Mittwoch, 29. Sept. 2010, um 20.00 Uhr
Buchhandlung im Schanzenviertel, Schulterblatt 55 in Hamburg

Reina Gilberta - Ein Kind im Ghetto von Thessaloniki

Argyris Sfountouris liest aus dem gleichnamigen Roman von Nina Nahmia

Thessaloniki 1943: Am 8. Februar werden die Nürnberger Rassegesetze von 1935 auch im besetzten Griechenland in Kraft gesetzt. Bereits am 25.2. beginnt die Deportation der jüdischen Bevölkerung in die Arbeits- und Vernichtungslager. In 18 Transporten werden mehr als 45000 Jüdinnen und Juden verschleppt, von denen kaum 1000 zurückkehren werden. Eine von ihnen ist Edda, die zentrale Figur dieser authentischen Geschichte. Ihre zweijährige Tochter Reina konnte sie rechtzeitig einem katholischen Kloster anvertrauen, wo diese als Gilberta den Krieg überlebt. Die Athener Autorin Nina Nahmia erzählt in ihrem Roman die Geschichte von Reina Gilbertas Familie. Argyris Sfountouris, aus dem griechischen Distomo stammend und selbst Überlebender eines Massakers, hat den Roman ins Deutsche übersetzt. Er wird Auszüge aus dem Roman lesen, den historischen Hintergrund erläutern sowie mit dem Publikum über die Fortwirkung der deutschen Verbrechen bis in die Gegenwart diskutieren.

Mittwoch, 29.9.2010, um 20.00 Uhr
Buchhandlung im Schanzenviertel, Schulterblatt 55 in Hamburg
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Distomo, Hamburg

Junge Welt 17. Juni 2010

Deutschland hat Schulden

Verbrechen der Wehrmacht und SS in Griechenland:
Überlebende und ihre Angehörigen kämpfen bis heute um Entschädigung.

Ein Gespräch mit Argyris Sfountouris, Gabrielle Heinecke und Martin Klingner

Das komplette Interview als Pdf

11. Juni 2010
Kundgebung vor der Deutschen Botschaft in Athen, Karaoli & Dimitriou 3

Ungesühnte NS-Verbrechen: Distomo und Kalavryta
Keine Staatenimmunität für deutsche Kriegsverbrechen!

Am 10. Juni 1944 ermordeten Angehörige der Nazi-Besatzer im Zuge einer sogenannten ”Sühnemaßnahme” 218 am Widerstand der Partisanen völlig unbeteiligte Dorfbewohner der Ortschaft Distomo. Männer und Kinder wurden wahllos erschossen, Frauen vergewaltigt und niedergemetzelt. Am 13. Dezember 1943 wurden in der Ortschaft Kalavryta fast sämtliche Männer und männliche Jugendliche - der jüngste war 12 Jahre alt - von deut-schen Wehrmachtssoldaten ermordet. In Kalavryta starben mindestens 511 Menschen.

Die Täter wurden von deutschen Gerichten niemals bestraft. Die Überlebenden des Massakers und die Angehö-rigen der Ermordeten von Distomo und Kalavryta kämpfen bis heute um Entschädigung für das ihnen zugefügte Leid.

Flugblatt in deutscher Sprache... (pdf)
Flugblatt in griechischer Sprache... (pdf)

Pressemitteilung vom 27. April 2010

Internationaler Gerichtshof in Den Haag:
Keine Staatenimmunität für NS-Kriegsverbrechen
NS-Opfer verlangen Beteiligung am Verfahren und Abweisung der Klage Deutschlands gegen Italien

Mit einem heute in Den Haag eingereichten Schriftsatz fordern Anwältinnen und Anwälte aus Griechenland, Italien und Deutschland eine Beteiligung ihrer Mandanten in dem Verfahren “Bundesrepublik Deutschland vs. Republik Italien“ und eine Abweisung der Klage.

Am 23.12.2008 erhob die deutsche Regierung Klage vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag (Völkerrechtsgerichtshof der UNO). In dem Verfahren geht es um die grundlegende Frage, ob von Verbrechen Nazi-Deutschlands betroffene Menschen das Recht haben, direkt gegen Deutschland auf Entschädigung zu klagen und ihre Ansprüche gegen deutsches Staatseigentum – auch im Ausland - zu vollstrecken. Deutschland will mit der Klage den italienischen Staat zwingen, solche Gerichtsverfahren in Italien zu stoppen und die Vollstreckung bereits ergangener Entscheidungen zu verhindern.

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22. April 2010

Infoveranstaltung
am Donnerstag, 22. April 2010, um 19.30 Uhr
im Centro Sociale, Sternstraße 2 in 20357 Hamburg

Staatenimmunität für deutsche Kriegsverbrechen?
Der Fall Distomo vor dem
Internationalen Gerichtshof in Den Haag

Vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag geht es in dem Verfahren Bundesrepublik Deutschland vs. Republik Italien um die grundlegende Frage, ob von Kriegs- und Menschheitsverbrechen Nazi-Deutschlands betroffene Menschen das Recht haben, direkt gegen Deutschland zu klagen und ihre Ansprüche gegen deutsches Staatseigentum – auch im Ausland - zu vollstrecken.

Einer der zu verhandelnden Fälle betrifft das am 10. Juni 1944 von deutschen SS-Einheiten verübte Massaker an 218 Bewohnerinnen und Bewohnern des griechischen Dorfes Distomo. Klagen in Griechenland haben bereits im Jahr 2000 zu einem rechtskräftigen Entschädigungsurteil über 28 Millionen Euro geführt. Gezahlt wurde nichts.
Mehr... (Flyer der Veranstaltung als pdf)

April 2010

RESPEKT den Opfern der NS-Zwangsarbeit

Veröffentlichung der Initiative ”Neue Verantwortung für die Opfer faschistischer Zwangsarbeit in Norddeutschland”

Mit den folgenden Artikeln:
  • Interview mit Karl Heinz Roth:
    Wie der Reemtsma Konzern von der Nazi-Zwangsarbeit auf der Krim profitierte
  • Gespräch zweier Hamburger Schülerinnen mit einem Überlebenden des Massakers von Distomo
  • Anja Hense über die kostengünstige Abfindung ehemaliger NS Zwangsarbeitender und zur Stiftungsentstehung
Die komplette Veröffentlichung als pdf

Der Text kann in Papierform über den AK-Distomo bestellt werden.
Bitte per Mail an ak-distomo@nadir.org

April 2010

Der Fall Distomo vor dem
Internationalen Gerichtshof in Den Haag
Staatenimmunität für deutsche Kriegsverbrechen?

Staatenimmunität als Instrument der Entschädigungsverweigerung Der Prozess Deutschland ./. Italien vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag

Am 23.12.2008 erhob die Bundesregierung Klage gegen Italien vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag (Völkerrechtsgerichtshof der UNO). Der angestrebte Prozess hat das Ziel, die Durchsetzung von Entschädigungsansprüchen griechischer und italienischer NS-Opfer vor italienischen Gerichten zu vereiteln. Der Internationale Gerichtshof soll nach dem Wunsch der deutschen Regierung Gerichtsverfahren italienischer NS-Opfer jetzt und zukünftig die Grundlage entziehen sowie Vollstreckungsmaßnahmen griechischer NS-Opfer gegen die Bundesrepublik stoppen. Damit ist der vorläufige Höhepunkt einer Auseinandersetzung erreicht, in der das wiedervereinigte Deutschland überlebenden NS-Opfern sowie den Angehörigen der Ermordeten aus Italien und Griechenland berechtigte Entschädigungsansprüche verweigert.

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1. April 2010

Aktion Sühnezeichen Friedensdienste
Eine Postkarte der Solidarität

Aktion Sühnezeichen Friedensdienste unterstützt
Entschädigungsforderungen der Überlebenden des SS-Massakers in Distomo

Am 10. Juni 2010 jährt sich das SS-Massaker in dem griechischen Dorf Distomo bei Delphi: 218 Menschen – vom zwei Monate alten Säugling bis zum 86-Jährigen – wurden vor 66 Jahren von der 4. SS-Panzerdivision ermordet. Bis heute hat die Bundesrepublik die Forderungen der wenigen Überlebenden und Angehörigen der Ermordeten brüsk zurückgewiesen.

In den kommenden Monaten wird der Internationale Gerichtshof in Den Haag die Klage der Bundesregierung gegen Italien verhandeln, deren Ziel es ist, die Durchsetzung von Entschädigungsansprüchen griechischer und italienischer NS-Opfer vor italienischen Gerichten zu verhindern. Der Internationale Gerichtshof soll – geht es nach den Vorstellungen der deutschen Regierung – Vollstreckungsmaßnahmen griechischer NS-Opfer gegen die Bundesrepublik in Italien stoppen und Gerichtsverfahren italienischer NS-Opfer die Grundlage entziehen.

Mehr... Aktion Sühnezeichen Friedensdienste: Eine Postkarte der Solidarität

Direkt zur Online-Postkarte: Online Postkarte

Direkt zum Download: Eine Postkarte der Solidarität

21. März 2010

Wiederaufstellung und Einweihung des Denkmals in Mittenwald am 21.3.2010

Am 21.3.2010 fand in Mittenwald die offizielle Wiederaufstellung des Denkmals statt, welches der Gemeinde Mittenwald Pfingsten 2009 vom Ak Angreifbare Traditionspflege gestiftet wurde.

Nach der Aufstellung Pfingsten 2009 ließ der Mittenwalder Bürgermeister das Denkmal abbauen und erst nach monatelangen internationalen Protesten konnte die Gemeinde bewegt werden, die Schenkung anzunehmen und einen festen Standplatz im Ort zu suchen.

Das Resultat der Aktionen und Gespräche seit Pfingsten 09: Am 21.3.2010 fand die Einweihung des Denkmals vor der Grund- und Hauptschule Mittenwalds statt - unter Beteiligung kirchlicher und politischer Honoratioren des Ortes und insgesamt 200 TeilnehmerInnen. Am Ende stand die Weihung des Denkmals mit Steinen aus den Ruinen des von Gebirgsjägern 1944 verwüsteten Ortes Falzano di Cortona.

Mehr ... www.keine-ruhe.org.

2. März 2010

Historiker Hagen Fleischer: Deutschland hat sich vor den Reperationen gedrückt

Interview mit Hagen Fleischer zu den von Griechenland erhobenen Reperationsforderungen.

Hagen Fleischer wurde 1944 in Wien geboren, studierte Geschichte an der Freien Universität Berlin und lebt seit 1977 in Griechenland. Er ist Professor für Neue Geschichte an der Universität Athen mit Schwerpunkt Griechische Geschichte des 20. Jahrhunderts.

Das Interview ist unter dem folgenden Link zu finden Interview Hagen Fleischer.