Verantstaltungsreihe des AFBL von Frauen für
Frauen
Kämpfen und Überleben
Jüdische Frauen im Widerstand gegen den
Nationalsozialismus
Spätestens mit der Veröffentlich- ung von
Ingrid Strobls Untersuchung „Die Angst kam erst danach“
ist das Thema „Jüdische Frauen im Widerstand“ in
der Öf- fentlichkeit präsent. Der Beitrag, den jüdische
Frauen zum Widerstand im besetzten Europa leisteten, ist nicht mehr
zu ignorieren. Weniger bekannt dagegen ist die Tatsache, dass auch
deutsche Jüdinnen gegen den Natio- nalsozialismus gekämpft
haben. In der Veranstaltung wird es darum gehen, aus welchen Motiven
sich deutsche Jüdinnen zum antifaschistischen Widerstand entschlos-
sen und unter welchen Bedingungen sie – als Jüdin und
Frau – gegen den Nationalsozialismus kämpften. Anhand
einiger biografischer Porträts von Frauen aus der Berliner
Widerstandsgruppe um den jüdischen Jungkommu- nisten Herbert
Baum soll diesen Fragen nachgegangen werden. Die Veranstaltung wird
mit einem Vortrag von der Historikerin Simone Erpel eingeleitet.
Sie forscht zur Zeit zum Thema „Befreiung des Frauen-Konzentrationslagers
Ravens- brück 1945“ Sonntag, 17.09.2000, 19.00Uhr Conne
Island – Backstage Rechte Frauen "Kameradinnen zwischhen
(anti)-sexistischen Positionen und neonazistischen Ideologien"
Rechte Frauen
"Kameradinnen zwischhen (anti)-sexistischen
Positionen
und neonazistischen Ideologien"
Frauen und Mädchen im rechtsextremen Spektrum
der BRD werden oft nicht wahr- und ernstgenommenn. Rechtsextremismus
wird mit Männeraktivitäten und Männlichkeits- wahn
gleichgesetzt. Ein wesentlicher Grund für diese Fehleinschätzung
liegt in der immer noch weit verbreiteten Annahme begrün- det,
daß Frauen das „friedliche Geschlecht“ seien und
die rechte Szene auf Grund ihrer Militanz ablehnten. Tatsächlich
sind sie im zunehmenden Maße aktiv als Aktivistinnen, Theoretikerinnen,
Funktio- närinnen in rechten Parteien wie DVU und NPD, Herausgeberinnen
von Zeitungen und Zeitschriften, aktive Kämpferinnen im Straßenkampf.
Wie ist das also tatsächlich mit den Frauen in der rechten
Szene? Welche Entwicklung und Bedeutung neu gegründeter rechtsextremer
Frau- engruppen- und Zeitschriften, besonders dem SFD (Skingirl-Freundeskreis
Deutschland) gibt es? Welche Position vertreten sie, wie handeln
sie, welchen Stellenwert haben sie in von Männern dominierten
braunen „Kameradenkreis“? Gibt es dort antisexistische
Ansätze? Was bindet Frauen an rechte Gruppierungen und wie
gehen sie mit Diskriminierung und Dominanz in diesen um? In dieser
Veranstaltung sollen Fragen beantwortet werden und die unterschiedlichen
Ansichten von Frauen in der rechten Szene vorgestellt werden. Sonntag,
01.10.2000, 19.00 Uhr Conne Island – Backstage Blondiermittel,
5.3k Frauen und Musikgeschäft „I’m so happy cause
I’m so stupid“
Frauen und Musikgeschäft
„I’m so happy cause I’m so
stupid“
„Frauen fallen im Musik-Kontext vor allem durch
ihre Anwesenheit, nicht aber durch ihre viel gewöhnlichere
Abwesenheit auf.“ (Kerstin Grether) Es muß ja nun jeder/m
auffallen, daß Frauen im Musikbusiness völlig unterrepräsentiert
sind. Was können Musikerinnen dagegen tun, wenn sie keine Lust
verspüren, nur Frontsängerin in einer Männerband
zu sein oder Diven oder von männlichen Produzenten vereinnahmt
zu werden? Wir sollten uns nicht mit der Zustandsbeschreibung abfinden,
son- dern nach Antworten und Gründen suchen. Hilfreich kann
dabei die Betrachtung der Riot-Grrl-Bewegung sein. Wie ist ihre
Entstehung, wie die Geschichte? Wo unterscheidet sich die Riot-Grrl-Bewe-
gung im Gegensatz zu anderen Musikstilen, wie Soul/Funk/Pop, in
denen Frau- en augenscheinlich headliner-Positionen einnehmen? Was
hat sich seit dem verändert und was ist von dem Ansatz der
Riot-Grrl-Bewegung geblie- ben? Oder Frauen im Musikbusiness: Gibt
es eine „Ungeschlechtlichkeit“ in der Musik? Ändert
sich der Markt durch einen höheren Anteil an Frauen im Geschäft?
Wie sind die Strukturen außerhalb des rein kommerziellen Bereiches?
Diese Fragen wollen wir an Hand einer Ver- anstaltung auf den Grund
gehen. Termin: achtet auf Flyer und Plakate Ort: Conne Island Frauen
in der militanten Linken
Frauen in der militanten Linken
Wenn Frauen sich Waffen aneignen, die nicht als die
ihren gelten, haben sie sich in einer Form radikalisiert, wie es
ansonsten nur Männern vor- behalten ist. Dies wird schwer akzeptiert.
Daß eine Frau zur Waffe greift, ist suspekt. Denn es ist nicht
nachvollzieh- bar, warum Frauen gegen Unterdrückung konsequent
vorgehen. Es reicht in der Betrachtung kein extrem sozialer-politischer
Miß- stand aus – es wirkt für die BetrachterInnen
meist nicht logisch. Es wird nach anderen Gründen gesucht,
wie z. B. bei Ulrike Meinhof: Ehemann Klaus Rainer Röhl meint
dazu „Ich bin vollkommen davon überzeugt, daß nach
der Gehirnoperation eine Schwächung der ganzen seelischen Grundstruktur
eingetreten ist und schon vorhandene Charakterzüge radikalisiert
wurden.“ Zu gerne hätte man Ulrike Meinhof nach ihrem
Tod den Schädel geöffnet, denn es mußte sich irgendwie
erklären lassen, warum sie einen radikalen Weg einschlug und
der BRD den Krieg erklärte. „Die Unterstellung, daß
Frauen, die zur Waffe greifen, debil seien, hat System. Denn die
Diffamierung tragen dazu bei, feministische Anliegen zu unterminieren
und die Me- chanismen der Unterdrückung weiterhin zu festigen.“
(Michaela Adelberger/Maren Lübke) Was uns weiterhin an Frauen
im bewaffneten Kampf interessiert, ist die Frage, wie sie in ihrem
Umfeld, in ihren Gruppen, mit den patriachalen Verhaltensformen
umgingen. Gab es Diskussionen? Wie konnten sie die ihnen zugeschriebenen
Rollen durchbrechen oder war dieser emanzipatorische Ansatz zweitrangig?
Gibt es Parallelen zu den heutigen Geschlechterverhältnissen?
Zu diesem Thema soll es Diskussionen mit Frauen aus der militanten
Linken in der BRD geben.
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