Dann lange gerätselt, von wem der sein mag? Und schließlich einen schicken link bekommen: http://www.spring-art.info/main3.html Unter den Palmen – der Schnee Christoph Schäfer, 2007 Unsere Reifen rasen durch Steilkurven, fressen sich durch Erde, fahren ein System aus Trichtern und Bahnen, springen über improvisierte Rampen und Sprungschanzen. Wir verspotten die Schwerkraft. Unser Handeln und unsere Wahrnehmung sind synchron, Planung und Erlebnis sind nicht mehr getrennt. Wir nutzen jede Unregelmässigkeit in der Topographie des Geländes; jeder staubige Winkel, jede matschige Senke eine Quelle des Genusses, eine Herausforderung an unsere Fahrkunst. Dies ist die Ausgrabung einiger Praktiken aus den Siebzigerjahren, die den Beteiligten Spass gemacht haben, aber bedeutungslos erschienen. Es ist 1975 und meine großen Schwestern kommen jetzt häufig mit beeindruckend zerschürften Knien, zerschlissenen Jeans, dreckigen Anoraks und ernsthaften Schäden am Fahrrad nach Hause. Sie haben das Zigeunerwäldchen entdeckt. Wir wohnen in einem Vorort von Essen, und einen guten Kilometer weiter, in Richtung Villenviertel, hinterm Friedhof mit den Gräbern der Krupps und Thyssens, haben die Alliierten den Kriegsprofiteuren aus der Nachbarschaft eine kleine Erinnerung hinterlassen: Bombenkrater in einem Wäldchen, auf einem noch nicht mit Vorstadthäusern bebauten Acker. Die Krater ihrer verdrängten Vergangenheit wurden zu den Landschaften unseres Vergnügens. Unsere Körper verformen die Landschaft. Doch wo die Spontaneität der Maler des Informell bei der ahistorisch und universalistisch sich vorgestellten weissen Leinwand ihren Anfangspunkt hat, beginnt unser Spiel (unser Tanz) mitten im Dreck der Geschichte: gerade hatte sich eine hauchdünne Schicht von 30 Jahren zwischen unsere Eltern und das 3. Reich gelegt, da bringen ihre Kinder die verdrängte Vergangenheit in Form eines Spiels mit den über Jahre erbettelten Waren, Bonanzarädern, Mofas, zurück. WIR RISSEN DIE GEGENSTÄNDE AUS IHREM MYTHISCHEN ZUSAMMENHANG Der Moment der Zerstörung, wenn in der Verneinung die Möglichkeit der Souveränität gegenüber der omnipotenten Warenwelt aufblitzt. Der Übergang vom Unpolitischen zum Antipolitischen. Der Moment der Vereinahmung dieser Geste, die Beschleunigung des Warenproduktionszyklus. ZUR SELBEN ZEIT AM PAZIFISCHEN OZEAN... ... beginnen einige Rollbrettfahrer damit, die wegen Öl- und Wirtschaftskrise leerstehenden Swimmingpools zu skaten. Diese Pioniere verändern das Rollbrettfahren von Grund auf: es hört auf Sport zu sein und wird etwas ganz anderes, ein Tanz für Jungs, ein Umdefinieren des urbanen Raums. Wie bei kaum einem Hobby zuvor, ist der Startpunkt des Rollbrettfahrens nicht das Meistern von Naturgegebenheiten (wie beim Surfen), oder das Spiel auf einem neutralen Feld – die Anfänge liegen in der Zweckentfremdung von zubetonierten Parkplätzen, Fussgängerzonen, leeren Swimmingpools. Eine Flaschenpost aus der jüngsten Vergangenheit. Dieses Verhältnis, das mit der Abgefucktheit der Welt anfängt, sich diese aneignet, und im Prozess der Aneignung in etwas Weiches, andersartig Verknüpftes, geradezu Erotisches verwandelt, drückt sich im Namen einer Skateklamottenfirma der Achtzigerjahre aus: Life’s a Beach, Paraphrase – of course – von life’s a bitch, aber mit unbewusstem Bezug zum Sechzigerjahre Anti-Entfremdungsschlager Unter dem Pflaster – der Strand. Rollbrettfahren ist konstruktiv und dennoch eine Verneinung des Status Quos der Stadt. Wenn man mich fragen würde, wie sich die Kunst weiter entwickeln und ihren Handlungsrahmen erweitern könnte, ohne in den hässlichen Universalismus zurückzufallen, so müsste sie wie ein Rollbrett funktionieren. Also wie ein Gerät, mit dem man nicht nur eine neue Perspektive auf die Welt werfen kann, sondern mit dem sich die Welt anders verwenden lässt. Die interessantesten Sachen in den letzten, knapp 20 Jahren, funktionierten so, nämlich als Gerät, und immer auch als Plattform, des Austauschs, der Kooperation. Plattform ist ein Begriff, so beliebt, dass er Ähnlichkeit mit einem Totenschiff auf dem Fluss Styxx angenommen hat, weshalb ich hinzufügen muss: sie soll funktionieren wie ein Plattform, aber wie eine mit Rollen. DIE WÜNSCHE WERDEN DIE WOHNUNG VERLASSEN UND AUF DIE STRASSE GEHEN Eine zeitlang hat Park Fiction wie ein solches Gerät funktioniert. In St. Pauli, Hamburgs Rotlichtviertel, aber auch Wohnort von Leuten ohne Pass, ohne Geld, von Hausbesetzern, Künstlern, Musikern und Hunden, ging es Mitte der Neunzigerjahre darum, zu verhindern, dass das letzte Stück Blick auf Elbe und Hafen verkauft und zugebaut würde. Da wir keine Lust auf Grabenkämpfe hatten und der legale Weg zu keinem Ergebnis zu führen versprach, schlugen wir einen anderen Weg ein: wir organisierten einen Parallelen Planungsprozess und eine Kollektive Wunschproduktion im Stadtteil. TOOLS Ohne zu diesem Zeitpunkt staatlicherseits legtimiert worden zu sein, fingen wir mit der Wunschproduktion direkt an: wir organisierten diesen Prozess als Spiel, entwickelten Fragebögen, die die Frage nach Parkentwürfen verbanden mit der Frage nach Situationen, Ferienorten, Städten, nach den Orten des Glücks, ob man dort allein war oder mit jemandem, und mit wem und wieviele sonst noch da waren; nach Urlaubsfotos, Beschreibungen und Skizzen. Wir entwickelten tools: zunächst Schilder wie man sie von amerikanischen Demos kennt, die man in den noch unbebauten Hang hämmern konnte; später einen Spielplan, der die Zugangsmöglichkeiten zum Planungsprozess zeigte; wir stellten einen Bürocontainer ins Planungsgebiet, der neben einer Gartenbibliothek das Knetbüro enthielt, Tische, die man zum Planungsgebiet im Massstab 1:35 zusammensetzen konnte, und das Wunscharchiv. Für Menschen, die mitten in der Nacht die besten Einfälle haben, gab es eine telefonische Hotline. Mit dem Action Kit, einem tragbaren Planungsstudio mit ausklappbarem Hafenpanorama, Plänen, Bastelmaterial, Polaroidkamera und Cassettenrecorder wurde die Nachbarschaft durchstreift. Als ich eine türkische Frauengruppe mit dem Action Kit besuchte, war vor mir eine andere Besucherin dran, die ebenfalls einen Koffer dabei hatte: eine Kosmetikerin, mit einem beeindruckenden Set Make Up und Nagellackproben. GARTENFÖRMIGE SALATBAR Statt auf frontale Vorträge und Demonstrationen, griffen wir auf Formen zurück, die im Vokabular von Politik und Aufklärung vergessen schienen, und die zunächst auch nicht als politisch erkannt wurden: wir organisierten eine gartenbezogene Ausstellung in allen Läden, Cafés, Kneipen und einigen Wohnungen um den Park; zur Eröffnung gab es eine gartenförmige Salatbar, Führungen und Infotainment, Open Air Kino mit Propaganda Diaschau statt Vorfilm. Der Vortrag zum islamischen Garten fand in einem temporären türkischen Teegarten statt – es ging uns um das Herstellen von Situationen, die auch schon in dem Moment Spass machen, inspirieren, und nicht erst ihren Sinn bekämen, wenn das politische Ziel erreicht wäre. INTERVENTIONISTISCHE ANRAINERINNEN Diese Praxis wurde getragen von einem Nachbarschaftsnetzwerk, das sich in der Zeit der Hausbesetzungen kennengelernt und radikalisiert hatte. Neben einzelnen Nachbarn gab es streitlustige Pastoren, eine visionäre Schulleiterin, eine Grafikerin, Cafebesitzer, KünstlerInnen und vor allem die Musikszene um den Golden Pudel Klub. Ort der politisierten Musiker der Hamburger Schule, deren selbstironischer Auftrittsstil Park Fiction beeinflusst hat, und zugleich Heim der „Galerie Nomadenoase“ und der Akademie Isotrop, befand dieser sich mitten im (gewünschten) Park und war durch den städtischen Bebauungsplan von Abriss bedroht. Als es nach einem Jahr endlich gelang, einen hochrangigen Politiker auf unser Gelände zu ziehen, war Park Fiction als Vorstellung und Wunschpark bereits überall, und als soziales Geflecht ganz real, hip, und im deutschsprachigen Kunstbereich bekannt. Letztlich auf Basis dieser, andernorts als Konstituierende Praxis bezeichneten Arbeit, und dieses Netzwerks (im Hintergrund lauerte damals die Angst der Hamburger Regierung vor dem wieder Aufflammen der militanten Häuserkämpfe), gelang es uns, 1997, kurz vor der Wahl in Hamburg, den Park durchzusetzen. Wir entwickelten aus den Wünschen ein Parkkonzept und stellten alle Ideen auf einer Stadtteilkonferenz vor. Dort fehlten dann zum Beispiel alle Jugendlichen (die eigentlich am meisten Ideen entwickelt hatten), und ausgerechnet die Skateboardbahn (ein Snakerun im Stil der späten Siebzigerjahre) wurde aus dem Plan gestrichen. In der Park Fiction Gruppe diskutierten wir, dass wir unter Wunschproduktion nicht das demokratische Kleinreden von Ideen verstehen, und entschieden uns, dass alle Wünsche, Entwürfe und Ideen, der eine zweite und letzte Stadteilversammlung zustimmen würde, nicht weiter in der großen Gruppe bearbeitet würden. Stattdessen wurden diese von den Autorinnen mit den KünstlerInnen und ArchitektInnen zugespitzt, die Unterschiedlichkeit herausgearbeitet. So entstand das Konzept eines Parks aus Inseln, mit unterschiedlichen, sich widersprechenden oder ergänzenden Funktionen und Sprachen. Unsere Idee von Öffentlichkeit sollte nicht behaupten, dass alle gleich sind (wie man die Arbeiter des Industriezeitalters imaginierte und die der errechneten Bedürfnisbefriedigung entsprechenden Grünanlagen), sondern dass sich alle, in ihrer Unterschiedlichkeit, einen Raum teilen. HASENMODE Erst im Jahr 2003 wurde ein erster Teil des Parks realisiert, die gesamte Fläche wurde 2005 eröffnet – mit einem Dauerpicknick gegen Gentrifizierung. Es gibt zahlreiche Elemente, die nicht vorgeben, wie man sie zu benutzen hat, sondern unterschiedliche Möglichkeiten anbieten. Man muss sich was ausdenken: so wurde der Fliegende Teppich sofort bei ein- bis vierjährigen beliebt, die auf der im arabischen Stil gekachelten Bordüre im Kreis laufen wie auf einem magischen Band. Zwischen den künstlichen Palmen werden häufig mitgebrachte Hängematten angebracht, und vor zwei Jahren brach die Hasenmode aus: NachbarInnen führten Zwergkaninchen an einer Leine im Park aus. Der kitschige Hundegarten wurde mit seiner Tribüne und einer in Pudelform geschnittenen Buchsbaumhecke für Hundebesitzer so beliebt, dass er fast alle Hunde und eine Menge Konflikte aus dem Rest des Parks heraushält. Zeitweilig liehen Kinder sich Hunde aus, um einen Grund zu haben, dorthin zu gehen. Auf den Überresten eines Bunkers aus dem zweiten Weltkrieg gibt es jetzt ein Boulefeld und halbprivate Nachbarschaftsgärten. Es gibt drei Open Air Solarien, und das Tulpengemusterte Tartanfeld von Nesrin Biguen funktioniert – anders als von uns erwartet – am allermeisten wie ein mediterraner Dorfplatz: die Szene wechselt alle zwanzig Minuten, und an Sommerabenden sitzen Erwachsene am Rand und schauen den Aktivitäten zu. Bisher dominiert keine spezielle Gruppe den Park – er erhielt den Ehrentitel Hartz-4-Mallorca. Vieles funktioniert genau so, wie wir uns das erhofft hatten: an warmen Tagen ist der Park der beliebteste Platz in der Stadt. Rekuperation & Gentrifizierung Das hässliche Geschwisterpaar klopfte bei uns im Jahre 2001, mitten in der Bauphase, vehement in Form eines Investors an, der ein verfallenes Gebäude unter dem Park von der Stadt gepachtet hatte und sogleich damit begann, das darauf befindliche Stück Park einzuzäunen und in eine Baustelle zu verwandeln. Der esoterische Millionär passte in die neue Imagepolitik der Stadt, und veranstaltete in seiner Baustelle einen großangelegten Event, die Medianight im Rahmen des New Media Kongresses Hamburger Dialog. Zu diesem Zeitpunkt versuchte Hamburg sich als New-Media-Hafenstadt zu verkaufen, und der Park mit seinem Hafenblick und den coolen Verbindungen zur Subkultur befand sich unversehens im Zentrum der postfordistischen Neuausrichtung Hamburgs, im Focus der Imagepolitik: die Hansestadt war dringend auf der Suche nach Investoren für die Hafencity – ein gigantisches Stück Hafen, das in ein profitables Büroviertel umgewandelt werden soll. Es reichte ein Flugblatt und eine gefälschte Einladung an die umliegende Bevölkerung, um einen Großeinsatz der Polizei zu provozieren, die in einer (nachträglich für illegal erklärten) gewaltsamen Aktion die gesamte Nachbarschaft blockierte. Die „Medianight“ fand im Gegenzug im Polizeikessel statt, die ankommenden Gäste wurden zur Begrüssung mit Geld beworfen, und von zwei Seiten wurde der Event von kritischen Filmprojektionen umzingelt. Das Image des Investorengebäudes war auf Jahre gestört, die Finanzierung durcheinander, und bis 2005 fanden keine weiteren Events dort statt. Dann entstand dort allerdings ein schlechtbesuchtes Exemplar der Loungearchitektur, wo noch heute Essen auf viereckigen Tellern zu überteuerten Preisen angeboten wird. Kaum war hier Ruhe, entstand an einer anderen Seite des Parks ein neues Problem in Form eines verspiegelten Neubaus. Der von uns dem Haus freigekämpfte Blick verschafft diesem nun die teuersten Quadratmeterpreise der Stadt. Bauherr war ein mit der Politik verflochtener Immobilienbesitzer, über den gemunkelt wird, sein dreistelliges Millionenvermögen sei durch Waffenschieberei und Frauenhandel zusammen gekommen. Wegen Betrugsgeschichten im Knast, stagniert der Bau. Doch scheint in der sonnenbankgebräunten Person eines vermögenden Künstlerenkels ein Nachfolger aus denjenigen Kreisen der Hamburger Bourgeoisie gefunden, in denen ein Anruf genügt, um Politik und Behörden im eigenen Interesse tätig werden zu lassen: weil es den Blick aus der unfertigen Immobilie störe, wurde das Baustellenschild von Park Fiction kurzerhand aus dem öffentlichen Raum des Parks entfernt. Das Haus steht wegen der ungeklärten Rechtssituation weiter leer, die ersten Scheiben wurden eingeworfen. Auch an anderer Stelle verwenden sich politische und behördliche Stellen dazu, um kontroverse und besonders ausgefallene Elemente aus dem Plan herauszubrechen: der Seeräuberinnenbrunnen ist nicht finanziert, das Erdbeerbaumhaus flog ganz aus dem Plan, und sogar das inhaltliche Herz des Projekts, das Park Fiction Archiv für Unabhängigen Urbanismus, das, im ehemaligen Planungscontainer untergebracht, über dem Park aufgebockt schweben sollte, wurde trotz vollständiger Finanzierung durch die Kulturbehörde, von Lokalpolitikern verhindert (um nur einige der enervierenden Eingriffe und architektonischen Abmilderungen zu beschreiben). Damit fehlt dem konstruktiven Teil des Parks genau das Element der Verneinung gegenüber den Verhältnissen, das Park Fiction ausmacht. Fluchtlinien Nicht nur aus taktischen Gründen, sondern auch um selbst nicht auf der Stelle zu treten und der zermürbenden Macht des Faktischen etwas entgegen zu setzen, hat Park Fiction sich in Felder bewegt und mit Anderen zusammengearbeitet, die mit der politisch-planerischen Konstellation und dem Viertel nicht direkt in Verbindung stehen: das begann mit einem Vortrag über Parks & Politik, Parks und ihre ideologischen Hintergründe, ging weiter über Ausstellungen, die Produktion eines Films (Park Fiction – Die Wünsche werden die Wohnung verlassen und auf die Strasse gehen von Margit Czenki), schließlich die Ausstellungen in der cittadellarte/fondazionepistoletto (2001), und auf der Documenta11 (2002). Dabei ging es uns, in Umkehrung einer beliebten kulturellen Hierarchie, darum, das Lokale Wissen in einen Globalen Austausch zu bringen. Zur Documenta reisten wir mit 40 Leuten aus der Nachbarschaft im Bus des FC St.Pauli, 2003 organisierten wir den Kongress Unlikely Encounters in Urban Space in einer Disco auf der Reeperbahn, zeigten dort die Documenta Installation (praktisch auf der Strasse), und Jugendliche aus dem Viertel machten Führungen durch die Ausstellung und den Park. In einem Zelt im Park diskutierten wir 2006 auf dem eintägigen Symposium Umsonst & Draussen über Kunst und die Konstruktion von Wunschmaschinen im urbanen Raum. Diese Aktivitäten sehen wir bereits als Teil eines Instituts für Unabhängigen Urbanismus, das 2010 in der ersten Etage des Golden Pudel Clubs eröffnet wird. Neben dem Wunscharchiv von Park Fiction soll dort weiter zum Thema Urbanismus gesammelt und aus einer Alltagsperspektive heraus geforscht, vernetzt und internationale Projekte entwickelt werden. Als erste Manifestation des Explodierten Wunscharchivs wird sich bald ein Boulevard der Unrealisierten Wünsche in Form von Guckkästen durch den Park ziehen – als höfliche Antwort auf die rüden Eingriffe in unser Projekt. So denken wir wegen unserer dauernden Nähe zur Musikszene darüber nach, über die, meist von Musikern konstruierten, „Räume des Begehrens“ zu forschen (und neue zu schaffen), und wollen an der Weiterentwicklung kooperativer Kunstformen arbeiten, die unter den Bedingungen des Kunstmarkts nicht zu entwickeln sind, und die dem Paradigma der Standortentwicklung unterworfen, zum Gegenteil dessen zu werden drohen, was ihre Urheber intendiert hatten. Es geht um das Anknüpfen an eine utopische Spur, die ein anonymer Stickerkleber überall in Hamburg auftauchen ließ: unter einer Zeichnung der Park Fiction Palmen im Schnee, ließ er einen beliebten Slogan wieder anklingen: Sur les palmiers - la neige. Gute Anschauung dieses Aspekts bietet der architektenseitig bebilderte und informierte Artikel in der Ausgabe 1/2007 von L'Architecture d'Aujourd'hui Andere Kongressthemen waren: Konstituierende Praxis, Lokales Wissen/Globaler Austausch, Unwahrscheinliche Begegnungen, mit Ala Plastica aus La Plata, Sarai/Cybermohalla aus Delhi, Isola Arte/OUT aus Mailand, Borderhack/Maclovio Rojas aus Tijuana, dem Schwabinggrad Ballett und Ligna aus Hamburg – mehr unter http://www.parkfiction.org/2006/10/154.html u.a. mit Christine Mennicke, Nina Möntmann, Grant Kester, Anne Querrien, und Wanda Wieczorek – siehe mehr unter: http://www.parkfiction.org/institut/index.html