'Militärdemokratur' oder:
"Demokratie à la Turquie"
Mustafa Kemal, ein osmanischer
Offizier, hat nach dem ersten Weltkrieg aus den "Trümmern"
des Osmanischen Reiches, das aus vielen Völkern mit unterschiedlichen
Religionen bestand, einen unitaristischen türkischen Nationalstaat
mit einer Einheitssprache, Einheitsfahne, Einheitsreligion (Sunnitischer
Islam) und einer Einheitsideologie (Kemalismus) geschaffen. Dabei haben
die nicht-türkischen Völker Unterdrückung, Verfolgung und
Vertreibung erfahren. Ihre Identität sollte systematisch zugunsten
des Türkischen assimiliert und vernichtet werden. In diesem Zusammenhang
und in Orientierung an den Industriestaaten Europas hat Atatürk das
arabische Alphabet verboten und statt dessen das lateinische eingeführt.
So wollte er sich einerseits kulturell an den Westen anlehnen, andererseits
die Verbindung der Menschen mit ihrer Geschichte abbrechen.
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