheit ist nicht gefragt. Nur einen Steinwurf entfernt auf dem Potsdamer Platz, der größten Baustelle Europas, wird planiert und betoniert. Aus dem Boden, der einst den Führerbunker beherbergte, werden die Zentralen finanzkräftiger Großkonzerne gestampft.
In der Friedrichstraße findet sich auch das Nobelkaufhaus Galeries Lafayette. Die Galeries Lafayette sind keine billige Vorstadtkaufhalle, hier wird nicht in Pfennigen gerechnet. Bettler werden von sportlichen jungen Herren des firmeneigenen Wachschutzes dezent vor die Tür gesetzt. Nichts soll den Einkauf stören. Im Souterrain befindet sich die Feinschmeckerabteilung, aus aller Welt werden hier Köstlichkeiten feilgeboten.
Auch Kaffeespezialitäten verschiedensten Ursprungs warten darauf kredenzt zu werden: Arabica-Sorten aus Afrika, Asien und Lateinamerika. Die erlesensten Kaffee-bohnen aus den besten Anbauregionen stehen nebeneinander in großen Glaskrügen: »Supremo - Der König der Milden« aus Kolumbien, »Mokka Sidamo - Adel verpflichtet« aus Äthiopien. Und auch der Kaffee von Liquidambar aus dem fernen Chiapas hat den Weg ins Lafayette gefunden. »Maragogype Gigante - Die Riesenbohne« und »Mexique Altura Liquidambar - Perfekte Qualität von mildem Geschmack, fein und fruchtig« prangen auf den Etiketten.
Im September 1991 war die weltweite Repräsentation der »Gruppe Schimpf«, die bis dato von Intercambio Hamburg geleistet wurde, der Hudler GmbH übertragen worden. Inzwischen existiert diese Firma nicht mehr. Stattdessen werden Kontingente des Kaffees aus Liquidambar von der im französischen Nizza ansässigen Importgesellschaft Le Malongo Café importiert und in Europa vermarktet. Die 1934 gegründete Le Malongo Café zählt zu den größten Kaffeeröstereien Frankreichs.
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