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sw, Konstanz 30. August 2000

Doku zum Treffen der Architekten der
Festung Europa in Konstanz

Vom 4.-6. September 2000 treffen sich in Konstanz die Innen- und Justizminister von Frankreich, Italien, Deutschland, Österreich, Schweiz und Liechtenstein, um darüber zu beraten, wie sie sich besser im Kampf gegen Flüchtlinge und für eine Festung Europa koordinieren können.

Was beinhaltet die Politik der Festung Europa, was verbirgt sich hinter Begriffen wie Schengen, Amsterdamer Verträge und Tampere? Was sind die aktuellen Entwicklungen der europäischen Migrationspolitik?

  • Festung Europa in Konstanz? Ein Widerspruch! Konstanzer Flugi (5.9.2000)
  • Polizeiliche Online-Informationssysteme Stefan Winkler (1996)
  • Hintergrund-Texte zur Festung Europa Pro Asyl
  • Europas Netz für Sicherheit und Ordnung
    Aus: Europas Netz für Sicherheit und Ordnung
    CILIP 1990

    Chronologie der Festung Europa

    Sept. 2000 Konstanz "Alpenländerkonferenz": Treffen der Innen- und Justizminister von Deutschland, Frankreich, Österreich, Italien, Schweiz und Liechtenstein
    Herbst 1999 Clearingstelle Treffen von Deutschland, Frankreich, Österreich, Italien, Schweiz und Liechtenstein zur Ausweitung der Clearingstelle zw. Schweiz/Österreich auf ganz Europa
    July 1999 Clearingstelle zw. Schweiz-Österreich zur gemeinsamen Abschiebung von Flüchtlingen per Charterflugzeug
    1999 Tampere formelle Zurückstufung des europäischen Asylrechts auf die langjährige Praxis der einzelnen Staaten. Diverse Aktionspläne gegen Flüchtlinge (Marokko, SriLanka, Somalia, Albanien/Kosovo, Afghanistan/Pakistan)
    1999 Eurodac-Konvention Europaweit sollen nun die Fingerabdrücke aller Flüchtlinge die älter als 14 Jahre sind, erfasst werden,
    Das wird in Österreich schon im Laufe des Jahres 2000 umgesetzt
    1999 Amsterdamer Vertrag Vollendung von Maastricht. Eingliederung von Schengen in die EU-Strukturen
    1998 Wiener Strategiepapier zur Migrations- und Asylpolitik. während der EU-Präsidentschaft Österreich veröffentlicht. Ziel: Abschaffung der Genfer Flüchtlingskonvention
    1998 Aktionsplan gegen Einwanderung von Kurden aus Türkei und Iran über Italien. Ziel: verstärkte Grenzkontrollen (Fluchtverhinderung, Regionalisierung, Abschottung)
    1997 Aktionsplan "Organisierte Kriminalität"
    1997 Dublin Erstasylabkommen: Flüchtlinge können nur noch in dem Land Asyl bekommen, in dem sie zuerst Asyl beantragt haben. Aus anderen Ländern werden sie umgehend zurückgeschoben.
    1995 tatsächlicher Abbau der Schlagbäume an den EU-Binnengrenzen, nachdem die "Ausgleichsmassnahmen" (s.u.) greifen
    1995 Europol-Konvention Installation eines europäischen FBI und Geheimdienst in einem. Europol entzieht sich jeglicher parlamentarischen Kontrolle.
    1990 Schengen Zusatzübereinkommen Beschluss zur konkreten Umsetzung der "4 Freiheiten"
    1985 Schengen-Vertrag Gründerstaaten: BRD, F, BeNeLux. Dann Spanien, Portugal, Österreich, Italien. Heute alle EU-Staaten ausser England und Irland sowie Norwegen + Island

    Ziele:
    • Abbau der Kontrollen an den EU-Binnengrenzen
    • Verlagerung der Kontrollen an die Aussengrenzen der EU
    • dadurch notwendig gewordene "Ausgleichsmassnahmen":
      • verstärkte Kontrollen im grenznahen Gebiet (30 km-Zone)
      • Aufbau von Fahndungsinformationssysteme (Schengener Informationssystem, Eurodac)
      • Erstasylabkommen: Asyl gibt es nur in einem Land oder in keinem.
      • Vereinheitlichung + Ausbau des Visumszwangs

    Berichte in bürgerlichen Zeitungen

    • Alpenländer rücken enger zusammen Informationsaustausch ist alles: Innenminister beraten Strategien gegen die grenzüberschreitende Kriminalität. Badische Zeitung vom 6.9.00

    Leserbriefe

    Migrationspolitik und die Rolle von Schily und Konsorten

    weitere Links