Quelle: Leserbrief im Südkurier vom 2.06.00 | |
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Wieder einmal hat Herr Hämmerle in Zusammenarbeit mit der Unteren (Aus-)Eingliederungsbehörde des Landratsamtes seine Zermürbungstaktik gegenüber den im Landkreis Konstanz lebenden Flüchtlingen durchgesetzt. Wenn er hier von "Vollzug von Recht und Gesetz" spricht, dann versteckt er sich nur hinter den Gesetzen, um sein Handeln damit zu rechtfertigen. Richtig ist, dass er sehr wohl einen Handlungsspielraum hat. Wie sonst ist es in anderen Landkreisen möglich, dass die Essenspakete abgeschafft sind. Wenn er dem Bürger nun auch noch vermitteln will, dass er die Pakete aus Kostenersparnis für richtiger hält, so muss ich ihm widersprechen. Jeder mitdenkende Bürger kann sich ausrechnen, dass das Richten und Ausfahren mit großen Lastautos im ganzen Landkreis Konstanz auch Geld kostet. Da wird für jedes Familienmitglied ein eigenes Paket gepackt. Jedes Familienmitglied vom Opa bis zum Kleinkind bekommt den gleichen Inhalt. Reis wird von Hand in kleine Portionen (ca. 1 Tasse) in Plastiktütchen gepackt und mit einem Gummi verschlossen. Es gibt fast jede Woche Hähnchen. Das heisst, dass einer siebenköpfigen Familie mit einer Lieferung 7 Hähnchen vor die Tür gestellt werden. Ein anderes Mal gibt es für jede Person eine Tütensuppe. Keine Hausfrau, die eine siebenköpfige Familie zu bekochen hat, würde auf die Idee kommen, 7 Tüten Tütensuppe zu kaufen. Würde man den Flüchtlingen genau den Wert der Pakete plus dem eingesparten Geld in Geld geben, könnten sich die Familien in den benachbarten Läden das kaufen, was sie zum Essen benötigen.
Irmhild Binnig
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sw, 2.6.00