Dieser Prozess machte das Projekt und den Park noch vor seiner Verwirklichung bekannt und führte zu Ausstellungen, in Italien, Spanien, USA und auf der Documenta11 in Kassel. Park Fiction ist trotz seines konzeptuellen Hintergrundes aus dem Alltag und der Imagination der AnwohnerInnen entstanden. Denn die zentrale Idee von Park Fiction ist die Aneignung der Stadt durch ihre BewohnerInnen.
Statt nur gegen die Senatspläne zu protestieren, startete Park Fiction einen als Spiel organisierten parallelen Planungsprozess und Plattformen des Austauschs für Leute mit unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen. Zugangsmöglichkeiten (tools), wie: ein silberner Planungscontainer, das Wunscharchiv, das Knetbüro, Fragebögen und eine Hotline für "Menschen, die spätnachts inspiriert sind" forschten selbstironisch nach Orten des Glücks, privaten Wünschen und Urlaubsarchitekturen. Mit dem "Action Kit", einem tragbaren Planungsstudio samt Diktaphon, Polaroidkamera, Knete und ausklappbarem Hafenpanorama, wurde die Nachbarschaft besucht. Aktivitäten, die den gewünschten Park vorwegnahmen, wurden begleitet von einer Serie aus Vorträgen, Diskussionen, workshops, Ausstellungen und Filmvorführungen (Infotainment).
Nun ist der Park fast fertig gebaut. Aus den zahlreichen Ideen wurde ein Park mit vielen Inseln auf knappem Raum entwickelt. Zwei davon, der "Fliegende Teppich" und die "Palmeninsel", sind bereits seit 2003 die wahrscheinlich meistgenutzten Rasenstücke der Hansestadt. Mitten im Park liegt der Golden Pudel Klub (dahinter ein fast fertiges "Amphitheater") und die St. Pauli Kirche, umgeben von den "Nachbarschaftsgärten" und der Boulefläche "Frühstück im Freien". 2005 kamen drei "Open Air Solarien" hinzu, das "Tulpengemusterte Tartanfeld", der "Hundegarten" mit Pudeltoren und einer in Pudelform geschnittenen Buxbaumhecke, das Stegesystem Schauermanns Park, zwei Kräutergärten vor dem Pastorat, sowie der "Bambusgarten des bescheidenen Politikers".
Von Politikern anderer Art, nämlich denen im Bauausschuss Hamburg Mitte, wird der Bau des "Park Fiction Archiv für unabhängigen Urbanismus", bereits 2003 durch die Kunstkommission des Senats zur Realisierung empfohlen, blockiert.
Der Seeräuberinnenbrunnen auf dem zentralen Platz des Parks, ist noch nicht finanziert. Hier haben NachbarInnen inzwischen Staudengärten angelegt und eine in der Hafenstrasse aufgewachsene Weide gepflanzt. Auch das erdbeerförmige Baumhaus wartet auf seine Realisierung.