Emancypunx
[15.06.2000]
FA Poznan und ihre Zusammenarbeit mit der Naszosc
Die Emancypunx verurteilen entschieden jegliche Zusammenarbeit mit der Rechten,
mit der extremen Rechten wie auch mit Faschisten. Ebenso auch die Zusammenarbeit
der FA-Poznan mit einer Gruppe, die aus dem extrem rechten Lager kommt: der
Naszosc. Mit der extremen Rechten zusammenarbeiten und gleichzeitig eine antirassistische
Kampagne führen, ist ein Widerspruch und sehr gefährlich für
die Zukunft einer sich in Polen organisierenden antirassistischen Bewegung.
Wie die FA Poznan bislang auf Kritik an dieser Zusammenarbeit mit Einschüchterung
und Anwendung physischer Gewalt reagiert hat, ist für uns inakzeptabel.
Bereits präsentieren sich die Mitglieder der FA, interessanterweise dieselben,
die die Zusammenarbeit mit der Naszosc initiierten, in der polnischen alternativen
Presse als Vertreter der Kampagne »Kein Mensch ist illegal«. Dadurch
wird die Kampagne »Kein Mensch ist illegal« auch zu einer Legitimierung
der Politik, die Zusammenarbeit mit der extremen Rechten fortzusetzen. Sind
doch schließlich die Vertreter von KMII die Initiatoren solcher Bündnisse.
Diese Situation, wenn dieselben Personen, die mit der extremen Rechten zusammenarbeiten,
eine antirassistische Kampagnen durchführen mit Unterstützung des
deutschen antirassistischen Spektrums, bedeutet das Ende für einen polnischen
Antirassismus und grünes Licht für polnische Anarchisten, die sogenannte
»Bündnisse der Extremisten« propagieren und praktizieren.
Das Bündnis der FA mit der Naszosc ist nicht das einzige Bündnis dieser
Art im polnischen anarchistischen und ökologischen Spektrum. Es existieren
Bündnisse mit den meisten Gruppen der polnischen extremen Rechten, darunter
auch mit extrem chauvinistischen polnischen Gruppen wie PWN, Monarchisci und
vielen anderen.
Anarchisten, die solche Bündnisse schließen oder an »zwei Fronten«
schreiben, also in der Presse der extremen Rechten und der sogenannten anarchistischen,
werden von der FA Poznan eingeladen, um Vorträge im Rozbrat zu halten.
Diese Leute gehören zum engsten Kreis derjenigen, die diese Zusammenarbeit
praktizieren. Die FA Poznan sollte dies zuerst öffentlich kritisieren oder
sich in anderer Weise dem entgegenstellen, daß Anarchisten und anarchistische
Gruppen Bündnisse mit nationalistischen, antisemitischen und extrem rechten
Organisationen schließen, und ihre eigene Zusammenarbeit mit der Naszosc
abbrechen - bevor sie eine antirassistische Kampagne führen können.
Sie sollten sich auch öffentlich für die nationalistischen Äußerungen
von Mitgliedern der FA während des Festes zum vierjährigen Bestehen
von Rozbrat entschuldigen. Es verwundert uns im übrigen, warum der FA-Poznan
so sehr an der Zusammenarbeit mit einer Gruppe wie der Naszosc gelegen ist.
Wir bitten sehr darum, die Aktivitäten der FA Poznan nicht mit denen der
in ganz Polen organisierten FA gleichzusetzen, da in anderen Gruppen sehr viele
Personen organisiert sind, die man nicht abhaken sollte.
Emancypunx
Es gibt sicher ein großes Potential an Leuten, die an Aktivitäten
im Sinne der Kampagne KMII Interesse haben. Vielleicht wäre es ein besserer
Weg, polnische MitstreiterInnen zu gewinnen, wenn man in der polnischen Presse
(in Zines, Zeitungen, Infoblättern etc.) Anzeigen aufgäbe und in diesen
den Wunsch ausdrückte, mehr mit polnischen Leuten und Gruppen zusammenarbeiten
zu wollen, und gleichzeitig die Prinzipien bzw. Kriterien für eine Zusammenarbeit
darlegen täte, die verbindlich sind, um die Kampagne in Polen repräsentieren
zu können.
Eine andere Lösung wäre es, wenn Personen in Polen eigene Kampagnen,
unter eigenem Namen initiieren würden.
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