Kolumbien/Nürnberg:
Gewerschaftskampf und Coca-Cola
Am 25.9.02 lud die organisierte autonomie nürnberg zur veranstaltung
"widerstand vs. neoliberalismus/ kolumbien, coca-cola und der
widerstand gegen das mörderische geschäft kapitalistischer
globalisierung". als referenten waren raul zelik (buchautor)
und der 2. vorsitzender der kolumbianischen gewerkschaft sinaltrainal
edgar paez da. die desi war mit 90 leuten gut gefüllt. im anschluss
an die veranstaltung ging eine resolution rum die mensch unterschreiben
konnte. inhalt s.u. am nächsten morgen war um 10.30 uhr eine
öffentliche pressekonferenz am dgb haus angesetzt. leider war
keine presse da und auch der dgb kam der aufforderung nicht nach
den kolumbianischen kollegen und die delegation zu begrüssen.
nachdem plötzlich ein 6m transpi an der fassade auftauchte
zogen die 20 leute ins gewerkschaftshaus. dort wurden stockwerk
für stockwerk die verschiedenen gewerkschaften besucht und
um die unterstützung der resolution gebeten. leider hatten
sich die gewerkschaftsbosse bereits verzogen oder waren erbost wenn
mensch in ihre wichtigen sitzungen reinplatzte. an einem gespräch
mit dem kolumbianschen kollegen waren sie nicht interessiert und
solidarität kann mensch vom dgb nürnberg auch nicht erwarten.
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RESOLUTION
-Zur Unterstützung der kolumbianischen Gewerkschaft SINALTRAINAL
gegen die mörderische Firmenpolitik von Coca Cola
-und zur Aufforderung an die Nürnberger Gewerkschaftsverbände,
die Kampagne von SINALTRAINAL zu unterstützen
Schluss mit dem Krieg gegen GewerkschafterInnen und soziale Bewegungen
in Kolumbien!
Stoppt die mörderische Firmenpolitik von Coca Cola!
Die kolumbianische Gewerkschaft SINALTRAINAL (Lebensmittelbranche)
verzeichnete in den vergangenen Jahren über 120 Anschläge
auf ihre Mitglieder, 8 ihrer Gewerkschaftsführer starben dabei
in verschiedenen kolumbianischen Coca-Cola-Werken - ermordet von
paramilitärischen Gruppen im Auftrag des Unternehmens. Zuletzt
erschossen Paramilitärs den Gewerkschaftsfunkionär Adolfo
de Jesus Munera Lopez am 31. August 2002, nachdem er 10 (!) Tage
zuvor einen Arbeitsprozess gegen Coca-Cola gewonnen hatte. In keinem
Land der Welt sterben so viele GewerkschafterInnen eines gewaltsamen
Todes wie in Kolumbien. Über 100 Morde an Gewerkschaftsmitglieder
registrierte der kolumbianische Gewerkschaftsdachverband CUT in
diesem Jahr, fast 160 waren es im vergangenen Jahr, nahezu 4000
im Laufe des vergangenen Jahrzehntes. Die Straflosigkeit beträgt
100 %, die Proteste der Gewerkschaften werden im Gegensatz dazu
regelmäßig von staatlichen Ordnungskräften angegriffen.
Hiermit unterstützen wir die weltweite Kampagne von SINALTRAINAL
gegen die mörderische Firmenpolitik von Coca Cola und gegen
den paramilitärischen und staatlichen Terror gegen die Gewerkschaften
in Kolumbien.
Wir fordern die Nürnberger Gewerkschaftsverbände auf,
sich mit ihren kolumbianischen GewerkschaftskollegInnen zu solidarisieren,
sie und ihre Kampagne zu unterstützen. Den globalen Angriffen
der Unternehmer muss globaler Widerstand entgegengesetzt werden.
Wir fordern die Gewerkschaften auf, den Druck auf Unternehmen und
Regierungen zu erhöhen, damit das Morden in Kolumbien und anderswo
beendet wird.
s.a. Indymediabericht
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