Subversive Trauerfeier
Die Djumhuri Islami ist eine ganz wichtige und bekannte Zeitung im Iran. Sie hat berichtet, dass sich Jungen und Mädchen am frühen Abend des Aschura –Tages auf dem Mohseni-Platz in Nord Teheran versammelt haben. Angeblich wollten sie mit brennenden Kerzen in der Hand eine Trauerfeier zum Gedenken an den Imam Hossein abhalten. Aber statt dessen entwickelte sich daraus eine Party mit Pfiffen und Klatschen. Die Kleidung der Mädchen war laut der Zeitung unislamisch, westlich orientiert und sehr schlecht. Die Frauen und Mädchen hatten kein islamisches Kopftuch und oft war es an den Haaren gelockert und noch öfter einfach auf die Schulter gelegt. Gegen 19 Uhr waren mehr als 500 Mädchen und Jungen auf dem Platz versammelt. Per Handy riefen sie weitere Freunde und Bekannte herbei. Manche Jungen hatten lange Haare und gerade diese waren es offenbar, die Mädchen in ihren Armen hielten und küssten. In der ganzen Umgebung dieses Platzes war laute westliche Musik zu hören. Die Zeitung bedauerte, dass die Ordnungsbeamten nicht vorgegangen ist sondern nur dem Treiben zuschauten. Gegen 21 Uhr kam Sardar Talaie, Leiter des Ordnungsamtes. Er kam nicht gleich dazu, seine Befehle zu geben sondern wurde auf seinem Weg rund um den Platz von jungen Frauen verfolgt, die immer wieder „Talaie – wir lieben dich“ riefen. Talaie hat wiederholt die Versammlung laut aufgefordert und nach Hause zu gehen. Zu einer Auflösung kam es erst gegen später als Hisbollah Gruppen erschienen und es Zusammenstöße mit den anwesenden Jugendlichen gab. Die Polizei hat Leute von beiden Seiten festgenommen - allerdings wurden die Hisbollah Mitglieder nach kurzer Zeit wieder freigelassen..