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Le tute bianche laden ein nach Genua
Die weißen Overalls invitano a Genova
Neue Kampfformen in Italien
Seit einigen Jahren wird in Italien von verschiedenen Gruppen
die Taktik der "weißen Overalls" benutzt. D.h.
während Aktionen und Demonstrationen tragen Leute, die etwas
vorbereitet haben oder an der Aktion teilnehmen einen weißen
Overall. Dies schafft nicht nur größere Distanz zur
Polizei, sondern auch mehr Aufmerksamkeit Seitens der Presse und
der Öffentlichkeit. Den weißen Overalls gelang es im
Laufe der Jahre kostenlose Züge zu Demonstrationen in Europa
zu erringen, mit Presse in ein Mailänder Abschiebegefängnis
zu gelangen, in Prag mit einem aufsehenerregenden Block an der
Demonstration gegen kapitalistische Globalisierung teil zu nehmen
und mit 300 tute bianche die Delegation der zapatistischen Komandantes
durch Mexiko zu begleiten.
Wir wollen einen kurzen Film über die tute bianche sehen
und uns mit einer Vertreterin und mit einem Vertreter der tute
bianche diskutieren, uns mit den Erfahrungen der weißen
Overalls auseinandersetzen und ergründen worin ihre Wirkung
besteht.
Die tute bianche mobilisieren auch zu den Aktivitäten gegen
den G8-Gipfel in Genua. Auf der Veranstaltung wird eine Vertreterin
der tute bianche aus Genua über den Stand der Vorbereitungen
berichten.
Vom 20. Bis 23. Juli 2001 findet in der norditalienischen Stadt
Genua der G8-Gipfel statt. Im G8 treffen sich die mächtigsten
Staaten der Welt (Deutschland, Frankreich, Grosssbritannien, Italien,
Japan, Kanada, Russland und die USA).
Sie herrschen de facto über die Welt ohne durch irgendein
internationales Abkommen dazu legitimiert zu sein. In Zusammenarbeit
und mit Unterstützung der Weltbank, des Internationalen Währungsfonds
(IWF) und der Welthandelsorganisation (WTO) exportieren sie in
alle Welt die Unterwerfung unter das Kapital, die Profitlogik
und die Marktgesetze. Dies hat in den letzten Jahrzehnten dafür
gesorgt, dass die Armen immer ärmer und die Reichen immer
reicher geworden sind. Um ihre Vorherrschaft weltweit aufrecht
zu erhalten werden weltweit militärische Operationen und
Kriege geführt, sei es im Namen der UNO, der NATO oder durch
die ökonomische und militärische Unterstützung
mörderischer Regierungen, Paramilitärs und Söldnerheere.
Wir lehnen diese Weltordnung - ob alt oder neu - ab.
Wir lassen uns dabei auch nicht von dem Gefasel von Demokratie,
Menschenrechten, Integration und Mitbestimmung einlullen und blenden,
das den dynamischen Feldherren des Kapitals so leicht von der
Zunge geht. Ihre Demokratie heisst Marginalisierung, im Namen
der Menschenrechte führen sie Kriege, ihre Integration bedeutet
Ausbeutung und ihre Mitbestimmung Selbstversklavung. In der sogenannten
3. Welt sowieso, aber auch zunehmend in den anderen Ländern.
So wie sich auch in Europa in den vergangenen Jahren Armut, Marginalisierung
und Ausbeutung verschärft haben. Ganz unten stehen dabei
die Flüchtlinge. In Genua und ganz Italien unterstützt
ein breites Bündnis von Gruppen und Organisation, von Solidaritätsgruppen
über Basisgewerkschaften bis zu besetzten Zentren eine Reihe
Protestaktionen während des G8. Am 19. Juli stehen die MigrantInnen
im Mittelpunkt; am 20. Juli (dem
offiziellen Beginn des G8) sollen Aktionen des zivilen Ungehorsams,
wie etwa Strassenblockaden, die Eröffnung des Gipfels verhindern,
während gleichzeitig ein "P8", ein Treffen der
acht ärmsten Länder der Welt stattfindet; am 21. Juli
findet eine Massendemonstration gegen den G8 statt, zu der über
100.000 Menschen erwartet werden.
Gleichzeitig findet vom 20. Bis 22. Juli eine Diskussionsforum
statt an dem TeilnehmerInnen aus der ganzen Welt zu Wort kommen.
Wann: Donnerstag, den 31.5.2001, 19:30
Wo: Kato im U-Bahnhof Schlesisches Tor, Berlin-Kreuzberg
Mit wem: Chiara Cazzulino von der Bewegung der tute bianche,
einem Sozialen Zentrum Genuas und dem Genova Social Forum in Genua
&
Beppe Caccia von der Bewegung der tute bianche und der
Koordination der Sozialen Zentren des Nordosten
Italiens aus Padua
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