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Deutsch
Das Staudamm-Projekt von Itoiz
Strafrechtliche Folgen der Aktion
Zwei Jahre nach der Aktion wurde ein Gerichtsverfahren gegen die 8 Solidari@s beim Landgericht von Navarra durchgeführt. Gegen sie gab es 5 verschiedene Klageanträge, unter ihnen der von der Regierung Navarras, die 19 Jahre Haft pro Angeklagten forderte.
Schließlich lautete das Urteil auf 4 Jahre und 10 Monate Gefängnis je Angeklagter wegen der illegalen Festnahme (Freiheitsberaubung) des Wachmannes, und nur 3 Wochenenden wegen der Sabotage. Eine Geldstrafe als Entschädigung wurde auf ca. 2 Millionen DM festgelegt.
Das Kollektiv legte Widerspruch beim Obersten Gerichtshof ein, der im Oktober 1999 zurückgewiesen wurde. Das Urteil steht damit fest und verlangt den sofortigen Haftantritt.
Die Justiz kann eine solch saubere Aktion wie diese nicht tolerieren. Wegen der Sabotage konnte sie keine hohe Haftstrafe verhängen. Ihr hartes Urteil baut deshalb auf dem fünfminütigen Festhalten des Mannes auf. Sie machen daraus eine "illegale Festnahme" oder "Entführung", wobei sie auch noch älteren Gerichtsurteilen  widerspricht. Die Dauer der angeblichen Entführung kann man dem Video entnehmen, das als Beweisstück benutzt worden ist und allen zur Verfügung steht.
Die vier Polizisten und Mitglieder des GAL (die neulich verurteilt worden sind), die Segundo Marey 10 Tage lang gefangen hielten, bekamen das gleiche Strafmaß für die Freiheitsberaubung. Das zeigt deutlich, daß die spanische Justiz mit zweierlei Maß mißt, je nach dem, wer gerade verurteilt wird. Hinzu kommt noch, daß wir sehr stark zweifeln, ob diese Polizisten jemals ihre Haft antreten werden, da ihre Chefs (Rafael Vera, ehemaliger Sekretär für Staatssicherheit und José Barrionuevo, ehemaliger spanischer Innenminister) schon auf freiem Fuß sind. Sie sind nach kurzer Haft begnadigt worden.
Außerdem ist es klar, daß das fünfminütige Festhalten nicht Ziel der Aktion war sondern das Kappen der Kabel.
Der Oberste Gerichtshof beruft sich auf ein Urteil von 1874, um zu beweisen, daß dieses Festhalten eine "Entführung" sei.
In Euskal Herria sind solche Freiheitsberaubungen seitens der verschiedenen Polizeikorps Teil des Alltags, ohne daß diese als Straftaten verfolgt würden.
So sehen wir, wie sich einmal mehr die Justiz mit der Politik und der Wirtschaft verbündet, um die Irrationalitt, die Illegalität und die absolute Respektlosigkeit gegenüber der Erde zu verdecken, und wie sie dabei diejenige, die sie verteidigen, mit exemplarisch harten Strafen bestraft.
Die Parallele zwischen dem Urteil und dem allgemeinen Fall des Staudammes ist überdeutlich: Die Justiz ist nicht in der Lage, eine Baustelle zu stoppen, die sie selbst - und zwar mehrere Male - für illegal erklärt hat. So wird auch ihre Unterwerfung unter die führenden Kräfte in Politik und Wirtschaft deutlich:
Gleich nach der Festlegung des Urteils veröffentlichten sowohl die Coordinadora de Itoiz, Greenpeace als auch "Ecologistas en Acción" (Umweltschützer in Aktion, ein Dachverband von über 120 Umweltgruppen aus ganz Spanien) einen Antrag auf Begnadigung der acht Solidari@s. Diese Tatsache, zusammen mit der Unterstützung, die wir seitens der Mehrheit der Gewerkschaften, der Umwelt- und sozialen Bewegungen Euskal Herrias und des ganzen spanischen Staates bekommen, zeigt uns ganz deutlich, daß das Kollektiv Solidari@s con Itoiz nicht allein steht.
     
      ITOIZ DOSSIER
1-Das Staudammprojekt von Itoiz
2-Widerstand gegen den Staudamm von  Itoiz
3-Das Kappen der Kabel
4-Strafrechtliche Folgen der Aktion
ITOIZ Unterstützung
5-“S.O.S. Itoiz”Europa Tour
6-Unterstützungskampagne
   
   
 
 
     
      Unterstützt das Itoiz Manifest
       
 
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