53 irreguläre Anlegeplätze für Schiffe im Südiran
Der Leiter der zentralen Einrichtung des Instituts zur Bekämpfung von Schmuggel, General Ghalibaf, hat letzte Woche in einem Interview bekannt gegeben, dass laut eigenen Untersuchungen des Instituts 199 Anlegeplätze im Nord- und Südiran existieren. Von diesen 199 sind 146 regulär und können durch das Institut kontrolliert werden. 53 Anlegeplätze in Busher, Sistan, Belujistan und Khusestan kann es allerdings nicht richtig kontrollieren. In diesem Gebiet sind verschiedene Behörden verantwortlich: Zoll, Hafenverwaltung, Fischereiverwaltung, Verteidigungsministerium, Geheimdienste und lokale Verwaltungen. Aufgrund von konkurrierenden Zuständigkeiten und unklaren Regelungen lässt sich die konkrete Verantwortlichkeit für diese 53 Anlegeplätze nicht feststellen. 77 der Anlegeplätze im Nord- und Südiran werden von Polizeibehörden kontrolliert. Für 33 weitere sind Zoll, Hafenverwaltung und Fischereiverwaltung zuständig. In ca. 40 % aller Anlegeplätze finden irreguläre Im- und Exporte statt.
Die Iraner wissen: im Iran existiert ein schier unüberschaubares Geflecht von Organisationen und Firmen, die in den Händen von verschiedenen Geheimdiensten, Sicherheitsbrigaden und hohen Gottesgelehrten liegen und auch die Kontrolle über die oben genannten 53 irregulären Anlegeplätze haben. Niemand sonst darf sich dort einmischen. Auf diese Weise können
die verschiedensten Waren im- oder exportiert werden, von Nahrungsmitteln bis zu militärischen Waffen. Ein Netz von iranischen Grossunternehmen nutzen zusätzlich diese Strukturen für ihren Handel, um Regulierungen und Bürokratie in den übrigen Häfen zu umgehen und so trotz Schmiergelder schneller größere Profite zu machen. Insbesondere in Dubai lassen sich die Verbindungen zu den irregulären Strukturen leichter aufbauen, so dass zahlreiche iranische Firmen dort Vertretungen unterhalten.