barricada
zeitung für autonome politik und kultur
Navigation
Barricada
JANUAR 2004


Links in Bewegung




Luxemburg-Liebknecht-Demo

Am 11. Januar 2004 findet in Berlin die diesjährige Luxemburg-Liebknecht-Demonstration in Gedenken an die 1919 von reaktionären Freikorps ermordeten KPD-Revolutionäre Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg statt. Bereits seit über 10 Jahren zählt die LL-Demo hierzulande regelmäßig zur größten linken Manifestation. Denn der Anlass bedeutet für Tausende nicht nur Gedenken, sondern dass der antikapitalistische Kampf für eine gerechte Gesellschaft ohne Ausbeutung, Unterdrückung, Faschismus und Krieg - das Ziel, mit dem Luxemburg und Liebknecht untrennbar verbunden sind - auch heute noch nichts an Aktualität verloren hat. Auch in diesem Jahr wird eine Busfahrt zur LL-Demo von Nürnberg aus angeboten. Bereits am Samstag früh ist Abfahrt, um auch an den zahlreichen Begleitveranstaltungen rund um die LL-Demo teilnehmen zu können. Die diesjährige Rosa-Luxemburg-Konferenz, die traditionell am Vortag der Demonstration stattfindet, steht in diesem Jahr unter dem Motto „Die Revolution verteidigen“, da ein Schwerpunkt der Konferenz die Solidarität mit Kuba und Venezuela sein wird. Die OrganisatorInnen um die Zeitschrift JungeWelt und Cuba Si konnten in diesem Jahr u.a. ReferentInnen aus Österreich, der Serbischen Republik, Kolumbien, Kuba und Venezuela gewinnen, aber auch bekannte ReferentInnen aus der BRD, wie Jutta Ditfurth, Dario Azzellini, oder Sahra Wagenknecht nehmen daran teil. Beginn ist am Samstag, den 10. Januar bereits ab 9.30 Uhr im Audimax der technischen Fachhochschule (Treskowallee 8).




Weitere Veranstaltungstipps:

Samstag, 10. Januar 04, 19 Uhr, Humboldt-Universität

Militante GlobalisierungsgegnerInnen - Veranstaltung und Dokumentarfilm (Schweden 03, 90 min.) über den Widerstand gegen den EU-Gipfel in Göteborg 2001 und die staatliche Repression - denn auch 2 Jahre nach den Protesten fahnden die schwedischen Behörden unter Amtshilfe der BRD noch immer nach „Gewalttätern“. Veranstalter: Antifaschistische Linke Berlin (ALB)

Samstag, 10. Januar 04, 22.30 Uhr, Hebbel-Theater, Hallesches Ufer 32

Fiesta Zapatista - Am 1. Januar 2004 jährte sich der bewaffnete Aufstand der zapatistischen EZLN in Chiapas zum 10. Mal. Grund genug, den Geburtstag mit Videos, Liveacts und DJs zu feiern. Veranstalter: ACT




Kempken

Genau das wollte er nicht: Nürnbergs Obernazi und Anti-Antifa-Aktivist Norman Kempken klagte Anfang Dezember 2003 vor dem Nürnberger Amtsgericht gegen die Veröffentlichung seines Bildes in der Broschüre „Spezialitäten aus Mittelfranken. Ein Überblick über rechte und rechtsextreme Strukturen“. So sieht er also aus, das arme Würstchen, das die Öffentlichkeit so scheut. Der 35 jährige Kempken gehört seit Jahren zu den bundesweit führenden Anti-Antifa-Aktivisten und hat in der Region enge Kontakte zur Fränkischen Aktionsfront (FAF), die ihrerseits zum rechtsterroristischen Umfeld in Bayern zählt.




Lateinamerikawoche in Nürnberg

In Lateinamerika scheinen die Verhältnisse in Bewegung zu geraten. Ob nun in Kolumbien, Venezuela, Bolivien, Argentinien, Ecuador oder Brasilien - fast überall auf dem Kontinent artikulieren sich Revolten oder lang anhaltender Widerstand. Das Programm der Lateinamerikawoche bietet einen Einblick in die Situation der verschiedenen Länder. Alle Veranstaltungen finden in der Villa Leon, Phillip Körber Weg 1 statt. Mehr Informationen auch unter: www.lateinamerikawoche.de

•Mo., 26.01., 20 Uhr

Kolumbien: „Die demokratische Linke im Aufschwung“

Neue Perspektiven für den Friedensprozeß? Ref.: Alberto Pinzón.

• Di., 27.01., 20 Uhr

Guatemala - der General hat (fast) keinen, der ihn wählt.

mit Ralf Häußler, der gerade aus Guatemala zurück ist.

•Mi., 28.01., 20 Uhr

Made in Venezuela - Notizen zur bolivarianischen Revolution

mit Raul Zelik

• Do., 29.01., 20 Uhr

Genjäger und Biopiraten - Über die Enteignung

von Leben und Wissen in Lateinamerika. Ref.: Jutta Sundermann

• Fr., 30.01., 18 Uhr

San Carlos / Nicaragua

Bericht der Nürnberger Jugendgruppe über ihren Besuch in der Partnerstadt.

• Fr., 30.01., 20 Uhr

60.000 Tote - Und die Folgen?

Der Bericht der Wahrheitskommission und wie Peru damit umgeht. Ref.: Elena Muguruza

• Mi., 04.02., 20 Uhr

Vor neuen Aufgaben? Globalisierungskritik vor Ort

Diskussion mit Claudia Kasten (Attac) & Claudia Gessel (Karawane für die Rechte von Flüchtlingen und MigrantInnen), Moderation: Josef Hierlmeier




Studis in Nürnberg

StudisZwei Demonstrationen ganz unterschiedlicher Art erlebte Nürnberg Mitte Dezember 03. Am Freitag, den 12.12. riefen nun endlich auch in Nürnberg Studierende zum Protest gegen die geplante Einführung von Erstsemester-Studiengebühren in Bayern, Bildungskürzungen und Sozialabbau. Etwa 1500 StudentInnen begrüßten Bayerns Wissenschaftsminister Thomas Goppel lautstark vor dem Gebäude der GSO-Fachhochschule, der dort seine sog. „Bildungsoffensive“ einer erlesenen Auswahl an ZuhörerInnen schmackhaft machen wollte. Doch damit nicht genug, versuchten noch 60 Leute das Tagungszimmer samt Goppel direkt zu stürmen, was gerade noch durch das beherzte und tapfere Eingreifen einiger Zivilbeamter verhindert werden konnte. Im Gegensatz zu anderen Städten muss allerdings ergänzt werden, dass die Proteste in Nürnberg bzw. Erlangen nie so richtig in Fahrt kamen und mit ihrem zaghaften Beginn wohl auch schon wieder ihr Ende gefunden haben. Oder etwa nicht? Auch wir lassen uns, liebe StudentInnen, 2004 gerne vom Gegenteil überzeugen!




Ein ganz anderer studentischer Aufzug erwartete die Nürnberger Innenstadt 3 Tage später am 15.12. zum sog. „Thomastag“. Seit Jahren ziehen an diesem Tag Horden rechter bis rechtsextremer Burschenschaftler zum Christkindlesmarkt, um sich dort mit ihren Herren so richtig die Kante zu geben. Schmerzhaft vermisst wurde in diesem Jahr allerdings die einzig sympathische Verbindung namens „Fäkalia“, die im vergangenen Jahr noch für duftendes Aufsehen im absurden Treiben sorgte. „Fang den Hut“ hiess stattdessen das diesjährige Motto antifaschistischer und linker Gruppen gegen den Burschenschaftsaufmarsch, das Gerüchten zu Folge so manchen Aktivisten zu wahren sportlichen Höchstleistungen animiert hatte, während die linke Studierendenvertretung StuVe am Infotisch fleissig Aufklärungs- und Informationsarbeit gegen Verbindungsstudenten leistete.




„Bastard“ - gelesen von Raul Zelik

Der Schriftsteller Raul Zelik ist vielen bekannt durch seine Romane „La Negra“ und „Friss und stirb trotzdem“, durch seine Recherchen über die politische Situation in Kolumbien und Venezuela. Am 30.1. ab 20 Uhr wird er im Archiv Metroproletan aus seinem neuen Roman lesen, der im Dezember ´03 im Verlag Assoziation A erschienen ist: „bastard - die geschichte der journalistin lee.“

Seoul, Asphaltmeer Monsunhitze. Carla Lee, 27, in Deutschland aufgewachsene Tochter eines koreanischen Gewerkschaftsführers, der sich mittlerweile in Dortmund als Imbissbudenbetreiber verdingt, geht in das Land ihres Vaters. Dort, wo sie zum ersten Mal in ihrem Leben nicht als Fremde behandelt wird, fühlt sie sich fehl am Platz wie selten zuvor. Sie beginnt über den Einsturz eines Kaufhauses zu recherchieren, der 1997 mehreren Hundert Menschen das Leben gekostet hat. Doch die Arbeit gelangt schnell an einen toten Punkt.

Raul Zelik porträtiert mit der „Geschichte der Journalistin Lee“ erneut eine Grenzgängerin zwischen den Welten, die sich die Frage nach der Ursache des Fremdseins stellt. Überall aneckend, nirgends heimisch, immer auf der Suche.

Nicht vergessen: 30. Januar *** 20 Uhr *** Archiv Metroproletan




aus dem Briefkasten:

Farbige Überraschung in Nürnberg

von Nikoläuse für Pressefreiheit - 10.12.2003 09:34

Letzte Nacht flogen Farbbeutel gegen die Fassade der Nürnberger Nachrichten in der Marienstraße.

Man mag sich wundern, weshalb ein wenig Farbe ins Leben der NN gebracht wurde.

Am 6.12.2003 marschierte eine Horde aus etwa 50 Neonazis durch die Nürnberger Südstadt, geschützt von 2000 PolizistInnen und begleitet von 300-500 antifaschistischen GegendemonstrantInnen.

Dieser Vorfall wurde von der Presse, darunter die NN, totgeschwiegen, da es im Vorfeld Absprachen zwischen dpa und der Stadt Nürnberg gab, nicht über den Vorfall zu berichten. Dies kommt einer Pressegleichschaltung gleich und darf nicht hingenommen werden.

Womöglich erregt ein wenig schwarz-rote Farbe jedoch mehr Aufmerksamkeit, als 2000 Grüne und eine Horde braunes Pack.

Nikoläuse für Pressefreiheit

Zurück zur Red Side